Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Rund um Bibel und Glaube
SilverBullet
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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Beitrag von SilverBullet »

lovetrail hat geschrieben: So 12. Sep 2021, 19:59SilverBullet, hast du denn das Neue Testament schon mal gelesen? Und ich meine so richtig durchstudiert?
Nein, eher nicht.
Sieh es als deinen Vorteil an und versuche etwas daraus zu machen :-)
lovetrail hat geschrieben: So 12. Sep 2021, 19:59Sprechen die Texte denn nicht für sich?
Sie "sprechen" für sich, aber nicht in einer guten Qualität. Die Friedens- und Liebes-Aussagen wirken für mich eher aufgesetzt (vor allem bei den "Paulus"-Texten)
Mir wurde als Kind ein kindgerechter "Jesus"-Eindruck vermittelt und zu dem passen die Bibeltexte überhaupt nicht und stellen eher einen Abstieg dar.
lovetrail hat geschrieben: So 12. Sep 2021, 19:59Wer sollte denn solche Lehren erfinden? Das macht doch alles noch viel komplizierter...
Da täuscht man sich ganz leicht, denn wenn man es genau nimmt, wird behauptet, dass 4 Leute die Evangelien und 1 Person die Briefe geschrieben haben sollen.
All die Aussagen der Texte sollen also durch ein Minimum an Mitwissenden gegangen sein und trotzdem qualitativ sagenhaft gut sein.

Die "Paulus"-Texte werden zudem von vorn herein als Neustart angegeben und (wie dir sicherlich schon aufgefallen ist) durch die Behauptung des Vom-Pferd-Fallens-Und-Vision-Habens gerechtfertigt.
Von der "Technik" her sind die Paulus-Texte also genau das, was ich sage -> Texte tauchen auf und es wird behauptet "die sind es, kein Zweifel".

Am Ende behauptest du doch auch nur eine handvoll Leute, die es den anderen mitgeteilt haben. Das ist ist kein grosser Unterschied zu meiner These.

Falls du dich fragst, ob sich Menschen eine derartige Konstellation einfach ausdenken können, dann fällt mir dazu spontan das "Star-Wars"-Universum ein.
Das ist für uns beide eine Erfindung aber schau dir mal alleine die Zeitachse an. Wenn man das mit der Kenntnis der Filme und vielleicht ein paar Büchern durchstöbert, dann hat man das unglaubliche Gefühl einer tatsächlichen Vergangenheit gegenüber zustehen.
Für Star-Wars gibt es wohl mittlerweile 250 Bücher, also viel mehr, als das Neue Testament (27 Schriften) umfasst.

Als es im "blauen" Forum mal um Nächstenliebe ging, habe ich mich zudem etwas mit den religiösen Aussagen hierzu auseinandergesetzt und bin auf das hier gestossen:
In Matthäus 7, 12 steht:
Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
Nun gab es um das Jahr 0 herum den jüdischen Rabbi "Hillel" und er soll folgendes gesagt haben, als er die jüdische Religion erklären sollte:
„Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht. Das ist die ganze Tora und alles andere ist nur die Erläuterung; geh und lerne sie.“
=> der erste Teil erscheint im Vergleich "herumgedreht" aber dennoch ist es irgendwie die gleiche Kernaussage.
=> der zweite Teil besteht zwar aus unterschiedlichen Wörtern, aber dass es diesen Teil jeweils gibt, ist sehr auffällig.

Ich frage hierzu ganz direkt: wurde für das Design der "Jesus"-Figur etwas abgeschrieben und umformuliert?

Lass ein Team von 10 oder mehr Leuten am Zusammentragen von günstigen Aussagen arbeiten und das in einen Figur-Entwurf einfügen.
Wenn das damals eine Zeit mit viel lokal mündlichem Wissen war, dann ist das eine prima Quelle für das Gestallten eines Textes, den man dann in vielen Gebieten als "Neuheit" verbreiten kann.

