Homöopathie VI

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closs
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:31Du bist der Überzeugung, und versuchst die zu vermitteln.
Ich bin in der Tat der Meinung, dass ein guter und erfahrener Arzt dies beurteilen kann.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:31Und obwohl es mit "vernünftiger Begründung" nicht geht, versuchst Du es immer wieder und immer weiter.
Es geht möglicherweise wissenschafts-methodisch (noch) nicht - aber "vernünftig" finde ich es schon, wenn ein Arzt sagt: "Aus Erfahrung weiß ich, dass B auf A folgt - unabhängig vom Status der Wissenschaft dazu".
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:31Und zum Schluss ziehst Du dann Dein "Primat" von dem, was "wirklich der Fall ist", aus der Tasche.
Richtig - aber nicht, weil ich weiß, was der Fall ist, sondern weil ich überzeugt bin, dass sich Wirklichkeit nicht durch methodische Erkenntnisse manipulieren lässt.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:31Dann sage doch lieber einfach, "das ist meine Überzeugung, das ist meine Meinung und möglicherweise mein Glaube." Fertig!
Das Einzige, an was ich hier glaube, ist das Primat der Wirklichkeit über methodischen Ergebnissen. - Ober sticht im Zweifelsfall den Unter.

In Bezug auf HP bin ich nach wie vor offen - es kann durchaus andere Erklärungen geben, wieso im Umfeld der HP für den Arzt vorhersehbar bessere ERgebnisse als mit Schulmedizin erreicht werden können. - Ich kämpfe hier nach wie vor nicht um die HP, sondern um das Primat des Seins über der Wahrnehmung resp. Wirklichkeit über methodische Ergebnisse.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:31Und der gewiefte Experimentator zeichnet sich dadurch aus, mit einem geringst möglichen Aufwand im Experiment ein Maximum an "Erkenntnis" zu generieren.
Solange es nicht dem schadet, was der Fall ist, ist das ok.
sven23 hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:45Hast du endlich mal konkrete Kritikpunkte, warum der "Studienaufbau" falsch sein soll?
ENDLICH? - Soll ich es das 78. Mal erklären? - Stichworte: Was ist Heilung? - Wie findet sie statt? etc.
sven23 hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:45Aber das würde ja Eigenleistung erfordern und möglicherweise unbefriedigende Antworten provozieren.
Dazu kenne ich Antworten von früher, habe aber in der Tat keine richtig guten Ansprechpartner in der Gegenwart gefunden.
sven23 hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:45Wie willst du ideologische Mauern einreißen, wenn du dich selbst hinter der Ideologie eingemauert hast?
Mein Postulat ist NICHT, dass HP eine Wirkung hat, sondern dass Wirklichkeit über methodischen Ergebnissen steht. - Ist das ideologisch?

Möglicherweise ist das heute so, weil man sich derart daran gewöhnt hat, dass man durch Methodisch Wirklichkeit schafft ("Das habe ich methodisch herausgekriegt - das ist jetzt WIrklichkeit"), dass es zu viel verlangt ist, über diese Gleichschaltung hinauszudenken.
Anton B.
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von Anton B. »

closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 16:03
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:31Du bist der Überzeugung, und versuchst die zu vermitteln.
Ich bin in der Tat der Meinung, dass ein guter und erfahrener Arzt dies beurteilen kann.
Nee. Du bist der "Meinung, dass ein guter und erfahrener Arzt" (und ein "unvoreingenommener" dazu, so hättest Du sagen müssen) zu der Erkenntnis der spezifischen Wirksamkeit der HP kommt!
closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 16:03
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:31Und der gewiefte Experimentator zeichnet sich dadurch aus, mit einem geringst möglichen Aufwand im Experiment ein Maximum an "Erkenntnis" zu generieren.
Solange es nicht dem schadet, was der Fall ist, ist das ok.
Wie soll es denn schaden? Denn berufen bist ja nun Du, diesem Treiben mittels Verweis auf Deine eigenen Überzeugungen Einhalt zu gebieten.
closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 16:03
sven23 hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 15:45Wie willst du ideologische Mauern einreißen, wenn du dich selbst hinter der Ideologie eingemauert hast?
Mein Postulat ist NICHT, dass HP eine Wirkung hat, sondern dass Wirklichkeit über methodischen Ergebnissen steht. - Ist das ideologisch?
Du bist der Überzeugung, HP hätte eine spezifische Wirkung. Und selbstverständlich ist es ideologisch, etwas einfach anzunehmen, etwas in Bezug darauf gar nicht nicht qualifiziert beurteilen zu können und trotzdem auf diesem (nicht vorhandenen) Maßstab zu bestehen. Unabhängig davon, dass es logisch in sich korrumpiert sein kann.
closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 16:03Möglicherweise ist das heute so, weil man sich derart daran gewöhnt hat, dass man durch Methodisch Wirklichkeit schafft ("Das habe ich methodisch herausgekriegt - das ist jetzt WIrklichkeit"), dass es zu viel verlangt ist, über diese Gleichschaltung hinauszudenken.
Man hat sich aber "nicht daran gewöhnt", sondern hat keine Möglichkeit der Rechtfertigung der menschlichen Erkenntnis an dem, was "wirklich der Fall" in Deinem Sinne ist, gefunden. Deshalb hat man die Latte erstmal tiefer gehängt und ist sich diesem eingeschränkten Charakter des menschlichen Wissens bewusst geworden.

Das solltest Du nicht schlecht machen. Die Erkenntnis der Eingeschränktheit des menschlichen Wissens ist doch eine ganz wesentliche Erkenntnis. Nur Du und Deine Wirklichkeitsfreunde hadern (1) mit ihrem Schicksal der Unkenntnis dessen, was "wirklich der Fall sein soll", werfen (2) den Naturwissenschaften und der Philosophie einen Verrat an dem so hohen Gut der echten Wahrheit vor und stellen aber (3) wie der sprichwörtliche Ölgötze noch ihre unfundierte Wirklichkeits- und Realitätsvorstellung in den Raum.

Du bist weder im Generellen (Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie), noch im Speziellen (HP) bereit, Dein beschränktes Wissen-Können zu akzeptieren und wie ein Mann zu tragen. Die zeitgenössischen Philosophen sind entgegen Deiner Überzeugung durchaus noch in der Lage, unabhängig von uns Naturwissenschaftlern zu denken. Aber nach Deiner mehrfach geäußerten Überzeugung, haben die sich alle von uns und dem sogenannten "Naturalismus" einseifen lassen. Nur closs hält die Fahne die Fahne der Wahrheit hoch. Aber nein, es gibt auch andere Wahrheitssucher. Vergleiche das doch mal mit dem, wie sich unsere Freunde der VT'en aufstellen? Willkommen im Club?
Das Problem: Es gibt auch eine Wirklichkeit, wie es historisch wirklich war.
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closs
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 17:57Nee. Du bist der "Meinung, dass ein guter und erfahrener Arzt" (und ein "unvoreingenommener" dazu, so hättest Du sagen müssen) zu der Erkenntnis der spezifischen Wirksamkeit der HP kommt!
Da wäre ich präziser: Dass etwas im Umfeld von HP passieren kann, was für einen erfahrenen Arzt recht gut berechenbar ist - das können auch psychologische Phänomene sein, deren Effekte über das hinausgehen, was man heute unter "Placebo-Effekt" bezeichnet - nämlich wenn die Ergebnisse regelmäßig besser sind als bei üblicher schulmedizinischer Betreuung.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 17:57Du bist der Überzeugung, HP hätte eine spezifische Wirkung.
Wie gesagt: Da bin ich selber noch nicht sicher.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 17:57sondern hat keine Möglichkeit der Rechtfertigung der menschlichen Erkenntnis an dem, was "wirklich der Fall" in Deinem Sinne ist, gefunden.
Richtig - dann muss man halt prinzipiell ein Stück weit kapitulieren und erkennen, dass man nur so weit und nicht weiter kommt.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 17:57Deshalb hat man die Latte erstmal tiefer gehängt und ist sich diesem eingeschränkten Charakter des menschlichen Wissens bewusst geworden.
Das entspricht DEINER Haltung, die ich gut finde, aber beileibe nicht dem, was hier ansonsten geschrieben wird.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 17:57Nur Du und Deine Wirklichkeitsfreunde hadern (1) mit ihrem Schicksal der Unkenntnis dessen, was "wirklich der Fall sein soll", werfen (2) den Naturwissenschaften und der Philosophie einen Verrat an dem so hohen Gut der echten Wahrheit vor und stellen aber (3) wie der sprichwörtliche Ölgötze noch ihre unfundierte Wirklichkeits- und Realitätsvorstellung in den Raum.
Du verstehst da echt was miss:

