Wie lehrt uns der HG?

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Hoger
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Re: Wie lehrt uns der HG?

Beitrag von Hoger »

Abischai hat geschrieben: Di 11. Mär 2025, 14:01 Wenn wir also davon Lesen, daß der Geist Gottes über Saul kam, dann wissen wir heute besser, was das bedeutet, als die damals. Und wenn "die Hand JHWHs" über z.B. Simson kam, dann sehen wir die unmittelbaren Folgen (übernatürliche Körperkraft) wissen heute aber etwas genauer, was das bedeutet. Wir wissen die alte Sprache nicht so gut zu verstehen und zu übersetzen, sehr wohl aber was mit uns geschehen ist, als wir von neuem geboren wurden und den Heiligen Geist empfangen haben.
Sei mir bitte nicht böse - aber das lese ich als Arroganz menschlicher Vernunft und Überbewertung des Zeitgeistes.

Dass Simon seine Kraft aus dem übernatürlichen Bereich hat, dürfte keine Erkenntnis der Neuzeit sein - und dass wir heute besser wissen was die ruach Gottes die über Saul kam bedeutet, halte ich für ein (selbstgefälliges) Gerücht.

Natürlich bestand das damalige Weltbild nicht aus den Naturgesetzen, wir wie sie heute in der Schule lernen, sondern aus Kräften, Geistern und Gottes Anwesenheit. An eine geistige Welt zu glauben die die natürliche hervorbringt mag für uns heutige primitiv sein. Aber es war das Weltbild derer, die die Heiligen Schriften schrieben
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Magdalena61
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Re: Wie lehrt uns der HG?

Beitrag von Magdalena61 »

"Wie lehrt uns der Heilige Geist" klingt nach "wir finden heraus, welche Informationen man eingeben muss, um das erwünschte Ergebnis zu erhalten".

Es steht geschrieben, was man tun muss: "Werdet voll Geistes" Eph. 5,18

Anders gesagt: "Gebt dem Geist Gottes mehr Raum in eurem Leben". Diesen Aspekt vermisse ich in der Diskussion. Wenn ich nicht die nötigen Voraussetzung schaffe, wird das Feuer nicht brennen. Die Erstlingsgabe ist zwar da, die glimmert aber eher vor sich hin, von einem lodernden Feuer kann keine Rede sein.
Der Geist Gottes ist da, (anwesend), das war Er auch in Ephesus. Aber nicht jedes Mitglied der Gemeinde hatte "dasselbe Maß" davon. Deshalb die Aufforderung des Paulus: Lasst euch mit dem Heiligen Geist erfüllen. Und wie man das anstellt, das kann man ab Vers 19 nachlesen.
Kurzform: Gebet, Anbetung... auf Gott zugehen, sich Zeit nehmen für Gott... Gott die erste Priorität im Leben einräumen... Demut leben und Dankbarkeit.

Parallel dazu wird in Apg. 2 wiederholt gesagt, die Jünger waren einmütig zusammen, auch vor Pfingsten, bevor der Heilige Geist ausgegossen wurde. Es ist anzunehmen, dass sie nicht Smalltalk betrieben, sondern im Gebet vereint waren... zusammen das Brot brachen und so weiter.
Das hebräische Wort ruach, das in der Bibel für Gottes Atem und Schöpferkraft steht, ist verwandt mit dem Begriff für „Weite", für: „Raum schaffen", für: „in Bewegung-Setzen". Deshalb kann man von Gottes ruach als von Gottes Atem, Geist, Lebenskraft, Energie, Schöpferkraft sprechen. Wie ein Wind, wie ein Sturm weht sie durch die Welt.
Quelle
Es wird Gemeinsamkeiten der Erfahrungen geben. Aber es wird auch individuelle Erfahrungen geben, die nicht kopiert und wiederholt werden können. Deshalb ist der Versuch, eine "Anleitung" zu erarbeiten, die über das hinausgeht, was in der Bibel dazu gesagt wird, nach meinem Dafürhalten nicht erfolgversprechend.

Meiner Erfahrung nach wirkt Gott oftmals eher "unauffällig"; im Alltag. Und auch unerwartet. Er kennt sich mit meinen Habseligkeiten besser aus als ich. Entscheidend ist auch "der richtige Zeitpunkt". Man kann ja alle möglichen Informationen recherchieren, aber wenn das zeitlich so akkurat passt, obwohl die "Möglichkeit" seit Jahren verfügbar war, jedoch nicht in den Fokus meiner Aufmerksamkeit geriet... und ich einer spontanen, nicht geplanten Eingebung folgte, und somit auf die Möglichkeit stieß, dann sehe ich das nicht als Zufall an.
Gestern: Mir scheint, ich habe eine Beschreibung/ Charakterisierung der "Hure Babylon" gefunden. Interessanterweise von einem Nichtchristen verfasst. Wie das genau zuging, das erzähle ich ein anderes Mal und im anderen Thread- zuerst muss ich noch mehr lesen.
LG
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Abischai
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Re: Wie lehrt uns der HG?

