Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Hemul

Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Hemul »

Pluto hat geschrieben: Wie stellt man fest, ob man auserwählt ist?
Hi Pluto!
Die Antwort steht in Römer 8:14-17,
14 Denn diejenigen, die von Gottes Geist gelenkt werden, sind Kinder Gottes. 15 Der Geist, den ihr empfangen habt, macht euch ja nicht wieder zu Sklaven, dass ihr wie früher in Furcht leben müsstet. Nein, ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Kindern Gottes macht, den Geist, in dem wir "Abba!", Vater, zu Gott sagen.16 So macht sein Geist uns im Innersten gewiss, dass wir Kinder Gottes sind. 17 Wenn wir aber Kinder sind, dann sind wir auch Erben, Erben Gottes und Miterben mit Christus, die jetzt mit ihm leiden, um dann auch an seiner Herrlichkeit teilzuhaben.
Demian
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian »

Naqual hat geschrieben: Als ich bin da skeptisch bei "Auserwählten". Jedenfalls wenn es Auserwählte und Nichtauserwählte gibt und der Wählende damit Leuten das "ewige Leben" vorenthält. Der Wählende wäre damit ein Monster.
Wir alle sind auserwählt ... hier zu sein ... in dieser Weise und nicht anders. Mit allen Fehlern des Menschseins. Die einzige Erbsünde ist, wenn man sich dessen schämt, nicht einfach DA ist, mit allen Gefühlen und Erfahrungen, allen Höhen und Tiefen die dazu gehören. Der Verstand unterteilt aber gerne in "DIE" Richtiggläubigen und "DIE" Falschgläubigen. Dann gibt es eine spirituelle Elite, die gegen die vielen Ungläubigen kämpfen muss. Der große Krieg zwischen Gut und Böse - eine total kindische Vorstellung, wenn man mal drüber nachdenkt. Der pure Stress :)
Demian
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian »

Lena hat geschrieben:Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott.
1. Joh. 4,7
Ein Zengleichnis sagt: die Welle und das Meer sind eins - wir sind ein Wellenspiel des einen Seins. Brahman, Gott, Leerheit, das eine Sein, die letzte Wirklichkeit, der Urgrund, die Liebe ... wir können es so oder so benennen. Wir sprechen immer von dem EINEN. Aus diesem einen Sein können wir aber nicht heraus fallen, weil wir schon immer in es eingetaucht waren, wir alle sind das Eine in dieser Spielweise als Mensch. Wie könnte es anders sein?
Zuletzt geändert von Demian am Mi 8. Jan 2014, 08:08, insgesamt 1-mal geändert.
Demian
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian »

barbara hat geschrieben: Durchaus. Aber dass die Formulierungen, diese Wahrheit zu beschreiben, bei Autor X oder Y irrtumsfrei und völlig richtig zu finden seien, ist wiederum eine Nicht-Wahrheit, egal ob selbstgebastelt oder fremdgebastelt.
Beginnt nicht alle spirituelle Erkenntnis mit der Bejahung dessen: "ich weiß, dass ich NICHTS weiß?"
Salome23
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Salome23 »

Gott ist einfach das Absolute, das sich NIEMALS definieren [...] lässt
Und warum lässt man dann "Gott" (wie kam man eigentlich auf diese Bezeichung GOTT ?) nicht einfach nur "sein"?
Warum redet man soviel über das Absolute-über GOTT, versucht es in Worte zu fassen und somit zu beschränken?

