Re: "Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen"
Verfasst: So 18. Jun 2023, 10:09
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Nun denke ich zwar auch, dass Daniel Dennett ganz und gar falsch liegt. Aber deine Argumente, tja, die sind für mich wirklich ganz, ganz dünn.Thaddäus hat geschrieben: ↑Sa 17. Jun 2023, 17:41Leider hast du nicht verstanden, worum es geht.Spice hat geschrieben: ↑Sa 17. Jun 2023, 15:23Naja, völlig banal. Eine Frau, in die ich mich verliebe ist für mich etwas völlig anderes als die gleiche Frau, in die der andere eben nicht veliebt ist, weil die Frau für mich eine subjektive Bedeutung hat.Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 15. Jun 2023, 10:01 Der Witz meines obigen Beispiels ist, dass logisch bewiesen werden kann, dass ein Sternanhänger, von dem die Tatsache besteht, dass er außerhalb des Orbits war und dem gleichen (= NICHT demselben!) Anhänger, der es nicht war, ein fundamentaler ontologischer Unterschied besteht. Aber nicht, weil er an einem bestimmten Ort war bzw. nicht war, sondern wegen der Bedeutungszuschreibung, die der Örtlichkeit zugeschrieben wird.
Deine "Philosophie" ist Kinderei auf "ontischem" Niveau!
Natürlich ist es banal, dass du mit Gefühlen zu einer Frau, in die du dich verliebt hast, etwas anderes bist, als du es bist, ohne solche Gefühle zu haben. Eine Person, die glücklich ist, ist auch eine andere als die gleiche, die nicht-glücklich ist oder gar unglücklich.
Hier geht es aber um Personen, die einen priveligierten Zugang zu ihren Gefühlen und ihren Bewusstseinszuständen haben und jede Änderung registrieren können. Personen sind andere "Gegenstände" als Sternanhänger.
Im meinem Beispiel geht es um ein materielles Ding, nämlich einen Anhänger in der Form eines Sterns, welchem eine Bedeutung zugeschrieben wird, je nachdem, wo im Raum es sich befindet und in welcher Beziehung es zu der (fiktionalen) Person Howard Wolowitz steht. Und diese Zuschreibung ändert den ontologischen Status dieses Dinges. Das bedeutet nicht weniger, als das der Physikalismus, der Positivismus und der Materialismus falsch sein müssen und z.B. der Philosoph Daniel Dennett ganz und gar falsch liegt.
Claymore hat geschrieben: ↑Di 17. Jan 2023, 23:29Physikalisten bestreiten doch nicht, dass die Welt viele Dinge enthält, die auf den ersten Blick nicht physikalisch erscheinen - wie biologische, historische Tatsachen oder ethische Werte. Es geht darum, dass solche Gegenstände ultima ratio physikalisch sind, oder über dem physikalischen supervenieren.Thaddäus hat geschrieben: ↑Di 17. Jan 2023, 11:09Unser Gehirn und unser gesamtes zentrales Nervensystem sind die notwendigen Voraussetzungen für unser Bewusstsein und alles, was an diesem phänomenlogisch hängt von unserer Psyche bis zu dem, was wir meinen oder wissen und also unseren menschlichen Kulturen und Gesellschaften. Die physiologischen Voraussetzungen unseres "Geistes" - um diesen allgemeinsten Begriff zu verwenden - sind aber nicht mit diesem identisch . Diese Feststellung ist extrem wichtig, denn Physikalisten und Naturalisten behaupten exakt das und müssen es auch behaupten.
Ich beantworte gerne weitere Fragen hierzu ...Es geht um die Relation. Eine Ontologie kann z. B. die Supervenienz-Beziehungen (also so etwas wie "digitales Bild superveniert über den Pixeln") nicht einfach strikt ignorieren. Das wäre wie eine Geschichte Frankreichs ohne Napoleon.
Und wenn man in seiner Ontologie meint, dass aus "A superveniert über B" nicht folgt, dass "A" bloß parasitär oder sekundär existiert, sondern aus eigenem Recht - dann erwarte ich auch da eine sehr gute Erklärung.
Das ist einfach von zu fundamentaler Bedeutung.
Bei all der Gemeinsamkeit, dass der Anhänger durch die besagte Bedeutungszuschreibung nicht verändert wird, liegt hier eine Abweichen unserer Weltbilder vor.
Es ist aber doch eine Erfindung in deinem Weltbild, dass du hier eine Unabhängigkeit zur Welt anbringst.