Sind die Gläubigen des AT wiedergeboren/ errettet?

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Zippo
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Re: Sind die Gläubigen des AT wiedergeboren/ errettet?

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 16:56
Zippo hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 11:48 Was den Heiligen Geist angeht, will ich dir zustimmen. Z. Bsp. Apg 7,51. Aber für die Neuheburt, finde ich keine Belege. Die konnte ja erst geschehen, nachdem das Erlösungswerk passiert ist, das stand also noch bevor. Joh 16,21.
Der Zeitpunkt der Einlösuing des Erlösungswerkes kann keine Rolle spielen für einen Gläubigen. Es würde ansonsten bedeuten, vor dem Werk der Erlösung wäre eine Erlösung nicht möglich gewesen. Aber es ruhen alle Erlösten bis zur Wirksamkeit ihrer Auferstehung. Auch wer heute stirbt muss noch warten, bis diese endgültig wrksam wird.
Ich würde sagen: Es ruhen die Gerechten des AT bis zum Tage ihrer endgültigen Begnadigung, Erlösung und Auferstehung. Dan 12,13
Warum solte auch sonst dem Totenreich predigen, bzw. im AT eine Erlösung aus dem scheol vorgesehen sein ? Hosea 13,14
Michael

Das Erlösungswerk Jesu gilt auch rückwirkend und damit für die gesamte Menschheit, vor Jesus, zu Jesus und nach Jesus. Diese Bringschuld war die Bringschuld Gottes. Das geht konform mit dieser Aussage des Johannes des Täufers:
Johannes 1:29 hat geschrieben: Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!
Wenn Johannes von der Welt redet, meint er wohl die gesamte Welt, was die gesamte Menschheit beinhaltet.
Die Botschaft des Evangeliums gilt auch rückwirkend, sie wurde desahalb auch im Totenreich verkündet. "Bringschuld" klingt ein wenig hart, aber wäre Jesus nicht ans Kreuz gegangen, hätte es auch für niemand Vergebung gegeben.
So aber wird die Botschaft gebracht, auch für diejenigen Menschen, die Gott gefallen haben, die aber nach dem Tode Jesu nicht mit dieser Botschaft konfrontiert worden sind. Rö 10,14
Michael
Zippo hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 11:48 Von der sogenannten Wiedergeburt wird im AT nicht gesprochen.
Das ist richtig, anderseits ist das eine theologische Denkweise, die erst im NT etabliert wurde. Erst den Aposteln wurde geoffenbart, dass Jesus ein für alle Mal das alleinige Sühneopfer darstellen soll. Das ist den vorigen Generationen noch nicht bekannt gemacht worden.
Das Evangelium ist der Same, der neues Leben bringt. Jesus war das Weizenkorn, das in die Erde fällt. Erst nachdem dieses Weizenkorn gestorben war, ist Frucht entstanden. Joh 12,24. Der Tod ist also Voraussetzung für neues Leben. So hat Gott in der pfanzlichen Schöpfung bereits das Evangelium verankert.
Mit dem Tod Jesu ist auch die Frucht der Gerechtigkeit und des Glaubens im AT aufgegangen. Die Gnadengesuche wurden erhört.
Das himmlische Jerusalem hat seine Pforten geöffnet und Menschen, die Gnade bei Gott suchen, werden willkommen geheißen. Off 22,17
Michael

Daher galten schon die Bünde des AT vollwertig wie heute der Bund durch das Blut Jesu zu seiner Vollkommenheit gelangt ist. Einen Bund in Jesus konnte Gott mit Abraham nicht schließen, weil Jesu Blut damals noch nicht geflossen ist. Daher sind die Vorläufer dazu immer Tieropfer gewesen.

