Äon

Themen des Neuen Testaments
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lovetrail
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Re: Äon

Beitrag von lovetrail »

Zippo hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 10:39 Aber schließlich gibt es im zukünftigen Zeitalter bzw. der zukünftigen Welt ewiges Leben. äon einmal in der Variante des Zeitalters und einmal in der Variante des unendlichen bzw. unverweslichen Lebens.
Lies es noch mal im Original:

...und im kommenden Äon (erhalten jene) das äonische Leben.

Stell dir vor jemand sagt zu dir: "Aber kommenden Monat hast du Urlaub und du wirst ein "urlaubshaftes" Leben haben. Würdest du dann auf die Idee kommen, dass das Adjektiv sich auf etwas anderes als das vorangegangene Substantiv beziehen könnte?

Dass das aionische Leben unverweslich ist, wissen wir von anderen Stellen, aber das muss hier nicht der Fokus sein. Hier liegt der Fokus auf dem kommenden, wunderbaren Äon (im Gegensatz zum jetzigen bösen Äon) und dort wird es ein Leben geben welches diesem wunderbaren Äon entspricht.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Helmuth
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Re: Äon

Beitrag von Helmuth »

Das äonische Leben überdauert alle (kommende) Äonen. Es kann ja sein, dass die kommenden Äonen weiterhin begrenzt sind, nur folgt dann ein weiterer und ein weiterer usw., sodass damit der Ausdruck „von Äon zu Äon“ damit ebenso einen Sinn erhält.

Hingegen kennt das äonische Leben keinen Tod. Es bedeutet einfach etwas anderes, das das Gegenteil von Tod ausmacht und keinen direkten Temporalbezug hat. Für mich muss schon weiter der Kontext zuerst beachtet werden, ehe man grammatikalisch oder begrifflich basierte Kurschlüsse tätigt.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Abischai
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Re: Äon

Beitrag von Abischai »

Sehe ich auch so. Vor allem wenn von den "Äon der Äonen" geschrieben steht (an mindestens einer Stelle) dt.: "Ewigkeit der Ewigkeiten". Es handelt sich sozusagen um mathematisches "(unüberschaubar lange)²"
Ich glaube nicht, daß damit "unendlich minus eins" gemeint ist, sondern in Ermangelung eines korrekten Ausdrucks mit diesen Umschreibungen ein unbeschreiblicher Superlativ gemeint ist; die Unendlichkeit.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Jack Sparrow
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Re: Äon

Beitrag von Jack Sparrow »

Zippo hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 11:47Liegt es nicht auch an uns, ob Gott uns lieben kann ?
Ich dachte er sei allmächtig?

Und wenn seine Fähigkeiten durch menschliches Handeln manipulierbar ist, ist dann nicht der Mensch mächtiger als der Gott?

lovetrail hat geschrieben:Dass das aionische Leben unverweslich ist, wissen wir von anderen Stellen,
Das wissen wir nicht von anderen Stellen, da die konkreten Eigenschaften und Merkmale von äonischem Leben nirgends explizit erwähnt werden.

Hier liegt der Fokus auf dem kommenden, wunderbaren Äon (im Gegensatz zum jetzigen bösen Äon) und dort wird es ein Leben geben welches diesem wunderbaren Äon entspricht.
In der Bibel steht nicht, dass der kommende Äon "wunderbar" sein werde, in der Bibel steht nicht, wann der kommende Äon beginnen soll und in der Bibel steht ebenfalls nicht, wie lange der kommende Äon andauert.

Im ungünstigen Falle besteht der kommende Äon nur für achtzig Jahre und somit wäre auch das äonische Leben auf diese Dauer beschränkt.

Im noch ungünstigeren Fall ist der - aus damaliger Sicht - kommende Äon bereits wieder vorbei und keiner hats gemerkt.
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Abischai
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Re: Äon

Beitrag von Abischai »

Jack Sparrow hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 19:52 Und wenn seine Fähigkeiten durch menschliches Handeln manipulierbar ist, ist dann nicht der Mensch mächtiger als der Gott?
Das ist "Magie", und viele Menschen denken, daß es irgendwie "Götter" oder "Geister" gäbe, die sie manipulieren könnten, vermittels bestimmter Riten, an die jene "Götter" dann gebunden wären, ob sie wollten oder nicht.
Das ist wie gesagt Magie, die der Bibel nicht fremd ist, die aber mit dem Tod honoriert wird, wenn man sie unbedingt in Israel ausüben mochte.

