Die Lehre des Arian

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
Zippo
Beiträge: 4479
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Die Lehre des Arian

Beitrag von Zippo »

Otto hat geschrieben: Sa 30. Aug 2025, 13:16
Zippo hat geschrieben:Ich habe mal alle Verse weggelassen, die meiner Meinung nach nicht treffen, weil es bei Jesus um eine einzigartige Geburt ging.
Jesus (als himmlisches Lebewesen) war ja im Himmel lange Zeit vor seiner Mensch-Werdung der einzig gezeugter/erstgeborener Sohn Gottes. Er war vor jede andere Schöpfung erschaffen. Vor jeden Engel, vor dem Universum…Seine menschliche Geburt war natürlich auch einzigartig.
Im Himmel gibt es eigentlich keine Zeugung, eigentlich auch keine Geburt. Das sind Vorgänge, die sich auf das irdische Leben beziehen. Wenn da von dem Erstgeborenen vor aller Schöpfung geschrieben steht, dann bezieht sich diese Beschreibung also zunächst auf unser irdisches Verständnis.
Der Herr Jesus spricht allerdings davon, daß man aus dem Geist geboren werden kann.
[ELB-CSV: Joh. 3,6] Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.
Insofern kann man sich vorstellen, werden die Söhne des Himmels aus Geist geboren. Es muß allerdings der Erstgeborene in dieser Hinsicht nichts besonderes sein. Er ist einfach der Erste von allen Söhnen des Himmels und wurde durch seinen Wunsch und sein Wort zum Urheber aller weiteren Söhne Gottes und auch der Irdischen Schöpfung. Kol 1,15-17
Deswegen heißt es ja, "durch und um dessentwillen" wurden alle Dinge erschaffen.
[ELB-CSV: Heb. 2,10] Denn es geziemte ihm, um dessentwillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit brachte, den Urheber ihrer Errettung durch Leiden vollkommen zu machen.
Gott fand es gerecht, daß der Erstgeborene, um dessentwillen er alles geschaffen hat, sich auch in ganz besonderer Weise für seine Schöpfung einsetzt. Sogar mit den Leiden am Kreuz.
Otto
Zippo hat geschrieben:Es ging ja nicht nur darum, daß Jesus der einzige Sohn war, er hatte ja auch viele Brüder.
Ja, als Mensch würde er auch „Sohn Gottes genannt werden“. Sohn Gottes war er ja davor im Himmel. Gottes erster Sohn sogar..
Zippo hat geschrieben:Ist es nicht so, daß die Verse in Kol 1,15 und Hebr 1,2 eher den Menschen Jesus betreffen ? Der war ein Ebenbild Gottes und hatte seine Ausstrahlung.
Kann Himmel und Erde bedeuten.... Der himmlische Jesus hatte sein Charakter als er Mensch wurde nicht verändert. Er denkte und handelte hier auf der Erde so wie sein Vater (Ebenbild). Im Himmel war er natürlich auch körperlich ein Ebenbild Gottes (Gott ist Geist, Jesus auch)
Gott ist Geist, aber der Sohn Gottes ist in seiner Statur den anderen Söhnen Gottes ähnlicher wie dem Geist seines Vaters. Das zeigen ja Worte, daß er "herabgekommen" wäre, was beweist, daß sich der Sohn im Raum bewegt, genau, wie damals der Engel des HERRN . Joh 6,38, 2 Mo 3,8 Und genau, wie alle anderen Söhne des Himmels.

Oder auch die Aussage aus dem hohenpriesterlichen Gebet.
[ELB-CSV: Joh. 17,5] Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.
Der Erstgeborene hat also in der Herrlichkeit seines Vaters gelebt, er hatte dort seinen Anfang und seine Ausgänge, wie der Prophet Micha sagte:
[ELB-CSV: Mich. 5,1] Und du, Bethlehem-Ephrata, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.
Otto
Zippo hat geschrieben:Wer natürlich glauben kann, daß der Erstgeborene mit dem Engel des Herrn bzw. Bundes oder Angesichts identisch ist, der könnte auch in diesem Zusammenhang sagen, er wäre das Ebenbild seines Wesens gewesen und hätte die Ausstrahlung Gottes gehabt. 2 Mo 3,1
Es spricht sehr vieles dafür, das Jesus in seiner vormenschlichen Existenz als Logos/Sprecher/Vertreter des JHWH die Juden durch die Wüste führte…. :)
Und das war ja der Engel des HERRN 2 Mo 14,19, er sprach auch mit Mose, obwohl manchmal deutlich wird, daß der ewige Gott und Vater aus ihm sprach. 2 Mo 33,1-3
Und der tat auch diese besonderen Werke, die Israel das Überleben vor seinen Feinden und in der Wüste gesichert hat.
Es ist überhaupt Vieles so ähnlich, wie es in Joh 14,9-11 beschrieben wird.
[ELB-CSV: Joh. 14,10] Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst aus; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke.
Aber es bleibt dabei, bei dem Engel des HERRN kam die Ausstrahlung durch den Geist seines Vaters und in dem Menschen Jesus war zwar der Erstgeborene, die Ausstrahlung kam aber ebenso durch den Geist seines Vaters.