Aber sie standen bereits stellvertretend für das vollkommene Opfer Jesu. Ein bißchen juristisches Verständnis hilft das Wesen der Gerechtigkeit Gottes besser zu verstehen.
Seine Bündnisse hat Gott immer eingehalten. Aber die Erlösung von Schuld und Sünde und das ewige Leben bzw. die Wiedergeburt kamen erst durch den neuen Bund, den Gott mit der Menschheit durch Jesus Christus geschlossen hat.
Wirksam wird er, wenn Menschen dem Evangelium glauben schenken und sich in die Nachfolge Jesu begeben. Der erste Glaubensschritt ist nicht schwer, aber die Nachfolge Jesu nicht immer leicht und der Glaube wird geprüft.

Jesus, der Mittler des neuen Bundes, hat auch die Erlösung von den Übertretungen, die durch den ersten Bund geschehen waren, gebracht. Der erste Bund ist der mosaische Bund. Hebr 9,15. Das heißt also, auch wenn du im Sinne des ersten Bundes als gerecht bezeichnet wurdest, mußte der Mittler des neuen Bundes auch die Sünden sühnen, die unter diesem ersten Bund geschehen sind.
Das ist die Voraussetzung für das ewige Leben, das gläubigen Christen für ihren Glauben und ihre Nachfolge verheißen ist. Wenn es aber für gläubige Christen, die Vergebung der Sünden durch das Opfer Jesu Voraussetzung dür das ewige Leben ist, dann gilt das auch für alle Menschen des AT. Sie erhalten ohne den Tod und die Auferstehung Jesu keine vollkommene Vergebung und kein ewiges Leben bzw. Wiedergeburt.

Die Verheißung der Wiedergeburt wurde im AT ausgesprochen. Hes 11,19 Aber mit dem Tod Jesu ist es erst wirksam geworden. So hat Jesus mit Nikodemus über die Wiedergeburt gesprochen. Joh 3.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Anthros
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nachträglich vergeben?

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Mi 24. Mär 2021, 09:25 Wir sind heute nur deshalb nicht mehr die Menschen, die wir zu Beginn der Menschheit waren, weil wir die Vergangenheit in uns tragen, also jeder persönlich seit dem Ursprung "da" ist.
Ist das denn nötig? Es kann doch denen einer alten Zeit einfach nur nachträglich vergeben werden?
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Re: nachträglich vergeben?

Beitrag von Spice »

Anthros hat geschrieben: Do 25. Mär 2021, 10:36
Spice hat geschrieben: Mi 24. Mär 2021, 09:25 Wir sind heute nur deshalb nicht mehr die Menschen, die wir zu Beginn der Menschheit waren, weil wir die Vergangenheit in uns tragen, also jeder persönlich seit dem Ursprung "da" ist.
Ist das denn nötig? Es kann doch denen einer alten Zeit einfach nur nachträglich vergeben werden?
Da müsste erst einmal jemand da sein, der etwas übel nimmt :mrgreen:
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Re: nachträglich vergeben?

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Do 25. Mär 2021, 11:43
Anthros hat geschrieben: Do 25. Mär 2021, 10:36
Spice hat geschrieben: Mi 24. Mär 2021, 09:25 Wir sind heute nur deshalb nicht mehr die Menschen, die wir zu Beginn der Menschheit waren, weil wir die Vergangenheit in uns tragen, also jeder persönlich seit dem Ursprung "da" ist.
Ist das denn nötig? Es kann doch denen einer alten Zeit einfach nur nachträglich vergeben werden?
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Re: nachträglich vergeben?

Beitrag von Spice »

Anthros hat geschrieben: Fr 26. Mär 2021, 09:52
Spice hat geschrieben: Do 25. Mär 2021, 11:43
Anthros hat geschrieben: Do 25. Mär 2021, 10:36
Spice hat geschrieben: Mi 24. Mär 2021, 09:25 Wir sind heute nur deshalb nicht mehr die Menschen, die wir zu Beginn der Menschheit waren, weil wir die Vergangenheit in uns tragen, also jeder persönlich seit dem Ursprung "da" ist.
Ist das denn nötig? Es kann doch denen einer alten Zeit einfach nur nachträglich vergeben werden?
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Ach wo.
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Gottgefällig oder nicht?

