ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 3. Aug 2023, 03:01
Ich spreche von "Die Juden", wie das NT davon spricht. In wie weit das pauschal gemeint sein soll, weiss ich auch nicht.
Genau, das ist das Problem, wie wenn ich einfach von DEN Christen spreche.
Juden gab es bekanntlich verschiedene Parteien, und selbst die Pharisäer spalteten sich in mindestens zwei Lager. In allen gab es gemässigte oder Extremisten (wie zB Paulus) oder jene, welche das Kommen des Messias heraufbeschwören wollten, andere sich aber dagegen stellten, dass es die Zeit schon bringen will usw.
Das NT pauschalisiert (als es geschrieben wurde, war diese neue Lehre schon Entwicklung hinter sich), will es doch die neue Lehre über DAS Judentum, die jüdische Religion erheben, so als Quintessenz, als Lösung aller Probleme.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 3. Aug 2023, 03:01
Aber worum geht es bei diesem Glauben AN Jesus ? Zu glauben, dass er existiete ? Das wäre noch zu billig.
Cih weiss ehr wohl, was es bedeutet, AN Jesus zu glauben, da ist an diesem Wort ein ganzer „Rattenschwanz“ (umgangssprachlich für eine Menge) dran.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 3. Aug 2023, 03:01
Zu glauben, dass er die Wahrheit gesagt hat ? Das kannst du wenigstens schlecht leugnen, wenn der Glaube Jesu der Glaube des Judentums wäre, wie du gesagt hast.
Nun, ich weiss nicht, ob alles wahr ist, was Jesus sagte, oder was ihm in den Mund gelegt wurde. Ich denke, das liegt selbst ausserhalb deines Wissens, oder man dogmatisiert.
Der Glaube ist eben im jüdischen nicht ein AN-Glauben (darüber hatte ich auch schon geschrieben), es ist nicht ein „Dafürhalten“ wie Paulus es beschreibt, sondern ein Tun im Vertrauen des Allmächtigen.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 3. Aug 2023, 03:01
Er lebte nicht nur irgendwann früher mal, sondern er starb und ist wieder auferstanden. Jesus vorherverkündigt in allen Evangelien seinen Tod und seine Auferstehung. Diese zentale Botschaft lässt sich nicht mit "späte Entwicklung" abtun.
Da beschreibst du etwas anderes, und diese Geschichte braucht auch keinen AN-Glauben. Die spätere Entwicklung bedingt den Glauben AN Jesu, für ein Seelenheil, was aber konträr zu den Propheten steht.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 3. Aug 2023, 03:01
Weicht das von dem ab, was der Talmud Jahrhunderte später behauptet ? Falls ja, wird dann nicht einfach immer nur gezielt das Gegenteil dessen behauptet, was diesbezüglich in den "christlichen" Texten steht ?
Falls, wenn… du spekulierst. Dass es die mündliche Überlieferung schon gab, lässt sich kaum von der Hand weichen, denn sie war unter anderem Streitpunkt zwischen den Pharisäern und Sadduzäern.
Christen legten über den später geschrieben Talmud die Zensur! Die christliche Lehre oder auch Jesus hat im Talmud keinen grossen Raum.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 3. Aug 2023, 03:01
Im NT geht es um ideologische Kämpfe, nicht um die Forderung, Juden zu vertreiben, sie zur Arbeit zu zwingen oder ihre Synagogen nieder zu brennen.
Eben, es geht um den jüdischen Glauben, die jüdische Lehre, gegen welche sich das NT stell. Das AT ist nicht gut genug, es muss etwas neues her, weil da gewisse Leute im Judentum korrupt waren. Und dies wird dann pauschalisiert. Und das andere, was du erwähnst, den zweiten Teil des Zitates, da musste nicht erst Luther kommen, das war schon in den ersten Jahrhunderten so.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 3. Aug 2023, 03:01
Luthers Buch "Von den Juden und ihren Lügen" hat eine für die Zeit relativ sachliche theologische Auseinandersetzung mit als jüdisch ausgewiesene Ansichten.
Ich habe das gelesen, und nein, es war schlichtweg Luthers Hass gegen die Juden, weil sie seiner Lehre nicht glauben, sie nicht bekehren konnte, weil ja diese Lehre eine fremde Lehre, der Torah fremd ist (und der Torah soll man nichts wegnehmen und hinzufügen, Jesus bestätigte dies). Und da äussert er sich dann mit primitiven und erbärmlichen Begriffen. Und ja, ich könnte dies auch pauschal auf die ganze Christenheit deuten…
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 3. Aug 2023, 03:01
Selbst wenn meine Aussagen einseitig sein sollten, ginge es überhaupt nicht darum.
Kalr doch IST /WAR deine Aussage eindeutig. Und sicher geht es immer darum, wie wir uns äussern. Das kannst du nun nicht banalisieren. Ich verstehe auch nicht, weshalb du mit „Luther“ kommst. Ich habe ihn nicht zur Sprache gebracht.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 3. Aug 2023, 03:01
Das Selbstbewusstsein für den Dritten Stand mündete im Protestantischen Arbeitsethos, der sich heute in Form von Umweltzerstörung, Klimawandel und Ungleichheit zeigt.
Kopfkratz…
Nachtrag:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mi 2. Aug 2023, 19:41
Für sie war der Wahre und Einzige Gott im Himmel eine Spinnerei. Sie hatten eine exklusive, nationalistische und chauvinistische Vorstellung von ihrem Gott.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?