ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Fr 9. Sep 2022, 00:04
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 8. Sep 2022, 21:17
Gott hat den Abfall des Judas, der Ihm vor Grundlegung der Welt bekannt war,
verwendet; mit eingebaut in den Heilsplan. Er ist aber für die Entscheidung des Judas nicht verantwortlich .
Naja, aber man könnte auch sagen, dass der selbe Jesus, der doch in die Herzen der Menschen schauen konnte, sich seine Freunde hätte besser aussuchen können. Hat er aber nicht, weil er ein schwarzes Quotenschaf brauchte für seinen Zweck.
Man könnte auch sagen: Jesus erkannte, wie gefährdet Judas war, der, ähnlich wie Paulus, "für Gott" eiferte; der Gott dienen
wollte, aber letztlich
gegen Gott arbeitete, ohne es zu wissen.
Jesus rief Judas in die Nachfolge. Dann betreute Er ihn so um die drei Jahre intensiv. Als Jesus die 12 Apostel aussandte und ihnen Macht gab über die unreinen Geister (
Mt. 10), war Judas mit dabei. Judas war Zeuge der Kraft Gottes.
Es gibt so viele Gläubige, auch Christen, die sind einige Jahre mit voller Überzeugung dabei und sehr engagiert. Sie waren dem Ruf Jesu gefolgt und hatten "die Kräfte der zukünftigen Welt geschmeckt".
Und irgendwann driften sie ab; lassen sich weder warnen noch korrigieren. Sie fallen in Sünde, sie werden gleichgültig gegenüber der Sünde, und eines Tages verharren sie dann in der Sünde mit den entsprechenden Folgen im geistlichen, aber auch im weltlichen Bereich. Die Gründe für dieses Phänomen kann man nur ansatzweise und unzureichend "erklären".
Hätte Jesus sie nicht rufen sollen?
Wenn man Judas betrachten will, muss man auf sein Ende schauen. Das war leider tragisch und hätte nicht sein müssen. Jesus hätte da genau so milde auf ihn geblickt wie auf Petrus.
Judas bereute seine Tat. Er versuchte sogar, sie rückgängig zu machen. "
Ich habe gesündigt, unschuldiges Blut habe ich verraten." Mt. 27,4
Deshalb habe ich auch für ihn Hoffnung. Weil er so verzweifelt bereute. Und weil er den Judaslohn nicht behielt, sondern zurückgab. Warum sollte Jesus, der dem Petrus vergab, nicht auch Judas vergeben?
Worauf ich hinaus will ? Dass der Verrat des Judas an Jesus gar nicht der wesentliche Punkt ist, an dem man die Führung Gottes ausmachen kann, denn er hatte in dieser Sitation unter Rücksicht seines Hintergrundes gar keine andere vernünftige Alternative.
Als ich Judas erwähnte, hatte ich eigentlich nicht eine "Führung Gottes" in Bezug auf ihn im Sinn.
Mein Anliegen war vielmehr:
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 8. Sep 2022, 16:41
- Es kann auch sein,
dass du Gott tatsächlich richtig verstanden und den Weg betreten
hattest,
-- und wenn man im Auftrag oder mit der Genehmigung Gottes dann tätig wird; wenn man ernstlich überzeugt ist, Führung zu erkennen und... scheitert, dann fragt man sich, ob man Gott nicht richtig verstanden hatte oder was man sonst falsch gemacht hat.
Man sucht den Fehler bei sich selbst. Das ist natürlich angebracht und notwendig, aber eigenes Versagen ist nicht immer die Ursache für einen Crash.
Wenn man es mit Menschen zu tun hat, muss man einfach bedenken: Man kann immer nur die
eigenen Entscheidungen kontrollieren.
Und dazu fiel mir dann Judas sein. Selbst der Sohn Gottes musste hinnehmen, dass Judas abtrünnig wurde und den Weg des Todes wählte. Und das kann uns auch passieren. Immer wieder. Mit allen Menschen, die wir lieben.
LG