Lebenswege
Re: Lebenswege
Bei mir hatte die Indische Spiritualität Interesse geweckt. Aber ich plante 3 Monate und suchte mir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in ganz Indien heraus. Das musste dann sinnvoll miteinander verbunden werden. So sind unglaubliche 10000 km zusammengekommen. Alles mit der Dampflokomotive in der billigsten Klasse mit Holzbank zum Schlafen. Dazu noch Busse.
Im Norden kam ich bis Rishikesh und in Nepal nach Kathmandu und Pokhra.
Allerdings bin ich erst von Bombay nach Delhi gefahren, um Freunde von Freunden zu treffen zum Eingewöhnen. Die Studenten waren nicht da. Und so fuhr ich wieder zuerst zur Südindien Rundreise.
Im Norden kam ich bis Rishikesh und in Nepal nach Kathmandu und Pokhra.
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Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
Re: Lebenswege
Johncom hat geschrieben: ↑Sa 18. Mai 2024, 00:42 Es ist besser, jeder bleibt in seiner Religion.
Eine öffentlich dargestellte Konversion, ein Übertritt in einen andere, kann Familien zerreißen.
Wer ganz raus will aus dem natürlichem sozialen Umfeld, soll das gerne tun.
Aber er sollte wissen, dass wahrscheinlich andere leiden werden für seine Entscheidung.
https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us10%2C3534 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. 36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.
38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. 39 Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Lebenswege
Ist bei dir geplant darauf noch zu antworten? viewtopic.php?p=575986#p575986
Ich habe den Eindruck, diese Grundfrage sollte etwas mehr geklärt werden, bevor ich andere Teile von dir dann weiter aufgreife.
Re: Lebenswege
Es war nur ein Gedanke. Ein Gehöft oder Kloster, eine für manches ideale Anlage versuchsweise anders zu beleben. Retreats für eine Zielgruppe, die ähnlich interessiert ist. In der Gelddingen kann auch ein Mittelweg gefunden werden, selber keine hohen Preise verlangen oder auf Spendenbasis. Geld muss man weder verteufeln noch anbeten.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Do 16. Mai 2024, 11:58Ideal für Retreats? Wie sich sowas anfühlt, interessante Veranstalter und Gäste, das kann man ja auf sich zukommen lassen.
Könnte theoretisch überlegt werden, inwieweit man da zusammenkommen könnte. Schon immer. Ein solches unterm Strich eher kommerziell auftretendes, in ökonomischen Zwänge verfangenes "spirituelles" Seminarunternehmen wie an vielen anderen Orten wollen wir aber wohl nicht. Aber da wird es für viele Menschen, die Konsumstrukturen gewohnt sind nach gemachter Erfahrung auch unheimlich. Sie sind nicht auf Geld aus, wo ist der Haken?
Wenn ihr an eine Gruppe vermietet, ist das nur für ein paar Tage. Danach kann man "nachspüren", ob und wie oft so was wiederholt werden kann. Und aus Gästen werden vielleicht spätere Mitlebende in eurem Projekt, wer weiß.
Das sind, wie ich annehme, Trainings-Orte. So was geht über Führung, zumindest Selbstdisziplin. Du zitierst einen Vipassana-Kurs mit bestimmten Regeln.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Do 16. Mai 2024, 11:58
Ich verstehe noch nicht wirklich, was du damit ausdrücken möchtest. Nehmen wir mal ein buddistisches Zentrum.
Angenommen ihr gestaltet eure Anlage als Jugendherberge für Klassenfahrten, dann gehts sicher in solche Richtung.Soetwas würdest du quasi als spirituell irregeleitet kritisieren? Wenn Jugendliche entdecken würden, daß man im buddhistischen Zentrum gut Orgien feiern kann, dann sind diese nicht aufzuhalten "weil wir alle eins sind"?
