ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 19:41
Spice hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 08:42
Nein, indem er den "Atem des Lebens" in Adams Nase bließ- Ist natürlich eine kindliche Vorstellung oder aber eine Metapher
Warum soll das eine kindliche Vorstellung sein ? Eine kindliche und falsche Vorstellung wäre es, wenn man meint, Gott nahm einen Klumpen Erde, wie wir einen Klumpen Erde in die Hand nehmen und formen können.
Damit stimmen wir wohl überein.
Richtig ist, dass der Erdboden alle nötige materialle Substanz enthält, die im menschlichen Organismus sind. Auch seine Nahrung kommt ja direkt oder indirekt aus dem Boden.
Auch da kann ich zustimmen. Aber jetzt kommt das große "Aber": Ist der Mensch lediglich ein Produkt der Materie? - Das ist ja das, was die Gottlosen behaupten. Wenn das stimmen würde, können wir alle heiligen Bücher einstampfen und uns ganz auf die Naturwissenschaft konzentrieren. Für Gott ist dann kein Platz mehr...
Und wenn es eine Metapher ist, wie ist sie dann zu deuten ? Und wer die Antwort gibt, muss auch nachvollziehbar machen, wie er darauf kommt. Einfach nur Dinge behaupten, gilt nicht.
Die Menschen der Frühzeit und lange danach waren keine Materialisten. Für sie war das Leben nach dem Tod eine Selbstverständlichkeit. Nur konnten sie noch nicht klar zwischen dieser Welt und der anderen Welt unterscheiden. Das zeigt sich daran, dass sie den Verstorbenen Grabbeigaben machten, weil sie meinten, das im "Jenseits" gebrauchen zu können. Die Ansichten waren also vom Sinnlichen bestimmt. Und da der Atem beim Tod aufhört, meinte man, Gott habe das Leben dem Menschen durch die Nase eingeblasen, mit der geatmet wird und durch die es dann wieder entweicht.
Tatsache aber ist, dass Leben mehr als Materie ist. Heute wissen wir ja, dass die physikalischen Gesetze nur für den toten Stoff gelten. Das Biologische aber zeigt, dass der Organismus nicht nach mechanischen Gesetzen funktioniert, sondern das Leben diese kontrolliert. Das ist nur durch etwas Übergeordnetes möglich, also die Seele.
Spice hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 08:42Nein, ich differenziere mehr als du.
Offensichtlich differenzierst du zu viel.
Man kann nicht genug differenzieren. Das Leben ist komplex. Und die Wissenschaft differenziert sogar so sehr, dass sie einzelne Bausteine der DNA erkennt, ja sogar die ganze Erde in die Luft jagen kann.
Ohne genügende Differenzierung bleibt die gesamte Bibel in sich widersprüchlich und ist auch nicht mit der uns bekannten Realität vereinbar. Sie würde dann tatsächlich nichts weiter als ein Märchenbuch sein.
Spice hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 08:42
Wir müssten erst einmal klären, was unter "Seele" verstanden wird. Das ist ja das, was wir heute "Psyche" nennen.
Runtergebrochen bedeuten sowohl Psyche als auch Nephesch so viel wie zirkulierende Luft.
Gut. Dann brauchen wir uns nicht länger über die Bibel und Gott unterhalten. Thema erledigt. Aber klar, alle Begriffe für das Übersinnliche sind aus der sinnlichen Welt genommen, meinen sie aber nicht.
Spice hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 08:42
Der Mensch unterscheidet sich eben dadurch wesentlich von den Tieren, dass er sich über alles Gedanken bilden kann. Und diese Fähigkeit nennen wir gewöhnlich "Geist". Aber ohne Leben würde das nicht möglich sein. Tiere
sind Seele, d.h. lebendige Lebenszentren, die aus ihrer Begierde bestehen.
Das halte ich zumindest für eine recht überholte Sichtweise auf die Tierwelt, die sich nicht zuletzt durch ein falsches Bibelverständnis aufrecht erhalten hat.
Nein, ist nicht überholt.
Der Triebgesteuerte Mensch gilt auch als lebender Toter.
Richtig. Und damit sind wir bereits beim Begriff "tot". Man kann also, wie ich schon sagte, leben und doch tot sein. Damit ist auch klar, dass mit dem physischen Tod, keinesfalls die Seele auch tot ist. Denn der Tod ist eben nicht stärker als das Leben. Wenn der Tod stärker sei, würde er der Ursprung von allem sein, was aber vollkommener Irrsinn ist.
Wenn Tiere nur triebgesteuert wären, würden sie ja als tot gelten.
Ja, klar, sind sie ja auch unter diesem Gesichtspunkt. Und sie sterben ja auch.
.... Außerden muss noch differenziert werden zwischen reine und unreine Tiere. Weiters muss beachtet werden, dass Tiere, wie sie uns heute erscheinen, vor 3000 Jahren vielleicht noch anders erschienen. Die menschliche Kultur nimmt auch Einfluss auf die Tierwelt.
