Oleander hat geschrieben: ↑Di 7. Nov 2023, 13:15
20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.
Bin ich nun deswegen ein Vertreter des Präterismus?
Diese Worte Jesu galten ja schon, als er sie aussprach. Daneben spricht er aber zusätzlich von einem künftigen Erscheinen
nach dem Fall Jerusalems und der
danach eintretenden Großen Drangsal. Und auch die Apostel sprechen vom zukünftigen Erscheinen, ebenso die Engel, die nach Jesu Himmelfahrt ankündigen, dass er auch so zurück kommen wird (Apostelgeschichte 1,9-11). Jesus Christus ist geistig anwesend bei bei der persönlichen Versammlung, wie das ja auch schon in der Apostelgeschichte der Fall war. Aber seine Parousia die sogenannte Ankunft oder Wiederkehr liegt noch in der Zukunft, auch aus Sicht der Apostel. Obwohl Parousia wörtlich Bei-Sein oder Gegenwart heisst, wird im Kontext von Jesus ausschließlich auf etwas Erwartetes oder Gehofftes hingewiesen. Es geht also nicht darum, dass er jetzt schon da ist, sondern um seine zukünftige Gegenwart als König. Seine Anwesenheit in seinem Namen unter den Gläubigen ist nicht diese Parousia.
Was Präteristen auch gerne verdrehen, deswegen habe ich es eben betont, dass die große Drangsal kommt, nachdem der Greuel der Verwüstung in Jerusalem steht. Ob damit nun die Umwandlung in eine römische Kultstätte gemeint ist, oder dass der Zerstörung schon zahlreiche innere Verwerfungen und Abscheulichkeiten vorausgingen (Konflikte unter den jüdischen Parteien mit Mord und Totschlag), ist da eigentlich nebensächlich. Präteristen lassen mit der Zerstörung Jerusalems, die sie ja als Babylon interpretieren, die Drangsal aber enden. Die Zeit der Nationen, in der sie Jerusalem zertreten werden, ist auch nicht vorbei damit, sondern beginnt damit erst, denn seit der Zerstörung war Jerusalem und der Tempelbereich nie mehr in jüdischer autonomer Hand. Seit 1300 Jahen steht da die
Al-Aqsa-Moschee.
Oleander hat geschrieben: ↑Di 7. Nov 2023, 13:15
Was verstehn denn die meisten darunter?
Ich verstehe darunter das, was Jesus im Gleichnis vom Weizen und Unkraut (Matthäus 13,24-30) als Ernte bezeichnet, welche auch in Offenbarung 14,14 ff beschrieben wird. Es ist ein zeitliches und ein kollektives Ereignis, dass alle gemeinsam erleben werden.