1) Ich hadere gerade NICHT mit der Unkenntnis, sondern verurteile im Gegenteil, wenn man methodische Folgerichtigkeiten zu ontischer Kenntnis stilisiert - als könne man damit diese Unkenntnis ungeschehen machen.

2) Wenn man es so macht wie Du, ist es KEIN Verrat an der echten Wahrheit - es ist jedoch sehr wohl ein Verrat, wenn man methodische Ergebnisse zu wirklichen Ergebnissen stilisiert.

3) Solche Wirklichkeits-Vorstellungen beanspruchen nicht, maßstäblich zu sein - sie können übereinstimmen mit dem, was der Fall ist, oder auch nicht. - Genau ist doch mein Vorwurf an die "andere" Seite.

Wir hätten diesen Thread schon vor geschätzten 200 Seiten abschließen können, wenn es Einvernehmen über DEIN Verständnis von Wissenschaft gäbe - ich bin längst dabei. - Aber nimm einfach zur Kenntnis, dass Dein mehrfaches diesbezüglich vorgetragenes Verständnis in der Regel nicht geteilt wird.
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Janina
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von Janina »

closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 13:06
Janina hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 12:57Aber noch nicht mal mir ist es gelungen, zu dir durchzudringen.
Du gehörst doch gerade zu denen, die behaupten, dass ein wissenschaftliches Ergebnis mit Wirklichkeit gleichzustellen ist - oder nicht?
Versuche dich zu erinnern. Im Zweifelsfall geh doch einfach mal bis zu Äußersten und lies nach.
Anton B.
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von Anton B. »

closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 18:22Wir hätten diesen Thread schon vor geschätzten 200 Seiten abschließen können, wenn es Einvernehmen über DEIN Verständnis von Wissenschaft gäbe - ich bin längst dabei. - Aber nimm einfach zur Kenntnis, dass Dein mehrfaches diesbezüglich vorgetragenes Verständnis in der Regel nicht geteilt wird.
Ok. Dann könnte man sagen, die HP nach Hahnemann ist widerlegt und es gibt bezüglich dem, was sonst von sich sagt, HP zu sein, wenig Indikationen, sich damit wissenschaftlich zu beschäftigen. Also: HP im Speziellen (sensu Hahnemann) ist widerlegt!

Und was sich sonstwie HP nennt, was wir da an Beobachtungen haben, darüber können wir sagen, die steht ohne jede Bewährung dar. Beobachtungsanomalien, also wissenschaftliche Beobachtungen, die nicht prinzipiell mit dem bekannten Wissen erklärbar sind, existieren nicht.

Ist das gut so?

Und für die Freunde dessen, "was wirklich der Fall ist": Wenn Ihr der Ansicht seid, das Wissen der Wissenschaft beziehe sich darauf, dann seid ihr falsch gewickelt. Und es liegt vollkommen außerhalb jeder vernünftigen Begründung, etwas für wahr oder nicht für wahr zu halten, was nicht ausreichend spezifiziert ist. Außerhalb der vernünftigen Begründung jedoch dürfen wir vieles: Da dürfen wir uns auch eine unfundierte Meinung bilden, was HP sein soll oder sein kann, und aufgrund dieser unfundierten Meinung dürfen wir das Meinungssubjekt sogar für gegeben oder nicht gegeben halten. Alles darf, nichts muss.

