Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

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Hiob
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Re: Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

Beitrag von Hiob »

Spice hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 14:06 Was wurde denn aus der Mitte in der Weimarer Republik? Nach Hitlers Machtantritt alles Widerständler?
Das ist immer so bei Mitläufern. SChau nur auf unseren medialen Mainstream.
Spice hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 14:06 Überall haben wir sachliche, vielfältige Berichterstattung.
Das Problem sind nicht unterschiedliche Meinungen, sondern dass Meinungen als Fakten dargestellt werden. Noch schlimmer: Unsere Sprache wurde in den letzten Jahren brutal auf orwellsche Art verändert. Das, was man früher substantiell als Angst, Hass, Missbrauch, Bildung, Antisemitismus, Extremismus, etc. bezeichnet hat, ist heute semantisch durchgereichtes Sprachmaterial, dessen Zweck nicht mehr die Benennung einer Substanz ist, sondern der Bedienung von Narrativen dient. Hier hätten sich die Medien über die Agenda meinungs-lobbyistischer Kräfte stellen müssen, statt ihnen nachzulaufen. Die Rechnung beginnen wir gerade zu bezahlen: Immer weniger Menschen glauben, was die Medien schreiben, weil diese sich als Partei darstellen und nicht als der substantieller Objektivität Verpflichteten.
Spice hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 14:06 Aber die sogenannten alternativen Medien verfolgen ganz gewiss eine Agenda, die nicht im Interesse der Demokratie ist. Da geht es gewiss nicht um ausgewogene Information.
Ich sehe da keine Unterschiede. Beide haben ihre meinungs-lobbyistische Agenda.
Du sagst es ja selbst: Was ist politisch mittig?
Das wäre zu definieren. Aus meiner Sicht wäre es eine Haltung, die sowohl traditionsbewusst als auch fortschrittlich ist und sich nicht über Periphäres definiert sowie dem, was man gesunden Menschenverstand nennt, zumindest Rechnung tragen WILL.
jsc hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 15:01 Das Problem ist: die "alternativen Medien" sind dabei keine Hilfe sondern befeuern das Problem nur noch mehr.
Denke ich auch. Sie sind ja nicht besser, wahrscheinlich sogar NOCH schlechter als die klassischen Medien. Das kommt halt davon, wenn Grundlagen der Aufklärung (um es weit zu fassen) verloren gehen. Dafür gebe ich nicht den Rechten die Schuld, sondern den intellektuellen Stammtisch-Beherrschern.
jsc hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 15:01 ich bezweifle, dass ausnahmslos keiner in der Lage ist differenziert zu denken und Medien zu konsumieren.
Klar. Aber entscheidend ist, wie es unter dem Strich aussieht. Mal konkret: Über unsere Nachbarschaft komme ich regelmäßig in den Genuss von Grillevents, bei denen fast ausnahmslos Facharbeiter und Kleinunternehmer anwesend sind, die alle Familien haben. Das sind durchweg vernünftige Leute, von denen (vermute ich) einige inzwischen AfD wählen und den Medien nicht glauben, sondern sie eher beobachten: "Was DIE wieder schreiben - habt Ihr's gelesen?" - Das sind Leute, die seit Jahrzehnten morgens um 6 Uhr aufstehen, arbeiten und Familienpflichten haben und einfach nicht den Kopf haben, sich mit medial gestalteten Narrativen auseinanderzusetzen. Man zieht sich also zurück und macht gelegentlich einen Witz über das, was momentan obenauf ist.

Wird "differenziert konsumiert", wenn die Bevölkerung hinnimmt, dass bsp. AfD und BSW als "populistisch" bezeichnet werden, aber bspw. die Grünen NICHT? Warum wird ohne Massenprotest hingenommen, wenn die Favorisierung traditioneller Familienbilder (Mutter, Vater, Kinder) als "völkisch" bezeichnet wird? Was ja eigentlich eine ziemlich extremistische Aussage ist ...
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Sunbeam
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Re: Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

