Spice hat geschrieben: ↑So 27. Mär 2022, 10:16
Natürlich fällt das auf. Aber das ist doch keine Manipulation! Man verwendet die gleichen Farben bei niedrigeren und höheren Inzidezien. Und selbstverständlich kann man da nur die Unterschiede des jeweiligen Tages miteinander vergleichen und nicht die Farben des einen Tages mit einem weiter zurückliegenden. So ein großes Farbspektrum gibt es nun auch nicht, dass man zweistellige Zahlen und sechsstellige farblich anderes darstellen kann.
Ich finde es schon recht dreist, eine so offensichtliche Manipulation irgendwie wegzuerklären. Ich versuche mal, das argumentativ zu widerlegen, was Du da sagst.
Zentral dabei ist der Maßstab. Die Farben bilden einen Maßstab ab und der wird offenbar ständig verändert.
Erstes Problem dabei ist: Es wird nicht explizit auf diese Änderung hingewiesen.
Der normale Bürger denkt nicht nach, wenn er solche Grafiken sieht. Rot ist rot, ganz einfach. Wenn rot heute etwas anderes bedeutet als morgen und gestern auch für einen anderen Bereich stand, ist das eine Irreführung. Denn die Ersteller dieser Grafiken wissen schon ganz genau, in was für einem Bewußtsein der Normalbürger sich das anschaut. Es ist nicht falsch und man kann es auf den Betrachter abschieben: Wenn der das falsch versteht, ist das seine Schuld, dafür kann die Redaktion nichts. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass die Ersteller der Grafik bzw. die Auftraggeber ganz genau wissen, was sie da tun. Alarmismus war die ganze Zeit über Programm im Mainstream, das ist längst bekannt.
Es kann nicht sein, dass man heute sagt, eine Inzidenz ab XYZ ist arlamierend und berechtigt zum Lockdown, morgen hingegen ist es dann plötzlich nicht mehr XYZ sondern UVW. UVW war gestern noch orange, heute ist es aber rot, denn XYZ gibt es nicht mehr. Das ist natürlich Betrug, denn wieso ist heute auf einmal das kritisch und arlamierend, was gestern noch akzeptabel war?
Es ist ja nicht so, dass man einfach nur die Farben ändert und dann aber trotzdem angemessen bewertet, dass man sagt, es ist deutlich besser geworden. Nein: Es ist nach wie vor schlimm.
Wir haben das auch immer wieder bei der Festlegung der kritischen Inzidenzen erlebt. Eine zeitlang galt die 100 als kritisch und führte zum "Notfallplan". Als die Inzidenzen gesunken waren, setzte man einfach den Maßstab herab, die 100 wurde zur 50, etwas später dann die 35, 20 .... Das war genau das Gleiche wie man es bei der grafischen Darstellung mit Farben sieht.
Sicher kann man sagen, dass eine Inzidenz in unterschiedlichen Phasen einer Pandemie unterschiedlich zu bewerten ist. Aber nicht innerhalb einer Phase.
Man kann auch sagen, dass es ja umgekehrt ebenso ist, und das stimmt auch, aber das bezieht sich auf unterschiedliche Phasen, wo es wirklich Sinn macht.
Sinn würde es zB auch machen, die Inzidenzen and den Hospitalisierungen zu bewerten.
Von Anfang an war klar, dass die Inzidenzen absolute Zahlen sind und mit der Zahl der Tests steigen. Von Anfang an wurde das bemängelt und das ist auch nicht schwer verständlich. Trotzdem nutzt man noch heute die Inzidenz als Richtwert. Ob eine Pandemie existiert, das wird an den Inzidenzen abgelesen. Eine gesunde Gesellschaft wird zur Pandemiegesellschaft erklärt - aufgrund von Testergebnissen.
Wie auch immer, schon krass, wie leicht man die Mehrheit der Menschen ganz offen in die Irre führen kann. Sie verteidigt ihren Manipulator sogar noch mit Leidenschaft. Traurig finde ich das.