Insgesamt gibt es ja bereits 4 Evangelien, also 4 Varianten in der Sichtweise auf "Jesus" ("Paulus" ist eine weitere Variante, sogar ohne Lebensdaten) und es gibt noch Evangelien, die es nicht in die Bibel geschafft haben.
Auch in den "Paulus-Briefen" wurden bereits deutliche Ungereimtheiten "entdeckt" und einige dieser Texte werden nicht als "echt" eingestuft. Mir selber ist beim Lesen des "1. Korinther Briefes" auch eine eigenartige Stelle aufgefallen, die ich als Zusammenwürfelung unterschiedlicher Autoren ansehe.
=> Der Text-Entstehungs-Vorgang, den du in meiner These kritisierst, liegt somit eigentlich bereits unzweifelhaft vor.
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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Beitrag von SilverBullet »

Hiob hat geschrieben: So 12. Sep 2021, 20:09ICh gehe ganz anders ran...
Deine Reaktion ist eigenartig, denn es geht doch nur um den Umstand, dass du über die Bibel keine Details zu den Zeloten bekommst.
Beschäftigt man sich aber mit den Zeloten, dann findet man bei ihnen eine solide christliche Religionsausrichtung („christlich“ im Sinne von Gottes-Unterstützung/Gottes-Reich/Messias).

Daraus ergibt sich das Rätsel der behaupteten "Jesus"-Lebenszeit, denn wieso werden die Schnittpunkte zu den Zeloten genannt, aber keine Details, keine Auseinandersetzung, keine Positionierung zu ihrer Bewegung geliefert?
Das katapultiert den "Jesus" wieder aus dieser Zeit heraus.
Hiob hat geschrieben: So 12. Sep 2021, 20:09Menschgewordener Gott als Erzählfigur oder als Realität oder beides gleichzeitig?
-> als Figur in der Erzählung, die von "Gott" stammen soll, von Menschen aufgeschrieben.
Hiob hat geschrieben: So 12. Sep 2021, 20:09Dass Dein Ansatz in sich schlüssig ist, aber nicht befriedigend.
Das kann ich nicht nachvollziehen, denn für einen Gläubigen, der alles verloren hat und seine Religion eigentlich aufgeben müsste, ist es doch geradezu eine Wohltat, wenn er eine Geschichte als "Aussage Gottes zur Korrektur der Messias-Thematik einer fatal fehlgeleiteten religiösen Gewaltentwicklung" einstufen darf.

Stell dir es so vor:
nachdem die Römer bei den Messias-Fanatikern durchgegriffen hatten, sind diese in den Mittelmeerraum geflohen und lechzten geradezu nach Balsam für ihre Religionsniederlagen und Enttäuschungen.
In erster Linie mussten sie sich klarmachen: "Gott hat nicht auf uns reagiert!"
Und dann taucht ein Text auf, der ihnen zu ihrer Vergangenheit eine neue Aussage macht und sie dies als "göttliche Anweisung mit der Aussicht auf neue Hoffnung" verwenden können.
Braucht man da tatsächlich mehr als ein paar Finger, um sich klarzumachen, dass diese Leute so etwas regelrecht aufsaugen?

Das Neue Testament ist ein Glaubenstext und hat damit die Aufgabe den Glauben im Leser zu unterstützen.
Ich sage, es gab im Mittelmeerraum ab dem Jahr 70 n.Chr und insbesondere ab ca. dem Jahr 135 n.Chr einen enormen Bedarf nach exakt so einem Messias-Text.
In dieser Reihenfolge macht es einen Sinn, dass sich der Text nicht mit den Zeloten beschäftigt, denn der Text ist eine Korrektur für Zeloten.
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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Beitrag von SilverBullet »

