Die Bibel an sich.

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Magdalena61
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Re: Die Bibel an sich.

Beitrag von Magdalena61 »

Thema bereinigt.
Hans-Joachim hat geschrieben: Mo 25. Sep 2023, 18:47 Jetzt möchte ich doch etwas über den Bulldozer wissen.
"Bulldozer" liest man in der Volxbibel.

Andere Übersetzungen sprechen von der Axt als Gericht Gottes über "Bäume", die keine "gute Frucht" tragen. Die "Frucht" des Glaubens prägt unsere innere Haltung und wird aus den Werken ersichtlich; die ein Mensch tut. Unser Reden und Handeln offenbart, wes Geistes Kind wir sind.
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Hans-Joachim
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Re: Die Bibel an sich.

Beitrag von Hans-Joachim »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 27. Sep 2023, 23:06 "Bulldozer" liest man in der Volxbibel.

Andere Übersetzungen sprechen von der Axt als Gericht Gottes über "Bäume", die keine "gute Frucht" tragen. Die "Frucht" des Glaubens prägt unsere innere Haltung und wird aus den Werken ersichtlich; die ein Mensch tut. Unser Reden und Handeln offenbart, wes Geistes Kind wir sind.
Nun gab es in biblischen Zeiten keine Bulldozer, was beweist, wie falsch die Bibel übersetzt werden kann. Und darauf wollte ich hinaus. Denn was in der Volxbibel möglich ist, das ist auch in anderen Bibeln oder Schriftrollen möglich.
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Re: Die Bibel an sich.

Beitrag von Rilke »

Hans-Joachim hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 07:50 Nun gab es in biblischen Zeiten keine Bulldozer, was beweist, wie falsch die Bibel übersetzt werden kann. Und darauf wollte ich hinaus. Denn was in der Volxbibel möglich ist, das ist auch in anderen Bibeln oder Schriftrollen möglich.
Ich würde die Volxbibel keine Übersetzung nennen, sondern eher eine (moderne) Interpretation verschiedener deutschen Übersetzungen.
Wörter haben feste Bedeutungen und wenn man artfremde Wörter einbaut, dann verliert der Text den Status einer Übersetzung, würde ich sagen.
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Hans-Joachim
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Re: Die Bibel an sich.

Beitrag von Hans-Joachim »

Rilke hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 07:53 Ich würde die Volxbibel keine Übersetzung nennen, sondern eher eine (moderne) Interpretation verschiedener deutschen Übersetzungen.
Wörter haben feste Bedeutungen und wenn man artfremde Wörter einbaut, dann verliert der Text den Status einer Übersetzung, würde ich sagen.
So oder so. Was hier möglich ist, kann auch an anderer Stelle möglich sein. Bis auf die Jesajarollen haben wir kaum eine Möglichkeit, die Genauigkeit dieser jahrtausendalter Texte zu überprüfen. Sicherlich, es gibt noch alte Dokumente zum Abgleich. Das sind Abschriften von Abschriften.
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Re: Die Bibel an sich.

Beitrag von Rilke »

Hans-Joachim hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 08:01
Rilke hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 07:53 Ich würde die Volxbibel keine Übersetzung nennen, sondern eher eine (moderne) Interpretation verschiedener deutschen Übersetzungen.
Wörter haben feste Bedeutungen und wenn man artfremde Wörter einbaut, dann verliert der Text den Status einer Übersetzung, würde ich sagen.
So oder so. Was hier möglich ist, kann auch an anderer Stelle möglich sein. Bis auf die Jesajarollen haben wir kaum eine Möglichkeit, die Genauigkeit dieser jahrtausendalter Texte zu überprüfen. Sicherlich, es gibt noch alte Dokumente zum Abgleich. Das sind Abschriften von Abschriften.
Aber weißt du mit welcher Genauigkeit die Schriften von den jüdischen Schriftgelehrten kopiert wurden?
Sie waren so akkurat, dass ein einziger Fehler sie bereits untauglich für den Synagogendienst machte und sie nur mehr zum Studieren brauchbar waren.
Die Jesaja-Rolle wurde für 1000 Jahre perfekt kopiert. Die Qumran-Schriftrollen gleichen absolut den masoretischen Übersetzungen des 11. Jahrhunderts.

Man hat in Qumran übrigens auch andere Schriften gefunden. Fragment 4Q17 enthält Teile des 2. Buch Mose 38–40 und des 3. Buch Mose 1–2 und ist erstaunlich akkurat zum über 1000 Jahre jüngeren Codex Leningradensis.

Es gibt, wenn du mich fragst, keinen Anlass anzunehmen, dass die Schriften unvollständig oder fehlerhaft abgeschrieben wurden.
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Hans-Joachim
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Re: Die Bibel an sich.