So in etwa? Könnte man darüber aus Deiner Sicht Einvernehmen erzielen?
Das Problem: Es gibt auch eine Wirklichkeit, wie es historisch wirklich war.
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closs
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 19:20die steht ohne jede Bewährung dar.
Wissenschaftlich gesehen - in der Praxis scheint HP als bewährt zu gelten.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 19:20Ist das gut so?
Im Wesentlichen einverstanden - Hauptsache, dass wissenschaftlich und wirklich nicht verwechselt wird.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 19:20So in etwa? Könnte man darüber aus Deiner Sicht Einvernehmen erzielen?
Da müsste ich nachfragen - nämlich:
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 19:20Und es liegt vollkommen außerhalb jeder vernünftigen Begründung, etwas für wahr oder nicht für wahr zu halten, was nicht ausreichend spezifiziert ist.
Meinst Du mit "ausreichend spezifiert" dasselbe wie "wissenschaftlich ausreichend spezifiert"?
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 19:20Da dürfen wir uns auch eine unfundierte Meinung bilden
Das klingt zu sehr nach "Toleranz". - Eigentlich müssten die Wissenschaftler angesprochen werden (oder deren Darsteller oder Jünger), um ihnen zu sagen, dass "nach Modell x ist HP-Wirkung falsifiziert" nicht dasselbe ist wie "HP-Wirkung gibt es nicht".

Denn eines läßt Du hier etwas untergehen: Das Problem sind doch nicht diejenigen, die bestätigte wissenschaftlich Modelle und Wirklichkeit unterscheiden, sondern diejenigen, die beide als identisch praktizieren. - Ich erinnere an den Satz im Naherwartungs-Thread, wonach methodisch fehlerfrei ermittelte Ergebnisse dasselbe seien wie "so war es damals WIRKLICH". - Das führt dazu, dass man Dinge als wirklich postuliert, die genau umgekehrt sein könnten. - Verräterisch ist dabei, dass es mir bis heute nicht gelungen ist, den Unterschied zwischen "historisch"im wissenschaftlichen Sinn ("unser wissenschaftlicher SChwerpunkt ist die Geschichte") und im ontischen Sinne ("so war es wirklich") zu vermitteln - man wirft es als Eines zusammen.

Ähnlich scheint es mir hier zu sein: Wir überprüfen etwas mit bewährten wissenschaftlichen Routinen und stellen das methodische Ergebnis mit "so ist es wirklich" gleich - trotz aller Alarmsignale aus der Praxis. - Es ist mir auch hier nicht gelungen, Sensibilität für die Frage zu entwickeln, ob die Testergebnisse überhaupt dem gerecht werden, was "draußen" passiert - eben weil man nach meinem Eindruck beides eben NICHT kategorial unterscheidet.
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Re: Homöopathie VI