Du definierst (Bedeutung: festlegen, bestimmen) ja im Grunde genommen auch, was GOTT ist:
Gott ist das Absolute-Gott ist Liebe...
Andere wieder: Gott ist Wahrheit- Gott ist Schöpfer-Gott ist Geist-Gott ist dies und Gott ist jenes, macht ...tut...wirkt...usw.
Das sind doch nur menschliche Vorstellungen....
Demian
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian »

Salome23 hat geschrieben:Und warum lässt man dann "Gott" (wie kam man eigentlich auf diese Bezeichung GOTT ?) nicht einfach nur "sein"? Du definierst (Bedeutung: festlegen, bestimmen) ja im Grunde genommen auch, was GOTT ist:
Gott ist das Absolute-Gott ist Liebe...
Das ist eine Paradoxie, richtig. Der wird man aber nicht entgehen können, da Menschen nun mal sprechende Wesen sind, die miteinander Erfahrungen teilen. Dazu gibt es dann einen bestimmten Wortschatz und eine Quelle an kulturell gewachsenem Bildmaterial. Wenn wir uns klar sind, dass alle Vorstellungen über Gott beschränkt und damit falsch sind, dann ist das Sprechen "über" ES völlig unproblematisch. Dann wird es zum Spiel, jenseits irgendwelcher konfessioneller Beschränkungen. Der Verstand kann Gott schlicht und ergreifend nicht definieren. Wozu sollte ich das aber wollen?
Babs
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Babs »

Demian hat geschrieben: Der Verstand kann Gott schlicht und ergreifend nicht definieren. Wozu sollte ich das aber wollen?
Für manche Moderne mag es eine schwierige Vorstellung sein, dass es Dinge gibt, die der Verstand nicht fassen kann - und zwar aus Prinzip nicht fassen kann. :angel:

gruss, barbara
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Pluto
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Pluto »

barbara hat geschrieben:Für manche Moderne mag es eine schwierige Vorstellung sein, dass es Dinge gibt, die der Verstand nicht fassen kann - und zwar aus Prinzip nicht fassen kann. :angel:
Richtig. Und weil wir so viel Mühe haben, Gott zu fassen, ist es auch unmöglich ihn zu definieren. Obwohl wir das wissen, ordnen wir ihm trotzdem viele Attribute zu (Allmacht, Allwissen...).
Sollte wir nicht vielmehr innehalten, und uns kein Urteil über die Person "Gott" erlauben?
(Ein Plädoyer für den Agnostizismus)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Babs
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Babs »

Pluto hat geschrieben: Obwohl wir das wissen, ordnen wir ihm trotzdem viele Attribute zu (Allmacht, Allwissen...).
Sollte wir nicht vielmehr innehalten, und uns kein Urteil über die Person "Gott" erlauben?
(Ein Plädoyer für den Agnostizismus)
Bleiben wir präzis: Verstehen ist etwas ganz Anderes als Urteilen.

Menschliche Richter sagen ab und zu zu den Angeklagten: ich verstehe, warum Sie so gehandelt haben - das Urteil ist: fünf Jahre Gefängnis.

Das Wesen Gottes FÜHLEN ist allerdings durchaus möglich, und auch dieses Gefühls-Wissen, das halt nicht ein verbales, ausformuliertes Verstand-Wissen ist.

Eben - es gibt Fähigkeiten im Menschen, die können, was der Verstand nicht kann.

gruss, barbara
Demian
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian »

Pluto hat geschrieben:Sollte wir nicht vielmehr innehalten, und uns kein Urteil über die Person "Gott" erlauben?
Darum sollten wir es einfach bleiben lassen Gott rational verstehen zu wollen - wie soll das denn gehen? Es wird zwar in unsrem sehr mentalen Zeitalter viele Menschen geben, die bestreiten werden, dass es eine über das personale und rationale Bewusstsein hinausgehende Erfahrung geben kann, aber das eben ist die Essenz des Zen. :)

Im Buddhismus unterscheidet man in etwa acht Bewusstseinsarten. Ganz vereinfacht können wir sie auf zwei reduzieren: das Verstandes- und das Fühlbewusstsein. Der Verstand ist eine konditionierte Rechenmaschine, die sich für bestimmte Aufgaben eignet. Umsetzung von Architektur, Lösung mathematischer Probleme, das Verstehen eines Kaffeemaschinen-Bauplans. Er ist m.E. ein guter Kompass, mehr aber auch nicht. In der Meditation erlebt man eine ganz andere Art von Bewusstsein.
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