Irgendwo steht (ich weiß jetzt gar nicht ob das in der Bibel steht oder externe Worte sind):
"Unsere Gebete lenken den Arm Gottes." (klingt eher nach einem nachbiblischen Schreiber)

Das ist aber so zu verstehen, daß Gott sehr gern auf unserer Gebete hin tut, was wir begehren, wenn es im Rahmen unseres Lebens möglich ist.

Wenn mein Kind etwas von mir wünscht, "kann" ich auch nicht anders, es ist mir fast unmöglich, "nein" zu sagen.
Aber ich kann das durchaus, und ich allein entscheide auch, ob ich da tue.
Das kann allerdings zu falschen Schlüssen beim Kind führen, als ob es mich dirigieren könnte.
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Helmuth
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Re: Äon

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 18:22 Ich glaube nicht, daß damit "unendlich minus eins" gemeint ist, sondern in Ermangelung eines korrekten Ausdrucks mit diesen Umschreibungen ein unbeschreiblicher Superlativ gemeint ist; die Unendlichkeit.
Wir waren schon soweit es nicht als reinen Tempus oder rein abstarkten Begriff zu sehen, was Mathematik kennzeichnet. Wir haben es nicht mit einer logischen Aussage zu tun, sondern mit einer geistlichen, hier im kategorischen Sinn.

In Daniel 7:18 wird es auch benutzt, um die Aussage des Propheten zu betonen. Es geht nicht um den ultimativen Superlativ, sondern um eine Bekräftigung wie bei einem Schwur.

... bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten ---> das "ja"als Einschub und die Wiederholung der Ewigkeit betont die Aussage, dass nur die Heiligen das Reich Gottes erben werden. Diese Aussage wird nun verstärkt.

Den Ausdruck "die Ewigkeit der Ewigkeiten" kann ich noch anders deuten. Es ist damit ein x-beliebiger Zeitabschnitt aus allen kommenden Zeitabschnitten gemeint. Wenn Gott den gegenwärtigen Äon beendet, wird in jedem weiteren Aön der Äonen nur mehr noch das Volk der Heiligen die Erde besitzen, die damit die ewige Herrschaft haben.

Es grenzt damit die Gesetzmäßigkeiten dieser Welt, die durch Sünde geknechtet ist und die Herrscher dieses Äons Unheilige sind, von allen künftigen Äonen ab, die nicht länger unter dieser Gesezmäßigkeit stehen.

Der Gedanke der "Unendlichkeit" schwingt hier mit, das ist schon klar, aber es geht m.E. um eine klare Willenserklärung, d.h. eine kategorische Festlegung in der Art: So wird es sein und nicht anders!

Und ebenso wird es sein, dass die, welche dieses Reich nicht erben die äonische Pein erleiden werden, nicht eine unendliche sondern: So wird es sein und nicht anders und auch ein lovetrail wird daran nichts ändern!
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
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Re: Äon

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 14:09
Zippo hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 11:47 Liegt es nicht auch an uns, ob Gott uns lieben kann ?
Mein Kind hatte mal wieder Sch...gebaut, ne, ich kann es jetzt auf keinen Fall mehr lieben ...
Und dann noch der Nachbar, der tut nicht so wie ich gern hätte! Nächtenliebe? Nö, auf keinen Fall! Der ist mir Feind geworden, ich hasse ihn!
Ich werde mich an ihm rächen, ja genau, so werd ichs machen!
Aber nein, ich habe mich doch anders entschieden, ich versuche mit ihm klar zu kommen, ich mag nur nicht, wie er sich manchmal verhält, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf...
Und mein Kind? Ja, wie oft habe ich in meinem Leben Sch...gebaut? Hm...
Ich liebe mein Kind trotzdem, aber nicht die Sch...., die es gebaut hat 8-)
Gott kann seine Geschöpfe lieben, auch , wenn sie mal in der falschen Richtung unterwegs waren, wie der verlorene Sohn aus Lk 15.
Israel war ja in einem schlechten Zustand, als Jesus kam. Und gerade deswegen kam der Herr Jesus in erster Linie, um das Verlorene zu suchen. Er weiss besser, wie wir, daß der Satan alle Menschen gebunden hält, sodaß sie ihm gehorchen und nicht Gott. Apg 26,18; Kol 1,3