Re: Lebenswege
Die indische Spiritualität ist das eine, das Leben "live" das andere.oTp hat geschrieben: ↑Sa 18. Mai 2024, 10:01 Bei mir hatte die Indische Spiritualität Interesse geweckt. Aber ich plante 3 Monate und suchte mir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in ganz Indien heraus. Das musste dann sinnvoll miteinander verbunden werden. So sind unglaubliche 10000 km zusammengekommen. Alles mit der Dampflokomotive in der billigsten Klasse mit Holzbank zum Schlafen. Dazu noch Busse.
Indien kam mir vor wie ein Bilderbuch, alle Jahrhunderte der Entwicklung sieht man gleichzeitig nebeneinander. Hier ein Ochsen-Fuhrwerk, daneben High Tech Industrie.
Auch die Spiritualität, die es früher mal gab, im nahen Osten und Europa, ist dort lebendig als gäbe es keine Zeit.
Ammachie, Mata Amritanandamayi, konnte ich 1982 erleben, da war sie noch jung und schlank. Der Ashram bestand aus Hütten, so groß wie 2 Garagen und einem Toiletten-Häuschen. Die Darshan-Nächte 3 mal in der Woche, die Massen der Zuflucht suchenden, das waren Bilder für mich, die mich an Kirchenmalereien erinnerten. Biblisches wieder Erkennen.
Amma wurde in der Welt bekannt, ich traf sich noch einige Male in der Schweiz, einmal in Österreich, 2 mal in NRW.
Sehr beeindruckend. Aber die eigentliche indische Spiritualität lässt sich in den Advaita-Lehren finden. Da gibt es auch keine "Götter und Götzen" und was auch immer.
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Re: Lebenswege
Ja, gut. Soetwas war immer vorstellbar, dann und wann wurde auch schon manches ausprobiert. Aber so wirklich erreichte es nie die Zielgruppe, gerade auch mit jetzigem Erfahrungs-, Verwunderungs- und Reflektionsstand? Es fand statt und blieb letztlich eher Fremdkörper, klang kaum nach, brachte vor Ort nichts voran.
Gab es bisher wohl nicht. Dafür gelingt es vor allem wohl nicht Menschen bevor sie kommen wenigstens halbwegs genügend begreifen zu machen, was Zweck des Ortes ist, wofür unser Kloster steht. Da stehen wir seit mehr als 10 Jahren und wir fanden bisher keinen Weg das entsprechend hinzubekommen. Wenn davon ausgegangen würde, daß eben nur eine kleinere Minderheit mehr per bereits vorhandener Veranlagung fähig wäre es entsprechend zu verstehen, dann gelingt es uns (jetzt noch mal eher irdisch aktiv gesehen) nicht solche Leute auf den Ort aufmerksam zu machen. Erkennbar ist auch, wie stark Versuche die vorhandene Ausrichtung irgendwem wenigstens "kulturell darstellend" nachvollziehbarer zu machen schon auffallend häufig eher bald aggressives Verhalten, Abwehr bei anderen auslöst. Was aus Perspektive eines Christen (Christus wurde bekanntlich sogar ermordet) ja nicht zwingend darauf hindeuten muß, daß das zeige, man selbst sei wohl irgendwie falsch.Und aus Gästen werden vielleicht spätere Mitlebende in eurem Projekt, wer weiß.
Achso, so kann theoretisch vielleicht unterschieden werden. Klöster wären für dich dann immer "Trainingsorte"?Das sind, wie ich annehme, Trainings-Orte.
Was unserem Verständnis dann ja wieder nicht entspräche. Aber deinem vielleicht, da ein paar Grenzen gesetzt werden, wer hierhin passe und wer nicht.So was geht über Führung, zumindest Selbstdisziplin.
