Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

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Oleander
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

Abischai hat geschrieben: Sa 26. Okt 2024, 16:53 Ich nehme an, Du warst dort nicht in einer Versammlung der Gemeinde Jesu...
Sorry, aber ich habe erst jetzt deine Aussage gesehn/gelesen. :oops:
Bin an deiner ersten Aussage hängen geblieben, ohne weiter zu lesen...
Dazu: viewtopic.php?p=589310#p589310

Gesittete /sittliche Kleidung alleine bewahrt nicht vor "Fantasien" oder ... :silent:
Beispiele dafür will ich erst gar nicht nennen.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Magdalena61
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 15:41
Magdalena61 hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 12:53 Sprich: Das Redeverbot ist nicht original von Paulus, sondern ein Zitat aus einem Schreiben der Korinther an Paulus, in welchem sie ihm einige Fragen stellten 1. Kor. 7,1.
[/quote=Helmuth post_id=589371 time=1730040075 user_id=365]Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen 1. Kor. 14 betreffs Frauen und 1. Kor. 7 betreffs Eheangelegenheiten.
Ich hatte lediglich Vers 1 verlinkt, und gemeint war der erste Teil: "Nun zu dem, wovon ihr geschrieben habt"- als Nachweis für meine These: Paulus beantwortet in diesem Brief Fragen, die ihm von den Rabbinern der Gemeinde in Korinth übermittelt worden waren.
Da er also auf ein Schreiben antwortet, hat die Vermutung, einige der "sperrigen" Verse, die nicht mit anderen Versen harmonieren, sind Zitate aus dem Brief der Korinther, eine gewisse Berechtigung.
Helmuth hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 15:41 Aber ich vermute, dass mal halt versucht Läuse zu suchen, so wie Feministen immerzu Gal. 3:28 heranziehen. Sie ignorieren damit nicht nur den Kontext, sonderen machen aus Paulus eine unstete Person.
Geht das jetzt an mich?
Helmuth hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 15:41Um das zu konkretisieren. In 1. Kor 14 weist Paulus unter Berufung auf den Herrn an, dass sich Frauen zurückhalten sollen,
Zurückhalten?
1. Kor. 14,34 verhängt ein komplettes Redeverbot: "sollen die Frauen schweigen".
Und das ist ein eklatanter Widerspruch zu 1. Kor. 11, drei Kapitel weiter vorne: Derselbe Autor akzeptiert, dass Frauen in der Versammlung beten und weissagen. Allerdings ist er, im Gegensatz zu den Rabbinern (wieder Zitattheorie) der Meinung, das Haar sei den Frauen anstelle eines Schleiers gegeben- also nix mit "Kopftuch"- zwang.

Was denn jetzt? Dürfen sie prophetisch reden oder sollten sie besser schweigen?

Was ist prophetische Rede? 1. Kor. 14,3 : "... ⟨zur⟩ Erbauung und Ermahnung und Tröstung." Heutzutage nennt man sie "Predigt". Die Geistesgaben, z.B. Erkenntnis, werden den Gläubigen zugeteilt, um die Gemeinde zu erbauen, zu unterrichten, zu stärken.

Es gibt allerdings eine Menge Prediger, die nicht dazu berufen sind zu predigen, darunter auch Frauen. Sie führen ihre Predigten vor, wie sie es gelernt haben, und vielleicht hat ihr Vortrag sogar eine intellektuelle Basis und enthält einiges an Bibelwissen.
Aber er erreicht bestenfalls den Verstand und nicht die Herzen. Weil Schriftgelehrte dieser Sorte, die dafür bezahlt werden, die Gemeinde zu belehren, nicht inspiriert sind, hören die Besucher der Versammlung nicht die "persönlichen Ansprachen" Gottes, die in inspirierten Predigten so oft erfolgen und von denen Schafe, die die Stimme des Guten Hirten (er-)kennen, so viel berichten können.
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Magdalena61
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 15:41in 1 Tim 2 erteilt er ein explizites Lehrverbot,
Das Lehren wird in einem Satz und im Zusammenhang mit "herrschen" genannt. Eine Frau soll nicht Autorität ausüben, indem sie sich über den Mann erhebt und ihm Anweisungen gibt, die sein geistliches Leben betreffen.