Nein, das hatte nur mit den Opfergesetzen zu tun.
Spice hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 08:42Pflanzen sind auch Seelen, nämlich Seelen ohne Begierde, aber trotzdem gegenüber dem allgemeinen Leben differenziert.
Auch Pflanzen streben nach dem Weiterleben auf irgendeine Weise. Der Begriff Begierde hat gleich das Geschmäckle von Moral. Das Pflanzen eine Moral haben, nehme ich nicht an.
Begierde bedeutet erst einmal nichts anderes als, dass ein Mangel vorhanden ist und damit ein Streben nach Aufhören des Mangels.
Spice hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 08:42Doch. Das ist das einzig Logische. Du postulierst dagegen eine Gleichwertigkeit von Leben und Tod, also eine Zwei-Götter-Lehre
Um Bewertung geht es mir noch gar nicht, sondern um bloße Feststellung.
Eine Feststellung ist auch eine Bewertung. Wenn man meint festgestellt zu haben, es gäbe keinen Gott und kein Leben nach dem Tod, bewertet man nur das Irdische als wertvoll und alles andere als wertlos.
Der Schöpfer ist der souveräne Gott über seine Schöpfung,
Das ist erst einmal nichts anderes als eine Behauptung.
aber der Tod ist kein Teil der Schöpfung.
Richtig. Merkst du aber den Widerspruch in dir selbst? Da der Tod kein Teil der Schöpfung ist, ist er nicht real. Also ist auch der physische Tod nicht das Ende der Seele.
Differenziert werden muss zwischen Sterben und Tod.
Nein, sterben ist nur der Prozess, der zum Tod führt. Mit unserer Geburt beginnen wir bereits zu sterben.
Sterben ist eine Folge dessen, wenn der Schöpfer das Leben nimmt.
Wesdhalb sollte uns der Schöpfer leben nehmen, der doch will, dass wir leben? - Nein, wir nehmen uns durch unsere Sünden das Leben. Sünde ist der Tod des Lebens. Eine andere Ursache gibt es dafür nicht.
..."Geh diesen Weg nicht, sonst könntest du sterben!" Er fiel nicht auf diesen Trick rein. Er starb zwar, aber nicht der Tod hat ihn geholt, sondern das Leben. Das war seine Überwindung des Todes.
Ja, und wir sollen auch den Tod überwinden, indem wir aufhören zu sündigen. Also lass uns nicht mehr auf den Trick hereinfallen!
Spice hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 08:42
Auch das hat Reichelt klar dargelegt. Mich wurdert immer wieder, wie man so eine Kapazität einfach übergeht und lieber bei seinem Wirrwarr bleibt...
Da kannst ja gerne mal von ihm zitieren, aber mach es nicht zur Prämisse, dass jeder seine Werke zu kennen hat. Ich habe so einiges von ihm gelesen und das meiste davon macht ihn für mich nicht gerade zur "Kapazität".
Das meiste ist viel zu komplex, als dass es sich für kurze Zitate eignet. Das muss man schon im Zusammenhang lesen und auf sich wirken lassen. Was hast du denn von ihm gelesen? Und wieso meinst du, er sei keine Kapazität?
Spice hat geschrieben: ↑Di 3. Sep 2024, 08:42Nein, die Alternative würde sein, der Tod ist vor aller Schöpfung vorhanden. Aber aus dem Tod kann nichts entstehen.
Ich hatte ja schon gesagt, dass ich nichts davon halte, dass das Leben aus dem Totenreich (Hades) hervorgekomen wäre.
Das behauptet ja auch niemand. Der Hades ist ja erst dadurch entstanden, dass der Mensch zu einem Sterblichen wurde.
Ich sage aber auch gar nicht, dass es ein Totenreich gibt, denn dies ist bestenfalls ein Hilfsbegriff als Übersetzung für Hades/Scheol. Paulus sagt in Römer 5,12, dass der Tod durch die Sünde in die Welt kam. Es gab also vor der Sünde den Tod weder als Vorstellung, noch ist bis dahin jemand buchstäblich oder im übertragenen Sinne gestorben.
Da sind wir uns einig.
Gott hat also den Tod bzw. das Totenreich nicht erschaffen, folglich gab es diese auch nicht vorher, dass sich irgenwas daraus hätte manifestieren können.
Richtig. Und eine Seele ist deshalb auch nicht vernichtet nur weil sie die Sünde festhält und damit einen physischen Tod stirbt.
Dass Einzige was sich durch den Tod in dieser Welt manifestiert, das sind falsche Entscheidungen und falsche Lebensentwürfe aufgrund von Todesangst oder meinetwegen auch aufgrund von Todessehnsucht (Thomas-Theorem).
Volle Zustimmung. Tod ist also lediglich eine Manifestation der Sünde, also einer grundlegend falschen Entscheidung und in derem Gefolge weiterer falscher Entscheidungen.