Rilke hat geschrieben: ↑Do 28. Sep 2023, 07:53
Ich würde die Volxbibel keine Übersetzung nennen, sondern eher eine (moderne) Interpretation verschiedener deutschen Übersetzungen.
Wörter haben feste Bedeutungen und wenn man artfremde Wörter einbaut, dann verliert der Text den Status einer Übersetzung, würde ich sagen.
Na, dann komme ich mal Wolfgang Teuschls "Da Jesus und seine Hawara" Oiso i find des supa!
Ich meine das völlig Ernst. Der HG ist es, der dir das Wort Gottes lehrt und ins Herz legt , so muss es auch in deiner Mundart möglich sein. Setze die Mundart einfach als eigene Sprache und füge sie der Amts- oder Hochsprache hinzu.
Wozu Hochdeutsch? Damit alle Deutschsprechenden das verstehen und sich auf dieser Sprache einigen. Aber jeder Wiener (gemeint echter!) kennt auch Wienersch, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass mich viele Texte gerade da tiefer ins Herz gegangen sind als z.B. der schnöde alte Luther oder unrev. ELB-Text. Danach war der Text auch plausibler.
Übrigens habe ich das Jh-Ev komplett auf Wienerisch übersetzt. Ich gebe hin und wieder bei Gemeinschaften Leseproben. Glaub mir, das zeigt Wirkung und wohl auch Kopfschütteln, aber genau daran sieht man, dass der HG umso besser wirkt.
Auf das allseits bekannte Bibeldeutsch spricht oft kaum mehr wer wirklich an, das ist wie Werbung im TV, jeder kennt es, nur keinen interessiert's. Es geht bei einem Ohr rein und beim anderen wieder aus. Nicht so in der Herzenssprache und geht eigentlich völlig konform zu dem Wort des Paulus:
1. Kor 9,20-21 hat geschrieben: Und ich bin den Juden geworden wie ein Jude, damit ich die Juden gewinne; denen, die unter Gesetz sind, wie unter Gesetz, obwohl ich selbst nicht unter Gesetz bin, damit ich die, die unter Gesetz sind, gewinne; denen, die ohne Gesetz sind, wie ohne Gesetz, obwohl ich nicht ohne Gesetz vor Gott bin, sondern Christus gesetzmäßig unterworfen, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne.
PS: Mit unseren Wr-Liedern machen wird nichts anderes. Also sage ich, die Bibel ist nicht an eine Sprache gebunden, sondern nur an eine adäquate Übersetzung, die den Urtext in genau das Verständis eines bestimmten Volkes bringt.
Rilke hat geschrieben: ↑Do 28. Sep 2023, 09:50
Ich stütze mich auch nicht auf den masoretischen Text, sondern auf die Septuaginta, wie es die vorexilischen Juden in den Synagogen und die frühen Christen in den Kirchen taten. Der masoretische Text ist erst seit Martin Luther für einige Christen relevant.
Kann ich nicht teilen, weil ja bei den Juden damals nicht mehr klar war, ob das gläubige oder schon assimilierte Juden waren. Gläubige konnten immer Hebräisch, sie würden eine Thora nie anders lesen. Das Werk hat zu viele Differenzen m.E. aufgrund der hellenistisch theologischen Denkart assimlierter Juden.
MIt denen war auch Paulus immer nur über Kreuz, die quasi ausländischen Sadduzäer. Meine Meinung. Ich bevorzuge den masoretischen Text. Und der ist ja bestätigt korrekt überliefert, wovon Qumran-Funde ein erstklassiges Zeugnis sind.
Meine These ist, es war Esra (der biblische) der letzte Redakteur, der es in die Endfassung gebracht hatte, Später wurde nur mehr noch der Prophet Maleachi hinzugefügt. Aber wenn ich sage These, dann meine ich das auch so, ich forme daraus keine Schuh. Man müsste dazu ein begnadeter Historiker sein.