Nobody2 hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 00:22Die folgenden Quellen sind grundsätzlich als authentisch anerkannt:
Ich nehme mal "Tacitus" als Beispiel her (weil es dein erster Quellen-Punkt ist):
Im Text schreibt er über den Brand ROMs, der sich unter Kaiser Nero im Jahre 64 n.Chr ereignet haben soll.
Tacitus hat von 58 bis 120 n.Chr gelebt und wohl im Jahr 116 n.Chr den Text über den Brand ROMs geschrieben.
Es geht hier also um eine deutliche Rückschau (52 Jahre rückwärts) von jemandem, der keine direkte Beteiligung (bzw. nur als Kind) haben konnte. Das ist somit kein unmittelbarer Bericht.
Les dir mal den Text von Tacitus durch und achte darauf, welchen Charakter die Christen dabei zugeordnet bekommen.
"Christen" stehen hier für "Schandtaten" und es ist ein "verderblicher Aberglaube" und "Unwesen".
Sind das die "Jesus"-Christen? Nun, davon möchtest du eher nicht ausgehen und das musst du auch gar nicht, denn die Zeloten waren unter Einsatz von Gewalt auf Gottes-Unterstützung/Gottes-Reich/Messis ausgerichtet, was für die Römer ohne Probleme als Messias-Anhänger durchging, um sie von den anderen Juden abzugrenzen.
Die Zeloten und die von ihnen mobilisierten Juden waren die Staatsfeinde ROMs und ROM musst 3 Legionen aufwenden, um sie zu besiegen. Bei diesem enormen Aufwand und klarer Feindeslage würde man es von einem Römer erwarten, dass er keine Unklarheiten übrig lässt, wenn es beim Brand um eine Gruppe ginge, die nur ähnlich zu den Zeloten ist.
Nichts davon ist bei Tacitus vorhanden.
=> Tacitus schreibt über die Feinde ROMs, die Zeloten und die sonstigen Juden, die ihnen in den Kampf folgten.

Ich würde die Quelle sogar noch anderweitig einsetzen, denn man hat mit ihr einen Hinweis, dass es im Jahr 116 n.Chr für die Römer keinerlei "Jesus"-Christen mit dem typischen Charakterzug Frieden/Liebe gab.
Das ist insofern wichtig, weil ROM ein paar Jahrhunderte später (ca. 300 Jahre) komplett umschwenkte und das "Jesus"-Christentum im 4.Jhd. zur Staastsreligion erklärte.
Dadurch ergibt sich die zentrale Frage: wann ist den Römern zum ersten Mal das "Jesus"-Christentum als besonders gut-qualitativer Religionscharakter aufgefallen?
=> für das Jahr 116 n.Chr kann man jedenfalls nicht feststellen, dass es um so ein "Jesus"-Christentum gehen soll.

Zusatz:
Die Römer können den Begriff "Christen" in dieser Zeit nicht für eine spezielle Gruppe eingesetzt haben, weil es sogar noch 135 n.Chr (also später als Tacitus) einen weiteren "Messias"-Aufstand gab.
Für die Römer war das Wort "Christen" eher ein Sammeltopf für all die Aufständigen, die sie unter dieser Thematik bekämpfen mussten.

Aus meiner Sicht ist es bei all den Quellen, die du genannt hast, entscheidend, dass man mit dem vollständigen Inhalt des 1./2.Jhd. arbeitet und auf die notwendige Differenzierung zwischen dem "jüdischen Christentum" (Zeloten) und dem "Jesus"-Christentum achtet.
Diese Differenzierung fehlt in der Bibel, sie fehlt in den sonstigen (alten) christlichen Texten und sie fehlt in den ausserbiblischen Quellen.
Die heutigen "Jesus"-Christen gehen bei antiken Texten her und sagen "das sind alles Aussagen für/über uns" und haben dabei so gut wie kein Bewusstsein, dass es die Zeloten gab.
Stell dir dieses undifferenzierte Verhalten mal bei einem christlichen Schreiber im Mittelalter vor, als die Originalquellen abgeschrieben/nachgeschrieben wurden.
Sobald so jemand das Wort "Christus" liest (Christus=Messias) geht es für ihn um "Jesus Christus", sobald er "Jesus" liest, geht es für ihn um "Jesus Christus".
Wenn "Pontius Pilatus" jemanden (einen Messias) hingerichtet hat, dann war das "Jesus Christus".
Wenn "Jakobus, der Bruder des Jesus" verurteilt wird, dann war das der Bruder von "Jesus Christus".
Dahinter steckt bestimmt keine grosse Absicht (das Wort "Verschwörung" muss hier nicht verwendet werden), aber halt eine viel zu grosse Portion Unwissenheit. Du kannst es ja ganz einfach feststellen, dass man über die Bibel nichts von den Zeloten erfährt, also woher soll es dann bei den Schreibern gekommen sein.