Also kann man eigentlich keine Wesensgleichheit zwischen dem Erstgeborenen und seinem Vater feststellen, die Ausstrahlung bzw. Wesensgleichheit entstand dadurch , daß der Erstgeborene dem Geist seines Vaters Raum gab.
Und Arius hatte recht.

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Kingdom
Beiträge: 4976
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 18:25

Re: Die Lehre des Arian

Beitrag von Kingdom »

Helmuth hat geschrieben: Do 28. Aug 2025, 05:37
Kingdom hat geschrieben: Mi 27. Aug 2025, 11:00 Der Titel welcher im Arian zuordnete oder eben einen höheren?
Wie lautet dazu die Lehre des Arius? Du ziehst hier Schlüsse ohne die gelegte Grundlage. Kannst du das z.B. anhand eines Dokumentes aus der Bibliothek der Altväter belegen? Ich meine diese hier: https://bkv.unifr.ch/de/search
Eigentlich habe ich eine Frage gestellt. Du hast aber Recht das ich seine Lehre nicht im Detail kenne, gehe aber schon davon aus das der Hauptstreitpunkt bei seiner Lehre schon mit der Trinitätslehre zu tun hatte.

Falls Du diesbezüglich bessere Quellen hast so lass hören?

Lg Kingdom
Benutzeravatar
Kingdom
Beiträge: 4976
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 18:25

Re: Die Lehre des Arian

Beitrag von Kingdom »

Zippo hat geschrieben: So 31. Aug 2025, 15:50

Also kann man eigentlich keine Wesensgleichheit zwischen dem Erstgeborenen und seinem Vater feststellen, die Ausstrahlung bzw. Wesensgleichheit entstand dadurch , daß der Erstgeborene dem Geist seines Vaters Raum gab.
Und Arius hatte recht.
Da er vom Geist selbst gezeugt war muss schon ein wenig mehr sein.

Wenn man keine Wesengleichheit feststellen könnte, warum können es denoch einige sehen, so wie die Apostel auch?

Dann eine Frage eben, wenn Airius Recht hatte, mit wem war er dann im Bund?

Jeder Bund wurde immer zwischen Gott und den Menschen geschlossen, warum der Neue Bund nicht?
Lu 22:20 ebenso auch den Kelch nach dem Mahle und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird.
Bezüglich diesen neuen Bundes sagt Gott:
Jer 31:31 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen werde;
Lg Kingdom
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 17946
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Die Lehre des Arian

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: So 31. Aug 2025, 15:50 Im Himmel gibt es eigentlich keine Zeugung, eigentlich auch keine Geburt. Das sind Vorgänge, die sich auf das irdische Leben beziehen. Wenn da von dem Erstgeborenen vor aller Schöpfung geschrieben steht, dann bezieht sich diese Beschreibung also zunächst auf unser irdisches Verständnis.
Jetzt näherst du dich meinem Verständnis an. Dass die Himmelsgeschöpfe auch geschaffen wurden, davon kann man ausgehen, wenn man Joh 1:1-3 dahingehend interpretiert, aber wir wissen nicht wie und wann. D.h. dazu ist nichts Näheres geoffenbart.

Menschen wurden im Himmel allerdings weder geschaffen noch gezeugt. Das bleibt für mich eine spekulative Annahme, die keiner belegen kann, dafür aber dogmatisch festgelegt wurde, um dies für Jesus als Tatbestand zu erzeugen.

