Beide Forderungen sind in einer Demokratie berechtigt und für beide Anliegen darf man auf die Strasse gehen oder eben die Stimme dafür oder dagegen erheben.
Lg Kingdom
Beide Forderungen sind in einer Demokratie berechtigt und für beide Anliegen darf man auf die Strasse gehen oder eben die Stimme dafür oder dagegen erheben.
Religions-ERsatz gibt es auch in der Demokratie - man denke nur an Grassierendes wie Cancel Culture und Sprach-Polizei. - Die Medien müssen sich fragen, ob sie sich mit solchen Strömungen gemein machen oder eine eigenständige Größe sind. Momentan tendiert man zu ersterem.
Das war immer so. Wenn Brecht sagt "Der Schoß ist fruchtbar noch", meint er nicht nur (damals) aktuell die noch lebenden und agierenden Nazis, sondern er meint es als universale Erscheinung. --- Interessant ist, dass "der immer noch fruchtbare Schoß" heute von der sogenannten "aufgeklärten" Seite in Querdenkern und Rechten gesehen wird, während es diese genau umgekehrt sehen.
Das meint Augustinus, wenn er "an-archia" als die N icht-Notwendigkeit von Gesetzen versteht - oder anders: Wenn er meint, dass das "Gesetz im Herzen" (siehe Römer 2,14) äußere Gesetze erübrigt. - In Insiderkreisen habe ich dazu den Begriff "augustinische Anarchie" gehört.
Dieses "entweder - oder" ist ein Non-Sequitur. - Gerade als irrationaler Mensch fällt es manchmal leichter, anständig zu sein.
Sie wurden verfremdet. - Wir sind seit Jahrzehnten in einem orwellschen Prozess des Neusprechs. - Aufklärung des 20./21. Jh. ist etwas ganz anderes als Aufklärung bis Kant - Geist heute ist etwas ganz anderes als bis Kant (nicht dass Kant daran schuld wäre - aber er ist der Peak, nach dem es abwärts geht). Ontologie bedeutet heute so ziemlich genau das Gegenteil dessen, was es früher bedeutet hat. Etc, etc.
Sehe ich genauso. - Demokratie ist Mehrheitsherrschaft - es werden also Stimmen nicht gewogen, sondern gezählt. Das birgt Risiken. --- Andererseits haben wir eine starke Verfassung, weshalb ich schon denke, dass Deutschland/Europa stärkere Leitplanken hat als bspw. Russland, China, USA.
Stimmt. - Aber genau das ist das Problem heute. - Denn wenn die geistliche Mitte in der Gesellschaft fehlt (ganz vereinfacht gesagt: Wenn es keinen Konsens gibt, was sich gehört oder nicht gehört), wird alles nur noch juristisch oder medial gelöst. - Spontanes Beispiel: Irgendwo in Deutschland wurde vor einigen Jahren einer jungen Frau das Arbeitslosengeld gekürzt, weil sie einen angebotenen Job nicht angenommen hat. - So weit, so gut. - ABER: Dieser Job war, als Prostituierte in einem angemeldeten Bordell zu arbeiten, die beim Job Center Bedarf angemeldet hatten. - Die Begründung des Amtes: Sexarbeit sei ein normaler Job (alles andere sei Diskriminierung), weshalb er bei der Vermittlung gleichrangig zu anderen Jobs sei. - Das wurde am Ende von einem Gericht gekippt, aber man sieht hier, wo es hinführt, wenn man Dinge nur noch system-logisch und nicht mehr substantiell aus der Mitte einer Kultur heraus regelt. Das Problem: Was tun, wenn es diese Mitte nicht mehr gibt, weil diese durch fast nur noch Randgruppen-Themen verwaist ist?
Es geht mir darum zu zeigen, dass diejenigen, die ihre demokratischen Werte wie eine Monstranz vor sich hertragen, am wenigsten demokratisch sind. Und du tust das mit einer offenen Ignoranz, die einen Angst und Bange werden lässt.
Na, dann ist's ja gut.
Wenn eine Apartheid nicht gewürdigt wird und man ihr nicht Beifall klatscht, so empfinden es halt die, welche für die Apartheid einstehen, dies als Herabwürdigung Ihrer Meinung.
Schaue ich mir das hier an: [youtube]https://www.youtube.com/watch?v=-cuB6XRjaH4[/youtube], dann kann ich nur sagen: nicht nur die Demokratie ist gescheitert, und die Aufklärung, denn dieses schrecklichen Szenen sind kein Einzelfall, ich erlebte ähnliches und sah ähnliche Bilder im August letzen Jahres in Berlin mit eigenen Augen.Hiob hat geschrieben: ↑Mi 5. Jan 2022, 12:39
Sie wurden verfremdet. - Wir sind seit Jahrzehnten in einem orwellschen Prozess des Neusprechs. - Aufklärung des 20./21. Jh. ist etwas ganz anderes als Aufklärung bis Kant - Geist heute ist etwas ganz anderes als bis Kant (nicht dass Kant daran schuld wäre - aber er ist der Peak, nach dem es abwärts geht). Ontologie bedeutet heute so ziemlich genau das Gegenteil dessen, was es früher bedeutet hat. Etc, etc.
Die Aufklärung sensu Frühaufklärung bis Kant ist also nicht gescheitert, sondern sie wurde gar nicht im 20./21. Jh. erprobt, weil etwas anderes unter ihrem Namen firmiert. - Die Aufklärung sensu Frühaufklärung wurde ausgelöscht, bevor sie überhaupt scheitern konnte.
Ist es nicht schon dunkel genug, wenn eine Politikerin mit einer ganzen Reihe von Vertrags-, Gesetzes- und Verfassungsbrüchen sich ungestraft über den demokratischen Rechtsstaat hinweg setzt und damit das Tor zu einer Hölle aufgestoßen hat, von der wir glaubten, wir hätten sie ein für alle Mal hinter uns gelassen?
Das sehen einige offenbar nicht so objektiv (und extrem) wie du.Sunbeam hat geschrieben: ↑Mi 5. Jan 2022, 14:32 Ist es nicht schon dunkel genug, wenn eine Politikerin mit einer ganzen Reihe von Vertrags-, Gesetzes- und Verfassungsbrüchen sich ungestraft über den demokratischen Rechtsstaat hinweg setzt und damit das Tor zu einer Hölle aufgestoßen hat, von der wir glaubten, wir hätten sie ein für alle Mal hinter uns gelassen?