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Fr 26. Mär 2021, 11:40
Anthros hat geschrieben: Fr 26. Mär 2021, 09:52
Spice hat geschrieben: Do 25. Mär 2021, 11:43
Anthros hat geschrieben: Do 25. Mär 2021, 10:36
Spice hat geschrieben: Mi 24. Mär 2021, 09:25 Wir sind heute nur deshalb nicht mehr die Menschen, die wir zu Beginn der Menschheit waren, weil wir die Vergangenheit in uns tragen, also jeder persönlich seit dem Ursprung "da" ist.
Ist das denn nötig? Es kann doch denen einer alten Zeit einfach nur nachträglich vergeben werden?
Da müsste erst einmal jemand da sein, der etwas übel nimmt :mrgreen:
Aber wir müssen Gott doch gefallen?
Ach wo.
Aber wie kannst du ernsthaft solch eine Meinung haben?, wenn es doch immer heißt, man müsse Gott gefallen, wozu verschiedene Bedingungen erfüllt sein müssten, dazu dürfe nichts Schlechtes getan werden, es müsse an Gott geglaubt und gebetet werden, dann würde der Gläubige beschützt.
Spice
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Re: Gottgefällig oder nicht?

Beitrag von Spice »

Anthros hat geschrieben: Sa 27. Mär 2021, 09:46
Spice hat geschrieben: Fr 26. Mär 2021, 11:40
Anthros hat geschrieben: Fr 26. Mär 2021, 09:52
Spice hat geschrieben: Do 25. Mär 2021, 11:43
Anthros hat geschrieben: Do 25. Mär 2021, 10:36
Ist das denn nötig? Es kann doch denen einer alten Zeit einfach nur nachträglich vergeben werden?
Da müsste erst einmal jemand da sein, der etwas übel nimmt :mrgreen:
Aber wir müssen Gott doch gefallen?
Ach wo.
Aber wie kannst du ernsthaft solch eine Meinung haben?, wenn es doch immer heißt, man müsse Gott gefallen, wozu verschiedene Bedingungen erfüllt sein müssten, dazu dürfe nichts Schlechtes getan werden, es müsse an Gott geglaubt und gebetet werden, dann würde der Gläubige beschützt.
Der Mensch steht einer Außenwelt gegenüber, die nicht nach seinen Wünschen gemacht ist. Durch seinen Körper ist er selbst zugleich Außenwelt und durch seine Sinnesorgane auf ihn hin orientiert.
Da, wie gesagt, die Außenwelt ganz anders ist, als er sie sich wünscht und er deshalb unter ihr leidet, meinte er im naiven Bewusstsein (also dem, das sich selbst noch nicht erkannt hat) Gott, der diese Welt geschaffen hat, sei zornig auf ihn und wenn man ihm schmeichle, könne man seinen Zorn abwenden und schließlich in eine bessere Außenwelt (Himmel) eingehen, die ja aber gar nicht besser sein kann, da sie ja auch nicht nach dem Willen eines jeden Einzelnen eingerichtet werden kann.
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Gott macht uns die Evolution

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Sa 27. Mär 2021, 10:17 Der Mensch steht einer Außenwelt gegenüber, die nicht nach seinen Wünschen gemacht ist. Durch seinen Körper ist er selbst zugleich Außenwelt und durch seine Sinnesorgane auf ihn hin orientiert.
Aber Gott hat sie doch für den Menschen gemacht. Wie herrlich ist es doch beim Morgenspaziergang zu hören, wie die Vögel so wunderbar zwitschern. - Was kann es denn Besseres geben? Früher gab es mal den Neandertaler und die Dinosaurier, aber heute ist doch in der Evolution alles besser und besser geworden und wer weiß in tausenden von Jahren wird's unseren Nachfahren noch besser ergehen ... Gott hat uns mit der Evolution alles geschenkt. :clap:
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Re: Gott macht uns die Evolution

