Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 04:08
Welches Spiel? Meinst du Gott durchschaut nicht die Absicht des Teufels? Das kann ich nicht glauben. Er durchschaut sie. Warum er es aber zulässt, das wäre die Frage, ist hier aber nicht Gegenstand. Es geht mal nur um dessen äußere Erscheinung.
Gott durchschaut alles. Nach dieser Kirchenlehre vom Satan, der die Schlange nur benutzt haben soll, hätte Gott dies aber implizit nicht durchschaut. Deswegen sprach ich oben auf Seite 2 von einem Konstruktionsfehler. Der liegt nicht in der Bibel, sondern in der Exegese.
Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 04:08
Die Schlange, sprich das biologische Tier, kann doch Gott gar nicht verstehen.
Die Schlange im Text kann das aber nun mal sehr wohl. Oleander hat schon deutlich genug gemacht, dass es sich um die Schlange handelt, und um nichts anderes oder niemand anderen.
Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 04:08Sie selbst erhielt auch keine Strafe. Das weiß sie doch alles nicht, weil sie dazu gar keinen Geist hat, solches zu erfassen.
Du versuchst den Text vermeintlich vernünftig zu betrachten, liest ihn dann aber völlig gegen den Strich.
Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 04:08
Sie kriecht auf dem Bauch, weil Gott sie so geschaffen hatte.
Gott hat sie verändert bzw. nachträglich verflucht. Von Beginn war es anders, sonst hätte Gott sich das sparen können. Weil die Schlange Eva betrog, so Evas Aussage, deswegen hat Gott sie verflucht. Gott fragte Adam und er fragte Eva, was sie getan haben. Die Schlange wird nicht gefagt, über sie wird direkt das Urteil verhängt. Sie versucht sich aber auch gar nicht, zu rechtfertigen. Hier kann man jetzt unmöglich einbringen, weil die Schlange gar nicht reden kann. Hätte Gott das aber schon vorher gewusst, bräuchte er nicht Evas Aussage dazu.
Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 04:08Es ist aber eine Strafe für den Teufel, dass er sich ebenso nur mehr noch dem ähnlich auf animalische Weise auf Erden bewegen kann.
Wie man vom Teufel auf die Schlange kommt, das müsste erst mal nachgezeichnet werden. Üblicherweise werden dafür Jesaja 14 und Hesekiel 28 heran gezogen und dann noch die Stellen aus der Offenbarung, wo der Teufel mit einer archaischen Schlange gleich gesetzt wird.
Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 04:08
Dazu noch ein anderer Gedanke: Mit der Annahme die Schlange könne reden, gemeint wieder das biologische Tier, degradieren wir den Text zum einem Werk wie das der Gebrüder Grimm, wo Tiere mit Geistwesen sprechen, etwa der Wolf mit Rotkäppchen. Eine solche Deutung des Genesis-Textes Genesis ist für mich absurd.
Und dass da ein Satan und angeblich gefallener Engel redet, das macht die Geschichte dann weniger absurd ?
Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 04:08Ich halte ihn für historische Berichterstattung, nur eben, wie wir gemeinsam festgestellt haben, auf dem Stand der Erkenntnis der ersten Menschen, die ihn uns überliefert haben. Sie konnten das Wesen des Teufels noch nicht durchschauen, aber ihre Beobachtung, dass er in Gestalt einer Schlange aufgetreten ist, das war so. Ansonsten wäre es ja nur ein Hirngespinst Evas gewesen.
Von einer Feststellung sehe ich da nichts. Das ist eine bloße Vermutung, die nicht ganz unvorstellbar ist, aber für die es keine deutlichen Anhaltspunkte in der Bibel gibt. Ich gehe davon aus, dass Mose und seine Volksgenossen bis dahin nichts von dieser Geschichte wussten. Es existierten vielleicht nach der Sintflut verschiedene Überlieferungen, die ja auch bis heute noch in verschiedenen Formen erhalten sind, aber diese weichen doch trotz mancher Gemeinsamkeitn auch stark von der Genesis ab. Während es sich bei den außerbiblischen Berichten um fehlerhafte menschliche Überlieferung handelt, so gehe ich davon aus, dass die Informationen von Mose direkt aus Gottes Mund kommen und deswegen zuverlässig sind.
Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 04:08
Hesekiel 28 und Jesaja 14 sind keine Offenbarung über den Teufel. Diese Stellen reden über Menschen und nicht über deren Verführer. Darum erklärt dies auch nichts dazu. Man wird damit lediglich das Opfer falscher Theologie.
Ohne diese Bezüge kann man aber die Idee, dass der Teufel als ein gefallener Engl sein Unwesen im Paradies trieb doch erst Recht nicht aufhalten.
Wenn der Teufel im Paradies sein Unwesen trieb, dann indem er in den Menschen gefahren ist, wie er in Petrus fuhr. Das wäre dann aber bloß als Metapher zu verstehen, nicht als hätte ein rebellierendes geschaffenes Wesen von einem anderen geschaffenen Wesen Besitz ergriffen.
Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 04:08
Wir können aber auf Jesu Wissensstand zurückgreifen, was er uns über den Teufel und seine Dämonen lehrt. Das erkärt schon um einiges mehr. Er hat z.B. an keiner Stelle den Text aus Genesis kritisiert, sondern er zitiert auch daraus, wenn er lehrt. Wir können diesen Text also weiter so nehmen wie er uns bis heute überliefert worden ist.
Es geht mir vor allem darum, was von Jesus und im NT nicht gelehrt wird.