Beitrag von Hans-Joachim »

Rilke hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 08:23 Es gibt, wenn du mich fragst, keinen Anlass anzunehmen, dass die Schriften unvollständig oder fehlerhaft abgeschrieben wurden.
Dann hätte es nicht heißen dürfen, dass Gott das Herz des Pharao verhärtet. In der Wissenschaft gilt, dass nur ein Widerspruch die ganze Theorie kippt. Gott verhärtet keine Herzen, er erweicht sie. Es ist der Mensch selbst, der sein Herz verhärtet.
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Helmuth
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Re: Die Bibel an sich.

Beitrag von Helmuth »

Rilke hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 08:23 Es gibt, wenn du mich fragst, keinen Anlass anzunehmen, dass die Schriften unvollständig oder fehlerhaft abgeschrieben wurden.
Sehe ich grundsätzlich auch so. Die Fehler mussten demnach schon früher passiert sein. Aber mit Vorliegen der Endversion als Tanach bin ich bei dir, die hebräischen Kopisten taten eine hervorragende Arbeit, hatten dazu eine intensive Ausbildung und nicht jeder durfte den Berufsstand ausüben. Das war auf sozusagen akademischem Level, und klar, gläubig musste man auch sein.

Es gab eine Zeilen- und Spaltenmatrix für jede Seite oder Rollensegment, dazu wurden die Buchstaben sauber geometrisch geschrieben. Darum heißt sie auch Quadratschrift. Das numerische Ergebnis aus der Summe jeder Spalte und Zeile wurde am Rand vermerkt, oder extra als Beiwerk geführt.

Somit hatte man das erste Codierungverfahren wie ich das aus meiner alten Ü-Technik kenne. Man überträgt mehr Information, um daraus fehlerhafte Übertragungen ausfindig zu machen und so konnte man korrigieren. Gleiche Technik, nur halt viel komplexer erfolgt beim File-Transfer. Da passieren so gut wie keine Fehler, wenn schon, dann geht das Papiermaterial kaputt.

Nur, ab wann genau lag die Endeversion vor? Ich vermute in etwa um die Zeit Esras. Hast du genauere Kenntnis?
Zuletzt geändert von Helmuth am Do 28. Sep 2023, 09:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Bibel an sich.

Beitrag von Rilke »

Hans-Joachim hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 08:30Dann hätte es nicht heißen dürfen, dass Gott das Herz des Pharao verhärtet.
Nun, ich verstehe, dass du da ein theologisches Problem siehst. Ich stimme dir insofern zu, dass Gott niemanden willkürlich in die äußerste Finsternis verbannt oder das Herz verhärtet.
Aber der Sprung vom Problem mit einer Stelle, die man sich schwer erklären kann zum Punkt, dass die Schrift offensichtlich unvollständig ist und deswegen eine Erneuerung benötigt, ist ein weiter, findest du nicht?
Hans-Joachim hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 08:30 In der Wissenschaft gilt, dass nur ein Widerspruch die ganze Theorie kippt.
Kleine Zwischenfrage, und ich meine das nicht provokativ:
Würdest du das auch bei Joseph Smith's Prophetien so beurteilen? (Stichwort L&B 84, die nicht eingetretene Prophetie über den Tempel in Missouri)
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Re: Die Bibel an sich.

Beitrag von Rilke »

Helmuth hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 09:13 Nur, ab wann genau lag die Endeversion vor? Ich vermute in etwa um die Zeit Esras. Hast du genauere Kenntnis?
Die Endversion wovon meinst du?
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Helmuth
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Re: Die Bibel an sich.

Beitrag von Helmuth »

Rilke hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 09:15 Aber der Sprung vom Problem mit einer Stelle, die man sich schwer erklären kann zum Punkt, dass die Schrift offensichtlich unvollständig ist und deswegen eine Erneuerung benötigt, ist ein weiter, findest du nicht?
Gilt m.E. durchaus für das NT. Stellenweise meine ich, sicher nicht so, sofort eine neues Buch abzufassen wie das die Mormonen getan haben, das mit der Bibel absolut nichts gemein hat, oder die ZJ sich einfach ihrer eigene ÜS abfassen und das heute noch, die ihrer Theologie entspricht. AT und NT haben sich überdies völlig unterschiedlich entwickelt. Das NT enthält prozentuell auch weit mehr Fehler als das AT.

Perfekt kann Menschenwerk nie sein, eben weil sie Menschen sind. Man kann und darf den Faktor Mensch aber nicht ausklammern, sonst wird man ein verkappter Dogmatiker. Aber der HG weiß schon wie er über seinem Wort wacht.
Rilke hat geschrieben: Do 28. Sep 2023, 09:16 Die Endversion wovon meinst du?
Im Grunde die heutige, genannt die masoretische. Wann war diese Version aber final? Nur einfach mal logisch denken: Das Buch Samuel kann es vor Samuel nicht gegeben haben. Und das Buch Maleachi, das letzte des Tanachs, wohl nicht vor Maleachi. Das AT hat also auch eine historische Entwicklung, weil es auch ein Kanon ist und nicht nur ein (Zahlwort) (!) Werk.
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