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AlTheKingBundy
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von AlTheKingBundy »

Travis hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 13:52
AlTheKingBundy hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 13:20 Der neue Bund trat aber noch nicht in Kraft direkt nach Jesu Tod. Das bestätigt auch Paulus in Hebräer 8.
Beim Mahl des Herrn legt Jesus final dar, was den Bund besiegeln würde. Das Brot (Fleisch) das gebrochen wurde und das Blut (Bund) der geschlossen würde. Das Brot zu brechen entsprach der bekannten altorienatlischen Weise einen Bund vorzubereiten. Das hindurchfließende Blut besiegelt den Bund. Pfingsten und die damit einhergehende Ausgießung des Heiligen Geistes erfüllte die mit der Einsetzung des Neuen Bundes verbundenen Prophezeiungen. Der Neue Bund war initiiert.
Es heißt:
Hebr 8,13 Indem er von einem "neuen" Bund spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet und sich überlebt, ist dem Verschwinden nahe.
Der alte Bund existierte also noch. Existierten zu der Zeit, wo Paulus den Brief schrieb, beide Bündnisse gleichzeitig? Wie soll das gehen? Der alte Bund mit Tieropfervorschriften und der neue ohne Tieropfer gleichzeitig?
Travis hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 13:52
AlTheKingBundy hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 13:20Naja, man war verzweifelt auf der Suche nach irgendeinem Grund, Jesus zu verurteilen.
Irgendein Grund genügte bei Jesus nicht. Dafür war sein Anspruch auf die Messianität zu evident.
Er genügt bei Jesus nicht aber beim hohen Rat schon. Sie haben aus der Sohnschaft eine Gotteslästerung gemacht.
Beste Grüße, Al

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Travis
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Travis »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 15:07 Der alte Bund existierte also noch. Existierten zu der Zeit, wo Paulus den Brief schrieb, beide Bündnisse gleichzeitig? Wie soll das gehen? Der alte Bund mit Tieropfervorschriften und der neue ohne Tieropfer gleichzeitig?
Das kann ich gerne erklären.

Der Autor des Hebräer Briefes zitiert aus Jeremia 31. Danach erklärt er das, was Du aus Hebr. 8,13 zitiert hattest. Es gibt also keine zwei Bünde nebeneinander. Der Alte Bund lief bereits mit der Prophezeiung langsam aus. Mit Jesu Tod endete der Alte Bund.

FunFact: Das Wort für "alt" das in Hebr 8,13 verwendet wird (Luth: Was aber alt wird...) ist nicht das Wort in Bezug auf das reine Alter (das wäre archaios) sondern das Wort für "verschlissen oder "nutzlos" (paleios).

Im Gegensatz zu dem, was manche User behaupten, ersetzt der Neue Bund den Alten Bund also nicht, weil dieser von einem Götzen gegeben worden wäre und verfälschte Anweisungen von Götzendiener enthielte, sondern weil er seinen Zweck erfüllt hatte und für den weiteren Verlauf der Heilsgeschichte keine Verwendung finden kann.
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AlTheKingBundy
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von AlTheKingBundy »

Travis hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 18:22
AlTheKingBundy hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 15:07 Der alte Bund existierte also noch. Existierten zu der Zeit, wo Paulus den Brief schrieb, beide Bündnisse gleichzeitig? Wie soll das gehen? Der alte Bund mit Tieropfervorschriften und der neue ohne Tieropfer gleichzeitig?
Das kann ich gerne erklären.