Auf diese Weise lässt sich zumindest erklären, dass Arius bzw. Athanasius ein solches Wesen zuerst zu Gott erklären müssen. Was dabei übersehen wird ist, dass ein solches Wesen dann kein irdisches Geschöpf mehr ist. Wenn z.B. Engel auf die Welt kommen, dann ändert das an ihrer Schöpfung nichts. Sie bleiben Engel.
Zippo hat geschrieben: So 31. Aug 2025, 15:50 Insofern kann man sich vorstellen, werden die Söhne des Himmels aus Geist geboren.
Das nenne ich einen verkehrten Rückschluss und damit verwirfst du wieder die zuvorige Annäherung. Die Neugeburt erfolgt auch nur am sündigen Menschen, der demnach bereits im Fleisch gekommen ist, um es so auszurücken wie aus den Joh-Briefen. All das sind Vorgänge auf Erden.

Manche meinen, um das Dilemma zu lösen, Jesus müsse demnach ein Engel sein, der auf die Erde gekommen ist. Dann hätte er aber eine Metamorphose durchlaufen und er wäre für mich kein Mensch. Was war er dann nach der Himmelfahrt? Verwandelte er sich wieder zurück in einen Engel? So gibt es auch die Antichristen der Neuzeit, die derart lehren.

Aber so kann man verstehen, wie eine Lehre des Arius bzw. Athanasius überhaupt entsteht. Deuterei ist keine Neuerfindung, das taten schon die, welche die Schrift bereits Antichristen nennt. Es wird eine falsche Prämisse gesetzt, sprich ein falsches Jesusbild kreiert, auf dem ein philosophisches Theologiegebäude errichtet wird und wir landen beim Bekenntnis zu Nicäa.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 17946
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Die Lehre des Arian

Beitrag von Helmuth »

Kingdom hat geschrieben: So 31. Aug 2025, 17:18 Falls Du diesbezüglich bessere Quellen hast so lass hören?
Die Quellen sind äußerst spärlich, und das meiste stammt nicht aus seiner Feder. Aber das hab ich rausgefunden als Quintessenz. Und zwar handelt es sich um Originalzitate des Arius:

- „Wenn Gott und Christus gleich wären, dann müsste Christus Gottes Bruder genannt werden, nicht Gottes Sohn.“
- „Der Sohn wurde durch den Willen des Vaters gezeugt und existierte nicht vor dem Willen Gottes.“
- „Der Sohn ist voller Gnade und Wahrheit, hat aber einen Anfang.“

Aus weiteren Quellen, die keine Originalzitate Arius' sind, sondern aus anderer Feder stammen, meist seiner Gegner, die ihn zitieren oder interpretieren, geht hervor, dass er diesen Anfang im Himmel gesetzt hatte. Er glaubte demnach auch an eine Präexistenz, aber nicht an eine ewige wie Athanasius bzw. Alexander.

In einem Brief an Eusebius schrieb Arius: „Alexander interpretiert die Heilige Schrift falsch; ich suche Klarheit.“ Athanasius interpretiert all seine Lehre hingegen wie folgt: „Arius ist ein Verführer, der die Kirche spaltet.“

Arius kritisiert sachlich sein theologisches Vorgehen; Athanasius wandelt diese Kritik in eine persönliche und kirchlich institutionelle Bedrohung um. Es wurde derart von Arius' Gegnern ein persönliches Feindbild aufgebaut.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Zippo
Beiträge: 4479
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Die Lehre des Arian

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: So 31. Aug 2025, 12:47
Zippo hat geschrieben: So 31. Aug 2025, 11:17 Was ist nun die Wahrheit ? Ich komme eben immer mehr dahin, daß Arius recht hatte und zu Unrecht verbannt wurde. Dann hat die römisch - katholische Kirche es zum Dogma gemacht und es wurde schwer, etwas dagegen zu sagen.
Für mich liegt Arius auch näher und gegen Athanasius spricht schon die häretische Aburteilung eines Mitbruders. Mir ist dann egal, was ein solcher lehrt, er ist für mich ein Feind Jesu und auch ein Antichrist.
Die Behandlung des Arius spricht dafür, daß hier kein guter Geist am Werk ist.

Aber alle Anhänger des Athanasius als Antichristen zu bezeichnen trifft es auch nicht. Es gab immer schon viele Anhänger der Dreieinigkeit, das waren auch sehr gute Christen, aber sie haben es eben in ihren Gemeinden so gelehrt bekommen und nicht weiter hinterfragt. Satan wird ein übriges getan haben, um die falsche Lehre zu erhalten.

