Selbstliebe - Nächstenliebe

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Lena
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Lena »

Hoger hat geschrieben: Sa 23. Aug 2025, 20:04 Er kann aber nur geben, wenn er etwas hat zum geben...
Alle Menschen können etwas geben:
Beten für andere, Zeit verschenken, ein offenes Ohr zuzuhören, ein Lächeln, ein freundlicher Blick,
dem andern den Vortritt lassen, dem Nachbarn die Hühner hüten. Möglichkeiten ohne Ende............

Wer Geld hat kann Geld geben.

Oft sind es gerade die Armen, die andern am meisten zu geben haben.
Solche Dinge die nichts mit Geld zu tun haben und die das Herz
noch mehr berühren.
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Lena
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Lena »

Hoger hat geschrieben: So 24. Aug 2025, 00:33 es gibt Menschen die haben nix
Diesem Menschen würde ich raten ins stille Kämmerlein zu gehen und den zu bitten der alles hat und gerne gibt.

Jes. 55,1 hat geschrieben:Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser!
Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst!
Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!
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Helmuth
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Helmuth »

Lena hat geschrieben: So 24. Aug 2025, 10:21 Wer Geld hat kann Geld geben.
Das ist meine Art zu geben. Ich habe mich z.B. in der Familie darauf geeinigt, dass ich meine Familienmitglieder nicht mit Gütern beschenke. Und weil die Familienmitglieder mich so lieben wie sich selbst, so machen die das auch so bei mir.

Dennoch muss man beim Geben schon auch beachten, ob nicht deine Eigenliebe dominiert, denn ich kann damit andern auch zwangsbeglücken, womit ihnen nicht gedient ist. Darum schenken wir zu bestimmten Anlässen Geld, denn jeder weiß selbst am besten was er gerade braucht. Junge Leute, die z.B. gerade ihr Haus und Heim aufbauen, brauchen immer Kohle. ;)

Ein Sonderfall der Nächstenliebe ist was wir nennen es "erste Hilfe" nennen. Wenn jemand in großer Not oder verletzt ist, so zeigt uns Jesus mit dem Besipeils des barmherzigen Samariters (Lukas 10:29 ff), dass sie jedem Menschen unabhängig von seiner Herkunft oder Haltung. zusteht. Also auch ein Mensch, den man als durch und durch böse und gemein kennt, muss geholfen werden. Damit erfüllt man auch dieses Wort:
Spr 25,21-22 hat geschrieben: Wenn deinen Hasser hungert, gib ihm Brot zu essen, und wenn er durstig ist, gib ihm Wasser zu trinken; denn glühende Kohlen wirst du auf sein Haupt häufen, und JHWH wird dir vergelten.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Lena
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Lena »

Helmuth hat geschrieben: So 24. Aug 2025, 10:38 Dennoch muss man beim Geben schon auch beachten, ob nicht deine Eigenliebe dominiert, denn ich kann damit andern auch zwangsbeglücken, womit ihnen nicht gedient ist.
Die Motivation wäre die falsche. Es geht beim geben in erster Linie um den der die Gabe bekommen soll und nicht um einem selbst.
Auch wenn geben froh und glücklich macht, sollte immer die Frage zuerst stehen: Was braucht mein Nächster wirklich?
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Abischai
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Abischai »

Hoger hat geschrieben: So 24. Aug 2025, 00:33 Was ist mit denen?
Wer denn z.B.?
Wer wirklich nichts mehr hat, ist tot.
Hoger hat geschrieben: So 24. Aug 2025, 00:33 Das ist Hochmut - wenn man den anderen in seiner Armut nicht annehmen kann
Das ist unsachlich. Es geht nicht darum jemanden zu akzepieren, der weniger hat als ich, sondern die generelle Frage ist, ob der, der weniger hat oder gar scheinbar gar nichts, doch noch was hat. Das hat nichts mit Erwartung und Abzocke zu tun, sondern mit der realistischen Einschätzung, daß jeder etwas hat.