Einige der Quellen, die du genannt hast, sind sogar derart "erweitert" worden, dass noch nicht einmal auf die Sprachqualität geachtet wurde und so blitzt es regelrecht heraus, was nicht vom eigentlichen Autor stammt.
Das kann man sehr einfach identifizieren, wenn es eine längere Passage ist, wird nur das Wort "Jesus" eingesetzt, dann fällt das natürlich nicht derart auf.

Wegen dieser Ungenauigkeit in dem Namensspiel achte ich darauf, ob ein Text differenziert und ob die gute Friedens-/Liebes-Qualität in der christlichen Botschaft erwähnt ist.
Nimm dir nochmal etwas Zeit und wende diese Kriterien auf deine genannten Quellen an - ich gehe von einem ähnlichen Ergebnis, wie hier bei Tacitus, aus.
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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 07:53 Dann könnten die Trinitarier applaudiere, aber ebenso könnte ich sagen weder Gott noch Jesus, sondern die Erneuerung deines Geistes durch den HG ist das Wesen der Erlösung. Ist es dann der HG?
Klar - weil ohne Gott keine Erneuerung möglich ist.
Michael hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 07:53 Die Hebräer einigten sich auf JHWH, da dies der HG so zu Mose auch gesagt hatte. Und da Gottes Geist heilig ist, so ist das alles ein und dasslebe
Da sind wir uns einig. - Trinitarier würden Jesus miteinbeziehen.
Michael hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 07:53 Rein logisch kann ich es gar nicht verstehen, ich muss glauben, dass Gottes Plan so ist und auch funktionert. Es ist also Glaube.
Ja - das gilt sogar für mich. - Aber "Glaube" ist für mich keine aus der Luft geholte Größe, sondern Folge der Erkenntnis, dass ich nicht wissen kann. - Dieses Nicht-Wissen ist aber nicht Nichts, sondern eine Fülle von geistlichen Erkenntnissen. - Ein Beispiel:

Wenn Du heute einem Agnostiker sagst "Glaube an Jesus und es wird Dir geholfen" wird er antworten: "Ja - kann ich mir mal überlegen. Aber ich kann es mir auch bei Pumuckl überlegen". - Mit anderen Worten: Es ist kein innerer Bezug da. Und da glaube ich eben, dass Glaube primär nicht eine Entscheidung ist, sondern Folge eines inneren geistlichen Bezugs. - Analogie: "Ich liebe meine Frau - aber nicht, weil ich es entschieden habe, sondern weil hier ein innerer Bezug da ist, der mich erst entscheiden lassen kann, dran zu bleiben".

Es wäre ein Leichtes, am Wiener Hauptbahnhof per Zufallsgenerator eine Frau auszusuchen ("Die 21., die die Rolltreppe runterkommt") und zu sagen: "Hiermit entscheide ich mich, Dich zu lieben". - So ähnlich ist es heute üblich, aber ich meine halt, dass dies der falsche Weg ist. Entscheidung kann Beziehung nicht ersetzen.
Spice hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 09:14 Also kann der Mensch nur erlöst werden, wenn er durch Glauben zur Erkenntnis der Wahrheit geführt werden kann, nämlich zur Erkenntnis: ich kann nicht vernichtet werden, da ich selbst ewig und damit göttlich bin!
Auch hier: Um glauben zu können, bedarf es als Voraussetzung eines inneren Bezugs.
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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Beitrag von Hiob »

SilverBullet hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 13:29 Das Neue Testament ist ein Glaubenstext und hat damit die Aufgabe den Glauben im Leser zu unterstützen.
Ich sage, es gab im Mittelmeerraum ab dem Jahr 70 n.Chr und insbesondere ab ca. dem Jahr 135 n.Chr einen enormen Bedarf nach exakt so einem Messias-Text.
In dieser Reihenfolge macht es einen Sinn, dass sich der Text nicht mit den Zeloten beschäftigt, denn der Text ist eine Korrektur für Zeloten.
Das kann alles so gewesen sein, wie Du sagst. Aber es ist geistlich für mich irrelevant, da ich Geistliches ohne Erklär-Kontext lese, sondern aus sich selbst. - Dass man ergänzend zu Gedanken wie den Deinigen kommen kann, stelle ich nicht in ZWeifel - aber es ist sekundär.
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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Beitrag von Spice »

