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Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Verfasst: Di 10. Nov 2020, 06:40
von Travis
M.N. hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 07:02 Erklärt es mir:
- Entweder ist Römer 13 falsch und keine Gottes Offenbarung dann ist Euer Bibel-Glaube doch ad absurdum geführt.

-Oder es ist Gottes Wille und Ihr möchtet Euch einfach nicht daran halten. Dann seid Ihr was?

-Oder?
Welche Erklärung hattest Du denn gelehrt bekommen? Hattest Du das hier auch schon berichtet?

Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Verfasst: Di 10. Nov 2020, 07:30
von Ziska
Jesus sagte, dass man Cäsars Dinge Cäsar zurückzahlen muß, Gottes Dinge aber Gott.
Was sind die Anforderungen der Regierung des Landes, in der ein Christ lebt?
Steuern zahlen. Schulpflicht. Verkehrsgesetze einhalten. Usw.
Ein Christ hält diese Anforderungen ein.

Was sind Gottes Anforderungen?
Gott über alles zu lieben. Den Nächsten zu lieben. Ehrlichkeit. Usw.

Was fordern einige Regierungen?
Sie verbieten das Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich.
Sie verbieten das Zusammenkommen um in der Bibel zu lesen.

Muß ein Christ gehorchen? Nein!
Ein echter Christ wird Gott mehr gehorchen, als den Menschen.

Gottes Wille ist das verkünden der guten Botschaft.
Gottes Wille ist das Zusammenkommen mit anderen Glaubensgeschwistern.

Manche Regierungen fordern den „Dienst an der Waffe“.
Muß ein Christ auch dann gehorchen? Nein!

In diesem Fall gehorcht ein Christ wieder Gott mehr, als den Menschen!
Denn Gott verbietet Kriegsdienst. Er verbietet das Einmischen in kriegerischen Auseinandersetzungen.

Was ist, wenn dieser Christ nun Probleme von der Regierung bekommt?
Was ist, wenn er wegen seiner Treue zu Gott um sein Leben fürchten muß?

Satan, der Teufel, Gottes größter Ankläger behauptet dreist, dass dann jeder Gott ungehorsam wird.
Doch Jesus blieb treu! Die ersten wahren Christen im 1. Jahrhundert blieben treu.

Und auch heute bleiben echte Christen treu. Sie wissen ganz genau, wenn sie in dieser Streitfrage für Gott Stellung beziehen, werden sie Gott Freude bereiten.
Und sie werden für ihre Treue einen großen Lohn erhalten.
Ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde.

Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Verfasst: Di 10. Nov 2020, 07:41
von Canon
:thumbup: Ziska, volle Zustimmung.
Paulus hatte Jesus missverstanden!

LG Canon

Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Verfasst: Di 10. Nov 2020, 07:53
von Travis
Canon hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 07:41 Paulus hatte Jesus missverstanden!
Bist Du sicher?

Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Verfasst: Di 10. Nov 2020, 07:56
von jsc
Ich habe noch nie erlebt, dass jemand die Aussagen der Bibel richtig verstanden hat, wenn er der Meinung ist, dass Paulus Jesus nicht verstanden hat...

Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Verfasst: Di 10. Nov 2020, 08:01
von Canon
Travis hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 07:53
Canon hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 07:41 Paulus hatte Jesus missverstanden!
Bist Du sicher?
Ja.

Jesus weiß, wer der Fürst der Erde ist. Jesus ist oft sehr ironisch. Denn an anderer Stelle, bedenke, da sagt er, man könne nicht beiden Herren dienen. So sagt er, gib dem Kaiser, was des Kaisers ist. Was ist des Kaisers? Gottes Welt? nicht mal annähernd. Damit schafft er noch größere Distanz zu dem weltlichen. Was sagt er am Kreuz? Wie redet er zu Pilatus?

LG Canon

Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Verfasst: Di 10. Nov 2020, 08:23
von Helmuth
jsc hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 07:56 Ich habe noch nie erlebt, dass jemand die Aussagen der Bibel richtig verstanden hat, wenn er der Meinung ist, dass Paulus Jesus nicht verstanden hat...
Eine überdenkenswürdige Aussage. Aber wie sehr er das Prinzip der Obrigkeit verstanden hat, lässt sich m.E. sehr gut anhand Pilatus und Jesus betrachten.

Pilatus war zur Zeit Jesu der amtierende Statthalter in Jerusalem. Nun, wer hatte ihn dazu eingesetzt? Formal war es Rom, aber es heißt ja, dass alle Obrigkeit von Gott ist. Also hat Gott sie damit auch gebilligt. Ansonsten wäre er nicht Statthalter von Judäa geworden. Zu dieser Zeit hatte Gott längst die Machtbefugnisse dem Volk Israel entzogen. Es war damit auch dies eine Außerkraftsetzung Gottes.

Woran ist diese Billigung bzw. Missbilligung nun erkennbar? Daran, dass Pilatus nun auch die reale Macht hatte und die Juden nicht, nicht nur Wischi-Waschi am Papier, sondern mit der Vollmacht über Leben und Tod zu entscheiden. Er hatte somit auch die Macht über das Leben Jesu zu entscheiden, auch wenn er Gottes Sohn ist. Und Jesus bestätigt dies voll und ganz:
Johannes 19:11 hat geschrieben:  Jesus antwortete: Du hättest gar keine Vollmacht über mich, wenn sie dir nicht von oben her gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir ausliefert, größere Schuld!
Jesus sagt recht unmissverständlich, dass Pilatus diese Vollmacht von oben erhalten hat. Es lag nun in seiner Hand wie er mit Jesus verfährt.

