Definition: Bibelkritik (?)

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Larson
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Larson »

Timmi hat geschrieben: Mi 27. Okt 2021, 18:49
Larson hat geschrieben: Mi 27. Okt 2021, 17:24 Aber ein Glaube, welcher Fragen nicht erträgt?
Fragen sind gefährlich, das weißt du! 'Ritsche-Ratsche voller Tücke, in die Brücke eine Lücke' nach Willy Busch.

Worum es geht ist ja die Dominanz der Argumentation, entweder durch Rhetorik herbeigeführt oder Ersetzung bisheriger Glaubensinhalte durch konkurrierende Interpretationen. Meist mit beidem. Und das kann erheblich nerven, machen wir uns nichts vor.

Ich nerve auch, mit meiner Weigerung der Anerkennung der Trinität. Aber dafür komme ich auch in die Hölle (laut Verdammungsurteil der trinitarischen Doktrin) :)
„Nicht fragen“ ist noch gefährlicher, wie die Geschichte bis heute aufzeigt.

Zitat:
“Das Geheimnis der Trinität ist die zentrale Lehre des katholischen Glaubens. Auf ihr basieren alle anderen Lehren der Kirche!”
Handbook for Today’s Catholic, S.16

Mit allen Mitteln wird versucht, diese These biblisch zu beweisen, wobei fast alle Mittel recht sind, also man will das Geheimnis der Trinität logisch mit dem Verstand erklären, lehrt aber gleichzeitig, dass man es nicht verstehen kann, da es Geheimnis der Kirche bleibt.
Welche Paradoxie! Und da will mir jemand die Trinität erklären?
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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PastorPeitl
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Wo und wann beginnt "Bibelkritik"?

Beitrag von PastorPeitl »

Die bekannteste Methode die Bibel zu kritisieren, ist die historisch kritische Methode. Da wird angezweifelt, dass Paulusbriefe von Paulus sind. Da werden Aussagen einfach als Abschreibfehler bezeichnet. Und so weiter und so fort.

Wenn das hier jemand tut, dann wird dies nicht in Zweifel gezogen.

Wenn aber jemand aus Gründen des biblischen Verlaufs (Bergpredigt) Fragen zum Alten Testament stellt, so wird dies sofort als "Bibelkritik" betrachtet.

Warum sind eigentlich Aussagen der Historisch-kritischen Methode keine Bibelkritik, Überlegungen zu Aussagen von Jesus, wie die Kritik "Ich aber sage Euch ..." schon?
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
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PastorPeitl
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Re: Wo und wann beginnt "Bibelkritik"?

Beitrag von PastorPeitl »

Vielleicht ist es aber auch gut so, dass man meine Threads dorthin verschiebt. Weil:

Dann weiss man wenigstens, wo man fundierte Gedanken zur Bibel finden kann.

Und es stimmt ja: Ja, ich kritisiere im Sinne der Bibel manche Aussagen von hiesigen Diskutanten.
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Magdalena61
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Magdalena61 »

Thema zusammengeführt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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PastorPeitl
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von PastorPeitl »

Gute Idee. Da gab es schon einen Thread. Den hatte ich übersehen. Danke!
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
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R.F.
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von R.F. »

Spice hat geschrieben: Fr 22. Okt 2021, 09:35 Die Bibel kann gar nicht kritisiert werden, denn sie ist als Buch eben das, was sie ist. Ihre Inhalte allerdings müssen verstanden werden, denn wo das fehlt, nützt es ein Buch nicht. Dann ist alles nur "chinesisch".
Die Bibel aber ist, bis auf einzelne Passagen, nicht leicht zu verstehen und deshalb eigentlich nichts für einen Laien.
Da die Bibel auch ein Geschichtsbuch ist, bleibt sie eigentlich in vielen Dingen für jemanden, der sich nicht in der Geistesgeschichte der Menschheit auskennt, weitgehend unverständlich. Sie wird fehlinterpretiert, wenn wir mit unserem heutigen Bewusstsein, das zudem noch von unerkannten Vorlieben und Abneigungen bestimmt ist, an sie herangehen. Es braucht also qualifizierte Menschen. Die sind rar gesät.
Da also Unberufene sich an der Bibelauslegung probieren, aber meinen, sie seien kompetent, gibt es eben nur widersprüchlichen "Bibelsalat" und das nicht erst seit Gründung irgendwelcher Foren, Da setzt sich nur das Chaos fort. :cry:
Um vom göttlichen Ursprung der Schrift überzeugt zu sein, muss man zunächst die heute übliche Weltsicht verwerfen. Vieles von dem, was Schüler und Studenten beigebracht bekommen, steht in völligem Gegensatz zur Schrift. Nur wenige glauben daher noch den Angaben der Schrift über die Ursprünge, über die große Flut oder über die Geschichte der Stämme Israels.