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Re: Lebenswege
Wir verstehen ein Kloster als einen Ort, an dem sich Menschen Wesentlicherem, Gott hinwenden können. Viele Menschen erleben sich selbst in ihrem weltlichen Alltag als in soetwas beschränkt, gehemmt, gehindert. Es liegt in der Hand jedes Menschen sich auch bezüglich der äußeren Daseinsumstände zu entscheiden, was wie sehr geliebt, vorrangig wertgeschätzt, welchen Dingen wie sehr tatsächlich Raum gegeben wird.Johncom hat geschrieben: ↑Mi 15. Mai 2024, 15:42Das sind ja erstmal schöne Worte. Stehen die bisherigen Teilnehmer in ihrer Kraft usw ..? Wenn ja, reicht deren Kraft vielleicht so weit, mit Neuen umzugehen, die auf den 1. Blick noch nicht so dazu passen?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Mi 15. Mai 2024, 10:37Das ist vielleicht etwas, das nicht jedem schnell mit Worten ganz eindeutig vermittelbar ist. Im Jakobgut ist der Wunsch eher, daß Beteiligte "in ihrer eigenen Kraft stehen" und diese entfalten, durchlichten (siehe Werte).
"Eigene Kraft" wäre durchaus etwas, dem sich auch in der Stille, in "Meditation" genähert werden könnte. Wie ist mein Herz eigentlich verfasst? Was ist in mir? Was habe ich eigentlich mehr von anderen Menschen übernommen, denen ich gefallen wollte, was eigentlich nicht so wirklich zu mir passt? In der Ruhe kommen bei vielen Menschen ja ersteinmal recht drängende Impulse ins Bewußtsein, die als unangenehm empfunden werden. Wegen soetwas fliehen viele Menschen wohl vor Ruhe. Sie bleiben "mit sich" daher im Unreinen, in einer brausenden inneren Verfasstheit. Wer sollte soetwas wollen? Wozu ist es gut einen solchen Zustand zu halten? Um soetwas geht es nach meinen Begriffen ersteinmal dabei "in die eigene Kraft zu kommen".
Du hast dann noch wohl die Vorstellung, wir würden nicht Kraft aufbringen mit "Neuem" umzugehen. wir würden vielleicht in etwas festgefahren sein. Ich sehe wiederholt gemachte Erfahrungen ja gerade nicht als "Neues" an. ;) Darüber hinaus war dieser Ort immer offen für Leute, die ohne einem vielleicht erwarteten Raster zu entsprechen dann doch nach einem gewissen Kennenlernen als passend erfahren würden.
Wozu sollte soetwas auch gut sein, wenn sich etwas tatsächlich wieder so darstellt, wie schon wiederholt erlebt? Du denkst da vielleicht an eine Art Traumaverhalten, ein generelles Abblocken, nicht mehr offen sein. Ich hoffe nicht, daß soetwas da bei uns eine stärkere Rolle spielt. Und vielleicht bist du es, der da zu schnell zu klischeehafte Annahmen macht. ;)Kann es sein, man will frühere negative Erfahrungen nicht wiederholen?
Was mich allerdings schon hemmt ist, wie sich die Abläufe von "Kandidaten" her gegenüber uns immer wieder ähneln. Es ist etwas wie die gleiche Partie Schach zum hundertsten Mal zu spielen, wobei der andere ganz aufgeregt ist die neue Partie Schach zu spielen. Was das angeht würde ich mir inzwischen schon eine gewisse Abstumpfung attestieren.
So wirklich sehe ich in deiner Reaktion kein Eingehen auf meinen Punkt an der Stelle.Könnte auch ein Widerspruch sein. Ja sicher geht beides: hier der Alltag, da die Andacht. Im Sakralen kann echte Verwandlung passieren, so wird es überall bestätigt. Auch Alltagsprobleme lösen sich.Soweit ich sehe ist weltweit eine kollektivistische Haltung unter Menschen die Regel. Christlicher Individualismus ist eine Ausnahme.
Den Begriff christlicher Individualismus kannte ich noch nicht. Was soll das sein? Ich denke, aus dem Gewissen handeln?
Ja, eine Verpflichtung vor eigenem Gewissen hat damit zu tun, würde ich sagen.
