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Re: Spirituelle Sonderlehren = Ego-Boosting?

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 17:55
von oTp
Ein Stück Kritik von Hauer:
Hauer würdigt in seiner Schrift die Anthroposophie als einen der Ganzheitsentwürfe, die sich in dem neuen Jahrhundert gegen Materialismus und sinnentleerte Vereinzelung der Menschen stellen. Eine der Formulierungen Hauers über das Weltbild der Anthroposophie wurde sogar auf ein Werbeflugblatt der Anthroposophen übernommen: „Großartig ist das Bild in seinen Grundzügen. Endlich scheint das ganze sichtbare und unsichtbare All mit und in den Menschen in einer großen Einheit zusammengefaßt. Kein Bruch klafft mehr zwischen Sichtbar und Unsichtbar, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und fernster Zukunft.“ Weggelassen haben die Herren Anthroposophen selbstverständlich den darauf folgenden Satz: „Alles liegt klar und enthüllt vor unseren Augen und alles, die letzte Erkenntnis und höchste Macht, ist in den Bereich unseres Strebens gerückt – nur Gott bleibt unendlich ferne.
Hauer geht mit großem Ernst an die Weltanschauung Steiners heran: Selbst die phantastisch anmutende „Kosmogonie“ – ein gewaltiger Versuch, „die Welt“, das All und sein Geschehen als eine große Einheit darzustellen – geht Hauer mit wissenschaftlichem Ernst an. Auch die sogenannte Akaschachronik, ein „unsichtbares, in der Seele des Hellsehers sich entfaltendes Geschichtsgemälde ätherischer, halbstofflicher, halbgeistiger“ Natur, wird von Hauer mit dem gebührenden Ernst betrachtet.
Hauers schwerwiegendster Vorwurf gegen die anthroposophische Lehre Rudolf Steiners ist dessen Anmaßung zu behaupten, es handele sich bei der Anthroposophie um eine Wissenschaft vom Übersinnlichen. „Ich fordere also weiterhin und ohne Unterlaß Beweise von der Geisteswissenschaft für ihre Erkenntnisse, sonst muß sie ihren so zuversichtlich erhobenen Anspruch, Wissenschaft vom Übersinnlichen zu sein, endgültig aufgeben. Tut sie es nicht, so treibt sie Spott mit einem Wort, das trotz aller Mißgriffe ein jahrtausendealtes ernstes Streben nach Erkenntnis der Wahrheit geadelt hat.“
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Re: Spirituelle Sonderlehren = Ego-Boosting?

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 18:01
von Spice
oTp hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 17:55 Ein Stück Kritik von Hauer:
– nur Gott bleibt unendlich ferne.[/b]“
Ja, ist er denn nicht fern? Was versteht er unter "Ferne"? Nahe kommt man Gott nur, wenn man sich mit ihm eins weiß. Nicht durch Schriften, nicht durch "Glauben".
Hauer geht mit großem Ernst an die Weltanschauung Steiners heran: Selbst die phantastisch anmutende
Hauers schwerwiegendster Vorwurf gegen die anthroposophische Lehre Rudolf Steiners ist dessen Anmaßung zu behaupten, es handele sich bei der Anthroposophie um eine Wissenschaft vom Übersinnlichen. „Ich fordere also weiterhin und ohne Unterlaß Beweise von der Geisteswissenschaft für ihre Erkenntnisse, sonst muß sie ihren so zuversichtlich erhobenen Anspruch, Wissenschaft vom Übersinnlichen zu sein, endgültig aufgeben. Tut sie es nicht, so treibt sie Spott mit einem Wort, das trotz aller Mißgriffe ein jahrtausendealtes ernstes Streben nach Erkenntnis der Wahrheit geadelt hat.“
Eine Geisteswissenschaft kann nicht in dem Sinne Wissenschaft, wie die Naturwissenschaft sein. Jede Wissenschaft hat ihre eigenen Methoden der Verifizierung und Falsifizierung.

Re: Spirituelle Sonderlehren = Ego-Boosting?

