Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

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Nobody2
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Re: Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

Beitrag von Nobody2 »

PeB hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 13:57 So wird eher ein Schuh draus.
Der "Affekt" der Schuldabweisung führt zur direkten Strafe: Vertreibung aus dem Paradies und Sterblichkeit.
Aber es wird die Chance (für die Nachfahren) zur Einsicht und ein Erlösungsversprechen eingeräumt.
Passt!
Das ist Deine Ansicht. Der Gedanke, dass eine Schuldeinsicht zur Vergebung geführt hätte, ist spekulativ. Ich sehe es andersherum: Auch wenn die beiden ihre Schuld beteuert hätten, hätte Gott das nicht mehr rückgängig gemacht oder ihnen vergeben. (Was natürlich auch wieder spekulativ ist. Aber zumindest kann man sagen, dass das Essen der Frucht bereits eine schwerwiegende Konsequenz hatte, nämlich den Fall der beiden aus der Unschuld, sichtbar am Aufkommen der Scham. Tatsächlich erkannten sie durch das Essen der Frucht, was Gut und Böse ist. Und darin sehe ich das Hauptproblem.)

Davon abgesehen scheint mir die Geschichte der Apokryphen, nachdem Gottes Widersacher die Begierde in die Frucht hineingab, bevor Eva sie aß, absolut sinnvoll und naheliegend. Passt sehr gut. Typisch. Auch darin sehe ich ein massives Problem. Allein darin liegt eine gewaltige "Bestrafung".
Zuletzt geändert von Nobody2 am Di 18. Mai 2021, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Oleander
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Re: Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

Beitrag von Oleander »

Nobody2 hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 14:07 Eva: Naja, ich mache mir Sorgen. Seit einer Weile ist da so eine Schlange hinter mir her, die mich immer wieder anzischt. Ich glaube, die führt etwas Böses im Schilde.
Das kann sie nicht gesagt haben, da noch keine Erkenntnis von Gut und Böse vor dem essen der Frucht... ;)
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Nobody2
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Re: Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

Beitrag von Nobody2 »

Oleander hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 14:19 Das kann sie nicht gesagt haben, da noch keine Erkenntnis von Gut und Böse vor dem essen der Frucht...
Guter Einwand. Stimmt voll und ganz. Das muss ich abändern. Danke.
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Opa Klaus
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Re: Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

Beitrag von Opa Klaus »

WIE ich mir den Ablauf des "Sündenfalles" per Kopfkino vorstelle:
Die "List der Schlange" beschränkte sich bestimmt nicht auf ein paar trockene Worte.
Wenn "Taten lauter, überzeugender sprechen als Worte",
dann wird die Schlange demonstrativ von der Baumfrucht genascht haben
und dann ihr Sprechen als Gewinn vorzutäuschen.
Auch ihr Wissen um das Gespräch Gottes mit Adam stellte sie als Gewinn hin.
Zuletzt hat sie ihr Besserwissen entgegen Gott als Gewinn vom Naschen vorgetäuscht.

Diese Täuschungsmanöver wirkten auf die überrumpelte Eva gründlich
und sie begehrte sofort nach derartigem leichtem Gewinn an erweiterten Kenntnissen/Wissen.
(Dass große Gewinne im Kopf nicht über den Verdauungskanal kommen übnersah sie)
Vielleicht beneidete sie schon vorher das "Wissen" (Instinkt) der vielen Tiere, die selten was mühsam "lernen" müssen. >>zu sein wie Gott< = allwissend, mag sie auch begehrt haben.
Eva hinterfragte nichts. Sie prüfte nicht mit Fütterung anderer Tiere nach, ob der erhoffte Gewinn bei allen eintritt.

Als Eva sich päter betrogen, "in die Grube gestürzt" sah und keinen Ausweg wusste,
zog sie Adam auch in diese Grube in der naiven Hoffnung,
dass Adam wenigstens einen Ausweg finden würde
damit beide wieder heraus finden.

Als Gott dann seinen Abendbesuch absolvierte, könnte ER gesagt haben: (Kopfkino)
"He ihr beiden, was ist los mit euch,
ihr versteckt euch doch sonst nicht,
habt ihr genascht vom "Baum"?
Wie ist es dazu gekommen?
WAS habt ihr da getan? (nicht WARUM)
Das lässt sich doch wieder gerade biegen, wenn ihr mitmacht.
Wisst ihr denn überhaupt, was der Zweck des Baumes sein soll?

Beide Kandidaten erklärten Gott aber nur >> was ANDERE gemacht haben.
Sie selbst haben nur anderen gehorcht und seien nur reine hilflose Opfer ...
Weitere Aufklärung und Gespräche mit Gott hielten sie für überflüssig.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Es kann da niemals um eine Gehorsamsprüfung gegangen sein.
nie in dem Sinne: Wenn ihr nicht wie Marionetten gehorcht, funktioniert, dann werfe ich euch weg.

