Magdalena61 hat geschrieben: ↑Sa 30. Sep 2023, 15:38Wenn die Ungelernten "da oben" es nicht auf die Reihe kriegen, melden sich gebildete Bürger (und altgediente, zuverlässige Beamte/ Experten) zu Wort.
Was für eine Expertise machst du denn bei Welzer aus? Seine Sozialpsychologie? Ich seh da keinen Unterschied zu Strack-Zimmermann. Die kennen sich von Haus aus nur in ihren Laberfächern aus. Ach, sowas hab ich auch studiert.
Und wenn die "da oben" sämtliche Einwände blocken, ignorieren und rücksichtslos gegen die Interessen und zum Schaden des Volkes regieren, dann erhalten Protestparteien- die Opposition- logischerweise Zulauf. Auch das ist ein Zeichen einer wenigstens noch einigermaßen funktionierenden Demokratie.
Kann man denn mit dir vernünftig über diese Themen reden?
Die Butscha-Leugnungen von euch lass ich gnädigerweise mal weg...
Das Problem ist doch dieser bizarre Widerspruch einerseits von der Fähigkeit von Deutschlands frei zu agieren (Wagenknecht fordert "Verhandlungen", wie als wäre das unsere Entscheidung) vs. dem Anti-Amerikanismus.
Wenn man den Amis wirklich alles Böse zutraut, dann wird die Trennung von den USA wenigstens so extrem unangenehm, dass die Probleme jetzt absolut harmlos sind. Allein wegen der tiefgreifenden wirtschaftlichen Verflechtungen.
Natürlich ist ein Einstellen der Waffenlieferungen noch im Bereich des Möglichen. Aber das ändert nichts daran, dass kein Gas mehr kommt.
Ich für meinen Teil, denke, dass die wirklichen Fehler der generelle Russland-Kurs seit Jahrzehnten ist. In Deutschland bekam man lange einen Orden verliehen, wenn man sich von Russland an der Nase herumführen ließ.
Die Epoche "Wandel durch Annäherung", wo SPD-Politiker die Opfer von DDR-Gewaltverbrechen und andere Unterdrückte, Oppositionelle, Menschenrechtler im Ostblock verrieten oder in den Dreck zogen, für ein freundliches Wort über jedes Stöckchen der sowjetischen Machthaber sprangen. Und das wurde halt nie aufgearbeitet. Bahr & Co haben sich sogar gegen Solidarność gewendet und repressive Maßnahmen gegen sie gerechtfertigt.
Irgendwie erwuchs daraus der absurde Mythos, das hätte zur Wende geführt. Haha:
Peter Glotz, 23. Oktober 1989 hat geschrieben:Der Gebrauch des Wortes Wiedervereinigung ist opportunistisch und widerwärtig.
Egon Bahr, 14. November 1989 hat geschrieben:Ich bezeichne es auch heute noch als eine Lebenslüge, über Wiedervereinigung zu reden, wenn man sie als vordringlichstes Problem der deutschen Politik bezeichnet. Das vordringlichste Problem der deutschen Politik ist, den Menschen in der DDR zu helfen, ihr Selbstbestimmungsrecht zu verwirklichen.
Rückgratlos, aber mit umso größerem Betonkopf.
Unter Schröder gab's dann die bekannten Verflechtungen, freundlich formuliert, wo Putin über Jahre unbehelligt werkeln durfte, und Deutschland komplett in russische Abhängigkeit führte. Das Gazprom-Jobangebot für Schröder war schon vor der Abwahl ausgemacht. Atemberaubend. Das wird unter all den Debatten über die transatlantischen Netzwerke schnell vergessen.
Nach dem Tschetschenienkrieg, Georgien, Annexion der Krim, wo man alles "differenziert" betrachten (O-Ton Schröder) sollte, sind wir halt mal endlich bei der Wahrheit angekommen, die mir schon vor 20 Jahren klar war. Bei Putin-Russland handelt es sich um eine revanchistische-jingoistische Macht, die nicht aufhören wird, bis sie entweder gestoppt wird oder ihren alten Einflussbereich wieder hergestellt hat.
Die Erinnerung für heute: General Mordwitschew meinte, dass der Krieg gegen die Ukraine erst der Anfang sei.
Wandel durch Annährung. Annäherung durch Verflechtung. Die Russland-Naivität stirbt zuletzt.