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 18:20
von frank
Eine Geisteswissenschaft kann nicht in dem Sinne Wissenschaft, wie die Naturwissenschaft sein. Jede Wissenschaft hat ihre eigenen Methoden der Verifizierung und Falsifizierung.
Genau das war das problem bei den psyschischen störungen die bis in den leib gingen (zander nimmt an, das die krankheit(en) von frau von sivers - der ersten probantin von steiner - die erst nach schulungsbeginn auftraten, hier ihre ursachen haben.

Zu lebzeiten von steiner wollten seine (gut zahlenden) schülerinnen (90%) das haben, was er immer wieder versprochen hat:
Die erkenntnis der übersinnlichen welten
Um eben das verifizieren zu können von dem steiner in seinen vorträgen sprach.

Dazu gab es die esoterische schule - hier wurde ein freimaurer-ritus vollzogen.

Das übliche eigentlich. Die probanten wurden ins grab gelegt und erfuhren ihre auferstehung, sie wurden erschreckt mit den symbolen des bösen, erlebten symbolisch das gute usw.
Sie begneten dem "hüter der schwelle" wesenheiten der höheren welten und vollzogen seelich das, was steiner in seinen schriften beschrieb Es gab, glaube ich, fünf stufen, also fünf zeremonien - oder subjektive Theateraufführungen ( Frau besant und Herr leadbeader haben das Konzept aber schon vor steiner in der Theosophie praktiziert - allerdings mit einem anderen Ritus und anderen meditationen)

Das erste goetheanum wurde ja dafür konzipiert. Eine kleiner erlebnisraum (bühne mit säulen, in der mitte die christusstatue von steiner, und trone, wo die ritualmeistet sassen) und ein zuschauerraum
Wenn man sich die Symbole der säulen, der Wände und der Fenster anschaut, dann hat steiner schon eine beeindruckende Kulisse dafür entworfen

Steiner gab meditationsübungen für einzelne - rittelmeier (der 1. Erzoberlenker der christengemeinschaft) bringt hier einiges, auch bock und in den seelsorgevorträge für die künftigen Theogen bringt steiner vieles.

Der seelenkalender dient auch zu okkulten Schulung und soll die Seele für den kosmos öffnen, in dem - lat steiner - jetzt Luzifer wirkt...

Ich kenne insgesamt sieben, die Erfolg hatten und alle wurden nach dem Tod von steiner ausgemistet, denunziert und beschimpft = von Marie von sivers - Frau steiner - weil sie steiner in vielen Punkten und auch sehr zentralen widersprochen haben.

Die folgen dieser Übungen - die täglich über Stunden gehen konnten - endeten eben oft in Krankheiten...

Re: Spirituelle Sonderlehren = Ego-Boosting?

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 18:53
von frank
Wer sich mit dieser Form der Schulung auseinandersetzen möchte

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Re: Spirituelle Sonderlehren = Ego-Boosting?

Verfasst: Mi 28. Sep 2022, 20:35
von Anthros
Spice hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 17:51
Oleander hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 14:35 Zur selben Zeit las ich mal wieder Hiob und die Stelle am Anfang, wo Hiob dies und das genommen wurde...
Und was löste das in mir aus: Angst!
Aus der Angst heraus wurde ich kirre...
Ja, die Bibel kann sehr gefährlich werden. Warum warnt eigentlich keiner vor ihr? (Wäre doch etwas für oTP). - Aber Spaß beiseite. Nein, eigentlich so spaßig ist es nicht. Also als ich das erste Mal in der Bibel las, als es mir schlecht ging, las ich in Mose, dass diejenigen verflucht seien, die in Häusern wohnten, wo an den Wänden ein Aussatz war (oder so ähnlich). Jedenfalls löste das in mir einen gewaltigen Schrecken aus, weil wir in unserer Wohnung Salpeter an den Wänden hatten.
Im Westen kenne ich Ähnliches aus dem Rheinländischen als "Schlichwohnungen" analog zum Adjektiv "schlicht".

Selbst das Beste kann nicht jedem empfohlen werden, wenn nicht damit umgegangen werden kann, dann kann das Beste nämlich leicht zum Unheil werden.

