Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 18. Dez 2023, 09:46
Petra hat geschrieben: ↑Mo 18. Dez 2023, 09:07
Deshalb ist dieses sture, beharrliche Nicht-Antworten der hiesigen ZJ auch nicht angebracht. Denn ZJ dürfen nur mit Ex-ZJ nicht sprechen, diskutieren.
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Das allein reicht schon eine Gemeinschaft als Sekte zu klassifizieren, die mit dem Christentum unvereinbar ist. Du weißt in den Dingen offenkundig deutlich mehr Bescheid als ich. Wo ist denn da ein Funke Liebe oder Vergebungsberetischaft, wie es das Wort Gottes lehrt?
Es heiß einerseits schon klar:
. Kor 5,11 hat geschrieben:
Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen nicht einmal zu essen.
Aber es heißt anderseits auch:
2. Thes 3,15 hat geschrieben:
Und erachtet ihn nicht als einen Feind, sondern weist ihn zurecht als einen Bruder.
Nur wie soll das gehen, wenn man den Kontakt rigoros abbricht? Jesus kann den schlimmsten Huren und Mördern vergeben. Klar müssen sie sich ändern, aber das bedingt nicht die Beziehung für immer abzubrechen.
Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen
Jehovas Zeugen bezeichnen, seit über hundert Jahren, andere Religionen und Glaubensrichtungen als “falsche Religionen” und ermuntern deren Anhänger, ihre Kirchen zu verlassen.
Diese Website “Bruderinfo-aktuell” wurde aus Liebe zu Millionen von Zeugen Jehovas und Nichtgläubigen gegründet, die durch die zerstörerischen Wachtturmlehren geschädigt wurden und noch werden.
Die WTG war in ihrer Literatur, mit Kritik an anderen Religionen, selbst nie zimperlich und betrachtet diese auch heute als legitim und als einen “öffentlichen Dienst” für Gott. Halten wir fest: Kritik an den ZJ wird als religiöse Verfolgung empfunden, die Abwertung anderer Glaubensgemeinschaften ihrerseits aber hat damit nichts zu tun. Im Wachtturm vom 15. 11.1963, im Artikel: “Vollzug des göttlichen Urteils über die falsche Religion“, wird behauptet: “Eine öffentliche Aufdeckung der falschen Religion ist … ein Dienst für die Öffentlichkeit“.
Nun, wir von Bruderinfo betrachten unsere Arbeit ebenfalls als einen Dienst für die Öffentlichkeit und einen Akt der Liebe. Menschen haben das Recht, die Wahrheit über die Organisation der Zeugen Jehovas zu erfahren. Viele Jahrzehnte konnte sich die WTG den Nimbus der Heiligkeit und Unfehlbarkeit erhalten, wobei sich mit der alltäglichen Nutzung des Internets das Blatt gewendet hat. So hat heute jedermann die Möglichkeit, Sachverhalte zu prüfen und umfassend Recherche zu betreiben. Dadurch erlebt die Organisation selbst harte Kritik und beklagt es, wenn ehemalige Mitglieder ehrliche Informationen an die Öffentlichkeit weitergeben, die die WTG lieber geheimhalten würde.
Religiöse Verfolgung durch Ächtung
Um dem entgegenzuwirken, verfolgt die WTG eine äußerst fragwürdige Strategie: Ein Zeuge Jehovas, der es wagt „die Organisation“ zu kritisieren und auf Missstände hinweist oder die Gemeinschaft verlässt, wird seit 1952, auf Anordnung der geistigen Führung, gehasst, gemieden, diskriminiert und geächtet.
Nachfolgend einige Zitate aus den Publikationen, die deutlich belegen, dass der Hass sich gegen die bezeichnete Person richten soll.
Wt, 1. Okt. 1952, Seite 599: „Wir müssen [den Ausgeschlossenen] im wahrsten Sinne hassen, das heißt, ihm mit äußerster Abneigung begegnen, ihn als abstoßend, ekelhaft, schmutzig, verachtungswürdig ansehen.“
Wt, 15. Juli 1961, Seite 420: „Um zu hassen, was böse ist, muss ein Christ [den Ausgeschlossenen] hassen“.
Wt, 15. Januar 1975, Seite 442: „ … Weißt du aber auch, wie man hasst? (Was für eine Frage!) Solltest du es noch nicht wissen, die WTG wird es dir beibringen.) Diese harten Worte bringen den gottgefälligen Hass zum Ausdruck, den auch du empfinden musst, wenn du Gott gefallen möchtest. Hass ruft in uns Abscheu hervor. Etwas, was man hasst, ist einem zuwider, man ekelt sich davor, man kann es nicht ausstehen.“
Fragen wir uns: Ist diese Sprache, die “wahrer Christen” oder eher verbale Hetze sogenannter Hassprediger? Ein Zeuge Jehovas ist zwar “frei” zu gehen, aber die Abkehr aus der Gemeinschaft bezahlen alle mit einem hohen Preis. Seit 1952 muss jeder Zeuge Jehovas diese Ächtungsanweisungen befolgen, heute noch mehr als in der Vergangenheit, ansonsten darf er damit rechnen, selbst geächtet zu werden.