In Vers 8 ruft Paulus die Männer dazu auf, geistliche Verantwortung zu übernehmen, ganz anders als in dem heidnischen Diana- Kult, mit dem die Korinther aufgewachsen waren, als sie Jesus Christus noch nicht kannten. In diesem Kult waren die Frauen tonangebend und Priesterinnen, und die Männer waren vermutlich daran gewöhnt, sich den Frauen unterzuordnen.
In Vers 12 sagt Paulus den Frauen, sie sollen die Führungsrolle der Männer akzeptieren.
Helmuth hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 15:41Vielmehr wird, so denke ich, absichtlich nach Möglichkeiten gesucht, sein Wort zu enträften als einen zeit- oder kulturbedingten Umstand. Man lässt dabei nichts unversucht.
Ist das jetzt eine Unterstellung?
Helmuth hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 15:41Aber Paulus beruft sich aufs Gesetz, sowohl in 1 Kor 14 als auch in 1 Tim 2, und daran kann man exegetisch nur schwer rütteln.
Wenn man nur wüßte, auf welche Klauseln des Gesetzes genau er sich beruft. Die hat noch keiner gefunden. Deshalb fasst man den Fokus etwas weiter:
Das Schweigegebot wird damit begründet, dass sich Frauen unterordnen sollen. Dabei wird auf das "Gesetz“ verwiesen, doch was ist mit dem "Gesetz“ gemeint? Wenn Paulus vom "Gesetz“ redet, so ist zunächst an die Tora, also an die ersten fünf Bücher Mose, zu denken. Doch wo wird dort die Unterordnung der Frau geboten?
Am ehesten ist an Gen 3,16 zu denken, wo davon die Rede ist, dass als Folge des Sündenfalls und der Vertreibung aus dem Paradies der Mann über die Frau herrschen wird. Der Zusammenhang macht deutlich, dass es sich um eine Vorhersage handelt, die über das nachparadiesische Dasein des Menschen Auskunft gibt. Allerdings kann man Gen 3,16 auch "er soll über dich herrschen“ statt "er wird über dich herrschen“ übersetzen, die PK-Form jimÖål-... also als Jussiv statt als Indikativ verstehen. Dann würde es sich tatsächlich um ein Gebot handeln. Es ist allerdings nicht zwingend notwendig, innerhalb der Tora nach dem Gebot zu suchen. Paulus kann auch die ganze hebräische Bibel als "Gesetz“ bezeichnen (vgl. 1 Kor 14,21, wo Paulus eine Passage aus dem Prophetenbuch Jesaja als "Gesetz“ bezeichnet). Es ist auch möglich, dass die Natur als Gesetz herangezogen wird.

Sollte tatsächlich ein Bezug auf Gen 3,16 (oder eine andere Passage des AT) vorliegen, so würde dies bedeuten, dass Paulus zumindest einen Teil der Aussagen des AT, der hebräischen Bibel, auch für die Heidenchristen unter den Adressaten für relevant hält.
welt-der-bibel.de
Es gibt keine wirklich überzeugende Erklärung für den Widerspruch zwischen 1. Kor. 11 und 1. Kor. 14.

Ich lehne es ab, Wunschvorstellungen zu bedienen. Halten wir fest: Gemeindeleitung ist Männersache, und diese Ordnung stelle ich keinesfalls in Frage.
Helmuth hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 15:41
Magdalena61 hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 12:53 Ich meine aber, man muss einen Unterschied machen und die Leitung einer Gemeinde als "höchste Autorität" nicht gleichsetzen mit dem Predigtdienst.
Das hatten wir m.E. schon geklärt. Wäre für dich damit das Predigen ok, solange sie keine Pastorin ist?
Wenn sie von Gott dazu berufen ist: Ja.

Frauen sollen nicht Lehren der Kirche formulieren. Das müssen sie auch nicht, denn die Lehren sind ja schon da und müssen nur erklärt werden.
Helmuth hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 15:41Nur steht sie dann in der Gegenwart Gottes und in dem Sinn gibt sie das Wort weisend weiter.
Das tut sie ja auch, wenn sie Frauen und Kinder lehrt.
Ich denke, es geht in erster Linie um "unterrichten". Das weiterzugeben, das sie selbst gelernt hat. Und das ist die Pflicht eines jeden Christen, wenn Gott ihm jemanden vor die Füße stellt, dem er das Evangelium vermitteln soll. Und wenn dann Fragen kommen, muss auch eine Frau sie beantworten können.
Helmuth hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 15:41 Eine Predigt ist schon was anderes als der Privatbereich. Für mich passt es einfach nicht das anzuerkennen.
Wenn Christus eine Frau in den Missionsdienst oder zu einem bestimmten Dienst beruft, dann hat ein Mann, der Jesus Christus angehört, die Entscheidung seines Hauptes gefälligst nicht in Frage zu stellen.
Ob sie im Sonntagsgottesdienst in einer Gemeinde sprechen soll oder darf, das müssen die Ältesten entscheiden. Sie wird diesen Dienst jedenfalls nicht hauptberuflich machen, sondern bestenfalls als Laienpredigerin zur Unterstützung der Brüder. Wie gesagt: Es ist eine Frage der Berufung.
Helmuth hat geschrieben: So 27. Okt 2024, 15:41Ich sehe darin eher einen müden Kompromiss, um sich nicht mir den Feministen der Zeit anlegen zu müssen.
Die Feministinnen sind mir absolut egal. In einer Gemeinde, die Quotenregelungen forciert und von einer Pastorin geleitet wird, würde ich keinen Gottesdienst besuchen geschweige denn Mitglied werden.
LG
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Helmuth
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Helmuth »