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closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 20:42
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 19:20die steht ohne jede Bewährung dar.
Wissenschaftlich gesehen - in der Praxis scheint HP als bewährt zu gelten.
Ja. Im wissenschaftlichen Sinne. In was für einem Sinne sonst, kann ich ja gar nicht sagen. Was heißt den "in der Praxis". Zudem steht es doch gar nicht fest, dass es in dieser "Praxis" bewährt gilt, sondern ist nur eine Behauptung.
closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 20:42[Meinst Du mit "ausreichend spezifiert" dasselbe wie "wissenschaftlich ausreichend spezifiert"?
Ja. Und damit auch im Kontext vernünftiger Begründungen.
closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 20:42
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 19:20Da dürfen wir uns auch eine unfundierte Meinung bilden
Das klingt zu sehr nach "Toleranz". - Eigentlich müssten die Wissenschaftler angesprochen werden (oder deren Darsteller oder Jünger), um ihnen zu sagen, dass "nach Modell x ist HP-Wirkung falsifiziert" nicht dasselbe ist wie "HP-Wirkung gibt es nicht".
Nu, ja. Was heißt Toleranz. Jeder darf sich seine eigene Überzeugung, Meinung, einen eigenen Glauben bilden. Und was soll "HP-Wirkung gibt es nicht" bedeuten, wenn dieses HP unspezifiziert ist? Bleiben wir doch dabei: Die HP-Wirkung nach Hahnemann ist widerlegt. Punkt. Alles andere ist Stochern im Nebel.
closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 20:42Denn eines läßt Du hier etwas untergehen: Das Problem sind doch nicht diejenigen, die bestätigte wissenschaftlich Modelle und Wirklichkeit unterscheiden, sondern diejenigen, die beide als identisch praktizieren. - Ich erinnere an den Satz im Naherwartungs-Thread, wonach methodisch fehlerfrei ermittelte Ergebnisse dasselbe seien wie "so war es damals WIRKLICH". - Das führt dazu, dass man Dinge als wirklich postuliert, die genau umgekehrt sein könnten. - Verräterisch ist dabei, dass es mir bis heute nicht gelungen ist, den Unterschied zwischen "historisch"im wissenschaftlichen Sinn ("unser wissenschaftlicher SChwerpunkt ist die Geschichte") und im ontischen Sinne ("so war es wirklich") zu vermitteln - man wirft es als Eines zusammen.
Ist doch jetzt und hier in Klärung begriffen. Hier geht es erstmal um Dich, und danach fragen wir bei den "diejenigen" an. Aber eines muss klar sein: Weil DU ein Faible für das ontische, ich vielleicht für was anderes habe, muss sich die Wissenschaft weder zum einen, noch zum anderen äußern.
closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 20:42Ähnlich scheint es mir hier zu sein: Wir überprüfen etwas mit bewährten wissenschaftlichen Routinen und stellen das methodische Ergebnis mit "so ist es wirklich" gleich - trotz aller Alarmsignale aus der Praxis. - Es ist mir auch hier nicht gelungen, Sensibilität für die Frage zu entwickeln, ob die Testergebnisse überhaupt dem gerecht werden, was "draußen" passiert - eben weil man nach meinem Eindruck beides eben NICHT kategorial unterscheidet.
Wenn es jemand mit "so ist es wirklich" gleichsetzt, dann darf er das ja. Er darf nur nicht sagen, diese Gleichsetzung wäre wissenschaftlich gerechtfertigt bzw. ergäbe sich als Konsequenz ohne weitere Annahmen aus dem wissenschaftlichen Wissen. Und die "Alarmsignale" aus der Praxis, das ist Deine persönliche Wahrnehmung, die bisher nicht vernünftig vermittelt werden konnte. Und was soll ich zu den Testergebnissen sagen? Es kann ja sein, dass alle Studiendesigns "daneben" greifen. Trotzdem verbleibt keine Bewährung auf der Basis wissenschaftlicher Beobachtungen. Und die 3 Anforderungen an wissenschaftliche Beobachtungen, da hast Du ich ja auch noch nicht beschwert.