Hiob hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 14:15
Spice hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 09:14 Also kann der Mensch nur erlöst werden, wenn er durch Glauben zur Erkenntnis der Wahrheit geführt werden kann, nämlich zur Erkenntnis: ich kann nicht vernichtet werden, da ich selbst ewig und damit göttlich bin!
Auch hier: Um glauben zu können, bedarf es als Voraussetzung eines inneren Bezugs.
Das ist ja wohl selbstverständlich. Nichts ist bezuglos. Es fragt sich nur Bezug zu was, wem?
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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Beitrag von Hiob »

Spice hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 14:20 Das ist ja wohl selbstverständlich. Nichts ist bezuglos. Es fragt sich nur Bezug zu was, wem?
Eben. - Momentan durchaus "in" ist die "Entscheidung an sich". Man fragt den durchschnittlichen Bürger, ob er sich für Jesus oder Spice entscheiden will - und dann kommt halt was raus. Viele dieser Bürger werden tatsächlich abwägen und sich dann für Spice entscheiden - moderner, jünger, etc. - Und wenn Du eine Frau wärest, würdest Du allein deshalb Stimmen bekommen.

Mit anderen Worten: Die Entscheidung basiert nicht darauf, dass "Jesus" und "Spice" kategorial unterschiedlich sind, weil eben dieses gar nicht erkannt wird. Es sind halt zwei Leute, die sich zur Wahl stellen. - Hauptsache "Entscheidung".

MEINE Entscheidungsgrundlage ist das rein Geistliche - also keine Ergebnisse der HKM oder Dein Zeloten-Narrativ, selbst wenn das eine oder andere oder gar beides zutreffend wäre. - Ich lese den Text aus meiner Vorannahme/meiner geistliche Vorahnung, dass das Geistliche an sich die höchste Entität ist. - WIE sie sich dann im Irdischen organisiert (HKM, Zeloten, christlich, jüdisch) ist für mich dabei zweitrangig.
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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Beitrag von Spice »

Hiob hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 14:56
Spice hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 14:20 Das ist ja wohl selbstverständlich. Nichts ist bezuglos. Es fragt sich nur Bezug zu was, wem?
Eben. - Momentan durchaus "in" ist die "Entscheidung an sich". Man fragt den durchschnittlichen Bürger, ob er sich für Jesus oder Spice entscheiden will - und dann kommt halt was raus. Viele dieser Bürger werden tatsächlich abwägen und sich dann für Spice entscheiden - moderner, jünger, etc. - Und wenn Du eine Frau wärest, würdest Du allein deshalb Stimmen bekommen.

Mit anderen Worten: Die Entscheidung basiert nicht darauf, dass "Jesus" und "Spice" kategorial unterschiedlich sind, weil eben dieses gar nicht erkannt wird. Es sind halt zwei Leute, die sich zur Wahl stellen. - Hauptsache "Entscheidung".

MEINE Entscheidungsgrundlage ist das rein Geistliche - also keine Ergebnisse der HKM oder Dein Zeloten-Narrativ, selbst wenn das eine oder andere oder gar beides zutreffend wäre. - Ich lese den Text aus meiner Vorannahme/meiner geistliche Vorahnung, dass das Geistliche an sich die höchste Entität ist. - WIE sie sich dann im Irdischen organisiert (HKM, Zeloten, christlich, jüdisch) ist für mich dabei zweitrangig.
Im Grunde genommen ist doch nur die Entscheidung für die Wahrheit eine wirkliche Entscheidung.
Wenn heute Menschen glauben, es gäbe keine Wahrheit, klar, dann kann man sich für diesen oder jenen Menschen entscheiden.
Das Wichtigste ist eben zu wissen, was/wer ich bin ? Wenn man irgendwie ob mit oder ohne Jesus, begreift, dass man ewig ist, ist das zugleich eine Entscheidung für Christus, weil J.Chr. der Repräsentant des Menschen ist, der die Wahrheit des Ewigen verwirklicht hat.
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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Beitrag von Nobody2 »

SilverBullet hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 13:27 Falls du dich fragst, ob sich Menschen eine derartige Konstellation einfach ausdenken können, dann fällt mir dazu spontan das "Star-Wars"-Universum ein.
Das ist nochmal ein wichtiger Aspekt, der zur Beurteilung der Geschichte Jesu eine sehr sehr wichtige Rolle spielt: Die Bewertung der Inhalte. Und darüber zu diskutieren ist nur möglich, wenn man sich mit den Inhalten auskennt.

