frank hat geschrieben: ↑Sa 30. Jul 2022, 20:23
Gibt es in der Heiligen Schrift Hinweise, dass wir von einer "unsichtbaren Welt" umgeben sind?
18 uns, die wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare blicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig. (2. Kor 4)
Kol 1,16 Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen.
Es gibt eine unsichtbare, verborgene und geheime Welt: Das Reich Gottes. Gottes Wirken ist unsichtbar und geheim. Durch Offenbarungen werden Geheimnisse kundgetan
Das Reich Gottes, jetzt einmal mit dem Sinn, daß darin alles enthalten ist, was wir als Menschen nicht sehen können. Es existiert hauptsächlich außerhalb unserer Schöpfung und wird Himmel gebannt. Ps 115,3 Dort ist Gottes zentrale Wohnstätte anzunehmen.
Von dort hat er den Heiligen Geist gesandt und von dort aus werden die Engel entsandt, um in der sichtbaren Schöpfung den Menschen zu helfen. Ps 91,11
Durch Offenbarung teilt sich Gott den Menschen mit. z. Bsp. 2 Mo 3 mit einer Vision eines brennenden Dornbusches.
Oder im Nachtgesicht bzw. Traum. Hiob 33,14-18
Manche Menschen haben auch eine Art Tagtraum, wie die Mutter Simsons.Ri 13,3.6
Körperliche Einwirkung kann das auch haben, denn dem Daniel entwich alle Kraft. Dan 10,3-9. Nur er sah die Erscheinung, seine Begleiter verkrochen sich.
Ich vermute, daß es sich bei dieser Gestalt um den Sohn Gottes handelt, der in Kol 1,15 "Erstgeborener vor aller Schöpfung" genannt wird. Siehe auch Phil 2,6.
Frank
Was ist „sichtbar“? = Alles was wir durch unsere 5 Sinne wahrnehmen können: sehen, hören, riechen, schmecken und tasten können.
Das wird für uns Menschen das Wesentliche sein, mehr würde auch nur verwirren. Die Offenbarungen Gottes, die er vornehmlich mit einem sogenannten "Engel des HERRN" vorgenommen oder dem Engel Gabriel, zeigen uns eine Wirklichkeit, wie sie sich vor dem geistigen Auge entfaltet.
Das gibt es zusätzlich noch. So wurde dem Hesekiel beispielsweise der Zustand des Tempels in Jerusalem gezeigt. Hes 8,1-3....
Der Apostel Johannes hat auch Erstaunliches gesehen, als er auf der Insel Patmos war. Off 1,10-12
Frank
Was ist „unsichtbar“? = Unsere Emotionen, inneren Bilder, unsere „subjektive Welt“. Also so, wie wir Menschen eine „unsichtbare“, geheimnissvolle, verborgene „subjektive“ Welt haben – so hat dies auch die sichtbare Welt. Die Schöpfung (die wir sehen, hören, riechen, schmecken und tasten können) hat auch „unsichtbare“, verborgene, also ein „Subjekt“ - wir nennen es Gott.
Emotionen können Gott und die Engel auslösen, gute und schlechte Emotionen z. Bsp. eine Freude im Geist Lk 1,47; Lk 10,21 oder auch Druckgefühle und Beklemmungen.
Die inneren Bilder sind auf die menschliche Vorstellungskraft übertragene Bilder. Engel sehen sicher nicht aus, wie Männer im weißen Kleid mit goldenen Gürtel. Das hat alles eher symbolische Bedeutung.
Gott ist doch der schöpferische raumerfüllende Geist in dem wir alle leben, sagt Paulus. Apg 17,28 Er gibt seiner Schöpfung den Geist, den sie zum leben nötig haben.Hiob 32,8
Aber deswegen kann man, glaube ich nicht sagen, daß Gott in seiner Schöpfung wohnt.
Frank
Aber Gott ist nicht allein. Die „Himmlischen Heerscharen“ werden oft dabei vergessen. HERR Zebaoth (HERR der Heerscharen) kommt in Luthers AT 276 mal vor.
„18 Micha aber fuhr fort: Darum hört das Wort des HERRN: Ich sah den HERRN auf seinem Thron sitzen; das ganze Heer des Himmels stand zu seiner Rechten und seiner Linken.
