Ams hat geschrieben: ↑Mi 11. Sep 2019, 00:18Du schriebst vor einiger Zeit daß ein wahrer Moslem, ein wahrer Christ ist... und ein wahrer Christ, ein wahrer Moslem ist. Ich wusste sofort daß das Wahr ist. (und hab es innerlich noch erweitert auf Judentum, Buddhismus, Hindu, Sufi... und: Bahai
)
Richtig, so sehe ich das. Es war die Methode des Propheten Muhammad, dass er im Dialog mit anderen Religionsgemeinschaften (insbesondere „die Leute der Schrift“ , das heißt die Juden und Christen) das Gemeinsame und nicht das Trennende betont, weil auf dieser Basis Freundschaft und ein friedliches und zivilisiertes Zusammenleben möglich wird. Im Koran finden wir beispielsweise diese Aussage:
3:64 „O Volk der Schrift, kommt herbei zu einem Wort, das gleich ist zwischen uns und euch“
Darauf bezieht sich die Initiative
Ein Gemeinsames Wort zwischen Uns und Euch (A Common Word Between Us and You)
Ich zitiere aus dem Brief.
Muslime und Christen machen gemeinsam mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung aus. Ohne Frieden und Gerechtigkeit zwischen diesen beiden religiösen Gemeinschaften kann es keinen Frieden von Bedeutung auf der Welt geben. Die Zukunft dieser Welt hängt vom Frieden zwischen Muslimen und Christen ab. Die Grundlage für diesen Frieden und dieses Verständnis füreinander gibt es bereits. Sie ist Bestandteil der absolut grundlegenden Prinzipien beider Glaubensrichtungen: Liebe zu dem Einen Gott, und die Liebe gegenüber dem Nachbarn (dem Nächsten; M.M.H.) Diese beiden Prinzipien finden sich immer wieder und wieder in den geheiligten Schriften des Islams und Christentums. Die Einheit Gottes ist wesentlich um Ihn zu lieben, und das Erfordernis den Nachbarn zu lieben ist somit das Gemeinsame zwischen Islam und Christentum. Nur einige Beispiele:
Zu Gottes Einheit sagt Gott im Heiligen Qur’an: Sprich: "Er, Gott, ist ein Einziger, Gott, der [Absolute,] Ewige Unabhängige, [von Dem alles abhängt]. (AlIkhlas, 112:1-2). Zum Erfordernis Gott zu lieben, sagt Gott im Heiligen Qur’an: Und gedenke des Namens deines Herrn und wende dich Ihm von ganzem Herzen zu. (Al-Muzzammil, 73:8). Vom Erfordernis den Nachbarn zu lieben sagte der Prophet Muhammad r: “Keiner von euch hat den Glauben erlangt, solange er für seinen Nachbarn nicht wünscht, was er für sich selbst wünscht.“ Im Neuen Testament sprach Jesus Christus u: "Höre, O Israel, der Herr, euer Gott ist Ein Gott und ihr sollt den Herrn, euren Gott lieben aus ganzem Herzen, mit all eurer Seele, mit eurem Verstand und mit all eurer Kraft. Dies ist das erste Gebot. Und das zweite gleich ihm ist dies: “Ihr sollt euren Nachbarn gleich euch selbst lieben." Und es ist kein anderes Gebot größer als diese. (Markus 12:29, 30-31)
Im Heiligen Qur’an, gebietet der über alles erhabene Gott den Muslimen, folgenden Aufruf an die Christen (und die Juden – den Völkern der Schrift) zu richten:
Sprich: "O Volk der Schrift, kommt herbei zu einem gleichen Wort zwischen uns und euch, dass wir nämlich Gott allein dienen und nichts neben Ihn stellen und dass nicht die einen von uns die anderen zu Herren nehmen außer Gott." Und wenn sie sich abwenden, so sprecht: "Bezeugt, dass wir (Ihm) ergeben sind."
(Aal ‘Imran 3:64)
Die Worte: „dass wir nichts (keine Partner) neben Ihn stellen“, beziehen sich auf die Einheit Gottes, und die Worte, „dass wir nämlich Gott allein (in Anbetung) dienen“ beziehen sich auf die vollkommen alleinige Hingabe an Gott. Damit bezieht sich all dies auf das Erste und Höchste Gebot. Gemäß einem der ältesten und maßgeblichen Kommentaren des Heiligen Qur’ans, bedeuten die Worte: „dass nicht die einen von uns die anderen zu Herren neben Gott nehmen“, dass „keiner dem anderen gehorchen solle, in Ungehorsam gegen das, was Gott geboten hat“. Dies steht in Bezug zum Zweiten Gebot, da Gerechtigkeit und Religionsfreiheit ein unverzichtbarer Bestandteil in der Liebe zum Nachbarn sind. Im Gehorsam gegenüber dem Qur’an laden wir als Muslime die Christen ein, mit uns auf der Grundlage dessen zusammen zu kommen, was uns gemeinsam ist, dem Wesentlichen unseres Glaubens und dessen Praxis: den
Zwei Geboten der Liebe.