Zippo hat geschrieben: ↑Mo 20. Jun 2022, 18:23
Für mich gibt es zwei denkbare Varianten. Die erste bezieht sich auf den Vortext, wenn man liest: "und jetzt wißt ihr, was zurückhält, daß er zu seiner Zeit offenbart werde. 2 Thess2,6 Im Vortext wird doch von dem Sohn des Verderbens gesprochen. Dieser kommt, bevor der Herr Jesus wieder in unserer Welt sichtbar erscheint.
Aber in Vers 7 ist der, der zurückhält und hinweggetan werden muß, eine Person die hinweggetan werden muß, bevor der Sohn der Bosheit offenbart wird.
Da komme ich wieder auf den Heiligen Geist.
Wer hilft uns heraus aus diesem Dilemma ?
Das glaube ich allerdings auch.
Die Gefahr ist groß, in diesem kurzen Text mehr hinein interpretieren zu wollen (Stichwort: Eisegese), als dort tatsächlich steht.
Und ob hier Paulus prophetisch an zukünftige Weltmächte oder gar politische Systeme bewusst oder unbewusst gedacht haben könnte, denke ich eher nicht.
Das ergibt imo keinen Sinn, wenn man sich vor Augen hält, an wen sich der Brief (zunächst) richtete, bevor wir (als Bibelleser) darüber informiert wurden.
Eine gewisse Kausalität in Bezug zum Heiligen Geist finde ich daher plausibler, weil sich Jesus mit dem Hinweis an seine Jünger wendete, dass der "Beistand" erst kommen könne, nachdem er selbst in den Himmel zurückkehrte.
Johannes 16,7: Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch.
Der Text spricht allerdings nicht davon, warum es nicht möglich sein kann, dass Jesus und der Heilige Geist gleichzeitig auf der Erde sein können.
Aus diesem Grund kann ich mir gut vorstellen, dass der Heilige Geist hinweggenommen werden muss, nachdem die Gemeinde entrückt wurde, weil sich erst danach die Macht des Bösen komplett entfalten kann (obwohl das "Geheimnis des Bösen" jetzt schon in dieser Welt zu erkennen ist).
Interessant finde ich es zu sehen, wie scheinbar offensichtliche Absichten des Bösen immer wieder vereitelt werden und letztendlich (noch) nicht in den Szenarien gipfeln, die mit dem Auftreten des Antichristen einhergehen werden, obwohl die Architekten und deren Pläne für den Bau dieser Weltbühne überall zu erkennen sind.
Persönlich vertrete ich die Vermutung, dass die Entrückung der Gemeinde weder vor- noch am Ende der Trübsal stattfinden wird, sondern mittendrin nach den ersten dreieinhalb Jahren, weil dieser als der große Messias auftreten und die Menschen verführen wird, bevor er den zuvor geschlossenen Bund mit Israel brechen und sein wahres Gesicht zeigen wird.
Erst wenn die (betende) Gemeinde Jesu und der Heilige Geist nicht mehr auf dieser Erde sind, wird diese Welt zu der Hölle werden, die in der Offenbarung beschrieben wird.
Natürlich kann ich mich mit meinen Thesen irren und danebenliegen. Dewegen sind andere mögliche Szenarien und Spekulationen ebenso interessant zu erörtern. Ich bin nach wie vor offen für neue Erkenntnisse und Überlegungen.