Nochmal:
Was auch immer der methodischen Wissenschaft widerspricht, ist falsch. Wirklich!
Nochmal:
Dachte ich schon so. Das konkrete Beispiel ist aber eine Extraktion einer Beobachtungsvorhersage aus der "Grundidee". Die konkrete Vorhersage ist falsifiziert, mithin die "Grundidee".
Was nach unserem zeitgenössischen Wissen "Wissenschaft" ist, wird durch die Wissenschaftstheorie vertreten und dargelegt. Wenn Du Dich zu der Chemie von Säuren und Basen äußerst, kannst Du das auf der Basis der Behauptungen von Hinz und Kunz machen oder Du schaust in ein Chemie-Lehrbuch rein. Und wenn jemand eine krude Definition von "Säure" äußert, dann weist Du auf eben ein solches Werk als Referenz hin und gut ist.
Wissenschaft ist keine Esoterik. Im Gegenteil, die wissenschaftliche Fachdiskussion ist in Bibliotheken doch zugänglich. Nur geht eben nicht jeder in die Bibliothek.
Genau!
Das könnte verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel:
Das versteht Herr Anton durchaus. Es ist aber nicht vernünftig begründet. Wenn, dann ist es eine Überzeugung. Die ja auch zumindest nachvollziehbar ist. Auch durch Dich und mich. Ich für meinen Teil verzichte schon alleine aufgrund meines naturwissenschaftlichen Wissens darauf, auf einen Eisenbahnwaggon zu steigen um an den Drähten oberhalb Klimmzüge zu probieren.
Methodische Ordnung, klar. Die Philosophie ist die Wissenschaft, die mit "Logik" arbeitet. Wenn die mittels Anwendung von Logik auch einen "Sinn" feststellen kann, gerne. Die zentrale Frage der Erkenntnistheorie z.B., nämlich "Was kann der Mensch wissen?" steckt ja da etwas den Rahmen ab. Ist Dir der zeitgenössische Stand der Beantwortung dieser Frage bekannt? Und mal provokativ gefragt: Wird die Frage heute anders beantwortet, als Platon dies tat? Und wenn sie anders beantwortet wird, warum? Einfach nur andere Setzungen?closs hat geschrieben: ↑Mi 5. Dez 2018, 21:54Naturwissenschaftlich richtig, geisteswissenschaftlich falsch - zumindestens bis ins 19./20. Jh. - Wenn Platon, Augustinus, Kant oder Hegel philosophieren, tun sie dies mit Hinblick auf einen ontischen Kontext, dem sie (besonders Kant) eine methodische Ordnung geben wollen.
Ok, wenn Du vom Fach bist: Wodurch ist denn der Geltungsrahmen der Wissenschaft definiert?closs hat geschrieben: ↑Mi 5. Dez 2018, 21:54Nee - soll heißen: Was macht es Sinn, in aller Feinheit über Struktur und Entwicklung wissenschaftlicher Kenntnisse und Methoden zu sprechen (könnte ich NICHT, weil das nicht mein Fach ist), wenn man nicht den Geltungs-Rahmen solcher Bemühungen definiert (das ist mein Fach).
Man kann es irgendwo "Wirklichkeit" nennen (siehe die Möglichkeiten der Positionierung von Janina oben), diese Wirklichkeit ist aber nicht Deine Wirklichkeit als "das, was hinter den Beobachtungen wirklich und real der Fall ist".
Klar.
Nein, Du wetterst auch gegen den Wissenschaftler bzw. die Wissenschaft. Die würde nicht ordentlich kommunizieren. Tut sie aber, wie die Bibliotheken zeigen. Die wesentliche Auseinandersetzung in wissenschaftlichen Dingen findet eben über Publikationen statt. Offensichtlich siehst Du eine Bringschuld, wo ich eine Holschuld sehe.
Dann ist "Wirklichkeit" in diesem Zusammenhang ein laxer Terminus. Von der "Wirklichkeit der Beobachtungen" als Maßstab von dem zu sprechen, was als wissenschaftliche Theorien vertreten wird, kann ja auch angehen. Und "den Leuten" reicht das vielleicht auch und machen sich keinen weiteren Kopf um den "Wirklichkeitsbegriff". Du aber machst es, vertrittst eine explizite, aber ungerechtfertigte Wirklichkeitsvorstellung und führst dann "die Leute" in das fällt, die sich doch in dieser Art gar nicht dafür interessieren.closs hat geschrieben: ↑Mi 5. Dez 2018, 21:54Nenne mir EINE populär-wissenschaftliche Veröffentlichung oder EINE Wissenschafts-Sendung "für das Volk", das NICHT diesen "Fetisch" hat. - Die Leute wären doch vollkommen überfordert, wenn ihnen jemand sagen würde, dass Wissenschaft nichts mit Wirklichkeit zu tun hat - die Leute kennen nur "Wirklichkeit".
Die haben doch das "Wesen" der Wissenschaft durchleuchtet.
Also für 95%, oder seien es auch nur 80%, will ich gar nicht sprechen. Ich weiß nicht was sie genau denken und wie weit sie überhaupt an einer genauen Darstellung interessiert sind. Und Du selber, solltest es doch nun wissen.
Mir scheint eher, die Verteilung entspräche mehr oder weniger der der Gesamtpopulation.
Frage doch erst einmal Janina, ob sie "etwas für falsifiziert hält, wenn es wissenschaftlich nicht nachweisbar". Also nicht nur wissenschaftlich falsifiziert, sondern überhaupt, also hinsichtlich Überzeugung, Meinen und Glauben. Und ob sie bezüglich "Wissenschaft" Deinem Satz zustimmt, scheint mir auch fraglich.