Beitrag von Spice »

Anthros hat geschrieben: So 28. Mär 2021, 10:33
Spice hat geschrieben: Sa 27. Mär 2021, 10:17 Der Mensch steht einer Außenwelt gegenüber, die nicht nach seinen Wünschen gemacht ist. Durch seinen Körper ist er selbst zugleich Außenwelt und durch seine Sinnesorgane auf ihn hin orientiert.
Aber Gott hat sie doch für den Menschen gemacht. Wie herrlich ist es doch beim Morgenspaziergang zu hören, wie die Vögel so wunderbar zwitschern. - Was kann es denn Besseres geben? Früher gab es mal den Neandertaler und die Dinosaurier, aber heute ist doch in der Evolution alles besser und besser geworden und wer weiß in tausenden von Jahren wird's unseren Nachfahren noch besser ergehen ... Gott hat uns mit der Evolution alles geschenkt. :clap:
Ja, die Welt ist so, wie sie für uns am besten ist. Aber eben nicht nach unseren Wünschen. Und ja, die Evolution ist die große Gnade. Aber wer will sich schon entwickeln? Vielleicht ein kleines bisschen und dann möchte man flugs in den Himmel hüpfen und nichts mehr mit einer Entwicklung zu tun haben. Das ist doch das allgemeine Denken, vieler, die sich als Christen verstehen. Deshalb will man ja auch nichts von Reinkarnation und Karma wissen...
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Helmuth
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Re: Sind die Gläubigen des AT wiedergeboren/ errettet?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mi 24. Mär 2021, 10:25 Seine Bündnisse hat Gott immer eingehalten. Aber die Erlösung von Schuld und Sünde und das ewige Leben bzw. die Wiedergeburt kamen erst durch den neuen Bund, den Gott mit der Menschheit durch Jesus Christus geschlossen hat.
Die Wiedergeburt, Jesus nennt sie Neugeburt, ist ein Vorgang, bewirkt durch den HG, der sich immer schon im Gläubigen vollzogen hatte. Also auch an Abel. Jesus hat es erst zu seiner Zeit allgemein erklärt im Gespräch mit Nikodemus.

Um es für alle Menschen rechtswirksam zu machen, musste er das Lösegeld dafür bezahlen mit seinem Blut. Ich verwende dazu eine juristische Redeweise als theologische Sprache, weil sie geistlich besser ausdrückt, was die Rechtswirksamkeit für die Kinder Gottes anbelangt. Der Begriff Bund ist ebenso ein Rechtsbegriff.

Allen Menschen wird in der Neugeburt eine Anzahlung gemacht, d.h. der HG wird ihnen in Form einer zugemessenen Gabe erteilt. Man redet hier von einer Gabe, Paulus nennt es Anzahlung. Es ist noch nicht die vollständige Erlösung, denn wir haben zwar den HG erhalten, müssen aber immer noch im unerlösten Leib der Sünde bis zum Ende unseres irdischen Lebens wandeln.

Dabei machen wir uns oft erneut schuldig. Wir lesen von vielen Propheten, dass sie im HG wandelten und getrieben von ihm weissagten und Machtaten vollbrachten, dass sie aber auch sündigten. Beispiele erspare ich mir. Auch in dieser Hinischt besteht kein Unterscheid zwischen den Gläubigen heute und den früheren Generationen.

Die endgülte Erlösung kommt erst nach erfolgter Auferstehung. Daher erfolgt diese erst am Ende der Tage, wenn Gott die Vollzahl aller Gläubigen erreicht hat. Erst dann werden sich alle Verheißungen erfüllen, die Gott jedem einzelenen gemäß seines Bundes zugesprochen hatte. Dazu dieses Wort zum Überdenken:
Hebräer 11:39-40 hat geschrieben: Und diese alle, obgleich sie durch den Glauben ein gutes Zeugnis empfingen, haben das Verheißene nicht erlangt,  weil Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollendet würden.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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