Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

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ProfDrVonUndZu
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Helmuth hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 06:27
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 23:56 Wo steht denn das im Gesetz des Mose: Dass die Frauen in der Versammlung schweigen sollen?
Das hast du wohl falsch gelesen, denn Paulus redet von Unterordnung. Das Schweigen ergibt sich dann daraus. Und bitte, wie ich sagte, das darf man nicht naiv auslegen, als erhielte die Frau ein Klebeband über den Mund. Ich denke dem liegt diese Aussage zugrunde:
1. Mo 3,16 hat geschrieben: Zu der Frau sprach er: Ich werde die Mühsal deiner Schwangerschaft sehr mehren, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen.
Das ist, was das Gesetz sagt und ist ein grundlegendes Prinzip zwischen Mann und Frau. Der Mann wird über die Frau herrschen und wie ich das interpretiere, ob es der Frau nun gefällt oder nicht --> "er aber wird herrschen" im Sinne von dennoch, weil das seine Aufgabe ist.
Da vermischst aber mindestens zwei Dinge. 1. Die Position der Frau zur Gemeinschaft und 2. die Position der Frau zu ihrem Ehemann.
Dass sie ihrem eigenen Ehemann unterstellt ist, kann man aus dem Gesetz herleiten, aber nicht ihre Unterstellung zur Gemeinde, die ja auch aus anderen Männnern und Frauen besteht. Nach Titus 2,5 sollen Frauen ihren eigenen Männern unterstellt sein. In 1. Korinther 14,34 bezieht sich die Unterordnung aber auf die Gemeinde, nicht auf den Ehemann. Ältere Frauen sollen die jüngeren belehren (Titus 2,4). Ist das nicht Teil der Gemeinde ? Gemeinde darf hier nicht verwechselt werden mit dem, was wir landläufig Gottesdienst nennen, die würden im NT nämlich als Versammlungen (Synagoge) bezeichnet werden.

Kann man von den Maßnahmen nach dem Sündenfall noch von einer Schöpfungsordnung sprechen ? Ich meine nicht. Die Frau wurde dem Mann als Gehilfin, als ein Gegenüber ihm entsprechend gegeben (1. Mose 2,18). Was bleibt noch davon über, wenn man sie zur Befehlsempfängerin degradiert ? Ich sehe da nicht viel Raum über, wo sie sich einbringen kann, auch wenn du einräumst, dass es kein Klebeband über dem Mund bedeute. Eigentlich aber doch, oder ?
Helmuth hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 06:27Für einen Paulus ist das die Auslegung des Gesetzes wie es Israel sei tausenden Jahren gelebt hat. Mit den Heiden hat er dann miterlebt, dass hier das Ordnungsprinzip verletzt wird.
Die hatten das Gesetz ja auch gar nicht. Vorher nicht und nachher auch nicht. Was an Forderungen des AT noch Gültigkeit auch und besonders für Nichtjuden haben soll, wird im NT von den Aposteln inklusive Paulus drei mal explizit fest gehalten und verordnet in Apostegeschichte 15,20 + 29 und Apostel 21,25. Von einer Beachtung der Hierarchie von Mann und Frau ist hier nicht die Rede. Das müsste es aber, wenn doch ein vermeintliches Problem damit schon absehbar gewesen wäre.
Helmuth hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 06:27 Ohne die Sünde käme es nicht dazu, dass die Frau ein ungestilltes Verlangen nach dem Mann hätte, und anstelle dessen Herrschaft als etwas Negatives sähe oder die Dinge selbst in die Hand nehmen müsse. Sie soll gemeinsam mit dem Manne herrschen, darin ist sie seine Hilfe. Der Mann hat aber die Führung.
Und wenn die Frauen dieses Verlangen gar nicht haben ? So Frauen soll es wohl auch geben. Das sind dann solche, die frei sind, Männer zu kritisieren. DAS wäre doch dann der Schöpfungsordnung gemäß, und nicht einer nachträglich erfolgten Sündhaftigkeit weiterhin konform zu bleiben. Das wäre doch wirklich völlig irre.

