Für alles (!) danken?

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Magdalena61
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Re: Supermann

Beitrag von Magdalena61 »

Oleander hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 17:55Der "liebe Gott" machte nicht " Hokuspokus" und ich litt "plötzlich" nicht mehr....
Viel eher war es ein Rat, der mir in den Sinn kam, was ich tun könnte, um nicht mehr darunter zu leiden . ;)
Zuerst die Aufmunterung (zufällig gehört, weil das gerade auf dem Sender lief, als ich den Fernseher einschaltete): "Nachbarschaft" kann man nur mit "a...h" in der Mitte schreiben.
(Das ist geniaaaaal... )

Dann (m)ein Rezept, das ich heute glücklicherweise nicht mehr oft anwenden muss: Etwa 20 Jahre lang machte mir der "Lärmterror" diverser Nachbarn an verschiedenen Wohnorten echt Schwierigkeiten. Und kleine Kinder schlafen nun mal nicht unbedingt, wenn die Mutter erschöpft und müde ist.
Nein, die Kinder waren nicht der Anlass für etwaige nachbarliche "Sanktionen" - wir wohnten fast ausschließlich in Einfamilienhäusern, und in den beiden Wohnungen, die dazwischen lagen, mussten meine (lange nur zwei) Sprößlinge sich gesittet benehmen, was sie auch meistens taten.

Es gibt halt Leute, die poltern durch die Weltgeschichte und kümmern sich nicht um die Auswirkungen ihres Tuns auf andere.

Man probiert alles Mögliche an Gebet.
Dabei muss man ständig den Groll überwinden. Man übt sich bis zum Erbrechen darin, die Peiniger segnen zu lassen.

Irgendwann beschloß ich, nicht nur für mich um eine Besserung der Zustände zu beten, sondern jedes Mal, wenn ich durch rücksichtsloses Verhalten mal wieder um den Schlaf gebracht wurde, Israel segnen zu lassen.

Meine Logik war: Hinter den akustischen Angriffen vermutete ich (teilweise) Mächte und Gewalten. Und das Ziel ihrer Bosheit war ja nun bestimmt nicht, Segen für Israel zu generieren.

Selbst, wenn der a...h in der Mitte in der Wohnung über dir sich kein Fitzelchen ändert, so hätte sein Toben dann doch eine positive Auswirkung. Und vielleicht wird auch derjenige zurück- gesegnet, der Israel segnet.

Bevor man einen geistlichen Kampf beginnt, sollte man allerdings, soweit man dazu die Möglichkeiten hat, alle Achans aus dem Lager werfen. Äußere und Innere. Jos. 7. Ansonsten kommandiert der HERR unsaubere Geister zur Vordertüre raus und der Achan lässt sie hinten wieder rein
= aussichtslos.
LG
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Magdalena61
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 11:20 "Für" alles zu danken, ist allerdings aus meiner Sicht nicht möglich und wir werden dazu auch nicht von Gott aufgefordert. Der Grundtext schreibt daher auch etwas wie "Seid in allem dankbar" (1Thes 5,18)
Nerven will ich jetzt bestimmt nicht, wenn ich den Vers in verschiedenen Übersetzungen lese.
1 Tess. 5,18 lautet in der EU- Übersetzung:
Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Jesus.
Elberfelder:
Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch
GNB:
Dankt Gott in jeder Lebenslage!
NLB:
Was immer auch geschieht, seid dankbar,
Für mich ist es auch logischer; einleuchtender "in allem"... "in allen Lebenssituationen" eine Grundhaltung der Dankbarkeit anzustreben, und die Mahnungen zur Dankbarkeit nicht als Verpflichtung zum Dank für alles und jedes, das uns widerfährt, zu verstehen.