Dein Missverständnis besteht darin dass du nicht liest, nicht verstehst und es dir nicht merkst.
Bringen wir es mal auf eine andere Ebene: Hahnemann ist auf ein Prinzip gestoßen, das nicht deshalb falsch sein MUSS, weil er ein falsches Beispiel dafür angeführt hat.
Das ist richtig UND nicht das Thema - wir reden davon, das davon so gut wie nichts in der Wissenschafts-Darstsllung gegenüber der Öffentlichkeit übrigbleibt. - Heute kann man ungestraft sagen, dass wissenschaftlich nachgewiesenerweise fast 40% aller inländlischen Moslems "extremistisch" seien, obwohl das BKA dem mit seiner Zahl "unter 1%" widerspricht. - Das Problem: "Wissenschaftlich nachgewiesenerweise" wird unwidersprochen und sogar gewollt als "wirklich-wahr" kommuniziert - durch die Bank.
Manch (!) ein Studierender tut das, aber noch nicht "das Volk" - das hat wirklich 16 Stunden am Tag andere Berufe und Sorgen. - "Das Volk" glaubt dem, was als "wissenschaftlich nachgewiesenerweise" mit "wirklich-wahr" kommuniziert wird.
Nein. - Ich hatte im Rahmen meines Philosophie-"Bachelors" (damals nannte man es "Grundstudium") Einblick in das, was vor 40 Jahren "moderne Philosophie" war - da war nichts dabei, was auch nur andeutungsweise die Tiefe hatte, die man etwa bei Descartes, Wolff, Hegel oder Schleiermacher findet. - Der Grund: Es war alles materialistisch fundiert, ist also anthropozentrisch gekreiselt.
Kann ich spontan nicht beantworten. - Was es nach meiner Erinnerung vor dem 20. Jahrhundert NICHT gab, war die Definition von "Wissen" als methodische Größe. - Wenn Sokrates (angeblich) sagt "Ich weiß, dass ich nichts weiß", meint er das ontisch und nicht methodisch. - Heute würde er wahrscheinlich sagen "Ich weiß, dass ich nur innerhalb hermeneutischer Systeme wissen kann, aber nicht absolut" - das scheint mir dasselbe zu sein.
Meinst Du methodisch oder wirklich? - Methodisch ist der Rahmen definiert durch die Vorannahmen (bspw.: "Wir gehen davon aus, dass das, was wir untersuchen, nach unserer Methodik untersuchbar ist"). - Nach außen, also gen Wirklichkeit durch "Folgendes ist wahr, wenn unsere Vorannahmen authentisch sind zu dem, was ontisch der Fall ist".
Es gäbe als ein Drittes zwischen "wissenschafts-methodischem Ergebnis" und "ontischer Wirklichkeit"?
Das stimmt - aber dafür kann die Wissenschaft nichts, sondern die, die für die Kommunikation zuständig sind (und das sind meistens keine Wissenschaftler). - Allerdings - das wäre wirklich ein Punkt - würde ich erwarten, dass die Antons dieser Welt sich organisieren und aufstehen und sagen "So geht das nicht - wir lassen uns unsere Wissenschaft nicht durch Kommunikation durch den Dreck ziehen".
Hör mal: Ich habe lange im Marketing und in der PRessearbeit gearbeitet und weiß, wie man Menschen verarscht. - Stell Dir mal folgendes vor (dieses Beispiel ist erfunden, aber so real, das es als normal betrachtet werden darf):
Stimmt. - "Das Volk" hat das Recht, nicht durch Labyrinthe gehen zu müssen, um eine halbwegs verlässliche Information zu haben - dies zu verhindern, wären eigentlich die Medien da. Aber die scheinen selber nicht zu wissen, was "Wissenschaft sensu Anton" ist. - Und frage mal heute einen Bachelor - Du wirst Dich über die Antworten wundern.
Was machen die anders als kritisch-rationale Erkenntnis-Theorie? - Natürlich gibt es echte Wissenschafts-Philosophen, die Wissenschaft kritisch (!) durchleuchten - aber sind das viele?
Richtig - wie können sie von sich aus drauf kommen, wenn die öffentliche Darstellung so "klar" (wenn auch falsch ist) ist, dass keine Fragen offen sind. - Bzw: Inzwischen sind da Fragen, denen man aber eher mit Abwehr und Distanzierung begegnet ("postfaktisch"). - Ehrlich: Wie soll das in der Bevölkerung vermittelbar sein, wenn es nicht mal hier im Forum vermittelbar ist?
Das glaube ich nicht. - Diese Frage ist eh nicht dadurch klärbar, dass man die Anzahl der Kirchensteuerzahler zugrunde legt - wobei wir wieder bei der Frage "Vorannahmen" wären.
Das wird sie verneinen - aber sobald man per Untersuchung etwas nicht findet, gilt das Gesuchte dann doch schon als falsifiziert, oder nicht?
Achja - wenn es das nur wäre.
Und so richtet sich jeder ein.
NEIN!!! - Vielleicht nennt man es verabredungsmäßig so, aber es IST nicht falsifiziert.Janina hat geschrieben: ↑Fr 7. Dez 2018, 06:49 closs hat geschrieben: ↑
Do 6. Dez 2018, 22:43
Anton B. hat geschrieben: ↑
Do 6. Dez 2018, 14:55
Frage doch erst einmal Janina, ob sie "etwas für falsifiziert hält, wenn es wissenschaftlich nicht nachweisbar".
Das wird sie verneinen - aber sobald man per Untersuchung etwas nicht findet, gilt das Gesuchte dann doch schon als falsifiziert, oder nicht?
JA!!!