closs hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:Wenn es um den historischen Jesus geht, hat sie die Patentrechte
Methodisch ja, aber doch nicht ontisch!!
Ähm, genau auch ontisch, da der historische Jesus auch der ontische ist. Dass eine völlständige Rekonstruktion unmöglich ist, ist auch klar. Aber mit Glaubensideologie geht das erst recht nicht.
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Gründe sind oft besprochen worden. Ihm gefallen die Ergebnisse nicht. Wen wunderts auch? Dir gefallen sie doch auch nicht.
An diesem falschen Argument klammerst Du Dich fest - nein: Es geht nicht um "falsch" SACH-Ergebnisse - es geht ausschließlich um hermeneutische, also prämissen-basierte Interpretationen.
Weil du immer noch nicht den Zusammenhang von Exegese und Hermeneutik verstanden hast. Dazu habe ich was geschrieben. Jetzt liegt es an dir, Apg 8,30 hierauf anzuwenden.
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das erklärt wohl auch, warum Familienmitglieder nicht zum Jüngerkreis gehörten. Man hielt nicht viel davon.
Möglich - aber erneut: Eine Stilisierung mit Ochs, Esel, Weihnachtsbaum und heimischen Glück wird auch vom Volk nicht als "historisch" verstanden. - Das sind pädagogische Bilder/Gleichnisse für die Einheit von Gott und Mensch - also keine historischen, sondern spirituelle Bilder. - Als spirituelle Bilder sind sie wirklich, selbst wenn sie historisch nicht so waren.
Die Stilisierung der Heiligen Familie ist ein unbiblisches, späteres christlich-kirchliches Konstrukt, das ist bekannt. Hier geht es um etwas anderes. Nämlich darum, dass Jesus ein normaler Sektenguru war, wie es damals viele gab. Seine göttliche Berufung ist eine viel spätere Erfindung der Schreiber, weshalb sie die Geburtlegenden erfinden mussten, um dies vor Kritikern, auch in den Urgemeinden, zu legitimieren.
closs hat geschrieben:
Im Grunde läuft das alles auf die Frage hinaus, was "Historie" eigentlich ist.
Das ist nicht schwer. Es ist vergangene Wirklichkeit. Wenn etwas nicht passiert ist, nennt man es unhistorisch.
closs hat geschrieben:
- Für den Säkularen ist sie der Urgrund der Realität
Klingt komisch, belassen wir es bei vergangener Realität/Wirklichkeit.
closs hat geschrieben:
- für den Spirituellen ist sie ein Gleichnis innerhalb der Realität. - Der Realitäts-/Wirlklichkeits-Begriff ist hier komplett unterschiedlich besetzt.
Moment, willst du damit sagen, dass die Evangelien unhistorisch sind, also so gar nacht stattgefunden haben?
Dann würdest du dich doch in Übereinstimmung mit der Forschung befinden. Aber im Widerspruch zur Kirche, für den Jesus kein Gleichnis ist, sondern historische Tatsache, incl. der Wunder und der Auferestehung.
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und wenn dich Engel vor seiner Geburt auf seine besondere Mission hingewiesen hätten, hättest du keinen Grund, ihn für verrückt zu erklären, nur weil der seinem göttlichen Auftrag nachkommt.
Doch - die Sorgen der Mutter wären dieselben.
Was hat das mit Sorgen zu tun?
Die Eltern hatten nie Kontakt zu Engeln, die ihnen die Geburt des Gottessohnes ankündigten. Das ist nachträglich erfundene Legende, um den Mythos zu unterfüttern.