Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15238
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Helmuth »

Aslan hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 13:23 Leider werden häufig mehr die Unterschiede als die Gemeinsamkeiten gesehen, die uns im Glauben an Jesus Christus einen.
Nicht selten sieht man die eigene Denomination als die einzige Wahre an.
Das stimmt, aber gilt es für Hiob? Ich denke weder überhebt er sich noch sucht er das Trennende, sondern er will besser verstehen. Warum aber philosophiert jeder nur am Thema vorbei und stellt nicht seine Gemeinde ein wenig vor, worum Hiob konkret bittet? Wegen Schiss vor Kritik?

Oder weil es zutrifft, dass man sich in der einzig wahren befindet? Doch genau dann sollte man für sie doch werben, oder irre ich? Das wäre für mich bloß eine rein logische Schlussfolgerung.

Es gibt nun aber sicher noch andere Sichtweisen als meine über die Evangelikalen und freien Gemeinden, mit denen ich verkehre. Und es gibt auch noch völlig neue, von denen ich noch nie gehört habe.

Ich schließe mich dem TE an und würde auch mal gerne ein paar Dinge aus dem persönlichen Nähkästchen anderer hören. In der Hinsicht will auch ich andere besser verstehen uns sehe es als Schritt zur Einheit in Christus und nicht zur weiteren Abgrenzung. Das Trennende kennen wir schon zur Genüge.

Ein wenig sich öffnen und aus sich herausgehen fördert auch Liebe, oder liege ich wieder mal im komplett falschen Bett?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Aslan
Beiträge: 1363
Registriert: Di 29. Mär 2016, 17:33

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Aslan »

Michael hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 14:17
Aslan hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 13:23 Leider werden häufig mehr die Unterschiede als die Gemeinsamkeiten gesehen, die uns im Glauben an Jesus Christus einen.
Nicht selten sieht man die eigene Denomination als die einzige Wahre an.
Das stimmt, aber gilt es für Hiob? Ich denke weder überhebt er sich noch sucht er das Trennende, sondern er will besser verstehen. Warum aber philosophiert jeder nur am Thema vorbei und stellt nicht seine Gemeinde ein wenig vor, worum Hiob konkret bittet? Wegen Schiss vor Kritik?

Oder weil es zutrifft, dass man sich in der einzig wahren befindet? Doch genau dann sollte man für sie doch werben, oder irre ich? Das wäre für mich bloß eine rein logische Schlussfolgerung.

Es gibt nun aber sicher noch andere Sichtweisen als meine über die Evangelikalen und freien Gemeinden, mit denen ich verkehre. Und es gibt auch noch völlig neue, von denen ich noch nie gehört habe.

Ich schließe mich dem TE an und würde auch mal gerne ein paar Dinge aus dem persönlichen Nähkästchen anderer hören. In der Hinsicht will auch ich andere besser verstehen uns sehe es als Schritt zur Einheit in Christus und nicht zur weiteren Abgrenzung. Das Trennende kennen wir schon zur Genüge.

Ein wenig sich öffnen und aus sich herausgehen fördert auch Liebe, oder liege ich wieder mal im komplett falschen Bett?
Ich kann dir da nicht widersprechen! Sehe ich ähnlich. :thumbup:
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Albert Einstein
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Hiob »

Nobody2 hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 12:21 Der Mensch ist ein Körper und ein Leben nach dem Tod gibt es für ihn nicht. Er wird zum jüngsten Gericht fleischlich wiederauferstehen und dann für immer unsterblich im Paradies auf Erden leben.
Im Grunde ist das nur eine Uminterpretation von traditionell bekannten Sachen. Wenn man "fleischlich" mit "geistleiblich" gleichsetzt, ist es groß-kirchlich.