Mein Punkt war hier, daß "Verbundensein" eventuell da auf deutlich unterschiedlichen Ebenen stattfände.Verbundensein ist wichtig.Jedes Gotteskind für sich ("Gott über alles lieben"). Und aus diesem erst entsteht ihr Verbundensein, ihre seelische Verwandtschaft. Das ist ungefähr unsere Norm für gute Gemeinschaft und das finde ich gut.
So wie ich es immer wieder erlebt habe, gibt es z.B. viele Menschen, die einen starken Trieb zu geschäftigem äußeren Tun haben, darin auch immer wieder starken Herrschdrang aus einem inneren Ungleichgewicht entwickeln. Viele Menschen wollen ihren Unfrieden sozusagen fortpflanzen und werden in Begegnung mit bei uns vorhandener Ruhe (einer in der eben nicht letztlich auf bei uns kritisch gesehener Weise gelenkt, geführt würde) eben schon öfters etwas "wie besessen". "Die da draußen" sind schon so oft in einem so problematischen inneren Zustand, daß der vor Ort gewünschte Freiraum zu etwas würde, das es sowieso an vielen Orten schon gibt.Aber außer "der passt nicht zu uns"?
Wer möchte denn überhaupt "Hilfe" in der Weise, die bei uns als hilfreich angenommen würde?Wenn ich auch dem Hilfe anbiete, der nicht zu mir passt, jemand, der mich schön öfters genervt hat, dann gehe ich raus aus meiner Komfortzone.
Du bist vielleicht so orientiert "in der Welt" zu stehen und mit allem umzugehen, das dir eben begegnet. Bei mir kam da ähnlich wenig heraus wie bisher hier vor Ort jenseits einiger weniger Mitbewohner zu einer Zeit. Wie setzt du es denn um, mit einem Fußball-Ultra redest du dann nur über Fußball?
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Re: Lebenswege
Habe ich vielleicht vorher übersehen, jetzt fällt mir auf dass du Kloster sagst. Ein Kloster sehe ich wirklich als klassische Form, also mit geregelten Tagesabläufen, Gebeten, Diensten. Und Kloster sind Ordensgemeinschaften, man trägt sogar Kutten, also Uniformen. Es gibt einen Abt, Führung! .... das muss ein erfahrener Mensch sein. Ich lernte mal, wenn besonders gegensätzliche Charaktere zu integrieren sind, sagen wir einer ist ein Messie, der andere ein Ordnungs-Fan, dann gibt er ihnen eine gemeinsame Zelle. Als Lern-Aufgabe. Ein Kloster, das individuelles Christ-sein betont, das ist dann wie ein Experiment. In der heutigen Zeit gibt es sicher massenhaft Ausstiegs-Willige, gerade in der älteren Generation. Auch weil die Familien verfallen, so viele haben keine Kinder oder auch solche fühlen sich nicht mehr gebraucht, so viele Geschiedene. So viele würden gerne "zu sich kommen" abseits des Stadt-Lebens.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑So 19. Mai 2024, 09:51 Wir verstehen ein Kloster als einen Ort, an dem sich Menschen Wesentlicherem, Gott hinwenden können. Viele Menschen erleben sich selbst in ihrem weltlichen Alltag als in soetwas beschränkt, gehemmt, gehindert. Es liegt in der Hand jedes Menschen sich auch bezüglich der äußeren Daseinsumstände zu entscheiden, was wie sehr geliebt, vorrangig wertgeschätzt, welchen Dingen wie sehr tatsächlich Raum gegeben wird.