Aber deswegen sind die Anhänger der Dreieinigkeit keine Antichristen, sie glauben, genau wie Christen mit einem anderen Verständnis an die Erlösung durch das Blut Jesu. So auch in der Brüdergemeinde, in die ich lange Jahre ging, da glaubte man an die Dreieinigkeit.
Da könnte ja jemand auf die Idee kommen, dich als Antichristen zu bezeichnen, weil du an die Präexistenz Jesu nicht glaubst. Aber das geht doch zu weit, oder ?
Helmuth

Du machst daraus für mich eine andere Aussage. Du sagst, er ist ins Fleisch gekommen. Das ist eine andere Aussage als im Fleisch gekommen. Ohne das Fleisch gibt es keinen Jesus, so lese ich das. Wer dann noch ins Fleisch gekommen ist, das war der Heilige Geist, mit dem er erfüllt werden musste, um als Sohn Gottes auch die Werke Gottes zu vollbringen.
Es steht aber in der LÜ geschrieben:
[Luther 1912: 1. Joh. 4,2] Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: ein jeglicher Geist, der da bekennt, dass Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist von Gott;
Im strong- Verzeichnis steht "en" , das heißt in und mit dem Artikel für Fleisch heißt es dann in das Fleisch. Da ist der Messias von oben in das Fleisch gekommen, wie er das ja auch selbst immer wieder bezeugt hat. Joh 6,38
bibelkommentare strong Verzeichnis
[ELB-CSV: Joh. 8,22] Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten, dass er spricht: Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen?
[ELB-CSV: Joh. 8,23] Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.
Wo sollte auch sonst der Messias herkommen, der von sich sagt, daß er vor aller Welt in der Herrlichkeit Gottes gelebt hat.
[ELB-CSV: Joh. 17,5] Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.
Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Otto
Beiträge: 1180
Registriert: Do 15. Feb 2018, 22:24

Re: Die Lehre des Arian

Beitrag von Otto »

Zippo hat geschrieben:Im Himmel gibt es eigentlich keine Zeugung, eigentlich auch keine Geburt. Das sind Vorgänge, die sich auf das irdische Leben beziehen.
Ja doch, habe ich nirgendwo gesagt. Gottes Wort verwendet irdische Begriffe um himmlisches verständlicher zu machen.

Adam wurde von Gott aus Lehm erschaffen. Er wird Gottes Sohn genannt.
Wurde er (so wie bei den irdischen) durch einen sexuellen Akt zwischen Weiblein und Männlein (in diesem Fall Gott) zum Sohn „gemacht“? Nein! Gott ist der Erschaffer, der Lebensgeber Adams, dadurch sein quasi Vater..

Engel sind Söhne Gottes. Hatte Gott auch sie zu Söhnen gemacht so wie die irdischen? Nein! Gott ist der Erschaffer, der Lebensgeber, so wie ein irdischer Vater der (scheinbare) Lebensgeber seiner Söhne und Tochter ist…
Zippo hat geschrieben:Wenn da von dem Erstgeborenen vor aller Schöpfung geschrieben steht, dann bezieht sich diese Beschreibung also zunächst auf unser irdisches Verständnis.
Der Erstgeborene vor oder (laut Urtext) aller Schöpfung, kann sich NUR auf Jesus in seiner vormenschliche Existenz beziehen, anders geht es ja nicht. Als Jesus Mensch wurde, war die „Schöpfung“ ja komplett (Universum, Engel, Erde, Menschen, Tiere, usw.) Dadurch ist (der himmlische Jesus) der Anfang der Schöpfung Gottes:
Off 3,4 hat geschrieben:Dem Engel der Versammlung in Laodicẹa schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes
Spr 8,22 hat geschrieben:JHWH brachte mich als den Anfang seines Weges hervor, als das früheste seiner Werke vor langer Zeit
Zippo hat geschrieben:Der Herr Jesus spricht allerdings davon, daß man aus dem Geist geboren werden kann.
Das ist ein anderes Kapitel, betrift die Wiedergeburt
Zippo hat geschrieben:Gott ist Geist, aber der Sohn Gottes ist in seiner Statur den anderen Söhnen Gottes ähnlicher wie dem Geist seines Vaters.
Gott=Geist, Engel sind Geist, Jesus ist Geist…Da sehe ich keine Unterschiede.
Zippo hat geschrieben:Das zeigen ja Worte, daß er "herabgekommen" wäre, was beweist, daß sich der Sohn im Raum bewegt, genau, wie damals der Engel des HERRN . Joh 6,38, 2 Mo 3,8 Und genau, wie alle anderen Söhne des Himmels.
Ich schaute auch gern Raumschiff Enterprise, aber hier bedeutet "herabgekommen" die Menschwerdung Jesu (wohnte einst im Himmel, nun war er "herabgekommen") ;)
LGrüße von Otto
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 17946
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Die Lehre des Arian