Der Trugschluss, dem viele Christen unterliegen, ist m.E. der, dass sie meinen, indem die Obrigkeit nicht nur gute sondern auch falsche bzw. schlechte und unweise Entscheidungen trifft, wäre diese Machterteilung nicht mehr von oben gegeben.

Der Grund ist für mich recht leicht nachvollziehbar. Man hasst diese Entscheidungen. Man erkennt mithilfe des HG, dass sie falsch sind, meint aber, Gott hätte damit nichts zu tun. Aber das Gegenteil ist der Fall. So wie Gott souverän die Fehlentscheidung des Pilatus zu seinem Heilsplan nutzbar machte, so kann er jederzeit über den Machthaber selbst verfügen. Hier ein Wort aus den Sprüchen:
Sprüche 21:1 hat geschrieben: Gleich Wasserbächen ist das Herz des Königs in der Hand des Herrn; er leitet es, wohin immer er will.

Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Verfasst: Di 10. Nov 2020, 08:27
von Canon
Michael hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 08:23
Sprüche 21:1 hat geschrieben: Gleich Wasserbächen ist das Herz des Königs in der Hand des Herrn; er leitet es, wohin immer er will.
Bei >Hitler, Polpot, ERdogan. Galt das vllt den Königen nach seinem Herzen? Danach, Herodes.

LG Canon

Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Verfasst: Di 10. Nov 2020, 08:46
von Travis
Canon hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 08:01Ja.
Ok. Und was genau? Denn hieraus
Canon hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 08:01 Jesus weiß, wer der Fürst der Erde ist. Jesus ist oft sehr ironisch. Denn an anderer Stelle, bedenke, da sagt er, man könne nicht beiden Herren dienen. So sagt er, gib dem Kaiser, was des Kaisers ist. Was ist des Kaisers? Gottes Welt? nicht mal annähernd. Damit schafft er noch größere Distanz zu dem weltlichen. Was sagt er am Kreuz? Wie redet er zu Pila
lässt sich nicht ableiten, Paulus würde etwas lehren, was im Gegensatz zu seinem Herrn und Heiland stünde. Würde Paulus den anderen Aposteln widersprechen (Apg 5,29)?

War es nicht Paulus, der öfter mit der Obrigkeit in Konflikt kam als alle anderen Apostel und deswegen oft im Gefängnis saß? Es ist der selbe Paulus, der die Obrigkeit für seinen Dienst einspannt, wann immer es nach dem Grundsatz von Matth. 10,16 möglich war.

Die Frage ist doch, weshalb er den Christen in Rom, denen der genannte Brief zuerst galt, so eindringlich etwas wie in Rö 13,1-7 schreibt? Das Kapitel geht ja noch weiter und man sollte den Obrigkeitsgedanken auf jeden Fall im Zusammenhang mit Rö 13,8-14 lesen. In Rö 3,8-10 stellt die direkte Verbindung zur Ordnung Gottes her, welches deutlich macht, dass auch das mosaische Gesetz Bestandteile solche Regelungen enthält und zu einem staatstreuen Leben anleitet. Rö 3,11-14 bringt die weiteren Zusammenhang für die Nachfolge eines Christen in die Argumentation hinein.

Dazu ist offensichtlich, gerade auch im Römerbrief, dass Paulus sich völlig von Christus gesandt sieht und auf dieser Basis das Evangelium seines Herrn predigt. Hierbei davon auszugehen, er würde etwas lehren was nicht im Sinne Christi stünde, ist aus meiner Sicht schon gewagt. Ebenso gewagt wäre der Gedanke, Paulus stelle irgendwas und irgendwen (Obrigkeit) über das, was Gott (Jesus) ihm gesagt hätte.

Aus meiner Sicht ist Rö 13,1-7 ein grundlegendes Bekenntnis zur gottgewollten Ordnung in dieser Welt, welches angesichts der politischen Verhältnisse in Rom bitter nötig schien. Ein Bekenntnis, welches den Christen Mut machen soll auch in schwierigen Rahmenbedingungen ihren Fokus nicht zu verlieren, und ihr Zeugnis nicht durch unnötige Konflikte mit der Obrigkeit und ihren Mitmenschen beeinträchtigen zu lassen. Daher spricht Paulus in den Details auch lediglich Verhaltensweisen an, die man von jedem Bürger erwarten könnte. Das man als Christ sein Bekenntnis zu Christus dem Staat in irgendeiner Form "opfern" sollte, schreibt er nicht nur mit keiner Silbe, er deutet es auch nirgendwo an.

Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Verfasst: Di 10. Nov 2020, 08:50
von Canon
Wir müssen später darüber reden. Aber gleih vorweg, ich bin mir da nicht so sicher, ich mag gar keinen Kaiser je. Vllt werde ich durch dich geholfen, besser zu verstehen. Nur Hitler kann nicht zur Unterordnung je auffordern. Bis später.

LG Canon