Die heute übliche Art von “Bildung” hält viele von der ernsthaften Prüfung der Schriften des Alten und Neuen Bundes auf ihre innere Geschlossenheit ab. Doch genau diese Geschlossenheit weist auf den ein und denselben Urheber der Schrift hin. Da die Schrift nicht nur Anfang der Menschheit und ihre Geschichte erklärt, sondern auch deren Zukunft, bedeutet die nicht zur Kenntnisnahme der Schrift die gefährlichste Unterlassung.
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Helmuth
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Helmuth »

Bibelkritik also.

Wieder benötigen wir zwei grundsätzliche Definitionen:

- Was ist die Bibel?
- Was ist Kritik?

Solange das nicht geklärt ist, können wir sie nicht in ein Verhätnis setzen was nun Kritik an der Bibel wäre. Was die Bibel ist, dazu könnte man noch eine einfache Übereinstimmung finden. Ich setze sie als den weltweit anerkannten Kanon mit seinen als "Heilige Schriften" benannten 66 einzelnen Bücher.

Es gibt auch noch andere kanonische Zusammensetzungen, aber mit dem Kanon der 66 Bücher könnte man die allgemeine Übereinkunft erzielen, jedenfalls hier, um das Them weiter behandeln zu können. Und das ist wichtig, denn wer z.B. als apokryph eingestufte Schriften hinzuzählen möchte, der wird schon aufgrunddessen kritisiert. Es ist also wichtig, über welchen Kanon wir reden.

Bei Kritik wird es erfahrungsgemäß schwieriger, als der Begriff für mein Dafürhalten vorschnell konnotiert wird, meistens im negativen Sinn.

Einen Menschen kritisieren versteht man allgemein als über ihn mal herziehen. Ich denke aber, dass dies erst durch eine entsprechende Ergänzung zu dieser Aussage gebracht werden kann, in dem er unstatthaft kritisiert wird. Erst durch "unstatthaft" ergibt sich die negative Aussage.

Und auch positiv konnotiert muss er ergänzt werden, um es im positiven Sinn aufzufassen. Wenn ich sage: Wir bedanken uns sehr für diese hervorragende Kritik über dies und das, dann setzt erst das Adjektiv "hervorragend" die Aussage in einen positiven Sinn.

Mein Definitionsversuch: Kritik ist an sich mal nur eine Auseindersetzung mit einem Sachgegenstand, der auf etwas hin genauer untersucht wird. Man untersucht den Gegenstand "kritisch" im Sinne von wertfrei. Man legt dazu Fakten dar und anaysiert nach möglichst objektiven Methoden, soweit vorhanden.

Die Zielsetzung der kritischen Betrachtung ist davon aber unabhängig, denn dann wird auch etwas bewertet. Das wird oft damit verwechselt. Jede Exegese tut das auf diese Weise und es ist anders gar nicht möglich, um ein bestimmtes Textverständnis zu erhalten.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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PastorPeitl
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von PastorPeitl »

Du, da gibt es ein unheimlich schlaues Buch. Duden heisst es:

https://www.duden.de/rechtschreibung/Bibel
Gesamtheit der von den christlichen Kirchen als offenbartes Wort Gottes betrachteten Schriften des Alten und Neuen Testaments; heiliges Buch der Christen, Heilige Schrift
https://www.duden.de/rechtschreibung/Kritik
[fachmännisch] prüfende Beurteilung und deren Äußerung in entsprechenden Worten
Solltest Du Dir nicht das Ziel gesteckt haben, im Ruhestand die deutsche Sprache neu zu erfinden, nenn sie aber anders, weil es ansonsten zur Verwechslungsgefahr kommen könnte, sind diese Begriffe alle bereits definiert.

Sollten wir aber bei der herkömmlichen Sprache bleiben, so ist eine Bibelkritik eine fachmännisch prüfende Beurteilung und Äusserung in entsprechenden Worten über die Gesamtheit der von den christlichen Kirchen als offenbartes Wort Gottes betrachteten Schriften des Alten und Neuen Testaments.

Bedeutung für dieses Forum

Sollten also Äusserungen über die Heilige Schrift als fachkundig erkannt werden, ist dieses Forum so lieb und verschiebt geeignete Threads und Aussagen in die Bibelkritik. Nicht verstanden habe ich gestern den Vorschlag, warum man schauen sollte, dort wieder rauszukommen.

Fachkundige Äusserungen zu treffen ist doch keine Schande.
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Abischai
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Abischai »

Bei der Dudendefinition bez. "Bibel" stimme ich voll zu. Was die "Kritik" angeht, fehlt mir da der Sinnbezug zu "Krise".
Und noch ein guter Hinweis eines schlauen Menschen: "Kritik ist kostenlose Beratung".
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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PastorPeitl
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von PastorPeitl »

Typisches Beispiel für Kritik:

Der Literaturkritiker

https://www.duden.de/rechtschreibung/Literaturkritiker

Der liest Bücher und gibt hierzu Stellungen ab, weil er viel von Büchern versteht.

Genauso ist es bei einem Bibelkritiker. Denn: Die Bibel ist ein Buch. Oder besser gesagt die Sammlung mehrerer Bücher, die man in zwei Sammelbände, das Alte und das Neue Testament zusammengefasst hat.
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