Der Herr Jesus hat vielleicht auch noch die Pharisäer geliebt und er versucht erst auf freundliche Art, ihnen ihr falsches Denken aufzuzeigen Mt 5-7 und auf ihre Bedenken einzugehen, was den Messias angeht.
Aber dann sagt er doch, " ihr Otterngezücht, wie könnt ihr Gutes reden, derweil ihr böse seid ? Mt 12,34 Dieses Wort geht wahrscheinlich wieder auf die Scheinheiligkeit der Pharisäer und Schriftglehrten ein. Siehe auch Mt 23
Nach außen sollte immer alles fromm wirken, aber inwendig erkannte der Herr Jesus, was sie gegen ihn im Schilde führten.
Frage: Hat Gott diese Pharisäer am Ende noch geliebt oder hat er sie gehaßt ?

Der Fall mit dem Nachbarn, den du schilderst, ist ein gutes Beispiel, für die zwei Stimmen, die uns innerlich bewegen wollen. Natürlich sollen fromme Menschen, die auf das zukünftige äon in einer neuen Schöpfung warten, sich friedfertig verhalten und sich bemühen, Frieden mit jedermann zu halten.
"Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen" Mt 5,9

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Äon

Beitrag von Zippo »

Zippo hat geschrieben: ↑Mi 12. Jan 2022, 11:47
Liegt es nicht auch an uns, ob Gott uns lieben kann ?
Jack
Ich dachte er sei allmächtig?
Was man nicht alles in dieses Wort "allmächtig" hineinpacken kann !

Im Übrigen spielt wohl auch der Wille eine Rolle, wenn Gott Menschen liebt, die ihm so verkehrt daherkommen und auf sein Reden nicht hören wollen.
Gott liebt alle seine Geschöpfe und wünscht sich, daß sie zu ihm umkehren. 1 Tim 2,4

Aber wenn sie das nicht tun, und nicht so leben, wie er das für richtig hält, dann wird er sie auch abstrafen und verschwinden lassen, nachdem er Gericht über sie gehalten hat. Off 20,11-15;
Es gibt da Menschen, die nicht an dem zukünftigen äon teilhaben werden. Off 21,8; Off 22,15

Gruß Thomas
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Oleander
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Re: Äon

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Do 13. Jan 2022, 10:57 Was man nicht alles in dieses Wort "allmächtig" hineinpacken kann !
Ich denke, Jack bezog sich auf deine Aussage "kann" in deinem Satz
Liegt es nicht auch an uns, ob Gott uns lieben kann
Ich denke, Gott kann in seiner Allmacht,weil er laut Bibel die Liebe ist
Paulus meint dazu:
1.Korinther 13
4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, sie neidet nicht, die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf, 5 sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit; sondern sie freut sich mit der Wahrheit, 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
Vielleicht beantwortet das deine Frage:
Hat Gott diese Pharisäer am Ende noch geliebt oder hat er sie gehaßt ?
Wenn er den Pharisäern die Leviten las und sie auf etwas hinwies, dann vielleicht aus Liebe?
Nicht aus Zorn oder Wut heraus, sondern das sie mal darüber nachdenken sollten.
Und sogar am Kreuz sagte Jesus noch in Bezug auf seine Peiniger:
Lk 23,34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun.
Sie aber verteilten seine Kleider und warfen das Los ⟨darüber⟩.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Zippo
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Re: Äon

Beitrag von Zippo »

Michael
In Dan 7,18 wird es auch benutzt, um die Aussage des Propheten zu betonen. Es geht nicht um den ultimativen Superlativ, sondern um eine Bekräftigung wie bei einem Schwur.
Zippo
In Dan 7,18 wird das Wort "alam" benutzt, nicht "olam". Kennt jemand den Unterschied ?
Gruß Thomas
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