Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 15:23
Zunächst einmal sitzt nach obiger Vorgabe eine Weste genau dann tadellos, wenn sie korrekt zugenknöpft ist.
Du verlässt zum Verrecken Deine formale Behausung nicht. - Dein Satz beinhaltet genau wieder den entscheidenden Fehler, den ich Dir ständig versuche auszutreiben, nämlich: Du setzt voraus, WAS korrekt zugeknöpft ist. Genau dieses ist jedoch bei im weiteren Sinne philologischen Fragestellungen eher normalerweise NICHT alternativlos - deshalb das Beispiel mit "Schadet es Kindern, wenn sie in homosexuellen Beziehungen aufwachsen?"
Gruppe 1 meint, die Weste sei korrekt zugeknöpft, wenn man Mann und Frau als austauschbar versteht (Gleichberechtigung, etc.). Dementsprechend macht man ein Modell, mit dem man überprüft, ob man mit seiner Haltung recht hat. Dieses Modell aber ist - und hier scheiterst Du gedanklich - so gestrickt, dass das Ergebnis abzusehen ist, dass Kindern KEIN Schaden zugefügt wird. Das MUSS nicht so rauskommen, tut es aber in der Regel.
Gruppe 2 meint das Gegenteil, macht sein Modell dazu und erhält in der Regel ebenfalls "sein" Ergebnis. - Der entscheidende Punkt: BEIDE Gruppen schließen ihre Studien ab mit "qed".
Bei der klingt es so, als würden Fragestellung und die Vermeidung logischer Fehler beim Antwort-Erstellen ausreichen, um zu einem ontischen Ergebnis zu kommen.
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 15:23
logisch kommt es nur darauf an, ob diese deine Zusatzprämissen einleuchtend und korrekt sind.
Derselbe Fehler - Du mischst Kategorien. Denn was "einleuchtend" und "korrekt" ist, ist einmal mehr abhängig von den Voraus-Setzungen.
1) Gruppe 1: "Es ist einleuchtend und korrekt, dass Mann und Frau von Natur aus gleich sind und deshalb Kleinkinder gleichermaßen betreuen können"
2) Gruppe 2: "Es ist einleuchtend und korrekt, dass Mann und Frau von Natur aus NICHT gleich sind und deshalb Kleinkinder NICHT gleichermaßen betreuen können"
Logisch lässt sich beides begründen.
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 15:23
Das ist Quatsch.
Wenn ich Dich da missverstehe: Was IST denn bei Dir "Knopf 1"? (Bei mir ist eine Voraus-Setzung)
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 15:23
nicht so ein Larifarizeugs wie: "Ja, vom naturalistischen Standpunkt aus" oder "Ja, vom materialistischen Standpunkt aus" oder ähnlicher Unsinn.
Das ist kein Unsinn, sondern eine Verkürzung von beispielsweise "wenn man Materie als Schöpfer von Geist versteht". Dass man solches in einem ganz konkreten Fall angemessen verfeinert, ist klar.
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 15:23
Da ich es offensichtlich nicht verwechsle
Doch - Du erweckst ständig den Eindruck, dass Du unterschiedliche Kategorien vermengst. - Und noch mal: Formal gehe ich mit Deinen Äußerungen zur Logik mit. Aber es scheint für uns in Bezug auf das, was ist, unterschiedliche Bedeutung zu haben.
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 15:23
Du scheinst immer noch nicht zu begreifen, was das bedeutet.
Das frage ich mich bei Dir genauso - konkret: Ist Dir klar, dass mit Logik nicht notwendigerweise eine Wahrheit in Bezug auf das, was ist, verbunden ist?
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 15:23
Es bedeutet, dass deine obigen einschlägigen Aussagen als logisch inkorrekt nachgewiesen wurden
Dann musst Du sie missverstanden haben. Du kannst es gerne noch mal durchdeklinieren - vielleicht begreife ich dann, wo der Haken in unseren unterschiedlichen Verständnisweisen ist. - Ich gestehe Dir gerne zu, dass Du recht haben kannst, wenn Du das Gesagte so verstehst, wie ich es nicht meine. Aber mir ist noch nicht klar, wo das genau sein kann.
"Nachweise" von Widersprüchen gehen erst dann, wenn solche Fragen geklärt sind - Du ziehst schon wieder das Formale vor das Substantielle - möglicherweise, weil Du meinst, dies sei dasselbe. Das ist mir bei Dir noch nicht klar.
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 15:23
Es ist richtig in jeder Welt, in der die logischen Gesetze gelten.
Für die Logik selber gilt dies natürlich. Aber ist Dir klar, dass die Logik bei identischen Fragestellungen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann? Beispiele dafür habe ich Dir genug genannt.
Jawohl, logische Gesetze gelten in einer Welt, die sich diesen Gesetzen unterwerfen. Aber das ist eigentlich schon ein Oxymoron. - Und ja: Unsere Welt unterwirft sich diesen Gesetzen - auch das ist nicht das Thema. Das Thema ist, ob ein logisch ermitteltes Ergebnis SACHLICH wahr sein muss. Und da ist die klare Antwort NEIN. Wie x-mal nachgewiesen.