Was ich nicht verstehe: Wie kann es einen Leben nach dem Tod NICHT möglich UND eine Unsterblichkeit im Paradies dann wieder doch?
Nobody2 hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 12:21 Was ich aber am besten finde, ist, dass die Zeugen auch glauben, dass in jedem Menschen der Geist Gottes wohnt und dass er nach dem Tod den Menschen verlässt und zu Gott zurückkehrt.
Auch das ist groß-kirchlich normal. Allein das Wort "Ebenbildlichkeit" impliziert, dass Gottes Geist in der menschlichen Existenz verankert ist. Und natürlich ist "Himmel" nichts anderes als "zu Gott gehen".
Nobody2 hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 12:21 Es gibt auch heute viele aufrichtige Katholiken glaube ich, aber die sind eher in ärmeren Ländern zu finden, wie zB Südamerika.
Das stimmt - das hat einfach damit zu tun, dass die Gesellschaft dort (noch) nicht materialistisch-szientistisch gepolt ist.
Aslan hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 13:23 Nicht selten sieht man die eigene Denomination als die einzige Wahre an.
Sehe ich ähnlich - wie ich generell den Eindruck habe, dass in den jeweiligen Abgrenzungen viel Egomanie im Spiel ist - soviel hat das mit Gott gar nicht zu tun.
Reinhold hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 13:34 Während einige "nephesch" dort mit "Seele" in Verbindung bringen-bringt z.B. die "Hoffnung für Alle" Übersetzung "nephesch mit dem Wesen oder den Persönlichkeitsmerkmalen Adams in Verbindung
Wenn man versteht, dass jegliche Schöpfung beseelt ist (unabhängig von "Ebenbildlichkeit"), passt das eigentlich zusammen.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15238
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 15:22
Aslan hat geschrieben: Mo 14. Jun 2021, 13:23 Nicht selten sieht man die eigene Denomination als die einzige Wahre an.
Sehe ich ähnlich - wie ich generell den Eindruck habe, dass in den jeweiligen Abgrenzungen viel Egomanie im Spiel ist - soviel hat das mit Gott gar nicht zu tun.
Ja, aber interessieren dich noch Unterschiede? Dass sie da sind ist Fakt, wie es auch nicht Gottes Wille ist, dass seine Kinder uneins sind. Jesus betete für Einheit, aber der HG sagte auch voraus, dass die Gemeinde durch Wölfe von außen und Antichristen von innen zerrüttet werden wird.

Und das führte zu den Spaltungen. Davor sollen wir auf der Hut sein. Soweit klar. Doch erzeugt die fortwährende Ausgießung des HG über alles Fleisch, wie es Joel weissagt, am Ende der Tage immer wieder Neupflanzungen und das wird der Herr daher weiter so tun, bis er wiederkehrt. Diese könnte man untersuchen auf Unterschiede zu bestehenden kontaminierten Systemen.

Du steigst in die Antworten der User ein und verlierst m.E. die Frage aus den Augen. Es gibt positive Unterschiede, nennt sich Vielfalt. Wir preisen sie an kulturellen Dingen der Welt aber innerhalb des Leibes Christis begegnen wir ihr eher feindselig.

Auch in geistliche Dingen gibt es Vielfalt, da Gott Gaben unterschiedlich zuteilt. Von Gott so geplant und zum Gesamtaufbau vorgesehen (Epheser 4:12) lese ich hier wie man sich dadurch wieder angrenzt. Manchmal meine ich, es ist der pure Neid. Man ist dem anderen eine Gabe neidig, anstelle die eigenen zu praktizieren.

Was sind deine Gaben, Hiob? Wie kannst du sie einsetzen, sodass diese Fragstellung zweitrangig wird? Wenn man eine schöne Aufgabe von Gott erhalten hat, dann erfüllt sie einem auch. Sie geht einher mit der Erfüllung mit dem HG.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Di 15. Jun 2021, 08:23 Was sind deine Gaben, Hiob? Wie kannst du sie einsetzen, sodass diese Fragstellung zweitrangig wird? Wenn man eine schöne Aufgabe von Gott erhalten hat, dann erfüllt sie einem auch. Sie geht einher mit der Erfüllung mit dem HG.
Ja. - Meine Gabe ist das Erkennen, dass Heilsgeschichte sich in verschiedenen Zeiten unterschiedlich darstellt und es deshalb unterschiedliche Sichten des Menschen gibt. - Das Entscheidende: Sind diese Sichten wahrhaft auf Gott ausgerichtet oder nicht? - Wenn diese Frage mit Ja beantwortet ist (was eine exklusive Sache zwischen Individuum und Gott ist), sind unterschiedliche Sichtweisen unter Menschen zweitrangig.

Diese Zweitrangigkeit ist trotzdem wichtig, weil manche Sichtweisen den Blick auf Gott eher verstellen als öffnen - aber das klärt sich mit der Zeit, wenn (s.o.) der Mensch wahrhaft auf Gott ausgerichtet ist - oder salopp gesagt: Wer Umwege macht (alias: fragwürdige Bibelverständnisse hat), lernt die Gegend kennen, kommt aber am Ziel an, wenn er wahrhaft auf Gott ausgerichtet ist.