Denn das wäre ja geradezu absurd, wenn z.B. ein Ehemann oder eine Ehefrau Gott dafür danken würden (müssten), wenn ihr Partner sie betrügt. Oder ein Christ, der als Kind mißbraucht wurde, aufgrund einer zweifelhaften Auslegung der Schrift meint, er müsse dafür danken.
Bestenfalls kann man für die Bewahrung in Krisen danken.
LG
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Lena
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Lena »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 21. Okt 2021, 02:58 eine Grundhaltung der Dankbarkeit
Eine dankbare Grundhaltung beinhaltet auch negatives.
Man hat so eine Haltung, weil man glaubt, ja vertraut,
dass alles im Leben einen Sinn macht, auch wenn er in
dieser Weltenzeit noch nicht erkennbar ist.
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Travis
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Travis »

Lena hat geschrieben: Do 21. Okt 2021, 11:51 Eine dankbare Grundhaltung beinhaltet auch negatives.
Man hat so eine Haltung, weil man glaubt, ja vertraut,
dass alles im Leben einen Sinn macht, auch wenn er in
dieser Weltenzeit noch nicht erkennbar ist.
Da habe ich nicht verstanden, wo der negative Aspekt einer solchen Haltung wäre. Oder meintest Du das anders?
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Abischai
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Abischai »

Wie Magdalena aufgeführt hat: die erste ÜS halte ich schlicht für falsch.
Wenn jemand mein Kind ermordet, bin ich dafür NICHT dankbar. Aber ich bin in dieser Situation vielleicht doch dankbar, aber eben nicht dafür daß jemand mein Kind ermordet hat, sondern obwohl jemand... Das ist ein kapitaler Unterschied.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Magdalena61 »

Lena hat geschrieben: Do 21. Okt 2021, 11:51 Eine dankbare Grundhaltung beinhaltet auch negatives.
Man hat so eine Haltung, weil man glaubt, ja vertraut,
dass alles im Leben einen Sinn macht, auch wenn er in
dieser Weltenzeit noch nicht erkennbar ist.
Warum ist das negativ?

Du meinst, dass auch traumatische Erfahrungen auch Positives beinhalten können?
1. Mose 50,20- Wenn Gott die Trümmerteile der abgestürzten Maschine in die Hand nimmt und damit arbeitet, kann Neues, Besseres entstehen.
Aber es ist ein weiter Weg bis dahin.
Und es braucht die Bereitschaft des Menschen, auf diesem Weg mitzugehen, ohne bittere Wurzeln wuchern zu lassen.
LG
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Magdalena61 »

Abischai hat geschrieben: Do 21. Okt 2021, 14:09 Aber ich bin in dieser Situation vielleicht doch dankbar, aber eben nicht dafür daß jemand mein Kind ermordet hat, sondern obwohl jemand... Das ist ein kapitaler Unterschied.
Das verstehe ich nicht. Kannst du bitte einige Worte mehr darüber verlieren?
LG
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Oleander
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 21. Okt 2021, 14:23
Abischai hat geschrieben: Do 21. Okt 2021, 14:09 Aber ich bin in dieser Situation vielleicht doch dankbar, aber eben nicht dafür daß jemand mein Kind ermordet hat, sondern obwohl jemand... Das ist ein kapitaler Unterschied.
Das verstehe ich nicht. Kannst du bitte einige Worte mehr darüber verlieren?
LG
Die Situation(Umstände) ist nicht gegeben, in der du Dankbarkeit fühlst, aber sie soll dich nicht vereinnahmen und bist Gott trotzem in der Situation dankbar.(Nicht FÜR diee Umstände , sondern während der Umstände)
Man überwindet in dem Fall die Umstände(es ist einem grade nicht wirklich danach, Gott Dankbarkeit zu zeigen oder zu ihm beten) und tut es trotzdem.
Vielleicht so: Als man Jesus mit Geisseln schlug oder im dem Moment der Kreuzigung war er doch seinem Vater im Geiste nah, obwohl er irre Schmerzen verspürte
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Magdalena61
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Magdalena61 »

Hm.
Da wäre mir mehr nach: "Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn" zumute. 1. Mose 32,27

An Gott festhalten; sich an Gott und seinen Verheißungen festklammern... wenn alles um einen herum finster ist.
Dankbarkeit hin oder her. Man will ja nicht grundsätzlich undankbar sein.

Zunächst einmal geht es einfach darum, zu überleben. Nicht die Hand Gottes loszulassen; zu verlieren, so lange der Sturm wütet. Man kämpft darum, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.
LG
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Lena
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Lena »

Versuche es anders zu formulieren:
Ob ich positives oder negatives erlebe - ich habe eine dankbare Grundhaltung, weil ich
glaube das alles einen Sinn hat. Auch wenn ich den Sinn in dieser Erdenzeit nicht verstehe.
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