Der Autor des Hebräer Briefes zitiert aus Jeremia 31. Danach erklärt er das, was Du aus Hebr. 8,13 zitiert hattest. Es gibt also keine zwei Bünde nebeneinander. Der Alte Bund lief bereits mit der Prophezeiung langsam aus. Mit Jesu Tod endete der Alte Bund.
Sehe ich anders.
Heb 8,13 Indem er von einem "neuen" Bund spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet und sich überlebt, ist dem Verschwinden nahe.
Der Bund lief keinesfalls zur Zeit Jeremias aus. Und Paulus bezieht sich "mit dem Verschwinden nahe" auf seine Gegenwart und nicht auf 600 v. Chr. . Da war der alte Bund mit Sicherheit nicht dem Verschwinden nahe. Der alte Bund endete ganz offensichtlich nicht mit Jesu Tod, der Tempelbetrieb lief munter weiter, selbst die Apostel und jüdischen Christen gingen in den Tempel zum Gebet. Das wäre ja geradezu ein Sakrileg gegenüber Jesus und seinem neuen Bund.
Travis hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 18:22 FunFact: Das Wort für "alt" das in Hebr 8,13 verwendet wird (Luth: Was aber alt wird...) ist nicht das Wort in Bezug auf das reine Alter (das wäre archaios) sondern das Wort für "verschlissen oder "nutzlos" (paleios).
Nene, es heißt veraltet = gēraskon, womit sehr wohl einen Altersbezug gemeint ist, wie greisenhaft, das ist wie ich finde ein FunFact. :lol:

Aber ich glaube, wir sind OT!?
Beste Grüße, Al

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Travis
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Travis »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 18:57 Der Bund lief keinesfalls zur Zeit Jeremias aus.
Habe ich nicht behauptet. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass der Schreiber des Hebräerbriefes Gott in Jeremia 31 erklärt. Wird direkt davor zitiert.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 18:57 Und Paulus bezieht sich "mit dem Verschwinden nahe" auf seine Gegenwart und nicht auf 600 v. Chr. . Da war der alte Bund mit Sicherheit nicht dem Verschwinden nahe.
Der Autor bezieht sich vor allem auf Jeremia 31. Steht ja direkt in Hebräer 8. Ob die Prophezeiung für Dich nicht "nahe" ist, halte ich für sekundär, da es an der Erklärung der Prophezeiungen durch den Autor nichts ändert.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 18:57 Nene, es heißt veraltet = gēraskon, womit sehr wohl einen Altersbezug gemeint ist, wie greisenhaft, das ist wie ich finde ein FunFact.
Du hast Dir das falsche Wort angeschaut. Also kein Grund zum Widerspruch.

Eine Verschiebung des Neuen Bundes macht schon deshalb keinen Sinn, weil spätestens mit Pfingsten die Voraussetzungen der Prophezeiungen erfüllt sind und Jesus mit Brot und Wein ein unzweideutiges Bündnisritual in Bezug auf seinen Tod am Kreuz als Gedächtnis für die Jünger etabliert.
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AlTheKingBundy
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von AlTheKingBundy »

Travis hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 19:08 Eine Verschiebung des Neuen Bundes macht schon deshalb keinen Sinn, weil spätestens mit Pfingsten die Voraussetzungen der Prophezeiungen erfüllt sind und Jesus mit Brot und Wein ein unzweideutiges Bündnisritual in Bezug auf seinen Tod am Kreuz als Gedächtnis für die Jünger etabliert.
Es handelt sich nicht um eine Verschiebung sondern darum, dass er sich noch nicht erfüllt hat. Warum steht der Tempel denn noch nach Jesu Tod und warum gehen die (Juden)Christen noch in den Tempel? Die Vergebung der Sünden im neuen Bund trat doch nicht sofort in Kraft! Dann hätten die Christen nicht sterben dürfen, weil sie ja fortan ohne Sünde gewesen wären. Das war erst mit der Auferstehung der Fall.
1. Kor 11,26 Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
"Bis er kommt". Die Erfüllung des Bundesversprechens, nämlich die Vergebung der Sünden, fand erst mit der Wiederkunft Jesu statt und der damit verbunden 1. Auferstehung.
Beste Grüße, Al

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Maryam
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Re: Vorhang im Tempel

Beitrag von Maryam »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 10:36
Mat 5,17-18: Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
Jesus sagt hier ganz klar, dass das Gesetz und so auch das biblische Priestersystem nicht aufgehoben wird, bis "Himmel und Erde vergehen". Was "Himmel und Erde vergehen" genau bedeutet, will ich hier nicht weiter erläutern.
Hi Al

Wie auch immer das SOLL in deine Bibel geraten ist, bleibe dahingestellt. Ob der Verbohrtheit der Hohepriester, Jesus Christus Lehren als künftiges Gesetz des wahren Gottes anzunehmen und weiterzulehren (statt die es lehrten zu verfolgen und steinigen), also die Gültigkeit aller bisher gelehrten Gesetzlichkeiten vom 1. und wichtigsten Gebot abhängig zu machen, lassen ja auch die Feststellung Jesus hier erkennen.

Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.


Das WIRD ist wohl einleuchtender, berücksichtig man die Aussage von Jesus in Lk 16,17.
Lk,16, 16 Das Gesetz und die Propheten weissagen bis auf Johannes; und von der Zeit wird das Reich Gottes durchs Evangelium gepredigt, und jedermann dringt mit Gewalt hinein

17Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, denn daß ein Tüttel am Gesetz falle.

Das einst den Israeliten aufgedrängte Gesetz, Auge um Auge, Zahn um Zahn verging für Jesus Anhänger mit dem dringenden Abraten Böses mit Bösem zu vergelten. Petrus und sogar Paulus rieten im Sinne Jesus, künftig darauf zu verzichten, sondern Böses mit Gutem überwinden.
Sehet zu, daß keiner Böses mit Bösem jemand vergelte; sondern allezeit jaget dem Guten nach, untereinander und gegen jedermann. 1. Thessalonicher 5.15
Haltet euch nicht selbst für klug. Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Fleißigt euch der Ehrbarkeit gegen jedermann. Römer 12.17
Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern dagegen segnet, und wisset, daß ihr dazu berufen seid, daß ihr den Segen erbet. 1. Petrus 3.9
lg Maryam
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Bonnie
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Re: Vorhang im Tempel

Beitrag von Bonnie »

Maryam hat geschrieben: Fr 18. Okt 2019, 08:40
AlTheKingBundy hat geschrieben: Do 17. Okt 2019, 10:36
Mat 5,17-18: Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
Wie auch immer das SOLL in deine Bibel geraten ist, bleibe dahingestellt.
Des Rätsels Lösung ist eine ganz einfache. Das SOLL kommt aus der Elberfelder Bibel. Also kein Phantasieprodukt, sondern das Ergebnis einer der guten Bibelübersetzungen ;).
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Andreas
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Andreas »

Ich kenn einfach nur schlechte und weniger schlechte Bibelübersetzungen, weil alle einfach mehr oder weniger von bibeltreuen Glaubensgemeinschaften indoktriniert und an die eigene möglichst einfache Theologie angepasst werden. Übrigens gibt es einfach keine bibeluntreuen Glaubensgemeinschaften, weil alle einfach von sich behaupten der Bibel treu ergeben zu sein. Bei den Übersetzungen alledings hört die vorgeheuchelte Bibeltreue dann einfach wieder auf. Deshalb ist mir einfach noch keine gute Bibelübersetzung untergekommen.
Bonnie hat geschrieben: Fr 18. Okt 2019, 09:20Des Rätsels Lösung ist eine ganz einfache.
Einfach ist meistens einfach nur falsch, weil die Welt halt einfach nicht einfach sondern einfach sehr komplex ist.

Was in den vielen alten Handschrifen tatsächlich steht, wurde einfach in jahrzehnte langer, einfach mühevollster Kleinarbeit bereits herausgefunden, indem man alle, einfach alle alten Handschriften, einfach mit der historisch-kritischen Methode HKM untersucht hat. Seitdem ist es bibeltreuen Bibelkritikern einfach nicht mehr möglich die Bibel unentdeckt einfach zu verfälschen. Ungeniert tun sie das aber trotzdem einfach in jeder neuen bibeltreuen Bibelübersetzung.

Selbst diese Ergebnisse der HKM zu verstehen ist einfach nicht einfach. Denn das sieht dann so aus:
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NTG NA 28.PNG (43.98 KiB) 1451 mal betrachtet
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Bonnie
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Bonnie »

Andreas, du hast mich falsch verstanden. Ich hatte nicht darüber geredet wie das "soll" zustande kam, sondern wo es steht. Ob es da gerechtfertigt steht, oder nicht war nicht das Thema. Lediglich wo man das "soll" findet.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Andreas
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Andreas »

Ach so! :oops: Wer suchet, der findet. :thumbup:
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