Sehr gut formuliert. Mir fällt das Wort "verwundet" ein. Verwundet sein, weil man geschieden wurde. Weil man in seinem Beruf nicht anerkannt wurde, weil der Beruf nicht mehr gebraucht wurde. Weil man weg rationalisiert wurde. Alles kann geheilt werden, auch eigene Fehler und Lebenslange Illusionen sollten erkannt werden. Man sollte seinen Stolz ablegen können. In einem Kloster, denke ich, fängt man wieder von vorne an. Aber im Kloster aufgenommen werden, so soll es früher gewesen sein, gibts nicht umsonst. Früher habe der Bewerber einige Nächte vor der Tür geschlafen bevor man ihn überhaupt angehört hat."Eigene Kraft" wäre durchaus etwas, dem sich auch in der Stille, in "Meditation" genähert werden könnte. Wie ist mein Herz eigentlich verfasst? Was ist in mir? Was habe ich eigentlich mehr von anderen Menschen übernommen, denen ich gefallen wollte, was eigentlich nicht so wirklich zu mir passt? In der Ruhe kommen bei vielen Menschen ja ersteinmal recht drängende Impulse ins Bewußtsein, die als unangenehm empfunden werden. Wegen soetwas fliehen viele Menschen wohl vor Ruhe. Sie bleiben "mit sich" daher im Unreinen, in einer brausenden inneren Verfasstheit. Wer sollte soetwas wollen? Wozu ist es gut einen solchen Zustand zu halten? Um soetwas geht es nach meinen Begriffen ersteinmal dabei "in die eigene Kraft zu kommen".
Zu welchem Orden hat euer Kloster früher gehört?
So wie du es sagst, habt ihr eure Gründe, wer passt und wer nicht. Aber es kann sein, dass ihr als kleine Gruppe euch gefunden habt, und das Wort klingt kritisch: eure Komfortzone schützen wollt. Das klassische Motiv der klösterlichen Orden war immer so etwas wie Gott dienen und den Menschen. Und ich vermute, wenn es Abläufe gäbe wie sakrale Feiern, Meditationen, dann würden sich Verschiedenheiten wie von selbst lösen.Du hast dann noch wohl die Vorstellung, wir würden nicht Kraft aufbringen mit "Neuem" umzugehen. wir würden vielleicht in etwas festgefahren sein. Ich sehe wiederholt gemachte Erfahrungen ja gerade nicht als "Neues" an. Darüber hinaus war dieser Ort immer offen für Leute, die ohne einem vielleicht erwarteten Raster zu entsprechen dann doch nach einem gewissen Kennenlernen als passend erfahren würden.
Ganz bestimmt. Ich kann nur antworten auf das, was du selber sagst. Oder, was ich aufgenommen habe. Mein Punkt ist: das Gemeinsame im Spirituellen löst meistens die zwischenmenschlichen Ungereimtheiten. Also nicht immer, es müssen alle wollen. Manche wollen ein bischen hier und ein bischen da.Und vielleicht bist du es, der da zu schnell zu klischeehafte Annahmen macht.
Ich dachte gerade, das ist wie Dating, die passende Lebenspartnerin suchen. Unter Hunderten ist nie die richtige dabei. Dann schaut man in andere Kulturen, wie Indien, arabische Länder, wo der Clanchef einen Vorschlag macht, oder der Astrologe ... also Ehe-Anbahnung wird "arrangiert". Und diese Ehen werden viel weniger geschieden als bei uns im Westen. Vermutlich weil die Gesellschaften religiöser sind, weil man "nach oben" vertraut?Was mich allerdings schon hemmt ist, wie sich die Abläufe von "Kandidaten" her gegenüber uns immer wieder ähneln. Es ist etwas wie die gleiche Partie Schach zum hundertsten Mal zu spielen, wobei der andere ganz aufgeregt ist die neue Partie Schach zu spielen. Was das angeht würde ich mir inzwischen schon eine gewisse Abstumpfung attestieren.
Das kann sein. Ich behaupte ja, im Persönlichen ist kein Heil. Es muss sein im Weltlichen, die Wirtschaft würde sonst nicht funktionieren. Nur wer echtes dankbares spirituelles Glück sucht, sollte das ganz Große im Fokus haben, das ist nicht der Mensch in Gefühlen und Vorstellungen.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑So 19. Mai 2024, 09:51So wirklich sehe ich in deiner Reaktion kein Eingehen auf meinen Punkt an der Stelle.
