oTp hat geschrieben: ↑Do 18. Nov 2021, 18:25
Ich habe noch so viele Fragen. Ich weiss was man alles in die Bibel hineinlegen kann, und wie sie von Atheisten völlig auseinander genommen werden kann. Man kann so viel falsch machen. Bis hin zu völliger Blindheit falscher charismatischer Aufbrüche. Und bis hin zu Sektenstrukturen.
Ja, ganz bestimmt, so ist es, offensichtlich.
Erschlagen tun mich Argumente in ihrer Fülle pro Reinkarnation nicht.
Was die Bibel betrifft, dünnes Eis, auf dem man sich da bewegt. Ich sag es ja immer wieder,
die Bibel lehrt nicht die Reinkarnation.
Das ist klar und eindeutig. Nur
Hinweise gibt es doch,
wenn man sie sucht. Und ich finde nicht, dass diese wenigen Hinweise,
die man ja auch genausogut verwerfen kann, an den Haaren herbeigezogen sind. Oder findest Du, dass die völlig abwegig und unsinnig sind?
Wenn man davon ausgeht, dass Reinkarnation wahr ist, was ich tue, dann hat man natürlich eine andere Herangehensweise an die Bibel und diese gewissen Hinweise, die man so auslegen
kann,
wenn man will. Es kann nicht sein, dass Jesus Christus, der inkarnierte Gott, die Reinkarnation nicht kannte -
wenn man davon ausgeht, dass es sie gibt. Dass er sie nicht lehrte, ist noch eine andere Sache, aber auch
unter dieser Annahme auch nicht sehr wahrscheinlich.
Nur sehr viele Christen - wie viele, das weiß ich nicht - lehnen eine Reinkarnationslehre konsequent ab. Da ist es klar, dass sie diese Stellen nicht so sehen können, verstehen wollen und daher auch verwerfen, was in diesen Fällen sinnvoll und naheliegend ist. Entweder man ist dafür offen oder verschlossen. Und davon hängt es dann ab, wie man die Argumente bewertet.
Was Steiner angeht vertraue ich ihm gar nicht. Er nimmt die alte Reinkarnationslehre und bastelt sich einen Christus dafür zurecht.
Steiner war kein spiritueller Meister. Auch er unterlag vielen Täuschungen - so wie die meisten Menschen mit solchen übersinnlichen Gaben und Erkenntnissen. Mit der "Wahrheit" ist es nicht so einfach im Reich der Lügen und Illusionen. Eine übersinnliche Wahrnehmung oder Erfahrung kann schon wahr sein aber dennoch in gewisser Weise entstellt und verzerrt, so dass man sich ihr dadurch mehr annähert, so wie das zB bei einem Gleichnis ist.
Trotzdem war er viel weiter entwickelt als die breite Masse, ein wertvoller Mensch mit einer wichtigen Lebensaufgabe, die er auch erfüllt hat. Seiner Lehre anzuhängen oder der Christengemeinschaft anzugehören halte ich für einen alternativen Weg, Christ zu sein und leben. Auch wenn ich seine Reinkarnationslehre nicht teile, gibt es gewisse gemeinsame Grundlagen und da ich an eine solche Glaube, ist mir das sehr angenehm, dass sie das auch tun.
Ich glaube, dass seine Anhänger ihn ein wenig überschätzen, also auf ein Podest erheben, das ihm nicht angemessen ist und was er auch niemals so wollte oder einforderte. Ich denke, er war in keiner Weise arrogant, überheblich, selbstherrlich, so dass er sich anbeten lassen wollte. Sondern richtig geerdet und ganz nah bei den Menschen. Kein Übermensch sondern ein Mensch unter Menschen.
Wie weit seine Schüler gekommen sind auf dem Erkenntnisweg ist aber ein Geheimnis, darüber kann man unmöglich urteilen. Es ist klar, dass man im Okkultismus seine Forschritte und Einsichten nicht offen zur Schau trägt. Und nicht jeder Mensch hat so ein Meisterkarma, dass er eine Schule oder Bewegung gründet oder zumindest eine hohe Position in so einer Organisation bekleidet. Die meisten arbeiten im Verborgenen und niemand sieht ihnen an, wie weit sie sind. Die Masse aber scheint nicht sehr weit gekommen zu sein. Was aber in allen Bewegungen ein bekanntes Problem unserer Zeit ist. Wer nicht auf dem schwarzen Pfad wandelt, kommt nur schwer nach oben.