Beitrag von Abischai »

Hoger hat geschrieben: Di 11. Mär 2025, 14:32 dass wir heute besser wissen was die ruach Gottes die über Saul kam bedeutet, halte ich für ein (selbstgefälliges) Gerücht.
Damit sagst Du doch auch nichts anderes als ich auch.

Kann ja sein daß es nicht stimmt, aber ich habe mal gelernt, daß die "Salbung" eines Priesters oder König mit der Befähigung durch Gott einherging. Und von Saul steht ausdrücklich, daß der Geist Gottes über ihn kommen werde. Das war keine "Erfüllung" mit dem Geist Gottes, sondern "auf ihm", also untrennbar bei ihm. Das lesen wir vom Priester und vom König. Und gerade bei Saul lesen wir, daß der Geist Gottes von Saul wich, und ein böser Geist von Gott (gesandt) in ängstigte (quasi als "Ersatz" für den Geist Gottes zuvor).
Eine entscheidende Erklärung fügt der Herr Jesus dann noch hinzu, als der den Heiligen Geist verheißt: er wird bei euch bleiben und in euch sein. Bei ihnen war der Heilige Geist die ganze Zeit, ob nun durch die bloße Anwesenheit des Herrn Jesus, oder vielleicht war der Geist Gottes genau so "auf" den Jüngern, wie er auf Saul war, das weiß ich nicht. Jedenfalls hatten die Jünger eine beständige unfaßbare geistliche Autorität, denn nicht nur als der Herr sie zu zweien aussandte, sondern auch sonst hatten die große Vollmacht Dämonen auszutreiben.
Ich habe daraus schlüssig gelernt, daß der Heilige Geist in einen Menschen einzieht. Wenn das nun im Alten Bund auch so war, dann wissen wir heute was das damals war, was jene im Gegenzug nur beschreiben, aber nicht wirklich einordnen konnten.
Wie gesagt, daß habe ich so gelernt, und so verstehe ich die Bibel auch stets.
Es kann ja sein, daß das nicht so ganz korrekt ist, wie gesagt, aber daß es grundfalsch sei, glaube ich nicht.
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Abischai
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Re: Wie lehrt uns der HG?

Beitrag von Abischai »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 11. Mär 2025, 14:45 "Wie lehrt uns der Heilige Geist" klingt nach "wir finden heraus, welche Informationen man eingeben muss, um das erwünschte Ergebnis zu erhalten".
Ich habe das eher als Anlaß verstanden zusammenzutragen, wie ich selbst meine und bezeuge, daß mich der Heilige Geist lehrt. Andererseits können wir ja hier auch zusammentragen, wie wir die schriftlichen Grundlagen dazu verstehen, also z.B. was der Herr Jesus dazu gesagt hat.

Eine direkte Lehre, wie das Lehren durch den Heilgen Geist zu erfolgen hat und auch nur so geht, kann damit nicht gemeint sein (hoffe ich).
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Helmuth
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Re: Wie lehrt uns der HG?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 11. Mär 2025, 14:45 Es steht geschrieben, was man tun muss: "Werdet voll Geistes" Eph. 5,18
Voll des Geistes werden ist immer gut. Es drängt den alten Menschen zurück und fördert der neuen. Aber ist man damit auch schon gelehrt? Ich denke, es ist dies auch erst wieder die Voraussetzung.

Darf ich wieder zum Bild der Ehe zurückgreifen? Kennt jeder die Schmetterlingszeit der Liebe? Volltrunken wie ein frisch verliebtes Paar geht kaum und schade, wer das nie erlebt hat. Millionen von Liedern werden darüber gesungen, so fantastisch wirkt Gott. Aber haben die beiden damit schon eine umfassende Belehrung von Gott erhalten was die Ehe ist?

Wenn man hingegen schon eine geraume Zeit verheiratet ist, dann verabsäumen viele diese Auffrischung. Derart unerfüllt hat man zwar einiges an Lebenserfahrung gemacht und man zehrt von der Vergangenheit, also Gott hat sie einiges gelehrt und Erkenntnisse geschenkt, aber man flaut ab. Das Leben wird zur Alltagsroutine, die Liebe wird lau.