Es wird erwartet, dass Zeugen Jehovas den Kontakt zu ihren Familienmitgliedern und engen Freunden abbrechen, wenn diese sich von der Organisation abwenden. Selbst eine einfache Begrüßung wie: “Hallo, wie geht es dir?” ist nicht erwünscht. Es könnte sich daraus ja ein längeres Gespräch anbahnen.
Wt, 15. Januar 1953, S. 63: „Das Gesetz des Landes und das durch Christus kommende Gesetz Gottes verbieten es uns, Abtrünnige zu töten, selbst wenn es eigene Familienangehörige nach dem Fleische wären. Indes verlangt Gottes Gesetz von uns, dass wir die Tatsache, dass ihnen die Gemeinschaft seiner Versammlung entzogen wurde, anerkennen. Dies sollte geschehen ungeachtet des Umstandes, dass das Gesetz des Landes, in dem wir leben, von uns fordert, zufolge einer gewissen natürlichen Verpflichtung mit solch Abtrünnigen unter demselben Dache zu wohnen und Umgang mit ihnen zu haben.“
Wenn es das Gesetz des Christus und das Gesetz des Landes nicht gäbe, so würde man „Abtrünnige“ sogar töten. Nichts anderes bedeutet die Aussage. Solche Worte hört man nur von Hasspredigern.
Wenn DAS keine Aufforderung zur Verfolgung ist, was dann? Jede Kritik oder Ablehnung einer Lehre der WTG wird als Hass gegenüber Gott und seinem Volk ausgelegt und Hasser Gottes sind zu hassen. So einfach ist das.
Zeugen Jehovas werden von dem sogenannten „treuen und verständigen Sklaven“ offen aufgefordert, diese Personen, auch wenn sie zur Familie gehören, im wahrsten Sinne des Wortes zu hassen, wenn sie sie schon nicht töten dürfen. Sie müssen diesen Menschen mit äußerster und aktiver Abneigung begegnen und als abscheulich, schmutzig und geisteskrank verabscheuen.
Hat Jesus seinen Nachfolgern geboten zu hassen?
Vergleiche diese Vorgehensweise mit dem, was Jesus lehrte,
Lukas 6:35 – 37: “Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt.”
Was sagt der Wachtturm zu diesem Gebot Jesu?
Wt 15. Juli 1961, Seite 420: “Wenn ein Mensch in einem schlechten Zustand bleibt, nachdem er erkannt hat, was richtig ist, wenn das Böse so tief verwurzelt ist, dass es ein untrennbarer Teil seiner Person ist, dann muss der Christ, um das Böse zu hassen, auch die Person hassen. Jesus meinte nicht, dass wir die verhärteten Feinde Jehovas lieben sollten.”
Halten wir fest: Der Sklave relativiert die Worte Jesu, wenn er behauptet, dass der, der sich als Feind Jehovas erweist, von Nachfolgern Christi keine Liebe erfahren sollte, wobei die Definition eines Feindes Jehovas wiederum durch seine Organisation erfolgt: Somit ist jeder, der die Organisation ablehnt, ein Feind Gottes.
Wer die Organisation verlässt ist kein Christ
Zitat aus dem Wachtturm vom 15. 9. 1981, S 14-16:
“Derjenige, der ein wahrer Christ gewesen ist, könnte auf den Weg der Wahrheit verzichten und sagen, dass er sich nicht mehr als Zeuge Jehovas betrachtet oder als einer der Zeugen Jehovas bekannt sein will. Wenn dieses seltene Ereignis eintritt, verzichtet der Mensch auf seine Stellung als Christ, der sich absichtlich von der Gemeinde distanziert. Der Apostel Johannes schrieb: “Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von unserer Art; denn wenn sie unserer Art nach gewesen wären, wären sie bei uns geblieben.” (1. Johannes 2:19)
Halten wir fest: Ein Mensch, der die Organisation der Zeugen Jehovas verlässt, weil er diese als falsch erkannt hat, hat seine Stellung als Christ aufgegeben.
Was für eine Anmaßung, Selbstgerechtigkeit und Verurteilung.
Diese Aufforderung zum Hass, gegenüber allen Andersdenkenden, könnte auch aus der Feder islamistischer Extremisten hervorgehen. Hier handelt es sich um einen offenen Aufruf zu religiöser Verfolgung und es ist nicht verwunderlich, wenn Regierungen Jehovas Zeugen als extremistisch einstufen und ihre Literatur verbieten, wie jüngst in Russland geschehen.
Doch dann ist die Empörung innerhalb der Organisation groß und es werden Briefaktionen an die Regierungen, als Verfolgte im Namen Christi, gestartet. Aber: Die russische Regierung hat Zeugen Jehovas nicht wegen ihres Christus-Glaubens, sondern wegen ihrer unchristlichen Aufrufe zum Hass verboten.
Wer die eigenen Aussteiger so verleumdet, mit Hass überschüttet und verteufelt, wie Jehovas Zeugen, sollte mit dem Begriff „religiöse Verfolgung“ vorsichtig umgehen. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
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