In Bezug auf den Mann und seines "Fluches" muss man ja auch mal realistisch sehen, dass der Erdboden gar nicht mehr so störrisch ist, wie 1. Mose 3,17-19 behauptet wird. Manchmal ist es schwerer, manchmal weniger schwer, dem Boden seinen Ertrag abzuringen. Nahrungsmangel aber gibt es nirgendwo auf der Welt. Wenn dann ist die Nahrung aus politischen Interessen ungleich verteilt. Ich stelle damit in Frage, dass der "Fluch" Gottes sich wirklich endlos auf alle Nachkommen ausdehnen sollte. Sich selbst das Leben vorsätzlich schwer zu machen, ist aber weder Schöpfungsordnung, noch das, was Gott nach dem Sündenfall gewollt hat.
Helmuth hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 06:27Jede Gesellschaft funktioniert so, dass sie geführt wird. Anders entsteht das Chaos, wie uns das Buch Richter gut vermittelt.
Es entsteht auch genug Chaos unter Führung, wie uns die Bücher der Könige und Chroniken zeigen und wie es in den Büchern der Propheten immer wieder angeprangert wird. Da war es vor der Einsetzung der Richter wohl noch sehr gemächlich dagegen. Wenn du behauptest, Chaos folge nicht prinzipiell aus Führung, dann muss ich dagegen halten, dass Chaos nicht zwingend aus Anarchie entsteht. Anarchie ist eben auch kein Synonym für Chaos, denn auch in Anarchien gibt es Strukturen und Beziehungen. Hierarchie ist lediglich eine subjektive Bewertung von Beziehungsnetzwerken.
Helmuth hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 06:27Führen ist aber kein Privileg, wie es der Prof. für mein Empfinden negativ konnotiert. Wenn man sie negativ sieht, dann impliziert das, dass man annimmt, jeder der führt missbrauche seine Stellung.
Dann schau mal in Richter 9, die Fabel mit den Bäumen, wovor da gewarnt wird. Und auch Paulus warnt vor der Mühsal, wenn man heiratet. Die Hierarchie nicht zu missbrauchen, scheint wohl eher die Ausnahme zu sein. Entsprechend birgt die Hierarchie wohl mehr Konfliktpotenzial als Anarchie. Anarchie darf nicht mit Anomie verwechselt werden. Anomie herrschte formal nie in Israel, Anarchie war aber noch vor der Richterzeit kein Unfall, sondern Prinzip.
Helmuth hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 06:27Die Antwort auf Missbrauch ist aber nicht eine Auflehnung gegen das Haupt oder die Umkehr der Ordnungen, oder gar die völlige Anarchie, sondern eine Richtigstellung der Ordnung nach dem Willen Gottes.
Nicht nach dem Willen Gottes handeln Ehemänner dann, wenn sie glauben, sie wären auf dem richtigen Weg, wenn sämtliche Widerworte ihrer Frauen unterdrückt würden. Zu jeder Führung, die ja öffentlich sichtbar oder repräsentiert ist, braucht es eine öffentliche Opposition, und nicht nur eine heimliche hinter verschlossenen Türen. Das Fehlen einer solchen Opposition führt unweigerlich, und nicht nur in Ausnahmefällen, zu Missbrauch und Willkür. Wir erleben das in sämtlichen Strukturen, die sich auf dieses von dir vertretene traditionelle Ordnungsprinzip berufen.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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ProfDrVonUndZu
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 14:20 Schon alleine der Satz löst bei mir ein Tippen an die Stirn aus:
1.Korinther 11
7 Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes Abglanz. 8 Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann.
:roll:
Kann ich verstehen. Schon das Wort Abglanz, oder woanders auch als Herrlichkeit übersetzt, klärt weniger, als es eigentlich neue Fragen aufwirft. Es ist immer perfide, auf nichtssagende Wörter theologische Konzepte zu gründen. Das griechische δοξα entspricht oft, aber nicht immer, dem hebräischen Kabod (כבוד), was sowohl für die "Herrlichkeit des Herrn" als auch allgemein für Schwere, Gewicht, Wichtigkeit steht. Es steht buchstäblich oder im übertragenen Sinne in der Luft, es macht die Stimmung aus, es ist etwas nicht konkret Greifbares. Ich interpretiere es als die höhere Absicht, ein übergeordneten Zweck oder Ziel und eine implizite Erwartung, auf die kein Recht besteht, aber eine Hoffnung liegt. Auch die himmlischen und die irdischen Leiber haben je ihre eigene δοξα und jede Gattung wiederum ihre eigene (1. Korinther 15,39-41). Man kann hier δοξα verstehen im Sinne von Pracht, Schönheit oder Herrlichkeit, dass alles Geschöpf Gottes einen Zweck hat, worin auch immer der bestehen soll. Es gibt nichts Zufälliges, Überflüssiges oder Störendes in seiner Schöpfung.