Ebenen? Von denen gibt es je nach Vorstellungs-System vielleicht unzählige. Verbundensein mit der allerhöchsten Ebene verbindet wahrscheinlich alle relativen Ebenen.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑So 19. Mai 2024, 09:51Mein Punkt war hier, daß "Verbundensein" eventuell da auf deutlich unterschiedlichen Ebenen stattfände.
Auch hier: wenn ihr euch als Gemeinschaft der stillen Besinnung darstellt, vielleicht 3 kontemplative Andachten täglich als Teilnahme-Pflicht voraussetzt, dann würden Kandidaten erst gar nicht erscheinen, die ihre Überaktivität zur Schau stellen.So wie ich es immer wieder erlebt habe, gibt es z.B. viele Menschen, die einen starken Trieb zu geschäftigem äußeren Tun haben, darin auch immer wieder starken Herrschdrang aus einem inneren Ungleichgewicht entwickeln. Viele Menschen wollen ihren Unfrieden sozusagen fortpflanzen und werden in Begegnung mit bei uns vorhandener Ruhe (einer in der eben nicht letztlich auf bei uns kritisch gesehener Weise gelenkt, geführt würde) eben schon öfters etwas "wie besessen".
Also ich bin draußen auch engagiert. Eher mit oberflächlichem Ernst. Mit einigen kann ich mich etwas über geistige Themen austauschen und öfters auch zusammen können. Meditation gilt für mich täglich, ich weiß gar nicht wie es ohne wäre. Aber das hindert mich nicht, mit früheren Kollegen immer noch in einer Fußball-Tippgemeinschaft mitzumachen. Ich bin nicht auf dem Laufenden was Bundesliga angeht, aber meistens ganz vorne. Es ist nur Spiel.Du bist vielleicht so orientiert "in der Welt" zu stehen und mit allem umzugehen, das dir eben begegnet. Bei mir kam da ähnlich wenig heraus wie bisher hier vor Ort jenseits einiger weniger Mitbewohner zu einer Zeit. Wie setzt du es denn um, mit einem Fußball-Ultra redest du dann nur über Fußball?
Wie ist es wenn ihr als spirituelles Zentrum die gemeinsame Andacht voraussetzt? Gibt es da eine Kapelle?
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Re: Lebenswege
Das Jakobgut bezeichnet sich selbst als Kloster. Oder auch als alternative Kommune, etc. Das sind Versuche Begriffe zu finden, die bei anderen zumindest teilweise eine korrekte Einordnung auslösen könnten. Soweit uns bekannt haben solche Begriffe aber auch stets Nachteile, daß durch sie auch öfters Vorstellungen aufploppen, die nicht zutreffend sind. Solide etablierte Begrifflichkeiten gibt es zu Vielem, was unseren Rahmen betrifft offenbar in dieser Zeit und in dieser Sprache nicht. Das erschwert die Kontaktaufnahme zu ähnlich Gesinnten. Wohl von allen Seiten her.
Das ist oft wohl so. Bei uns gar nicht.Ein Kloster sehe ich wirklich als klassische Form, also mit geregelten Tagesabläufen, Gebeten, Diensten. Und Kloster sind Ordensgemeinschaften, man trägt sogar Kutten, also Uniformen.