In meinem Fall war es so, dass ich gegenüber solchen biblischen Beschreibungen als Kind unbewusst eine völlig neutrale Haltung eingenommen hatte. Jemand, der sie wörtlich nimmt, baut sich unbewusst damit selber die Wand auf, die später einzureißen und Unbefangenheit wieder herzustellen schwierig wird. Darum wäre ein erster Weg im Umgang mit ihr die unbefangene Betrachtung zu erlernen.

Re: Spirituelle Sonderlehren = Ego-Boosting?

Verfasst: Do 29. Sep 2022, 10:39
von frank
Spice hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 17:51 Nein, eigentlich so spaßig ist es nicht. Also als ich das erste Mal in der Bibel las, als es mir schlecht ging, las ich in Mose, dass diejenigen verflucht seien, die in Häusern wohnten, wo an den Wänden ein Aussatz war (oder so ähnlich). Jedenfalls löste das in mir einen gewaltigen Schrecken aus, weil wir in unserer Wohnung Salpeter an den Wänden hatten.
Und - hast du die Warnung befolgt und hast etwas an deiner Wohnsituation geändert?
(Das würden manche als "Führung durch den Heiligen Geist" bezeichnen)

Re: Spirituelle Sonderlehren = Ego-Boosting?

Verfasst: Do 29. Sep 2022, 11:13
von Spice
frank hat geschrieben: Do 29. Sep 2022, 10:39
Spice hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 17:51 Nein, eigentlich so spaßig ist es nicht. Also als ich das erste Mal in der Bibel las, als es mir schlecht ging, las ich in Mose, dass diejenigen verflucht seien, die in Häusern wohnten, wo an den Wänden ein Aussatz war (oder so ähnlich). Jedenfalls löste das in mir einen gewaltigen Schrecken aus, weil wir in unserer Wohnung Salpeter an den Wänden hatten.
Und - hast du die Warnung befolgt und hast etwas an deiner Wohnsituation geändert?
(Das würden manche als "Führung durch den Heiligen Geist" bezeichnen)
Ich war ein Kind. Und meine Eltern konnten auch nichts verändern, obwohl sie es gern gewollt hätten. Es hat mich abgeschreckt, weiter in der Bibel zu lesen.

Re: Spirituelle Sonderlehren = Ego-Boosting?

Verfasst: Do 29. Sep 2022, 12:52
von frank
Spice hat geschrieben: Do 29. Sep 2022, 11:13 Ich war ein Kind. Und meine Eltern konnten auch nichts verändern, obwohl sie es gern gewollt hätten. Es hat mich abgeschreckt, weiter in der Bibel zu lesen.
klingt für mich jetzt ein wenig konstruiert = aber ok.
Man wird viele Gründe finden um die Heilige Schrift abzulehnen ...

Re: Spirituelle Sonderlehren = Ego-Boosting?

Verfasst: Do 29. Sep 2022, 13:18
von Anthros
Anthros hat geschrieben: Mi 28. Sep 2022, 20:35 In meinem Fall war es so, dass ich gegenüber solchen biblischen Beschreibungen als Kind unbewusst eine völlig neutrale Haltung eingenommen hatte. Jemand, der sie wörtlich nimmt, baut sich unbewusst damit selber die Wand auf, die später einzureißen und Unbefangenheit wieder herzustellen schwierig wird. Darum wäre ein erster Weg im Umgang mit ihr die unbefangene Betrachtung zu erlernen.
Es ist nicht so, dass ich mir als Kind größere Gedanken gemacht hätte, wie es mir als Erwachsener möglich ist, aber die biblischen Gewaltdarstellungen waren mir so ähnlich, wie sie in Comics und dergleichen gezeigt werden, also als Groteske.

Re: Spirituelle Sonderlehren = Ego-Boosting?

Verfasst: Do 29. Sep 2022, 14:15
von frank
Anthros hat geschrieben: Do 29. Sep 2022, 13:18 Es ist nicht so, dass ich mir als Kind größere Gedanken gemacht hätte, wie es mir als Erwachsener möglich ist, aber die biblischen Gewaltdarstellungen waren mir so ähnlich, wie sie in Comics und dergleichen gezeigt werden, also als Groteske.
Falls du in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen sein solltest - dürfte deine Hauptlektüre der Heiligen Schrift eher erbaulichen Inhalts gewesen sein = auch diese Aussage halte ich für konstruiert