Selbst für die Gemeinde Jesu gilt:
"Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder etwas..." Da steht "hat", und nicht "sollte haben". Und es geht nicht um Güter, sondern rein immaterielle Dinge, von denen jeder etwas hat und beitragen kann.
Das nur als ein Beispiel. In 1. Kor. 11 tadelt Paulus den schlechten Umgang mit Armen, die materiell nichts haben, das aber ist ein anderes Thema, denn jene Armen haben (vgl. vorige Anmerkung) doch etwas, aber darum geht es Paulus in dem Augenblick gar nicht.
Anderes tolle Beispiel:
"Gold und Silber haben wir nicht, aber was wir haben, das geben wir dir..."
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Ziska
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Ziska »

Jetzt muß ich an die Geschichte von der Steinsuppe denken…
Jeder gibt das, was er entbehren kann. Und wenn es nur am Anfang ein Stein ist.
Und schon sind alle glücklich.
Liebe Grüße von Ziska
Gibt es eine stabile Regierung, die über die Erde regieren kann?
Was sagt die Bibel?

Neugierig geworden? Schreib mir bitte PN! :wave:
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Helmuth
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Helmuth »

Lena hat geschrieben: So 24. Aug 2025, 10:53 Die Motivation wäre die falsche. Es geht beim geben in erster Linie um den der die Gabe bekommen soll und nicht um einem selbst.
Korrekt, so sehe ich das auch. Eine Abschätzung aus Eigenliebe und Nächstenliebe ist immer angebracht. Man muss also den anderen auch kennen, aber wenn das der Fall ist, dann gewährt man dem anderen Dinge nach dem Maß wie sich selbst. Ist man begüteter, fällt es großzügiger aus.

Angenommen ich verschenke eine Flasche guten Edelbrandes, weil der andere so etwas gerne trinkt, dann muss ich das Geschenk so anpassen nach dem was ich mir selbst gerne gönnen würde und das wäre bei mir kein Fusel. Dazu fällt mir gerade diese Aussage aus dem AT ein:
Mal 1,8 hat geschrieben: "Und wenn ihr Blindes darbringt, um es zu opfern, so ist es nichts Böses; und wenn ihr Lahmes und Krankes darbringt, so ist es nichts Böses. Bring es doch deinem Statthalter dar: Wird er dich wohlgefällig annehmen oder Rücksicht auf dich nehmen?", spricht JHWH der Heerscharen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Hoger
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Hoger »

Lena hat geschrieben: So 24. Aug 2025, 10:21
Alle Menschen können etwas geben:
Beten für andere, Zeit verschenken, ein offenes Ohr zuzuhören, ein Lächeln, ein freundlicher Blick,
dem andern den Vortritt lassen, dem Nachbarn die Hühner hüten. Möglichkeiten ohne Ende............

Wer Geld hat kann Geld geben.

Oft sind es gerade die Armen, die andern am meisten zu geben haben.
Solche Dinge die nichts mit Geld zu tun haben und die das Herz
noch mehr berühren.
Und wer das alles nicht kann - ist falsch?
Der Ewige segne dich und behüte dich! Der Ewige lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der Ewige erhebe sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden! (Num 6,24–26.)
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Lea
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Lea »

Hoger hat geschrieben: So 24. Aug 2025, 12:52 Und wer das alles nicht kann - ist falsch?
Ich denke, auch wenn jemand nur nehmen kann - kann dieses (An-)nehmen auch eine Möglichkeit der Liebesbezeugung sein. Menschen, die genug haben zu geben - und dies auch tun - spüren die Liebe vielleicht genau dort, wo jemand dankbar annimmt.