Ich würde eher die militärähnlichen Strukturen, wie sie seit langer Zeit in christlichen Orden stark dominieren für einen Schritt weg vom eigentlichen Ideal betrachten. Auch wir sehen, wie es zu soetwas kommen kann, besonders wenn es viele Bewerber gibt, die den eigentlichen Sinn nicht aus sich verstehen. Oft wurden Kinder durch Eltern ins Kloster gegeben, da wäre dann die Erwartung völlig die einer äußeren erziehenden Struktur, die den Menschen gut zu Gott bringe. All das mag vielleicht seinen Platz haben. Aber einen äußeren Takt vorzugeben heißt soweit wir sehen sich auch gegen einen bei manchen wünschenswerterweise vorhandenen inneren Takt zu wenden. Alles Äußere mag im Guten den Zweck haben, etwas Innerliches irgendwann im einzelnen Menschen hervorzubringen. Aber kann soetwas dann gelingen, wenn der äußere Takt soetwas auch entgegenwirkt? Wenn der Zweck ins Kloster zu gehen wäre sich mehr Göttlichem hinzugeben, dem im eigenen Dasein mehr Raum zu geben, dann gäbe es da ein Problem, das so ähnlich wohl in vielen Bereichen menschlichen Daseins entsteht. Einige übertreten Grenzen, es wird dann versucht durch Regeln soetwas zu verhindern und die Regeln erschweren dann auch das Leben derer, deren Orientierung und streben eigentlich wünschenswert wäre.Ein Kloster, das individuelles Christ-sein betont, das ist dann wie ein Experiment.
Ich weiß nicht? Wir möchten gerne sehen, daß jemand zu uns mit unserer Ausrichtung kommen würde, nicht von irgendetwas weg.In der heutigen Zeit gibt es sicher massenhaft Ausstiegs-Willige, gerade in der älteren Generation.
Ich denke, das wären oft gemachte Erfahrungen, mit denen sich derjenige auch bewußt oft befassen würde. Das was in Stille zutage tritt wäre auch oft Weggedrängtes? Innerlich nicht Verstandenes? "Wieso bewegt mich diese eine Kleinigkeit nur so?"Mir fällt das Wort "verwundet" ein. Verwundet sein, weil man geschieden wurde. Weil man in seinem Beruf nicht anerkannt wurde, weil der Beruf nicht mehr gebraucht wurde. Weil man weg rationalisiert wurde. Alles kann geheilt werden, auch eigene Fehler und Lebenslange Illusionen sollten erkannt werden.
Bezogen auf deine Beispiele vielleicht ersteinmal (wirklich) sich selbst etwas mehr finden.Man sollte seinen Stolz ablegen können.
In einem mit oben angesprochener äußerer militärartiger Struktur vielleicht aus deren Perspektive. Wir hier würden eher schauen: Wo stehst du?In einem Kloster, denke ich, fängt man wieder von vorne an.
Wobei seit einigen Jahrzehnten die Situation bei den Klöstern oben angesprochener Verfasstheit ja so ist, daß ein massiver Teilnehmerschwund zu beobachten ist.Aber im Kloster aufgenommen werden, so soll es früher gewesen sein, gibts nicht umsonst. Früher habe der Bewerber einige Nächte vor der Tür geschlafen bevor man ihn überhaupt angehört hat.
Wir sind wir. Und unsere Perspektive betrachtet "Konfessionen"/"Sekten" ja mit Blick auf biblische Lehre kritisch, als aus Sünde resultierend. Und alte Orden sind heute eigentlich alle auch "konfessionell", zumindest in diese Lage historisch inzwischen hineingeschlittert. Wir nicht und das lehnen wir auch ab. Wenn es um die Hinwendung zu Göttlichem geht, dann ist all solches vor der Welt "Wichtige" auch nicht bedeutend. Bedeutend ist, ob das eigentliche Ziel gut gelingt, gute Bedingungen vorfindet.Zu welchem Orden hat euer Kloster früher gehört?
Das wäre eine durch dich aufgeworfene Frage. Wobei ich deine damit verbundenen Idealvorstellungen bisher wohl noch nicht so gut verstehe.So wie du es sagst, habt ihr eure Gründe, wer passt und wer nicht. Aber es kann sein, dass ihr als kleine Gruppe euch gefunden habt, und das Wort klingt kritisch: eure Komfortzone schützen wollt.