Ich bin nun seit mehr als 30 Jahren ein "Suchender" und "Fragender". Einer, der von Jugend an die Wahrheit wissen wollte, der herauskommen wollte aus einem weltlich-materialistischen Leben und Bewußtsein. 30 Jahre sind immerhin mehr als 1/3 eines Menschenlebens. Wer sich 30 Jahre lang mit solchen Themen auseinandersetzt, bei dem geschieht auch was, da findet eine Entwicklung statt. Man sammelt Informationen, Erfahrungen, entdeckt Querverbindungen, bekommt Antworten und neue Fragen entstehen. Es ist - wenn man so will - Forschung. Forschung einer Sache, für die es kein "anerkanntes Studium mit Abschluss" gibt. Und als mental geschulter, denkender Vernunftmensch geht man den Weg natürlich auch mit Geist und Verstand. Man macht sich viele Gedanken, kontempliert, zieht Schlüsse, stellt Thesen auf, Annahmen, um sie zu prüfen und so weiter.

Nimm mal das folgende Beispiel:
Eines Tages kommt jemand mit einer Komposition, einer umfangreichen Orchesterpartitur. Ein dicker Stapel Blätter mit ewig vielen Noten drauf. Er stellt sich vor die Öffentlichkeit und behauptet: Ich habe hier ein bislang unbekanntes Kunstwerk des berühmten Musikers Debussy gefunden.

Dieser Vorgang zieht nun einigen Aufruhr nach sich. Die Fachwelt setzt sich damit auseinander. Die einen sagen: Fälschung. Die anderen: Echt. Und weitere sagen: Es ist echt aber jemand hat daran etwas manipuliert und verfälscht. Oder: Es ist unvollständig. Oder: Teile der Partitur wurden nachträglich hinzugefügt.

Nun findet ein breiter, hochemotionaler Diskurs statt über die Authentizität und Bewertung der Partitur.

Die einen argumentieren in etwa so:
Wir haben die Zusammensetzung und Beschaffenheit des Papiers und der Tinte im Labor geprüft. Wir haben die Glaubwürdigkeit desjenigen geprüft, der die Partitur veröffentlicht hat. Wir haben die genauen Umstände der Entdeckung geprüft: Wo wurde die Partitur gefunden? Wie könnte sie da hingekommen sein? Warum wurde sie bislang nicht entdeckt? Warum hat Debussy sie nicht selbst veröffentlicht? Und so weiter und so fort. Und die sagen dann: Das Ganze ist einfach nicht plausibel. Wir haben keine Erklärung dafür, wie das dahin gekommen ist, wieso es dort herumlag, der Mann ist sehr unglaubwürdig, er hat schon mal gelogen, er hat Schulden und ein finanzielles Interesse, das Papier ist vermutlich nicht so alt, wie es sein müsste und so weiter und so fort. Ergo: Das ist eine Fälschung.

Andere aber argumentieren so:
Es handelt sich um ein Original - zweifelsfrei. Wir wissen das, weil wir einen echten Debussy erkennen. Wir kennen seine Werke in uns auswendig, wir haben sie studiert und auch verinnerlicht. Wir kennen den Menschen, wir kennen den Geist. Seine Handschrift ist einzigartig und klar erkennbar. Wenn wir diese Musik hören, hören wir ihn, seine Seele. Und sollte es sich doch um eine Fälschung handeln, dann muss der Fälscher ein bedeutender Künstler gewesen sein und sich zudem unglaublich gut mit Debussy ausgekannt haben. Nur ein begnadeter, hochtalentierter, erfahrener Künstler wäre dazu imstande, so ein Werk zu komponieren. Das Stück ist absolut genial, es ist stimmig, berührend. Und zudem stimmt es voll überein mit dem Geist und Wesen und der Art Debussys. Wenn es also eine Fälschung sein sollte, dann ist sie genauso gut und entspricht auch dem Original. Es handelt sich dann um ein Kunstwerk, das den Werken Debussys in nichts nachsteht. Es ist dann also trotzdem ein höchst wertvoller Schatz.

