Re: Plünderung des Sozialstaates
Verfasst: Do 8. Mai 2025, 11:52
Du nennst es sozialistische Ideologie, ich nenne es den historischen Liberalismus. Linke nennen das üblicherweise Neoliberalismus und meinen damit vor allem Wirtschaftsliberalität. Also die Freiheit von Unternehmen und Unternehmen auf Kosten der Arbeiterschaft. Es gäbe ja den Trickle-Down-Effekt, der durch Wachstum oben auch die unteren Schichten mit hochhebt. Diese Denkweise der Klassischen Ökonomie hat nun wirklich rein gar nichts mit Sozialismus zu tun. Das war immer das Denken des historischen Liberalismus von Anfang an. Der hatte nie die Befreiung der Sklaven oder Wohlstand für alle im Sinn. Die Bauern hat man (die Bourgeoisie) nur von den feudalen Verhältnissen befreit und damit in existenziell bedrohliche Lagen gebracht, um sie sogleich per Arbeitsvertrag in die Fabriken zu führen und sich damit als Wohltäter hinzustellen.Johncom hat geschrieben: ↑Do 8. Mai 2025, 01:12 Olaf Scholz 2012: "Wir wollen die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern". Das ist kein Witz, das ist Agenda. Und es ist die sozialistische Ideologie, finanziert von den reichsten Geldgebern, die auch die Zukunftsforschung bezahlen, die zunächst an die Elite-Unis geht, von da an die kleineren.
Ob man die angestrebte Gleichheit im Sozialismus als "alle sind gleich arm" oder "alle sind gleich reich" betrachtet, ist ja relativ. Der Sozialismus will Verelendung überwinden und mehr als nur nacktes Überleben für alle sicher stellen. Natürlich geht das nicht, dass sämtliche Bürger dabei auf einem Niveau leben, wie die Oberschicht in Monaco oder Dubai. Was du als "sozialistischen "jeder ist gleich" Armut" bezeichnest, ist genau dies ja nicht, da hier diese bestimmte Kaste von Bürgerlichen gibt, die auf Kosten des Rests auf höchstem Niveau in Saus und Braus lebt. Das ist Kapitalismus und in ihm grundsätzlich so angelegt : dreckiges Wasser für viele, kostbarster Wein für die Tüchtigsten. Diese vorsätzliche Ungleichheit soll ja als Anreiz zum Arbeiten dienen. Streng dich an, dann kannst du auch Wein trinken.Johncom hat geschrieben: ↑Do 8. Mai 2025, 02:00 Es ist die Diktatur des Geldes. Heutige Mega-Kapitalisten, Adelshäuser, Bilderberger fördern (kaufen) die westliche Linke für ihre Agenda der sozialistischen "jeder ist gleich" Armut und wollen uns als bargeldlose Verbraucher vollüberwacht unterm Deckel halten.
Was willst du dem kommunistischen System denn nun vorwerfen ? Dass dessen Feinde es vernichten wollen und es sich dagegen zu verteidigen anstrebt ? Militärischer Wettbewerb macht Kommunismus/Sozialismus kaputt. Das ist nicht auf Wettbewerb angelegt, sondern auf Bedarfsdeckung. Die USA haben die Sowjetunion vorsätzlich in einen militärische Hochrüstungswettbewerb vertrickt, weil sie wussten, dass sie dafür nicht ausgelegt ist. Wenn sie da nicht mitgemacht hätten, gut möglich, das das US Militär einfach einmarschiert wäre. Nicht gegen eine militärische Bedrohung, sondern gegen den ideologischen Feind des Kapitalismus. Warum ist die USA demgegenüber so feindlich eingestellt ? Weil sie Märkte brauchen, auf denen sie ihren Schrott loswerden können. So wie einst England China das Opium aufzwang.Johncom hat geschrieben: ↑Do 8. Mai 2025, 02:00 Die kommunistische Revolution in Russland war die 1. überhaupt. Wer hat sie finanziert? Die UdSSR war bis zu ihrem Ende hoch verschuldet. Nicht nur die Rüstung gegen den deutschen Überfall wurde durch westliche Kredite ermöglicht und erst vor wenigen Jahren zu Ende beglichen.
Die Frage bleibt, ob China nun sozialistisch/kommunistisch ist, oder doch kapitalistisch.Johncom hat geschrieben: ↑Do 8. Mai 2025, 02:00 Frage die Chinesen. Ein Land, in dem vor Jahrzehnten noch Menschen verhungerten, baut heute Eisenbahnen, die sich kein Europäer vorstellen kann. Dein PC, dein Handy enthält Bauteile, die hier keiner mehr zusammen lötet. Chinas Mittelschicht wächst rasant, auch die Einkommen und immer mehr Chinesen kommen als Touristen zu uns um zu sehen wie es früher war. Was uns hier (danke an die Medien) als "demokratisch oder autoritär" verkauft wird, darüber lächelt man in der Wirtschaftswelt. Die Menschen in China wie auch hier wollen einen guten Lebensstandart, relative Sicherheit, aber ganz besonders: verstanden werden. Die Führung, das Regime, muss dem Volk ständig seine Fortschritte sichtbar und fühlbar machen, hier wir dort. Dort gelingt es scheinbar. Ähnlich wie in Russland und überall. Das Volk erwartet, unser Regime dient uns.