Ich würde sagen, das teilen wir auch.Das klassische Motiv der klösterlichen Orden war immer so etwas wie Gott dienen und den Menschen.
Ich bin mir sicher, daß nicht.Und ich vermute, wenn es Abläufe gäbe wie sakrale Feiern, Meditationen, dann würden sich Verschiedenheiten wie von selbst lösen.
Ich vermute, das würde so sein, wenn bei einem Beteiligten selbst entsprechend entschiedene Wertschätzung und Prioritätsempfinden dafür vorhanden wäre.Mein Punkt ist: das Gemeinsame im Spirituellen löst meistens die zwischenmenschlichen Ungereimtheiten. Also nicht immer, es müssen alle wollen. Manche wollen ein bischen hier und ein bischen da.
Welcher hinzukommende Mitbewohner würde aus sich eine solche Einstellung mitbringen? Typisch bei uns war wiederholt ab einer gewissen Zahl ungefähr jenseits 5 Personen, daß oft relativ neu Hinzugekommene sich gegenseitig zerstritten. Dann ging der einen von denen wieder. Etwas darauf der andere. Ich habe die Vermutung, daß besonders der andere dann oft geht, weil der sich irgendwie Parteinahme der anderen gewünscht hätte und ohne solche erlebt zu haben sich ebenfalls gekränkt fühlte.Ich dachte gerade, das ist wie Dating, die passende Lebenspartnerin suchen. Unter Hunderten ist nie die richtige dabei. Dann schaut man in andere Kulturen, wie Indien, arabische Länder, wo der Clanchef einen Vorschlag macht, oder der Astrologe ... also Ehe-Anbahnung wird "arrangiert". Und diese Ehen werden viel weniger geschieden als bei uns im Westen. Vermutlich weil die Gesellschaften religiöser sind, weil man "nach oben" vertraut?
Und etwas habe ich inzwischen den Eindruck geklärt zu haben, was du unter "Person" verstehst, so ganz klar ist die Sache aus meiner Sicht begrifflich aber noch immer nicht. Eventuell auch, weil deine Ideen dazu selbst etwas "matschig" sind. ;)Ich behaupte ja, im Persönlichen ist kein Heil.
Gott ist vieles möglich.Es muss sein im Weltlichen, die Wirtschaft würde sonst nicht funktionieren.
Hm.Nur wer echtes dankbares spirituelles Glück sucht, sollte das ganz Große im Fokus haben, das ist nicht der Mensch in Gefühlen und Vorstellungen.
Es geht um Empfinden. Das könnte eines auf unterschiedlichen "Ebenen" sein, würde ich sagen. Der Begriff "Ebenen" ist egal, es ist nur ein Versuch von mir dazu etwas auszudrücken. Oder gibst du da eben vor allem irgendwelche von Menschen an dich vermittelten Lehren weiter?Ebenen? Von denen gibt es je nach Vorstellungs-System vielleicht unzählige. Verbundensein mit der allerhöchsten Ebene verbindet wahrscheinlich alle relativen Ebenen.
Allerdings ich auf Suche nach einem entsprechenden Platz wohl auch nicht.Auch hier: wenn ihr euch als Gemeinschaft der stillen Besinnung darstellt, vielleicht 3 kontemplative Andachten täglich als Teilnahme-Pflicht voraussetzt, dann würden Kandidaten erst gar nicht erscheinen, die ihre Überaktivität zur Schau stellen.
Und beides berührt dein Herz ähnlich tief?Mit einigen kann ich mich etwas über geistige Themen austauschen und öfters auch zusammen können. Meditation gilt für mich täglich, ich weiß gar nicht wie es ohne wäre. Aber das hindert mich nicht, mit früheren Kollegen immer noch in einer Fußball-Tippgemeinschaft mitzumachen. Ich bin nicht auf dem Laufenden was Bundesliga angeht, aber meistens ganz vorne. Es ist nur Spiel.
Nein, solche Strukturen sind nicht unsere.Gibt es da eine Kapelle?