Der Baum diente als geistiger Sehtest!
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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PeB
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Re: Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

Beitrag von PeB »

Nobody2 hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 14:16
PeB hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 13:57 Weil die frühesten Manuskripte aus dem 9., 10. und 12. Jahrhundert (NACH Christus) stammen.
Das verstehe ich jetzt nicht. Wie meinst Du das?
Muss ich weiter ausführen?
Die Manuskripte stammen aus dem Hochmittelalter und gehen auf ältere Niederschriften des 4./ 5. Jahrhunderts zurück. Die ursprünglische aramäische oder hebräische Quelle wurde vermutlich im 1. Jahrhundert verfasst.
Also: Moses hat damit nix zu tun. Es handelt sich vermutlich um jüdisch-theologische Vorstellungen des 1. Jahrhunderts, die Jemand niedergeschrieben hat.
Das muss nicht falsch sein. Aber deine Äußerung lautete: "Ich wüßte nicht, aus welchem Grund diese Schrift weniger glaubwürdig sein könnte, als das, was in der Bibel darüber steht."
Ich habe versucht zu erklären, warum.
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PeB
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Re: Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

Beitrag von PeB »

Nobody2 hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 14:18 Der Gedanke, dass eine Schuldeinsicht zur Vergebung geführt hätte, ist spekulativ.
Was sagt denn die Bibel dazu?
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Nobody2
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Re: Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

Beitrag von Nobody2 »

PeB hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 15:55 Was sagt denn die Bibel dazu?
Zu Adams und Evas Sündenfall? Steht das irgendwo, dass die Möglichkeit einer Vergebung für sie bestand? Das würde mich interessieren.
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Re: Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

Beitrag von Nobody2 »

PeB hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 15:54 Die Manuskripte stammen aus dem Hochmittelalter und gehen auf ältere Niederschriften des 4./ 5. Jahrhunderts zurück. Die ursprünglische aramäische oder hebräische Quelle wurde vermutlich im 1. Jahrhundert verfasst.
Ok, danke für diese Hinweise.

Soweit ich weiß, ist die Genesis alles andere als unumstritten. Inhaltlich ist gerade der erste Teil inhaltlich sehr dünn. Also warum sollte ich diese Apokryphe verwerfen, wenn sie doch ganz zu passt zum Text?
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Nobody2
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Re: Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

Beitrag von Nobody2 »

Opa Klaus hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 14:59 Es kann da niemals um eine Gehorsamsprüfung gegangen sein.
nie in dem Sinne: Wenn ihr nicht wie Marionetten gehorcht, funktioniert, dann werfe ich euch weg.
Das glaube ich auch nicht unbedingt.
Aber da die beiden nach dem Verzehr sich plötzlich als nackt erkannten und schämten, scheint es doch eine Wirkung in sich gehabt zu haben? Wieso schämten sie sich denn auf einmal? Und war es nicht so, dass Gott eben darum auch sofort klar war, was die beiden getan hatten?
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Naqual
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Re: Sünde gegen Heiligen Geist nicht vergebbar?

Beitrag von Naqual »

Nobody2 hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 16:17 Aber da die beiden nach dem Verzehr sich plötzlich als nackt erkannten und schämten, scheint es doch eine Wirkung in sich gehabt zu haben? Wieso schämten sie sich denn auf einmal? Und war es nicht so, dass Gott eben darum auch sofort klar war, was die beiden getan hatten?
Adam und Eva rennen im Paradies (vor dem Biss in die Frucht) nackt herum. Es ist offensichtlich nicht böse, weil sonst hätte Gott es unterbunden. Dann kommt die Erkenntnis von Gut und Böse. Auf einmal empfindet das Paar es als böse, weil sie schämen sich.
Das ist erst einmal ein Widerspruch und man sucht nun nach Möglichkeiten es zu lösen. Dabei kann man allerdings nur spekulieren.

Bei der Episode um den Sündenfall habe ich bestimmt schon 20 verschiedene Widerprüche entdeckt und auf 20 verschiedene Weisen versucht zu lösen und es kommt immer wieder eine neue Lösung hinzu. Das ist für mich das Faszinierende an der Geschichte.

Was immer die Erkenntnis ist bei den beiden: sie scheint eine Illusion zu sein. Bzw. die Erkenntnis schafft erst das Gute und Böse. Denn ohne ging's ja auch. Andere Vorschläge?
Der Chef vom Garten sagt nicht die Wahrheit, die Schlange schon. "An dem Tag, wovon ihr von den verbotenen Früchten esset,werdet ihr sterben (und nicht etwa innerhalb der nächsten tausend Jahre werdet ihr sterben - das wäre eine komische Drohung, für jemanden der sterblich ist)". Sie starben nicht. Insofern hat die Schlange recht. Die Schlange wiederum war aber von Gott! (Tiere des Feldes waren von Gott geschaffen.)
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