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mo 1. Sep 2025, 11:56 Aber deswegen sind die Anhänger der Dreieinigkeit keine Antichristen, sie glauben, genau wie Christen mit einem anderen Verständnis an die Erlösung durch das Blut Jesu.
Mit denen habe ich auch kein Problem, weil das Blut ausschlaggebend ist und das andere bloß wirkungslose Theologie. So bleibt das auch ein Unterscheidungsmerkmal. Wer heute das Blut leugnet, das uns erlöst, der verfolgt eine ähnliche Theologie wie diejenigen, die damals Christus im "Fleisch gekommen" geleugnet haben.

Es gibt also die unterschwellige antichristliche Unterwanderung durch für meine Begirffe unnötige Zusätze, die in den Leib Christi oktroyiert worden sind, und die wirklichen Antichristen, die ernsthaft ein anderes Evangelium leben und verkünden.

Mit Athanasius hätten wir jedenfalls beide grobe Probleme gehabt, da wir uns das Denken nicht verbieten lassen, selbst bei Androhung von Sanktionen. Glaube hin, Glaube her, aber niemand darf anderen mit Zwang vorschreiben was sie zu denken haben. Das macht nicht einmal Gott und ich nenne es solches Indoktrination. Auch die erfolgt entweder unterschwellig oder sehr aktiv.
Zippo hat geschrieben: Mo 1. Sep 2025, 11:56 Es steht aber in der LÜ geschrieben: [Luther 1912: 1. Joh. 4,2] Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: ein jeglicher Geist, der da bekennt, dass Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist von Gott;
OK, dann haben wir wieder das ÜS-Problem (siehe dazu Beitrag im anderen Thread). Wenn ich sage, etwas kommt in etwas (anderes) hinein, heißt das, eine Substanz ist schon da und eine weitere wird hinzugefügt. Zitrone kommt in das Wasser heißt, Zitrone und Wasser sind zwei Dinge.

Aber ich lese das anders. Zitrone kommt im Wasser, d.h. es gibt nicht zwei Bestandteile, sondern Zitrone und Wasser sind nur eine Substanz, und so kommt sie zu mir auf den Tisch.

Für mich lese ich das nun so, dass Jesus als Mensch zu uns gekommen ist, und zwar als Mensch unserer Schöpfung, nicht dass es zuvor schon die "Substanz" Jesu gegeben hätte die nun mit Fleisch und Blut (eine zweite Substanz) überkleidet wird. Er war ein Mensch aus Fleisch und Blut wie du und ich.
Heb 2,17 hat geschrieben: Daher musste er in allem den Brüdern gleichwerden, damit er in den Sachen mit Gott ein barmherziger und treuer Hoherpriester werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen.
Er musste uns uns in allem gleich werden. Jesus war keine Sonderschöpfung oder Überwesen, was die antichristliche Kirche aus ihm gemacht hat, sondern er wurde wie alle Menschen geboren. Was ihn unterscheidet ist also nicht die Schöpfung, sondern seine Sündlosigkeit. In der Hinsicht war und ist er auch einzigartig.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Zippo
Beiträge: 4479
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Die Lehre des Arian

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Mo 1. Sep 2025, 06:59
Zippo hat geschrieben: So 31. Aug 2025, 15:50 Im Himmel gibt es eigentlich keine Zeugung, eigentlich auch keine Geburt. Das sind Vorgänge, die sich auf das irdische Leben beziehen. Wenn da von dem Erstgeborenen vor aller Schöpfung geschrieben steht, dann bezieht sich diese Beschreibung also zunächst auf unser irdisches Verständnis.
Jetzt näherst du dich meinem Verständnis an. Dass die Himmelsgeschöpfe auch geschaffen wurden, davon kann man ausgehen, wenn man Joh 1:1-3 dahingehend interpretiert, aber wir wissen nicht wie und wann. D.h. dazu ist nichts Näheres geoffenbart.
Das heißt für mich aber auch, daß die geistigen Wesen des Himmels, in Hiob 38,7 werden sie Söhne genannt, aus Geist geboren werden können, das bezeichnet eben den Beginn eines Lebewesens, das für sich selbst verantwortlich in der Schöpfung lebt, seine Entscheidungen trifft und einmal von Gott beurteilt wird.
Geschaffen wird doch nur der Körper, in dem Fall ein geistiger Körper, der mit allerlei Funktionalität im Raum bewegen kann und fähig ist in Dialog mit Gott und anderen Lebewesen seiner Art zu treten.

