Oleander hat geschrieben: ↑Mo 8. Aug 2022, 20:07
Larson hat geschrieben: ↑Mo 8. Aug 2022, 20:04
sie besagt nicht, dass Gott Mensch wurde.
Na, wie versteht du dann den Text?
Wir reden jetzt rein über den Text...
Ich denke nicht, dass man diesen Abschnitt einzeln betrachten sollte. Der Autor lehnt sich da in der Philosophie an den Juden Philon von Alexandria an, welcher ähnliches formulierte, um den Griechen zu zeigen, dass der Jüdische Gott in nichts der heidnischen Göttern nachsteht.
Die gesamtlehre vom JoEV zeigt, dass es für Jesus nur den allein wahren einzigen Gott gibt, wie er es auch sehr betont.
Joh 1,1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dieses war im Anfang bei Gott.
Das Wort, der Logos: Rede, Sagen, Ausdruck, Spruch, Wort, Kunde, Sage, Gedanke, Erwägung, Überlegung, Berücksichtigung, Bedeutung, Geltung u.a.
Du kannst selber mal verschiedene Begriffe verwenden, und bald wirst du merken, wie sehr der Begriff „Logos“ stilisiert und durch die chr. Theologie indoktriniert ist.
Nun, so spricht Gott, und es wird. Es wäre ja auch jüdisch, dass zuerst alle Seelen beim Ewigen sind, bevor sie in diese Welt kommen…
Also hier davon sprechen zu wollen, dass das zu „Fleisch gewordene Wort“ nun gar Gott sei, ist weit hergeholt, es würde auch konträr zu den Jesusaussagen stehen.
Im Journal of Biblical Literature wird erklärt, dass Ausdrücke „mit einem artikellosen Prädikat vor dem Verb in erster Linie eine Eigenschaftsbezeichnung darstellen“. Dies deutet gemäß dem Journal darauf hin, dass der lógos mit einem Gott vergleichbar ist. Mit Bezug auf Johannes 1:1 heisst es ferner, dass „die qualitative Aussagekraft des Prädikats so hervorragend ist, dass das Substantiv [theós] nicht als bestimmt aufgefasst werden kann“.
Daher wird in Johannes 1:1 die Eigenschaft des Logos hervorgehoben, dass es „göttlich“, „göttlicher Art“ oder „ein Gott“ war, aber nicht der allmächtige Gott. Das stimmt mit der gesamten Bibel überein, aus der hervorgeht, dass Jesus, der hier das fleischgewordene Wort genannt wird, in seiner Rolle als Gottes Wortführer ein gehorsamer Untergebener war, der von dem über ihm Stehenden, dem allmächtigen Gott, zur Erde gesandt worden war.
Den Text kann man nicht dazu verwenden, dass Jesus ein menschgewordener Gott sei.