Liegt schon etwas zurück, habe es erst jetzt entdeckt, aber dazu mein Senf:
oTp hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 10:58 Das ist sicher ein Reizthema. Das mit der Gleichberechtigung von Frauen zu tun hat.
Das AT fördert wohl eher alte, konservative Vorstellungen über die Rolle der Frauen.
Oje, ich fürchte da kommt wieder deine Haltung über das AT zum Vorschein als verstaubtes altes Buch, dass heute keine Gültgkeit mehr hat. Dabei kennt nicht einmla das NT den Begriff "Gleichberechtigung". Das sind juristische Schlagworte aus der feministisch heidnischen Welt.

Dann wirst du damit auch nie wissen können, was Paulus meint, wenn er sich in der Frage auf das Gesetz beruft. Er meint damit nicht ein römisches Gesetz, das zur Zeit des antiken Korinths gegolten hat, sondern das Gesetz Gottes, das niemals seine Gültigkeit verliert.


Magdalena61 hat geschrieben: Mo 28. Okt 2024, 02:08 Ich hatte lediglich Vers 1 verlinkt, und gemeint war der erste Teil: "Nun zu dem, wovon ihr geschrieben habt"- als Nachweis für meine These: Paulus beantwortet in diesem Brief Fragen, die ihm von den Rabbinern der Gemeinde in Korinth übermittelt worden waren.
Verstehe, und ja, es ist Tatsache, dass der 1. Kor. Brief tatsächlich nicht der erste Brief ist, sondern es gab schon einen vorangegangenen Briefverkehr zwischen Paulus und der Korinther Gemeinde, nur ist uns der nicht erhalten geblieben. Schade halt.

Aber dann war das, was wir heute im offiziellen 1. Kor Brief im NT lesen des Paulus Antwort auf alle Fragen, die zuvor an ihn gerichtet worden sind. Aus dem Grund hat er einen für uns unschätzbaren Wert für viele Lebensfragen.
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 28. Okt 2024, 02:08 1. Kor. 14,34 verhängt ein komplettes Redeverbot: "sollen die Frauen schweigen".
Klar, das will man gerne so auslegen, um es als grotesk darzustellen. Paulus der Frauenfeind, der ihnen einen Maulkorb verpasst. Es fehlt nur mehr noch die Auslgeung der Frau als Spezies Gottes niederer Klasse, da sie sich unterordnen muss. Ordnung wir so zur bösen Sache. So ist typisch der Feministensprech in meinen Augen. Das ist sicher nicht deine Auffassung, aber die der Feministen, nur um das klarzustellen.

(Anm.: Das schreibe ich, weil du mir manchmal den Eindruck vermittelst, ich wolle jemand (auch dir) persönlich Dinge unterstellen. Ich betrachte die Themensache möglichst objektiv und die diskutieren wir schließlich. Ich hoffe, dass man mir das auch abkauft.)

Doch so missachtet man leider sämtliche Kontexte. Paulus vermittelt seine Lehre nicht nur im 1.Kor Brief, sondern auch in den anderen. 1. Tim. 2 ist für mich sogar aufschlussreicher.

Man kann das Bild der Frau Gottes damit immer noch nicht vollständig vermitteln. Jedefalls reicht dazu nicht ein Vers, den man noch dazu seines Kontextes beraubt. Man muss dazu auch das Gesetz heranziehen, auf das er in zwei Briefen verweist. Ihn unterstützt darin auch Petrus.

Aber haben wir das nicht schon durchgekaut? Warum die Wiederholungen? Sitzt was noch nicht, dass es Fragen gibt? Du kennst mich, ich kenne dich. Ich bin überzeugt, dass du dich an biblische Vorgaben hältst, und zwar wie dich der HG darin lehrt und nicht der Buchstabe, der tötet.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von oTp »

Ach Helmuth,
Du machst deine Sicht zur absoluten Norm.
Dabei kannst du noch nicht mal die Sintflut erklären.

Sundar Singh las vorwiegend das NT. Obwohl er im Himmel auch Personen des AT begegnet ist.

Der Bibellehrer, der in einem Jahr mit uns die ganze Bibel durchgearbeitet hat, meinte wie du, die ganze Bibel sei ewiges Wort Gottes, und jedes Wort quasi aus seinem Munde. Der Meinung bin ich nicht.

Ich meine auch, Gott sei Dank gibt es verschiedene Denominationen. So haben absolute Bibelversteher wenigstens Vetos, wo sie andere Christen verteufeln können.
Während sie natürlich alles richtig auffassen

Tatsachenforschung zb wie bei Kurt Koch lernst du ab. Sundar Singh lehnst du auch ab, stellst dich dem Thema noch nicht mal.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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