So stehen sich also die einen, die erklären, dass die Partitur "nachweislich eine Fälschung ist" den anderen gegenüber, die erklären, die Partitur "ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Original". Die einen sagen: Wir haben die Beweise. Es kann einfach nicht sein. Sie legen Analysen, Laborwerte, Zeugenaussagen und vieles mehr vor und ziehen daraus ihre Schlüsse. Und trotzdem bleiben die anderen dabei. Sie sagen: Das mag alles sein, aber irgendwo habt ihr vermutlich einen Fehler gemacht, denn wir sehen hier klar eine extrem hohe Wahrscheinlichkeit.

Verstehst Du, was ich Dir sagen will? Das ist wie zB mit der Nahtoderfahrung von Alexander Eben. Diejenigen, die behaupten, er habe sich das ausgedacht, um sich finanziell zu bereichern, um Ruhm und Macht zu bekommen etc., sehen in seinem Bericht nur irgendeine Story, eine hübsche Fantasie, die sich aus ihrer Sicht jeder ausdenken könnte. Der "Kenner" jedoch sieht mit größter Klarheit und Eindeutigkeit, dass diese Geschichte alles andere ist, als ein Märchen, ein Fantasieprodukt irgendeines Neurochirurgen, der mal eben meinte, er könnte sich auf die Art etwas bereichern etc.... Sein Wissen, seine Erfahrung, sein Gespür etc. befähigen ihn dazu, ein "Original" als solches zu erkennen und von einer Fälschung zu unterscheiden. Ein Historiker ist ein Historiker. Wie will er die Inhalte der Bibel bewerten?

Und so ist es auch mit der Bibel, vor allem den Evangelien. Das ist nicht einfach nur irgendeine Story, die einen Sektenkult begründen soll. Das stammt nicht von jemandem, der einfach nur irgendwelche selbstsüchtigen, niederen Ziele damit verfolgt. Die Geschichte Jesu hat Hand und Fuß. Die Übereinstimmungen mit den großen Wahrheiten und Fundamenten der Weltreligionen, der Mystik, Esoterik und Spiritualität sind wirklich überwältigend. Wenn es ein Märchen sein sollte, dann ist es das Märchen eines tiefgläubigen, hochspirituellen Menschen, der genau wußte, was er da schreibt, wovon er schreibt. Ein weltlicher Mensch kann sich diese Geschichte unmöglich ausgedacht haben. Nichts daran ist plump, weltlich, es kann von einem materialistisch, atheistisch geprägten Geist nicht geschrieben worden sein, weil er dazu niemals nicht im Traum dazu fähig wäre.

Seine Geschichte macht einfach Sinn. Der Gedanke, dass sich das irgendwelche "religiöse Eiferer" ausgedacht haben, passt einfach nicht ins Bild.

Das Einzige, was ich denke, ist, dass wir auf keinen Fall die vollständige, unverfälschte und reine Lehre vorliegen haben. Es gibt einige Unstimmigkeiten, Unklarheiten, Missverständliches. Und das schafft eben Probleme und macht die Sache kompliziert. Wenn man die Bibel und das Christentum zerstören will, es gibt wirklich eine Tonne Schwachstellen, Angriffspunkte. Und doch denke ich, darin die Wahrheit zu erkennen.
Zuletzt geändert von Nobody2 am Mo 13. Sep 2021, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Jesus Christus → Wahrer Gott und wahrer Mensch

Beitrag von Nobody2 »