Nach Genesis 1 wurden Mann und Frau im Bildes Gottes geschaffen, nach Genesis 2 aber war ja der Mann zuerst da und die Frau vom Mann genommen, damit er nicht allein sei. Dass sie damit aber zu seinem Spielzeug und zur Dienerin degradiert ist, ist ja noch lange nicht gesagt. Ganz im Gegenteil, kann ihr auch die Aufgabe zufallen, ihn mal ordentlich zurecht zu weisen. Menschen die allein bleiben und sich vorsätzlich zurückziehen, wird ja unterstellt, dass sie komisch werden. Diese Aussage ist ja oft auch neutestamentlich motiviert um Druck auszuüben, Gemeindelose in eine Gemeinde (natürlich in die eigene) zu treiben. Nur ist natürlich kein Mensch wirklich alleine in der Welt. Auf Adam traf das noch zu. Was ist aber überhaupt die Aufgabe des Menschen ? Ich meine es ist das gegenseitige um sich kümmern und dadurch die Liebe Gottes auszudrücken. Die Verherrlichung (δοξα) Gottes.
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Zippo »

EineFragenoch
Ich halte die genannten Bibelstellen für eindeutig.
Ich auch. Vor allem 1 Kor 14,34 Wie in allen Gemeinden der Heiligen, lasset eure Weiber schweigen in der Gemeinde, denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, daß sie reden, sondern sie sollen untertan sein, wie das Gesetz sagt.

So steht es geschrieben, warum will man es heute nicht mehr beherzigen ? Hat man versäumt, sich der Gemeinde Menschen mit Begabung auf solch einen Dienst vorzubereiten ?
Ist das nicht schon ein Fehler, feste Prediger einzustellen ?

Das Frauen nicht alles machen dürfen, weil es nach Ansicht Gottes, Männer machen sollen, das ist natürlich in der Gemeinde etwas Besonderes, das geht gegen den Zeitgeist. Aber anstatt solchen Anweisungen Folge zu leisten, wird fleißig am Wort Gottes herumgedoktert, um mit vielen Worten die Wahrheit zu erstkcken.

EineFragenoch

Meiner Meinung nach arbeitet der Teufel daran, Gottes Ordnung zu zerstören.
Der Teufel ist es, da hast du recht. Der ist ja auch für alle andere Verführung in der Welt bzw. Gemeinde verantwortlich. Off 12,9

Und mit der Frau hatte er schon im Paradies bessere Möglichkeiten, weil sie auf das Begehrliche mehr geachtet hat, als auf das Wort Gottes.
Deswegen, sollte sie ja auch dem Mann untertan sein. Und für den von Gott autorisierten Paulus hieß das, daß die Frau in der Gemeinde schweigen soll.
EFN

Gendergaga ist hier sicherlich seine Höchtleistung.
In einer Doku des Autors "Vermietertagebuch" in youtube hörte ich von einem Fall, wo ein christlicher Lehrer aus Irland , der einen Schüler nicht bei seinem wahren Geschlecht anreden wollte, inhaftiert wurde.
EFN

Doch auch in die Kirchen/Gemeinden dringt es ein, nämlich dass sich die Frauen über ihre Rolle erheben wollen.
Es ist der Geist Isebels der hier wütet.
Indem die Frauen das Wort vor der Gemeinde auslegen, maßen sie sich etwas an, dass ihnen nicht zugedacht ist, sie herrschen damit über die Männer (vgl. Isebel und Ahab).
Isebel hat das Volk Israel verführt an Baal zu glauben. So schlimm werden es die meisten Frauen nicht machen. Und Ahab, als Mann hatte ja auch keinen vernünftigen Standpunkt mehr. Männer können also auch verführen.
Aber im Großen und Ganzen gebe ich dir recht, da dringt etwas in die Gemeinden ein, was Gott so nicht haben wollte. Bibelverse wurden genannt.