2. Chronik 18
In der verborgenen geheimen, unsichtbaren Welt gibt es individuelle Geister, mit denen sich der HERR unterhält, die ganz eigenständig reagieren und die Gott für sein Wirken in der Welt einsetzt. Aus der unsichtbaren Welt der Schöpfung in die unsichtbare Welt des Menschen (sein „inneres“, oder inwendiges)
In der Heiligen Schrift treten sie auch als „Engel“ auf, und nicht wenig. Das Gegenstück dazu sind die Dämonen. Und in den Evangelien – vor allem Markus – wird der Kampf Christi gegen diese Dämonen immer wieder herausgestellt.
Gott hat viele Wesen in seiner Himmelswelt geschaffen, volkstümlich nennt man sie Engel, also "malak" = Bote, obwohl die meisten Engel gar keine Botendienste übernommen haben. Da war doch eigentlich nur der Engel des HERRN, der mit den Namen Gottes auftrat und Gabriel und der Engel, der dem Johannes die Offenbarung gebracht hat. Off 22,9 Alle guten Engel sind mit dem Heiligen Geist Gottes erfüllt.Mt 18,10
Die Dämonen sind von Gott abgefallene Engel. Sie sind schuld, daß es auf der Welt viel Elend gibt. Satan ist ja mit einem Drittel der Engel aus dem Himmel entfernt worden und macht den Menschen das Leben schwer. Off 12,4-9
Da ist ein beständiger Kampf in der Himmelswelt, das erfährt man ja auch aus Dan 10. Gott muß seinen Willen auch in der Himmelswelt durchsetzen bzw. wir Menschen müßen uns mit Gottes Hilfe gegen die Angriffe einer finsteren Welt wappnen.
Frank
Was bedeutet das jetzt nun für den Glauben?
Erfassen wir Gott, wenn wir nur in der Heiligen Schrift lesen und diese verstandesmäßig verarbeiten? Was ist der Heilige Geist?
Heiliger Geist
Der Heilige Geist ist Person in der Gottheit und Kraft in seiner Wirkung
(Friedrich Beisser "Der christliche Glaube" Bd 2)
(unsichtbare) Person und (unsichtbare) Kraft
Hier beginnt sich auch das Rätsel um das „religiöse Verhalten“ der frühen und späteren Christen innerhalb der Kirche(n) zu lösen. Wir Christen wenden uns nicht an naturwissenschaftlich (also durch die fünf Sinne erfahrbare sichtbare Welt), sondern an die unsichtbare Welt der himmlischen Heerscharen, der „personellen unsichtbaren Wesen" die in dieser Welt wirken.
Also an Engel würde ich mich nicht wenden. Aber diese werden wohl hauptsächlich die Gebete der gläubigen Menschen erhören. Und die guten Engel sind dem Heiligen Geist untertan.
Frank
Jedes Gebet ist eine „verborgene Handlung“ - und wenn ich innerlich erfahre, das meiner „subjektiven“ Welt ein (unsichtbares) „Subjekt“ begegnet – also ein Engel, ein himmlisches Geistwesen, und mir ebenso dämonische Geister umgeben können = dann beginnen Prozessionen, Gebetsnovennen, Exortitien, Gebete an „Heilige“ (himmlische Geistwesen), ihren Sinn zu ergeben.
Das Gebet wird immer zu Gott gesprochen, wo steht etwas anderes geschrieben ? Wir dürfen Gott den Vater und den Sohn Gottes anrufen, den wir unter dem Namen seiner irdischen Erscheinung Jesus Christus kennen.
Alles andere ist eigentlich nicht erlaubt und gibt eher Raum für Verführung. 2 Kor 11,14
Frank
Natürlich ist und bleibt Gott der "Herr der Herrscharen" und Christus wurde "über alle Mächte, Herrschaften und Gewalten" erhöht und nur durch unseren persönlichen Bezug zu Christus werden wir erlöst = aber dennoch leben wir nicht nur in einer sichtbaren Welt
Da kann ich dir nur recht geben. Und diese Engel haben Macht. Eph 6,12 Wir sehen ja in der Welt so viel Elend und ich denke, daß nicht nur Menschen, sondern diese Herren der Welt einen großen Anteil daran haben, weil Satan sie befehligt und durch viel erzeugtes Leid von Gott abspenstig machen will.
Gruß Thomas