Es gibt auch noch zwei andere trifitge Argumente für die Authentizität der Evangelien, des neuen Testaments, die Dir vermutlich nicht einleuchten wollen. Zum einen denke ich, dass eine Sache niemals niemals so groß und erfolgreich werden kann, wenn nicht etwas dahinter steckt, wenn es nicht aus der geistigen Welt massiv gestützt und gefördert wird. Das ist zB so wie: Ein Mensch wird niemals große Macht erhalten und die Massen beeinflussen, wenn nicht eine Kraft und viele Kräfte dahinter stehen. Wir Menschen sind schwach, wir wissen nichts und verstehen nichts. Wie könnten wir die Welt bewegen? Wir sind wie kleine Kinder, die blind und taub durch ein Labyrinth wandern, in dem wir ständig hin und her geschubst werden, ohne zu wissen, dass das alles so ist, worum es eigentlich geht, woher wir kommen und wohin uns die Reise führt. Wir sind komplett unfähig dazu, große Werke zu vollbringen, die die Welt verändern. Das Christentum ist wohl mit Abstand die erfolgreichste Bewegung, die es gibt, und das liegt sicher nicht darin begründet, dass es sich um so eine spannende, attraktive Geschichte handelt und einen tollen Weg, der einem viele Vorteile verschafft. Genaugenommen ist das Christentum aus einer weltlich-materialistischen Perspektive extrem unattraktiv, ja abstoßend. Man soll vor allem arbeiten, büßen, beten, leiden, Gebote befolgen, sich zurücknehmen, anderen dienen - und alles, was man dafür bekommt, ist ein Versprechen, das in weiter Ferne liegt. Warum sollte so eine harte, unbequeme Lehre des Christentums sich zur wichtigsten Weltreligion entwickeln? Ausgehend von einem einzigen Mann, der wirklich nichts vollbracht hat, was man historisch bedeutsam nennen könnte in dem Sinne, dass er reich und mächtig war, dass er Kriege führt, Länder eroberte, dass er ein Genie war, ein großer Künstler, Wissenschaftler, ein Star, Erfinder - nichts von alldem ist der Fall.

Er war ein einfacher Mann, arm, bedeutungslos. Er redete einfach nur. Wie ist es denn möglich, dass sich aus dem (kurzen) Leben irgendeines "Wanderpredigers" eine so gewaltige Bewegung, eine Weltreligion entwickelt, die unser Weltgeschehen, unsere Kultur so nachhaltig beeinflusst hat. Soll das alles Zufall gewesen sein? Zurückzuführen auf das von niederen Motiven getriebene Wirken religiöser Fanatiker?

In Deiner Welt mag sowas ein zufälliges Ereignis sein. In meiner Welt ist das völlig unsinnig.

Und das andere Argument ist, dass immer, wenn offensichtlich so viel Anstrengungen unternommen werden, etwas zu unterdrücken und verfälschen, wo sich gerade weltlich bedeutende, reiche, mächtige, berühmte Menschen unbedingt einmischen wollen, es sich um etwas handeln muss, das wirklich bedeutend ist. Christen wurden schon immer verfolgt und gerade heute ist diese Verfolgung ein offensichtliches Phänomen, das sich eigentlich nicht vernünftig begründen lässt. Jeder Staat sollte sich wünschen, dass sein Volk sich darum bemüht, nach christlichen Werten zu leben. Denn ein guter Christ ist friedlich, freundlich, fleißig, ehrlich, er hat ein Gewissen und ist darum ein perfektes Mitglied jeder Gesellschaft. Wären alle Menschen aufrichtige Christen, die ernsthaft das Gebot der Nächstenliebe verfolgen würden, gäbe es weder Kriege noch Armut in der Welt. Kein Staat müsste die Menschen mit Gesetzen beherrschen, denn das Gesetz der Liebe würde alle Menschen aus sich selbst heraus zu sanftmütigen Wesen machen.

Die Tatsache, dass es so eine gewaltige Organisation um das Christentum gibt, mit all der weltlichen Macht, dem weltlichen Glanz und Schein, den Hierarchien und Vertretern, zeigt doch deutlich, dass etwas dran sein muss.

Das sind für mich erdrückend gewichtige Argumente, die tausendmal mehr wiegen als alles, was Historiker, Wissenschaftler, Theologen, Archäologen etc. überhaupt vorbringen können, was das Christentum und die Bibel in Zweifel zieht.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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