Wenn Frauen predigen, dann sollte es die Ausnahme sein. Genau, wie bei Deborah, die weiter unten genannt hast. In dieser Zeit stand eben kein Mann zur Verfügung. Es war ja überhaupt manchmal eine finstere Zeit für Israel und jeder tat, was ihm recht dünkte. Ri 17,6

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Magdalena61
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 06:27 Das ist, was das Gesetz sagt und ist ein grundlegendes Prinzip zwischen Mann und Frau. Der Mann wird über die Frau herrschen und wie ich das interpretiere, ob es der Frau nun gefällt oder nicht --> "er aber wird herrschen" im Sinne von dennoch, weil das seine Aufgabe ist.
Falls du dich auf 1. Mose 3,16 beziehst: Das Verlangen der Frau nach dem Mann wird in einem Atemzug mit der Mühsal beim Gebären genannt- das entspricht nicht der ursprünglichen Schöpfungsordnung, sondern ist eine Folge der Sündhaftigkeit des Menschen, so, wie es die Dornen und Disteln sind, mit denen der Mensch allezeit während seines Überlebenskampfes in der gefallenen Schöpfung zu kämpfen hat.

Und so mancher Mann macht es noch schlimmer, indem er mit dem genannten Vers Herrschaftsansprüche begründet.

Der Mann ist das Haupt der Frau und der Familie?
Kein Problem, wenn er sein Haupt- Sein; seinen Führungsanspruch so versteht und lebt, wie das Haupt des Mannes, nämlich Christus, es vorgelebt hat.

Damit haben wir die Eingangsfrage des Threads noch nicht beantwortet. Eine Frau als Pastorin, als Haupt der Gemeindeleitung?
Ich bin kein Fan von Maria 2.0. Absolut nicht.
Die Frau wurde als Hilfe (nicht Ge- hilfin! das ist Luthersprech) des Mannes geschaffen, nicht als sein Haupt.-
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Zippo hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 17:02 Und mit der Frau hatte er schon im Paradies bessere Möglichkeiten, weil sie auf das Begehrliche mehr geachtet hat, als auf das Wort Gottes.
Deswegen, sollte sie ja auch dem Mann untertan sein. Und für den von Gott autorisierten Paulus hieß das, daß die Frau in der Gemeinde schweigen soll.
Dass Eva einseitig Schuld trägt, gibt ja schon 1. Mose 3 nicht her. Dennoch impliziert Paulus genau dies in 1. Timotheus 2,12-14 nach herkömmlicher Lesart. Als Argument in diesem Kontext taugt es jedenfalls überhaupt nicht. Adam hat nicht nur mit gemacht und wurde folglich also genau so betrogen, sondern er versäumte auch, Eva zu belehren. Dass er es doch tat, kann man zwar voraussetzen, aber man kann es auch bleiben lassen.

Wäre Eva, und mit ihr alle ihre weiblichen Nachkommen derart vererbt und unaufhebbar fehlprogrammiert, anfällig für Betrug und Verführung zu sein, viel mehr als der Mann, dann sollte sich jeder Mann ernsthaft fragen, ob die Beziehung zu einer Frau überhaupt noch als legitim erklärt werden kann. Der Mann wäre ja dann ebenfalls zum Dominieren und Kontrollieren verdammt. Genau so erscheinen ja auch die patriarchalen Verhältnisse früher und heute.
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 17:54 Die Frau wurde als Hilfe (nicht Ge- hilfin! das ist Luthersprech) des Mannes geschaffen, nicht als sein Haupt.-
Ja, die Frage ist nur, für was der Mann Hilfe braucht. Landläufig und traditionell hat man das wohl verstanden im Sinne der Haushaltsführung. Und tatsächlich, bei den Griechen war der Haushalt (oikonomia) in den Händen der Frau, während der Mann sich mit Muße und höheren Tätigkeiten beschäftigen sollte. Das alles natürlich auf dem Rücken von Sklaven. Später dann, ab der Industrialisierung orientierte man sich wieder an diesen Verhältnissen und übertrug sie auf das männliche Ernährermodell in Bezug auf die Erwerbsarbeit. Die Schicht der Sklaven strich man einerseits aus diesem Modell raus, übertrug den Sklavendienst aber wiederum auf den Mann, nur mit dem Unterschied, ihm jetzt in, mit und durch die Erwerbsarbeit das Gefühl demokratischer politischer Teilhabe zu geben, obwohl gerade in der Sphäre der Wirtschaft (Arbeitsplatz) ein Großteil seiner Zeit und Kraft geopfert wird und dort alles andere als demokratischer Zustände herrschten und herrschen.
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Hiob »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 18:56 Ja, die Frage ist nur, für was der Mann Hilfe braucht. Landläufig und traditionell hat man das wohl verstanden im Sinne der Haushaltsführung.
So kann es sich dann entwickeln, schon richtig. Und selbstverständlich haben Männer diesen Bibelsatz ausgenutzt, um herrschen zu können. Da dem so ist, ist dieser Satz heute nicht vermittelbar, weil einfach die Voraussetzungen dazu fehlen.