Mein Appell wäre deshalb: Erstrangig denken, weil sich damit das Zweitrangige irgendwann automatisch ergibt. - Noch anders: In geistlichen Dingen sollte man top-down und nicht bottom-up denken.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15238
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Di 15. Jun 2021, 09:14Meine Gabe ist das Erkennen, dass Heilsgeschichte sich in verschiedenen Zeiten unterschiedlich darstellt und es deshalb unterschiedliche Sichten des Menschen gibt. - Das Entscheidende: Sind diese Sichten wahrhaft auf Gott ausgerichtet oder nicht? - Wenn diese Frage mit Ja beantwortet ist (was eine exklusive Sache zwischen Individuum und Gott ist), sind unterschiedliche Sichtweisen unter Menschen zweitrangig.
Kein Ahnung was daran die "Gabe" ist. Ich vermute auch hier sind wir nicht auf derselben Wortgrundlage und müssten erst wieder unter uns den Begriff "Gabe" klären. So ist das mit dir halt. Man kommt nicht weiter, weil du den Begriffen völlig andere Sinnbedeutungen gibst, als von denen ich rede, wie ich sie der Schrift entnehme. Ich ziehe die Frage zurück, da es sonst OT gerät.

Du hast sicher Gaben, denn Gott gibt jedem welche. Vielleicht liegen sie bloß brach. Was ich vermitteln wollte ist, dass die Evangelikalen im Prinzip nur in einer Gabe wirklich dem Leib dienen. Einer lehrt und die anderen konsumieren. Dies kommt in der wöchentlichen Predigt beim Sonntagsgottesdienst zur Anwendung. Die mehr charismatisch orientierten Christen sind vielseitiger und das macht auch ihre Lebendigkeit aus

Ich weiß, dass ich das wie eine Schwarz/Weiß Schablone skizziert habe, aber das war auch Absicht. Unser Dienst sollte das ganzheitliche Leben jedes einzelnen neugeborenen Menschen ausmachen, wie Paulus das formuliert:
Römer 12:1 hat geschrieben: Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst!
Er hat eine etwas andere Vorstellung von Gottesdienst als wir heute. In den folgenden Versen geht er auf die Anwendung einiger Gaben ein. Die Liste ist beileibe nicht vollständig sondern dient als Beispiel. Jedenfalls beschränkt sich Gottesdienst nicht auf eine Versammlung pro Woche und den Rest der Woche ist man wieder das Kind in der Welt. Man sollte die Charismen voll und ganz in jeden Lebensbereich hineintragen.

So denke ich war immer der Plan Gottes für diese Welt und Jesus lebte das in der Fülle der ihm gegebenen Charismen vor. Und wir, die wir ihm nachfolgen, haben selbstverständlich nicht de ganze Fülle, aber jeder einen Teil und er ist nicht nur "Lehre" .

Weiters beschränkt sich die ganze Last nicht nur auf den Pastor und die Ältesten wie das bei vielen Evangelikalen oft der Fall ist. Hier kupfert man eher das erstarrte System der Großkirchen wie der RKK ab. Das war so nie der Plan Gottes.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Opa Klaus
Beiträge: 4319
Registriert: Di 24. Mär 2015, 11:56
Wohnort: 33184 Altenbeken
Kontaktdaten:

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Opa Klaus »

Hiob hat geschrieben: Di 15. Jun 2021, 09:14 .... ist trotzdem wichtig, weil manche Sichtweisen den Blick auf Gott eher verstellen als öffnen - aber das klärt sich mit der Zeit, wenn (s.o.) der Mensch wahrhaft auf Gott ausgerichtet ist - oder salopp gesagt: Wer Umwege macht (alias: fragwürdige Bibelverständnisse hat), lernt die Gegend kennen, kommt aber am Ziel an, wenn er wahrhaft auf Gott ausgerichtet ist.
Das hast Du schön formuliert.
Man wird ja ungefragt in eine Welt von Leid+Elend geboren, an der man wenig Gefallen findet und die wenig der Summe unserer Bedürfnisse entspricht. Deshalb macht man sich mit vielen Fragen auf den Weg, um eine Lösung dieses Konfliktes zu finden. Auch unsere Vorfahren durften sich mit diesem Konflikt beschäftigen >> und nun sind wir dran, diesen Weg der Beantwortung nach den Fragen über die Ursache und Zweck von Leid+Elend auch zu gehen.

Üblicher Weise holt man sich im Kindesalter zunächst Rat bei seinen Vorfahren > Eltern, Großeltern.
Schnell wird man dann auf "Experten, Profis" wie die Religionen verwiesen.
Damit beginnt man sich wie eine Flipperkugel/Fußball herumgestoßen zu fühlen,
die zwischen vielen widersprechenden Ansichten hin u. her geschleudert wird.