Beitrag von Sunbeam »

jsc hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 15:01
Hiob hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 13:59
Das liegt vermutlich daran, dass "demokratisch" nicht dasselbe ist wie "demokratisch gewählt".
Das stimmt. Aber wo ist die AfD undemokratisch? Ich habe deren Parteiprogramm gelesen, welches in wesentlichen Punkten NICHT meine Zustimmung findet - aber alles ist im Rahmen unserer demokratischen Verfassung. Übrigens: Laut ZEIT-Untersuchung verstehen sich 95% aller AfD-Wähler als politisch mittig.
Du sagst es ja selbst: Was ist politisch mittig?
Politisch mittig ist eher ein Anspruch auf die - Position eine politische Mitte zu sein, oder sein zu wollen. Eine ehemals gemäßigt rechte Volkspartei aus CDU/CSU erhebt diesen Anspruch ebenso, wie die von einer sozialistischen Arbeiterpartei hin zu einer Volkspartei mutierenden SPD (Godesberger Parteitag).
Willy Brand propagierte dann die SPD als Neue Mitte, und Helmut Kohl betonte dann in seiner ersten Regierungserklärung die Koalition der Mitte (CDU, CSU und FDP), wobei das alles doch nichts anderes ist, als eine politische Verschlagwortung, auch wenn die Altparteien das dann als Standortbestimmung für sich vereinnahmen wollen, möchten, müssen.

Vielleicht ist die politische Mitte auch nur ein Kampfbegriff um andere Parteien auszugrenzen, denn Franz Müntefering, ein Urgestein der SPD (gute alte Zeit, wo bist hin..), formulierte dann die Mitte folgendermaßen: Mitte ist da, wo die linke Volkspartei SPD ist....

Womit sich dann die Frage nach der politischen Mitte in eitel Wohlgefallen aufgelöst hat.

(Und wer Zeit und Muße hat, der kann sich dann mit dem grauenhaften Politsprech der SPD zu diesem Thema herumschlagen:
Die Linke nach dem Sog der Mitte, zu den Programmdebatten von SPD, Grünen und PDS in der Ära Schröder
https://web.archive.org/web/20051011142 ... Mitte.html
Hiob
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Re: Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 16:23 Womit sich dann die Frage nach der politischen Mitte in eitel Wohlgefallen aufgelöst hat.
Was mich wundert: Jeder will Mitte sein, aber gleichzeitig werden die Wohlhabenderen, die nicht Union wählen, als "links" bezeichnet, obwohl sie alles Mögliche sind, aber nicht "links". Wir haben echt eine babylonische Sprachverwirrung. Orwell lässt grüßen.
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Magdalena61
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Re: Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

Beitrag von Magdalena61 »

Spice hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 10:51 Es ist wie bei Trump. Es sind viele Krawallmacher, Menschen, denen man im Umgang nicht traut, Antidemokraten, Gewaltmenschen. Menschen voller Hass und Häme.
Verwechselst du die AfD- Anhänger gerade mit der Antifa? Wenn ihr diese "Demokraten" nicht diszipliniert, sondern weiter hausen lasst, werden sie sich eines Tages auch an eurem Eigentum und möglicherweise an eurem Leben vergreifen.

Die Polizeieinsätze müssen übrigens alle bezahlen.
God bless you all for what you all have done for me.
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Re: Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 16:08
Spice hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 14:06 Was wurde denn aus der Mitte in der Weimarer Republik? Nach Hitlers Machtantritt alles Widerständler?
Das ist immer so bei Mitläufern. SChau nur auf unseren medialen Mainstream.

Naja, viele der so genannten poilitischen Mitte-Parteien der Weimarer Republik lösten sich auch auf, andere Parteien wurden von den Nazis gezwungen sich aufzulösen, und viele Mitglieder des linken Parteien-Spektrums wurden in Schutzhaft genommen oder in die gerade erst errichteten Konzentrationslager verschleppt (KZ Norha, Dachau, Oranienburg und viele andere).

Und die Mühlen des Millionenfachen Todes begannen zu mahlen.
(Interessant dabei, die Todesmaschinerie des GULAG begann fast zur gleichen Zeit, Millionen von Menschen zu verschlingen...)
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Re: Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 16:31
Sunbeam hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 16:23 Womit sich dann die Frage nach der politischen Mitte in eitel Wohlgefallen aufgelöst hat.
Was mich wundert: Jeder will Mitte sein, aber gleichzeitig werden die Wohlhabenderen, die nicht Union wählen, als "links" bezeichnet, obwohl sie alles Mögliche sind, aber nicht "links". Wir haben echt eine babylonische Sprachverwirrung. Orwell lässt grüßen.
Genau das wollte ich mit meinem Beitrag aussagen, Orwell ist heute überall nicht nur in Deutschland aber in Deutschland dann ganz "besonders", die Farm der Tiere wohl auch....

Erinnerst du dich noch?