Insofern wird auch der Erstgeborene im Himmel seinen Anfang gehabt haben, um gemeinsam mit dem Vater die weitere Schöpfung ins Leben zu rufen, von der in Kol 1,15-17 geschrieben.
Und auch, um gemeinsam mit Gott dem Vater in der Welt als Gott zu erscheinen, wie wir es vom Engel des HERRN lesen können.
Und auch, um gemeinsam mit dem Vater in dem Menschen Jesus von klein auf in seiner Schöpfung zu erscheinen, um den Menschen in Israel zu begegnen und das Erlösungswerk für die Menschen durchzuführen, damit sie aus dem Todesschatten heraustreten und wieder Hoffnung auf ein Leben nach dem Tode naben können.
Helmuth

Auf diese Weise lässt sich zumindest erklären, dass Arius bzw. Athanasius ein solches Wesen zuerst zu Gott erklären müssen. Was dabei übersehen wird ist, dass ein solches Wesen dann kein irdisches Geschöpf mehr ist. Wenn z.B. Engel auf die Welt kommen, dann ändert das an ihrer Schöpfung nichts. Sie bleiben Engel.
Gott war in Christus heißt es in 2 Kor 5,19. Deswegen wird der Mensch nicht zu Gott, aber er hat seine Ausstrahlung, als stünde er in Menschengestalt vor dir. Joh 14,9-11
Helmuth
Zippo hat geschrieben: So 31. Aug 2025, 15:50 Insofern kann man sich vorstellen, werden die Söhne des Himmels aus Geist geboren.
Manche meinen, um das Dilemma zu lösen, Jesus müsse demnach ein Engel sein, der auf die Erde gekommen ist. Dann hätte er aber eine Metamorphose durchlaufen und er wäre für mich kein Mensch. Was war er dann nach der Himmelfahrt? Verwandelte er sich wieder zurück in einen Engel? So gibt es auch die Antichristen der Neuzeit, die derart lehren.
Das siehst du falsch, natürlich können Engel auf die Erde kommen und den Mensche beiwohnen. Deswegen bleiben sie trotzdem Menschen. Hebr 13,2 Leider gibt es eben nicht nur gute Engel.
Wo die bösen Engel wohnen herrscht Mord und Totschlag, Verführung und Unmoral. Eph 2,1-3, 6,12
Helmuth

Aber so kann man verstehen, wie eine Lehre des Arius bzw. Athanasius überhaupt entsteht. Deuterei ist keine Neuerfindung, das taten schon die, welche die Schrift bereits Antichristen nennt. Es wird eine falsche Prämisse gesetzt, sprich ein falsches Jesusbild kreiert, auf dem ein philosophisches Theologiegebäude errichtet wird und wir landen beim Bekenntnis zu Nicäa.
Antichristen sind das beides nicht, ich glaube, daß es eher bei dir im Verständnis hakt.
Beide glauben an den Herrn Jesus Christus, nur geben sie für den Sohn Gottes, der vom Himmel herabkam, um in dem Menschen Jesus zu leben, eine andere Bewertung ab.

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Otto
Beiträge: 1180
Registriert: Do 15. Feb 2018, 22:24

Re: Die Lehre des Arian

Beitrag von Otto »

Kingdom hat geschrieben:Jeder Bund wurde immer zwischen Gott und den Menschen geschlossen, warum der Neue Bund nicht?
Der Gesetzesbund wurde zwischen Gott und den Juden(Menschen) gemacht. Bekräftigt durch das Blut von Tieren.Die Parteien waren:

a)Gott
b)Juden(Menschen)
Mittler des Bundes: Moses

Der „neue Bund“ wurde zwischen Gott und auserwählten Juden (Menschen)gemacht. Bekräftigt durch das Blut Jesu. Parteien waren:

a)Gott
b)Juden(Menschen)
Mittler des Bundes: Jesus Christus.
LGrüße von Otto
Antworten