Wenn man nicht abwehrt (ach, das war doch nicht nötig) oder des als selbstverständlich versteht (der hat ja ohnehin mehr als genug, dann soll er auch mal was abgeben davon).... sondern freudig dankend annimmt, kann das auch eine Liebesbezeugung sein. Als Christ kann man dann vielleicht auch noch einen "Segen" aussprechen ... oder einfach ein "Vergelt's Gott". Das ist oft mehr wert, als ein Mensch geben kann.

Hier im Thread klingt es (für mich) so, als wenn man Liebesbezeugungen an den Taten messen sollte. Ich denke aber, genau da, wo wirklich Liebe (die aus der Quelle von Gott kommt), ist es nicht wichtig, ob ein "Zuschauer" diese Liebe sieht und versteht. Wo wirklich Liebe fließt, ist diese spürbar ... genau bei den Beteiligten, auf beiden Seiten. Dem Gebenden und dem Nehmenden. Da wird dann nichts peinlich sein - ob die Größe oder Menge stimmt - oder auf einer "Gebrauchsanleitung für Liebe" zu finden ist.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Abischai
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Re: Selbstliebe - Nächstenliebe

Beitrag von Abischai »

Lea hat geschrieben: So 24. Aug 2025, 13:29 Menschen, die genug haben zu geben - und dies auch tun - spüren die Liebe vielleicht genau dort, wo jemand dankbar annimmt.
Das habe ich oft erfahren, und das ist "der Himmel auf Erden". Ich gebe jemandem etwas, wollte ihm wirklich nur eine Kleinigkeit gewähren, und der strahlt mich mit derartiger Dankbarkeit an, daß mich selbst das etwas beschämt hat.

Gott hat in der Bibel gesagt: "wer mit bittet, ehrt mich". Es ist also selbst der demütge Umgang mit Armut etwas, womit man dienen kann.

Überdies: es ist ein "Eisbrecher", wenn man jemanden einfach mal um etwas bittet. Da gibt es gewaltige Geschichten zu dem Thema.
Helmuth hat geschrieben: So 24. Aug 2025, 12:46 Eine Abschätzung aus Eigenliebe und Nächstenliebe ist immer angebracht.
Das ist aber fast nicht möglich.
Ich habe vor Jahren mal die Sicht der Griechen zu dem Thema hier erörtert, Du erinnerst Dich vielleicht noch.
Wir kennen aus der griechischem Sprache die drei Nuancierungen der "Liebe" (es gibt noch eine, die ist jetzt aber nicht relevant)
1. Agape, 2. Philia, 3. Eros.
Alle drei sind dem Menschen zueigen, situationsbezogen mehr oder weniger präsent. Aber es gibt keinen Menschen der "rein" lieben könnte, also in einer der genannten Reinformen.
Wenn wir einem armen Würstchen helfen, ist das ungeheuchelte Agape, aber unbewußt auch Eros, denn wir erhoffen uns Lohn daraus, sei es ein gutes Gefühl, Genugtuung, oder was auch immer, darüber denkt man gar nicht nach. Aber wenn ich mich gut fühle, nachdem ich jemandem gutes getan habe, ist das unvermeidlich. Aber es trainiert mein Ego (in rechter Weise zwar, aber dennoch i.S.v. "Eros").
Auch sei die Bruderliebe ungeheuchelt. (d.i. Philia => "Philadelphia")
Dennoch kann man selbst nicht unterscheiden, ob das nun der Wunsch ist selbst besser zu werden ("Eros"), oder den Bruder einfach mit auf hohen Rang zu heben ("Agape") in welchen Maße da nun "mitspielt". Darüber denkt auch im Normalfall niemand nach.

Wir selbst sollten uns in ruhiger Minute aber mal Gedanken darüber machen, und auch evtl. Kritik diesbezüglich auch selbstkritisch überlegen. Zeiht uns jemand des Egoismus, obwohl wir es doch liebgemeint hatten, gilt es das zu prüfen, kann ja sein, daß er recht hat, der Kritiker, der, was fällt dem ein !
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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