„Alle Tiere sind gleich,
aber manche sind gleicher.“
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Re: Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 16:37 Naja, viele der so genannten poilitischen Mitte-Parteien der Weimarer Republik lösten sich auch auf, andere Parteien wurden von den Nazis gezwungen sich aufzulösen, und viele Mitglieder des linken Parteien-Spektrums wurden in Schutzhaft genommen
Umso vorsichtiger sollte man sein, eine Partei wie die AfD damit zu vergleichen. Wer dies tut, verharmlost den Nationalsozialismus. Eine Wette: Würde Merz eine Koalition mit der AfD machen (was er nicht tun wird), wäre die AfD genauso eingebunden wie damals die Grünen, als sie nach jahrelanger Ausgrenzung "reingelassen" wurden. Interessanterweise sind es jetzt die Grünen, die am ärgsten ein Verbot der AfD fordern. Man geht als letzter die Strickleiter hinauf und zieht sie dann hoch.
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Re: Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 17:28
Sunbeam hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 16:37 Naja, viele der so genannten poilitischen Mitte-Parteien der Weimarer Republik lösten sich auch auf, andere Parteien wurden von den Nazis gezwungen sich aufzulösen, und viele Mitglieder des linken Parteien-Spektrums wurden in Schutzhaft genommen
Umso vorsichtiger sollte man sein, eine Partei wie die AfD damit zu vergleichen. Wer dies tut, verharmlost den Nationalsozialismus.
Beispiele dazu:

Nie wieder Auschwitz stand auf ihren Plakaten und einige wenige Meter weiter wurden Juden von den aufgeputschten palästinensischen Schreihälsen, die auf dem Alexander-Platz die Vernichtung der Juden in aller Öffentlichkeit forderten, bedroht, bespuckt und auch körperlich drangsaliert (allerdings nicht von AfD-Anhängern), an den Hochschulen und in den Universitäten dürfen antisemitische Parolen gebrüllt werden, jüdische Studenten wurden in den Hörsälen der Uni zusammen geschlagen (Nein, Anhänger der Schwefelpartei waren auch hier nicht involviert) aber war nicht einmal der Schutz der Juden (in Deutschland) so etwas wie Staatsräson?

Und dann dieses schrill heisere Geblöke der Antifa und der rotgrünen Hunnen - nie wieder ist jetzt!

Liebe grüne, rote, und auch dunkelrote Antifaschisten :arrow: nie wieder ist grundsätzlich immer :!:
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Re: Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 17:45 nie wieder ist grundsätzlich immer
"Der Schoß ist fruchtbar noch", meinte dazu Bertholt Brecht. Unabhängig davon: Es dürfte einer kritischen Gesellschaft nicht passieren, dass sie Antisemitismus von Bürgern in Deutschland, die in Nachfolge der Nationalsozialisten stehen ("Biodeutsche"), nicht klar trennt von solchen, die arabische Wurzeln haben. Denn es ist ein Unterschied, ob ein Ewiggestriger den Holocaust leugnet oder was auch immer, oder ob ein Araber, der in einer konkreten Konfliktsituation mit dem Staat Israel steht, antisemitische Dinge skandiert. So zu tun, als würde der Antisemitismus in der nicht-migrantischen Bevölkerung grassieren, ist extrem schädlich.
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Johncom
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Re: Die AfD will die Gesellschaft verändern (AfD II)

Beitrag von Johncom »

Sunbeam hat geschrieben: Mi 26. Feb 2025, 17:45 Und dann dieses schrill heisere Geblöke der Antifa und der rotgrünen Hunnen - nie wieder ist jetzt!
Rückblickend auf unsere Querdenker-Demos: Da standen sie immer an der Straße, kleine Häufchen meist noch sehr jung. Sehr agressiv und über der Maske finstere Blicke. Stinkefinger hoch, absurde Sprüche auf ihren Plakaten.

Sichtbar auf Drogen (Kokain und "speed" werden diskret verteilt, sonst würden viele gar nicht kommen). Aber man sollte sie nicht wichtiger nehmen als sie sind. Die meisten dieser ... ich sage mal Party-Mitmacher, haben wenig geistigen Hintergrund. Die kommen, weil da was los ist. Die Antifa-Organisation, Staats-finanziert, weiß natürlich wie man junge Leute anzieht: Als Student kommt man neu in eine Stadt, kennt noch niemanden .. da sagt die Antifa: komm zu uns, dann bist du nicht mehr alleine.
- nie wieder ist jetzt!
Bin voll dafür: nie wieder Faschismus, auch keinen rotgrünen, und nie wieder Krieg!
Nie wieder.
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