Larson hat geschrieben: ↑Mi 2. Aug 2023, 22:35
DIE Juden, warum pauschalisierst du so in vorherigen Beitrag? Auch jetzt, Jesus sprach mit verschiedenen Juden und noch lange nicht alle verkörperten „DIE“ Juden.
Ich spreche von "Die Juden", wie das NT davon spricht. In wie weit das pauschal gemeint sein soll, weiss ich auch nicht. Es gibt ja auch die anderen Juden, die mit ihm ziehen. Wenn zu ihm irgendwelche Juden sprechen und das scheinbar generalisiert wird, dann spricht sicher nicht die gesamte Judenheit im Chor zu ihm, sondern irgendwelche vorlauten Anführer sprechen stellvertrend für eine schweigende Menge. Vielleicht war die Menge abwesend, oder es traute sich keiner zu abweichenden Äußerungen.
Larson hat geschrieben: ↑Mi 2. Aug 2023, 22:35
Der Glaube AN Jesus trennt, aber dies ist erst eine spätere Entwicklung.
Du meinst, weil das so wörtlich nur im Johannes Ev. steht ? Aber worum geht es bei diesem Glauben AN Jesus ? Zu glauben, dass er existiete ? Das wäre noch zu billig. Zu glauben, dass er die Wahrheit gesagt hat ? Das kannst du wenigstens schlecht leugnen, wenn der Glaube Jesu der Glaube des Judentums wäre, wie du gesagt hast. Aber im Kern geht es um die Tat Jesu. Er lebte nicht nur irgendwann früher mal, sondern er starb und ist wieder auferstanden. Jesus vorherverkündigt in allen Evangelien seinen Tod und seine Auferstehung. Diese zentale Botschaft lässt sich nicht mit "späte Entwicklung" abtun.
Larson hat geschrieben: ↑Mi 2. Aug 2023, 22:35
Nun, die gibt es aber nicht, nur weil der Talmud, die mündliche Torah noch nicht aufgeschrieben war, bestimmte diese Überlieferung doch weite Lebensbereiche.
Welche Indizien sprechen denn dafür, dass es ein in der Bibel beschriebenes Judentum nicht gab ? Gab es die Lehren der Pharisäer, Schriftgelehrten und Sadduzäer nicht ? Gab es die genannten Überlieferungen der Alten nicht ? Weicht das von dem ab, was der Talmud Jahrhunderte später behauptet ? Falls ja, wird dann nicht einfach immer nur gezielt das Gegenteil dessen behauptet, was diesbezüglich in den "christlichen" Texten steht ?
Larson hat geschrieben: ↑Mi 2. Aug 2023, 22:35
Dieser Antisemitismus ist doch mit dem NT „geboren“ worden und durchzieht die ganze christliche Geschichte.
Moment mal ! Im NT geht es um ideologische Kämpfe, nicht um die Forderung, Juden zu vertreiben, sie zur Arbeit zu zwingen oder ihre Synagogen nieder zu brennen. Luthers Buch "Von den Juden und ihren Lügen" hat eine für die Zeit relativ sachliche theologische Auseinandersetzung mit als jüdisch ausgewiesene Ansichten. Woher er die alle hat, ist nicht immer so ganz klar. Aus dem Talmud allein jedenfalls nicht. Dieser größte Part seines Buches wurde von Antisemiten weitestgehend ignoriert und nur der hintere Teil verbreitet (schwirrt auch irgendwo im Netz rum), wo Luther dann persönlich wird und seinen ganzen Ärger und Hass raus lässt. Das ist nun wirklich nicht mehr neutestamentlich begründet, was er da vom Stapel lässt.
Larson hat geschrieben: ↑Mi 2. Aug 2023, 22:35
Aber mit deiner einseitigen und deshalb falschen Aussage kannst und tust du sehr wohl etwas dafür.
Unsinn ! Selbst wenn meine Aussagen einseitig sein sollten, ginge es überhaupt nicht darum. Das wäre zwar schlimm, aber bei Luther haben wir es zuvor mit einem Philosemitismus zu tun. Luther hoffte mit seiner anti-römischen Lehre das Kollektiv der Juden für seine Sache begeistern zu können. Das hat nicht geklappt und dann offenbarte sich schnell, das es ihm nicht um Nächstenliebe ging, sondern um ein Mittel zum Zweck.
Ich kann Luther überhaupt nichts abgewinnen. Eine durch und durch schreckliche Person, die wirklich überhaupt nichts Gutes bewirkt hat. Und das, was hätte gut werden können, ging nach hinten los. Das Selbstbewusstsein für den Dritten Stand mündete im Protestantischen Arbeitsethos, der sich heute in Form von Umweltzerstörung, Klimawandel und Ungleichheit zeigt.