Wem das "zu bunt wird", rafft sich zum eigenen Forschen und Denken auf.
Dabei findet der "Selbstdenker" viele neue Einsichten/Erkenntnisse, die keiner mit ihm teilen will.
Und stellt dann fest, er wird von allen im Stich gelassen, er muss seinen Weg alleine als Einzelgänger gehen.
Seine Mitmenschen gebärden sich sehr verschlossen für neue Einsichten.
Letztendlich lässt sich diese Verschlossenheit/Blockade nicht mehr mit Vernunft der Menschen erklären,
sondern nur noch mit einem Sucht-Syndrom.

Ein echter lernbereiter freundlicher Austausch von Erfahrung und Erkenntnis ist dann Mangelware.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Di 15. Jun 2021, 11:01 Kein Ahnung was daran die "Gabe" ist. Ich vermute auch hier sind wir nicht auf derselben Wortgrundlage und müssten erst wieder unter uns den Begriff "Gabe" klären.
:lol: So ist das mit der Sprache.
Opa Klaus hat geschrieben: Di 15. Jun 2021, 11:11 nun sind wir dran, diesen Weg der Beantwortung nach den Fragen über die Ursache und Zweck von Leid+Elend auch zu gehen.
Das ist die Bedeutung von "Heilsgeschichte" - am Ende "erkennt man, wie man erkannt ist" (1.Kor. 13,12). - Deshalb bin extrem tolerant anderen Glaubensgemeinschaften gegenüber, soweit sie wahrhaftig auf diesem Weg sind. So einfach ist das einfach.

Dazu die Aussage eines konservativen katholischen Priesters: "Auch ein Moslem, der Gott wahrhaftig sucht, ist 'katolikos' "-
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15238
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Di 15. Jun 2021, 11:31 :lol: So ist das mit der Sprache.
Ich nehme aber dein Themenanliegen durchaus ernst. Daher möchte ich noch diese Erklärung abgeben. Im Grunde genommen sollten alle Christen Charismatiker sein. Denn das Wort Charisma, auf Deutsch mit "Gnadengabe" übersetzt, ist ein Merkmal jedes neugeborenen Christen. Hat er keine, dann stimmt was nicht. In der Regel liegen nur viele brach oder man ist zu faul, zu feige, zu träge, zu was auch immer, um sie auch zur Anwendung zu bringen.

Daher nochmals der Unterschied zu Evangelialen. Der Audruck ist an sich schon eine Krücke, denn was bitte ist "evangelikal"? Charismatisch drückt wenigstens klar aus, dass man sich der Gnadengaben bedient, aber "evangelikal" kann ich rein sprachlich nicht einordenen. Es geht um das Evangelium, schon klar, nur ist das alles und damit auch wieder nichtssagend.

Es stelle fest, dass bei der Systematisierung von Gemeinden, die sich dazu allgemein verbindliche Glaubensätze und Lehren aneignen, sprich sich der Theologie bedienen, dies mehr und mehr auf das reine Bibellehren zurückzieht. Die Lebensweise selbst ändert sich bei den meisten kaum, weshalb man sie auch kaum in der Gesellschaft erkennt.

Klarerweise gibt es bei ihnen auch andere Gaben, aber das ist der von mir so beobachtete Trend, wenn eine Gemeinschaft von ihrer anfänglichen Lebendigkeit zum System erstarrt. Und das am meisten erstarrte System ist zweifellos die RKK, gefolgt von der EK bei uns im europäischen Raum.

Man könnte dazu einen geistlichen Abfall wie folgt skizzieren:

--> charismatisch --> katholisch --> römisch katholisch für die konservative Entwicklung und
--> charismatisch --> evangelikal --> evanglisch für die liberale Entwicklung.

Charismatisch ist stets der Anfang, wie der HG erstmals kurz nach Himmelfahrt Jesu ausgegossen wurde. So sehe ich selbst Luther, dass er durchaus beherzt und damit charismatisch begonnen hatte, was sich dann immer mehr bis zu den heutgen Strukturen erstarrt hat und in den Kirchen nur mehr noch Reste vorhanden sind.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche christliche Gruppierungen?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Di 15. Jun 2021, 12:27 Charismatisch ist stets der Anfang, wie der HG erstmals kurz nach Himmelfahrt Jesu ausgegossen wurde.
Dann müsste ja Pfingsten Euer höchster Feiertag sein. --- Wie auch immer: Deine Darstellung kann ich schon nachvollziehen. - Demnach wären Charismatiker eine sehr kindliche Gruppierung (im positiven Sinne von "Werdet wie die Kinder").

Hier wäre die Frage: Wie verträgt sich Charismatikertum mit weltlicher Verantwortung?
Antworten