Folglich kollidiert das wissenschaftliche "ist nix" mit Deiner Überzeugung, in der Praxis sähe man das aber und diese "Praxis" wäre ein belastbares Indiz auf die Ausprägung der "Wirklichkeit". Vielleicht ist das eine durch Deine selbstgewählte Position bedingte Spannung, die Du auszuhalten hast. Im besten Falle überzeugst Du uns mit vernünftigen Begründungen und mit den 3 Anforderungen genügenden Beobachtungen.
Das Problem: Es gibt auch eine Wirklichkeit, wie es historisch wirklich war.
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 21:41Zudem steht es doch gar nicht fest, dass es in dieser "Praxis" bewährt gilt, sondern ist nur eine Behauptung.
Es kann gar nicht feststehen, weil man unter "feststehen" ja gerade die WISSENSCHAFTLICHE Bewährung meint - da beißt sich die Katze in den Schwanz. - Deshalb ich ja gesagt "scheint HP als bewährt zu gelten".
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 21:41Ja. Und damit auch im Kontext vernünftiger Begründungen.
Wie kommt man eigentlich darauf, "wissenschaftlich-methodisch" und "vernünftig" als Synonyme zu verwenden? Als könnte nur das Wissenschaftlich-Methodische "vernünftig" sein?

Ich will jetzt gar nicht auf den Unterschied von "anthropogen-vernünftig" und "universal-vernüftig" hinaus, sondern darauf, dass es viele "vernüftige" Alltags-Handlungen gibt, die wissenschafts-methodisch NICHT überprüft sind. - Ich finde es bspw. sehr vernünftig, bei Anwesenheit von Enkeln keine Schokolade auf dem Küchentisch liegen zu lassen - obwohl es meines Wissens dazu keiner wissenschafts-methodischen Erkenntnisse bedarf - das "merkt" man mit seiner Vernunft.

Insofern finde ich es vernünftig, wenn ein Arzt sagt: "Liebe Patient, ich weiß aus Erfahrung, dass Deine Art von Hautausschlägen schulmedizinisch nicht oder nur schwer unter Kontrolle zu kriegen ist, weiß aber auch, dass dies normalerweise (also ebenfalls aus Erfahrung) per HP ganz gut funktioniert". - Wenn das stimmt, ist es unvernünftig, NICHT HP anzuwenden, selbst wenn die Wissenschaft sagt, dass HP erwiesenerweise nicht wirkt.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 21:41Bleiben wir doch dabei: Die HP-Wirkung nach Hahnemann ist widerlegt.
Seine Ursprungs-Hypothese ist widerlegt - HP-ler sagen trotzdem, dass diese Spur richtig war und arbeiten prinzipiell immer noch nach dem Simile-Prinzip. - Aber da bräuchten wir einen Spezialisten an Bord.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 21:41Aber eines muss klar sein: Weil DU ein Faible für das ontische, ich vielleicht für was anderes habe, muss sich die Wissenschaft weder zum einen, noch zum anderen äußern.
Absolut einverstanden - aber dann soll das den Vertretern der Wissenschaft auch bewusst sein.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 21:41Wenn es jemand mit "so ist es wirklich" gleichsetzt, dann darf er das ja. Er darf nur nicht sagen, diese Gleichsetzung wäre wissenschaftlich gerechtfertigt bzw. ergäbe sich als Konsequenz ohne weitere Annahmen aus dem wissenschaftlichen Wissen.
Genau das passiert aber ständig - das ist der Grundlage dieses Streits.

Wenn ein Wissenschaftler sagen würde "Nach unseren Möglichkeiten ist HP Schrott", würde ich das vollkommen akzeptieren. - Ich würde sogar den Rat akzeptieren: "Nachdem wir Wissenschaftler oft nah dran sind, solltest Du, Closs, verstärkt darüber nachdenken, ob HP nicht ein einziger SChwindel ist". - Alles gut. - Aber so ist es nicht - man geht in der Regel aufs Ganze und stellt wissenschaftliche Ergebnisse über alles andere.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 21:41Trotzdem verbleibt keine Bewährung auf der Basis wissenschaftlicher Beobachtungen.
Richtig - da ist nichts da (wenn man mal die Aussagen des HP-Ärzte-Verbandes nicht beachtet, dass sie randomisierte Versuche erfolgreich gemacht hätten). - Aber "keine Bewährung auf der Basis wissenschaftlicher Beobachtungen" ist eben NICHT dasselbe wie "es ist in der Wirklichkeit widerlegt". - Genau das wird ständig verwechselt.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 21:41Folglich kollidiert das wissenschaftliche "ist nix" mit Deiner Überzeugung, in der Praxis sähe man das aber und diese "Praxis" wäre ein belastbares Indiz auf die Ausprägung der "Wirklichkeit".
Formal bestimmt richtig - aber jetzt denke ich mal aus der Praxis: Wenn etwas 1000 Mal erwartungsgemäß funktioniert, hält man es auch für das nächste Mal für "wirklich" - auch dann, wenn es wissenschafts-methodisch NICHT bewährt ist.
Anton B. hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 21:41Hier geht es erstmal um Dich, und danach fragen wir bei den "diejenigen" an.
Da bin ich gespannt.
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Janina
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von Janina »

closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 16:03Ich bin in der Tat der Meinung, dass ein guter und erfahrener Arzt dies beurteilen kann.
Diese Meinung ist die große Verblendung.
Ja, ein guter Arzt KANN das. Das hat er ja bereits nachgewiesen. Üblicherweise besteht seine Doktorarbeit aus einer Wirksamkeitsstudie. Das bedeutet aber für den dummen 0815-Anwender: Eine Wirksamkeitsstudie macht man nicht an einem Wochenende, und auch nicht an einem einzelnen Patienten.
closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 20:42in der Praxis scheint HP als bewährt zu gelten.
Nein. Wenn es einer wissenschaftlich inkompetenten Randgruppe so scheint, dann trügt der Schein.
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Münek
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Re: Homöopathie VI

Beitrag von Münek »

closs hat geschrieben: So 2. Dez 2018, 20:42Denn eines läßt Du hier etwas untergehen: Das Problem sind doch nicht diejenigen, die bestätigte wissenschaftlich Modelle und Wirklichkeit unterscheiden, sondern diejenigen, die beide als identisch praktizieren.

- Ich erinnere an den Satz im Naherwartungs-Thread, wonach methodisch fehlerfrei ermittelte Ergebnisse dasselbe seien wie "so war es damals WIRKLICH". Das führt dazu,dass man Dinge als wirklich postuliert, die genau umgekehrt sein könnten.
Jetzt aber langsam, mein Freund.

Du musst klar und deutlich unterscheiden, wie die historisch-kritisch arbeitenden Exegeten selbst ihre Forschungsresultate qualifizieren (beruhend auf mehr oder weniger hohen WAHRSCHEINLICHKEITEN) und wie manche Rezipienten - also Laien - diese Ergebnisse persönlich einstufen und für sich bewerten (historische WIRKLICHKEITEN).


Wenn Du diese (Dir sehr wohl bekannte) Differenzierung nicht triffst oder ganz bewusst beiseite lässt, hapert es gewaltig mit Deiner intellektuellen Redlichkeit.

Deshalb nochmals: Sämtliche HKM-Ergebnisse beruhen auf Wahrscheinlichkeitsabwägungen. Dies wird in Lehrbüchern der Exegeten -
wie ich in einigen nachgeprüft habe - immer wieder von diesen betont. Wie hingegen Laien diese Resultate rezipieren, ist allein de-
ren Sache und irrelevant.
closs hat geschrieben:Verräterisch ist dabei, dass es mir bis heute nicht gelungen ist, den Unterschied zwischen "historisch"im wissenschaftlichen Sinn ("unser wissenschaftlicher SChwerpunkt ist die Geschichte") und im ontischen Sinne ("so war es wirklich") zu vermitteln - man wirft es als Eines zusammen.
Dass Dir hier im Forum so manches nicht gelungen ist, ist nicht "verräterisch", sondern auf Deine Unzulänglichkeit, Wissen zu kommunizieren, sowie auf Deine teils unzureichenden Kenntnisse in Bereichen der Theologie zurückzuführen, die Du aber aus Starrköpfigkeit nicht wahrhaben und zugeben willst.

Eines steht für mich schon seit Jahren fest: Es fällt Dir ungeheuer schwer, Fehler einzuräumen.
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