Genau dann wäre ein Erfüllung durch den HG nötig. Doch ist das immer nur ein Start, gelehrt wird man damit noch nicht. In etwa wie ein aufgetanktes Auto die Voraussetzung ist um grundsätzlich fahren zu können, doch der Tankinhalt allein bringt das Auto noch nicht in Fahrt. Man muss auch Gas geben und das Kupplungspedal loslassen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Hoger
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Re: Wie lehrt uns der HG?

Beitrag von Hoger »

Helmuth hat geschrieben: Di 11. Mär 2025, 18:07 Voll des Geistes werden ist immer gut. Es drängt den alten Menschen zurück und fördert der neuen. Aber ist man damit auch schon gelehrt? Ich denke, es ist dies auch erst wieder die Voraussetzung
Warum muss man "gelehrt" sein, wenn man mit Christus leben will? Ich muss da jetzt unweigerlich an die Schriftgelehrten denken, denen Christus nicht so ganz grün war.
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Abischai
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Re: Wie lehrt uns der HG?

Beitrag von Abischai »

Hoger hat geschrieben: Di 11. Mär 2025, 20:14 Warum muss man "gelehrt" sein, wenn man mit Christus leben will?
Das verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht so recht, aber ich bin viel zu feige, das laut zu sagen.
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Helmuth
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Re: Wie lehrt uns der HG?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Di 11. Mär 2025, 20:06 Mich hat der Vortrag an sich sehr angenehm überrascht, und ich meine, daß der Herr dadurch ganz konkret zu mir auch "gesprochen" hat, also mich intensiv auf jeden einzelnen Punkt hingewiesen, der dort genannt wurde.
Kann ich durchaus nachvollziehen. Aber warum nimmst du es mir immer wieder krumm, wenn ich dasslebe für mich in Anspruch nehme? Ich drücke es nur anders aus, indem ich sage, der HG hat mich gelehrt.

Jetzt stellen wir die beiden Aussagen und Sprechweisen gegenüber:

A: "Ich meine, daß der Herr dadurch ganz konkret zu mir auch "gesprochen" hat."
H: "Ich meine, dass mich der HG so gelehrt hat."

Worin besteht nun der Unterschied?
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Magdalena61
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Re: Wie lehrt uns der HG?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Di 11. Mär 2025, 18:07 Voll des Geistes werden ist immer gut. Es drängt den alten Menschen zurück und fördert der neuen. Aber ist man damit auch schon gelehrt? Ich denke, es ist dies auch erst wieder die Voraussetzung.
Wenn man mit Gott lebt, und offen ist für seine Führung, dann ist da- vielleicht nicht immer, aber doch immer wieder- ein "Licht auf dem Weg"; es gibt Begegnungen oder Eindrücke... Entwicklungen, auf die man reagieren muss oder möchte... und so geht es immer weiter.

"Lehren" klingt so nach "Belehrung".

"Erkenntnis" würde ich für zutreffender halten. Erkennen ist Lebenselixier für einen Christen.

Gott unterweist seine Leute durch sein Wort, durch Lehrer, durch Hinweise auf Informationsquellen, durch learning by doing-- aber das funktioniert alles nur, wenn der Mensch nicht zu weit weg ist von Gott und wenn der Mensch nicht in Sünde verharrt.

Man kann es auch wirklich kompliziert machen und damit Leute, die sich Gott gerne nähern würden, abschrecken.

Es geht ganz anders.

Gott vertrauen- wie ein Kind.
Mt. 18,3

Gott ernst nehmen- wie ein Kind.
Die Nähe Gottes suchen- dann hört die Unruhe auf.

Glauben, dass Gott mir zur rechten Zeit die geistliche Speise vermittelt, die ich gerade brauche.
Meine Verantwortung liegt darin, erkannte Signale umzusetzen.

Leben mit Gott ist natürlich. Nicht "super kompliziert". Man muss nicht eine Rolle spielen, die viel zu anstrengend und deshalb langfristig nicht durchzuhalten ist.
Mit Leistungsdenken kann man bei Gott nicht landen.

"So nimm denn meine Hände..." - ein wunderbares Lied.
Ein Gebet. Sehr empfehlenswert.
LG
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Hoger
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Re: Wie lehrt uns der HG?

Beitrag von Hoger »

Helmuth hat geschrieben: Mi 12. Mär 2025, 02:18
A: "Ich meine, daß der Herr dadurch ganz konkret zu mir auch "gesprochen" hat."
H: "Ich meine, dass mich der HG so gelehrt hat."

Worin besteht nun der Unterschied?
Das obere ist eine persönliche Gottesbeziehung, das untere eine Annahme aus glaubensgründen
Erforsche mich. Ewiger, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!
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