Weißt du oTp, ich glaube nicht, dass es (bei dir) wirklich um das Christentum geht. Sondern um Systeme die einschränken, geistlich beengen und den "Fortschritt hemmen"
Und das hat nichts mit Christentum, Islam, Buddhismus oder sonst einem -ismus zu tun, sondern mit dem heutigen Zeitgeist. Bei diesem geht es um Freiheit, Selbständigkeit und persönliche Entwicklung.
Da erscheinen Weltanschauungen - spirituelle, geistiger, oder religiöser Art - als beengend und hemmend.
Du möchtest selber entscheiden, dich entwickeln und frei von Zwängen sein - völlig in Ordnung.
Ich schildere dir mal ein persönliches Beispiel, dass mit deinem Saddhu vergleichbar ist.
Ein langjähriger, wichtiger geistlicher Leiter war für mich Ama Samy
Ama Samy wurde 1936 als Sohn armer indischer Einwanderer in Myanmar geboren. Die Eltern schickten ihn als Kind zurück nach Tamil Nadu in Südindien, wo er bei seinem Großvater lebte. Als dieser starb, war er zunächst allein auf sich gestellt. Die Jesuiten nahmen ihn in ihre Schule auf und ermöglichten ihm eine Ausbildung als Priester. 1972 wurde er zum Jesuitenpater geweiht, doch die christliche Tradition erfüllte ihn nicht ganz, und so begann er, hinduistische Ashrams und buddhistische Meditationszentren aufzusuchen.[5] Zeitweise lebte er als Bettler und Eremit.[6] Durch Swami Abhishiktananda wurde er mit den Lehren des Advaita-Vedanta von Ramana Maharshi vertraut. Schließlich traf er auf den deutsch-japanischen Pater Hugo Enomiya-Lassalle, der ihn in Zen einführte und nach Japan schickte. In Kamakura wurde er Schüler des Zen-Meisters Yamada Koun Rōshi, der das Zen-Zentrum Sanbo Kyodan (heute: Sanbo-Zen) leitete.[7] 1982 erhielt er von Yamada Rōshi die Dharma-Übertragung mit der Erlaubnis, Zen zu lehren. Sein japanischer Dharma-Name lautet Gen'un-ken (Gen: dunkel, obskur, Geheimnis; Un: Wolke).[8][2]
1986 gründete Ama Samy die Bodhi Sangha, die Gemeinschaft seiner Schülerinnen und Schüler. Bodhi Sangha wurde zu einer unabhängigen Zen-Schule, als er 2002 die Sanbo Kyodan-Organisation verließ. Ama Samys Lehrmethode umfasst die Soto-Zen wie auch die Rinzai-Zen-Tradition, doch er bezieht sich auch auf das Christentum.[9][10][11] Er lebt und lehrt im Bodhi Zendo, dem von ihm 1996 gegründeten Zen-Zentrum in der Nähe von Kodaikanal in Südindien.[12]
Seitdem Pater Enomiya-Lassalle ihn 1985 erstmals zu einer Reise nach Europa einlud, verbringt Ama Samy jedes Jahr mehrere Monate damit, Zen-Retreats in Europa, Australien und in den USA zu leiten. Mit Hilfe seiner Schülerinnen und Schüler hat er Little Flower e.V. aufgebaut, eine gemeinnützige internationale Organisation, die marginalisierte Frauen, Kinder und Landlose in Südindien unterstützt.[13]
https://de.wikipedia.org/wiki/Ama_Samy
Verstehe mich bitte nicht falsch - ich will damit nicht angeben - dir nur versuchen was verständlich zu machen:
Ama trat auf wie ein Inder, er hatte in seinem Denken eine Mischung aus indischem und christlichem Denken - aber seine Predigten basierten immer auf der Bibel. Auch im persönlichen Unterricht hat er immer seine Koans aus der heiligen Schrift genommen und aus der Schrift argumentiert.
Das war wundersam exotisch und hatte etwas von Freiheit - aber letzendlich ging es um die persönliche Führung, und diese war bei ihm direkt auf den Schüler gerichtet, ganz persönlich und auch ziemlich fordernd. Ama korrigierte und stellte richtig = wer das nicht zulies konnte gehen, oder brauchte nicht wiederzukommen.
Bei aller Freiheit und Exotik, die dieser Mann vermittelte - er hatte für alle viel Freiheit = für den Einzelnen konkrete Anforderungen und Richtlinien.