Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

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Helmuth
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:27 Das hat eigentlich mehr mit dem täglichen Leben zu tun und nicht mit dem Glauben und der Nachfolge, wie es später beispielsweise von dem reichen Jüngling erwartet wird Mt 19
Darin würde ich nicht unterscheiden, denn Glaube und Tat müssen zueinander passen. Ein Glaube ohne entsprechende Taten ist wertlos. Der reiche Jüngling hatte die einmalige Gelegenheit und wurde von Jesus direkt eingeladen vollkommen zu werden, doch er hatte es ausgeschlagen.

Er hätte auch einen Kompromiss eingehen und zunächst einen Teil seines Vermögens abgeben können. So wie Petrus es Ananias gesagt hatte, aber auch er wählte den vermutlich angenehmen, bei ihm aber breiten Weg. Bliebe man ehrlich, wäre man halt noch nicht ganz vollkommen, aber auf dem Weg dorthin.

Der Jüngling war nicht bereit in der Situation einen Finger zu rühren. Dennoch schätze ich seine Sünde geringer, da er Jesus nicht angelogen hatte. Warum hatte er nicht weiter verhandelt? Selbst Propheten hatten das getan und es wurde eine Lösung gefunden. Du kannst Gott ohnehin nichts abverlangen, was er definitv nicht will, aber er ist nicht gegen alles, auch nicht gegen Reichtum, sondern nur dagegen, dass er dir zum Götzen, d.h. zum Mammon wird und du andere betrügst.

Der Jüngling war m.E. also nicht ungläubig und Jesu gewann ihn auch lieb. ich denke, er war auch nicht ohne gute Werke, da er bezeugte die Gebote zu halten. Aber er wählte dennoch einen anderen Weg, In dem Fall den für ihn bequemeren. Doch war er darüber auch nicht glücklich, da er traurg von Jesus wegging. Es wurden aber so seine Vorstellungen des guten Menschen zunichte.

In dem Fall meine ich nicht, dass Jesus ihn damit für immer verdammt hatte, was er auch nicht gesagt hatte, sondern man hat es mit Geld ungleich schwerer und dennoch sind bei Gott alle Dinge möglich. Der Weg muss nicht schwerer sein, sondern er ist nur schmäler. Die Vorgaben sind enger, aber am Ende wäre der Segen ungleich größer.

Welchen Weg man nun wählt, am Ende offenbart sich dein Herz, ob du nur an dich selbst denkst, oder ob dir auch Gott und Mitmensch wichtig sind. Gott will die Nummer 1 in unserem Leben sein, das jedenfalls hat Priorität. Wer weise ist, könnte zur Erkenntnis kommen, dass sich genau so und gar nicht anders auch deine Herzenswünsche erfüllen, da Gott nie gegen, sondern immer für uns ist.

Aber das nicht erkennen oder einsehen zu wollen ist Unglaube und hat mit guten Werken gar nichts zu tun, sondern du traust dem allmächtigen Gott schlicht nicht zu, dass er die Lösung für alles hat und auch ist. Und dann bist du für mich auf dem breiten Weg.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Magdalena61
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Magdalena61 »

Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:53
Magdalena61 hat geschrieben: Di 8. Jul 2025, 15:58 Identifikation bedeutet: Das Weizenkorn muss sterben, damit es reiche Frucht bringt.
Das ist auch wieder, wenn man ins Detail gehen will, eine problematische Aussage. Das Ich muss sterben, um in Christus zu leben... im Prinzip ist es das gleiche Thema wie "breiter Weg und schmaler Weg".
Das ist doch wieder eine ganz eigene Lehre, die mit der Bergpredigt nichts zu tun hat.
In diesem Thread sehe ich Tendenzen, alles, das in der Kategorie HEILIGUNG eine aktive Mitarbeit des Jüngers erfordern würde, irgendwie in Statistiken und Strukturen zu packen, die man bequem unter "ferner liefen" in einer Ablage parken kann.

Nein, die Hingabe des Weizenkorns ist die Hauptsache! Das ist genau das, was Jesus in der Bergpredigt sagt.

Mit anderen Worten (des Paulus):
Eph. 4, 22-24 (LUT): Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet. Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. 
"Den alten Menschen ablegen", "Geist und Sinn erneuern"... "den neuen Menschen anziehen"... das ist aktiv. Da müssen wir etwas tun.

renato23 thematisiert es immer wieder: Heiligung--- wenn auch in einer sehr gewöhnungsbedürftigen Ausdrucksweise, die m.E. die Menschen nicht wirklich erreicht, da zu abgehoben.
Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:53Der Nachfolger Jesu stirbt einer Taufe gleich mit dem Herrn Jesus Christus am Kreuz und wird mit ihm begraben, um mit einem neuen Leben aufzuerstehen. Dann beginnt der schmale Weg der Nachfolge, wenn wir bereit sind, den Anleitungen des Heiligen Geistes gehorsam zu sein. Rö 6,3-4
Teil 1 ist geistlicher Natur und befähigt den Menschen dazu, überhaupt Veränderung wahrnehmen zu können. Wenn Teil 2 (Nachfolge) nicht verwirklicht wird- vom Menschen!- nützt ihm die Taufe gar nichts. Weil er sie nicht realisiert hat.
Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:53Was ist wenn wir es nicht sind und nach dem anfänglichen Bekenntnis wieder weltliche Wege einschlagen und die Worte Jesu in der Bergpredigt nicht achten und unsere Gabe, die uns vom Heiligen Geist gegeben ist, nicht mehr einsetzen.
Sind wir dann nicht wieder auf dem breiten Weg und brauchen dringend eine Korrektur ?
Ja. Unbedingt.

Bekehrung und Taufe sind, bildlich gesprochen wie die Anmeldung in einer Organisation, in der man Mitglied sein möchte, weil man Begabungen und Fähigkeiten entwickeln oder bestimmte Werte im eigenen Leben realisieren möchte. Egal, ob jemand Profitänzer, Profimusiker oder ein erfolgreicher Sportler werden will... er möchte studieren...

Er bewirbt sich um einen Studienplatz und wird aufgrund seiner Eignung aufgenommen. Das ist Schritt 1.
Und damit ist es nicht getan! denn dann geht die Arbeit erst richtig los.

Wenn er nichts tut, oder nur so ein bißchen, wie er gerade Lust und Laune hat und so lange es ihn nicht wirklich Überwindung kostet, an seine Grenzen zu gehen und diese immer mehr zu erweitern, kommt er nicht weiter. Er kommt dem Ziel nicht näher. Er verplempert seine Zeit und die Zeit der Professoren. Und irgendwann fliegt er raus.

Ich bin sowieso nicht der Meinung, Bekehrung und Wiedergeburt seien Synonyme. Die Wiedergeburt liegt hinter der engen Pforte.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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