Verständlich ist dieser Satz nur, wenn man die Frau nicht als Hausfrau, sondern als Hausherrin versteht. Man stelle sich eine Gesellschaft vor, in der Frauen wegen ihrer Fähigkeit, Leben zu gebären und aufzuziehen, als Krone der Gesellschaft verstanden und auch so behandelt werden. In dieser Gesellschaft sind sie die Chefin des Familien-Inneren, während der Mann die Familie nach außen in die Gesellschaft hinein vertritt.

Ein Hauch davon gab/gibt es in Sizilien, wie mir mal eine Sizilianerin gesagt hat: Dort habe der Mann das Sagen in der Gesellschaft, habe aber nichts im haus zu bestimmen.
Heinz Holger Muff

Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 10:53 Unterordnung unter den Ehemann und die Gemeindeleitung.
Eine Frau muss sich nicht jedem Mann unterordnen!

Paulus erwähnt ja auch noch "...so sollen sie daheim ihre Männer fragen." - Das bezieht sich auf verheiratete Frauen. Wie kommt man dann auf den Gedanken, alle Frauen in der Gemeinde sollen schweigen?
LG
Mit Verlaub Madame, natürlich dürfen Frauen in der Versammlung ob Jungfrau verheiratet oder verwitwet mit
anderen reden. ;) Aber gem. dem Thread Thema geht es doch darum ob sie auch in der Versammlung predigen-sprich auch anwesende Männer aus der Schrift belehren dürfen? Dürfen sie-oder dürfen sie es nicht? :roll:
Heinz Holger Muff

Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 17:54 . Damit haben wir die Eingangsfrage des Threads noch nicht beantwortet. Eine Frau als Pastorin, als Haupt der Gemeindeleitung?
Mit Verlaub Madame schauens bittschön bitt wie der Apostel Paulus in Titus 1:5-9 deine o. offensichtlich noch offene Frage ob eine Frau als Pastorin (Hirtin) eine Gemeinde belehren darf beantwortet:
Schwierige Aufgaben anpacken!
5 Ich habe dich auf Kreta zurückgelassen, damit du das noch nicht Erledigte in Ordnung bringst und so, wie ich es dir aufgetragen habe, in den einzelnen Städten Älteste einsetzt. 6 Einem Ältesten darf niemand etwas nachsagen können. Er soll mit einer Frau verheiratet sein und vertrauenswürdige Kinder haben, die nicht als zügellos oder ungehorsam bekannt sind. 7 Denn ein Leiter in der Gemeinde darf keinerlei Anlass zum Tadel geben, denn er verwaltet das Haus Gottes. Er darf nicht eigenmächtig oder jähzornig sein, kein Trinker und kein Schläger. Er darf nicht darauf aus sein, sich zu bereichern, 8 sondern soll gastfreundlich und ein Freund des Guten sein. Er soll einen gesunden Menschenverstand besitzen, gerecht und gottgefällig leben und sich selbst beherrschen können . 9 Es muss ein Mann sein, der sich an das zuverlässige Wort Gottes hält, wie es gelehrt worden ist. Dann wird er in der Lage sein, die Gläubigen mit der gesunden Lehre zu ermahnen und die Gegner zu widerlegen.
Thread Frage jetzt (hoffentlich) beantwortet liebe Magda? Oder müsste hier etwa noch nach gegendert werden?
https://www.wortbedeutung.info/gegendert/
:shock:
Philippus
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Philippus »

Lena hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 13:31 Würde sie von dir aus predigen dürfen, lieber Philippus?
ich bin da eher von der liberalen Seite, die Gefahr ist nur, wenn wir eine Frau einstellen und die konservativen dann alle aus unserer Gemeinde austreten, dann gilt für uns dann nur noch.......verzage nicht, Du Häuflein klein..... (Text: Michael Altenburg , 1632 (1584-1640))
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