Jüdischer Glaube

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SilverBullet
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Re: Jüdischer Glaube

Beitrag von SilverBullet »

Paul hat geschrieben: Di 7. Sep 2021, 19:22es ist doch gar nicht so schwierig, silver bullet
Der Zeitraum, den wir gerade betrachten, 6 n.Chr bis 135 n.Chr. (rund 130 Jahre), umfasst 6 Generationen des jüdischen Glaubens, die sich entlang einer neuen Betonung in den religiösen Ansichten (Gottes-Reich-/Messias-Erwartung) ausgerichtet haben.
Diese Leute waren bereit dafür zu sterben und sie sind auch zu einem grossen(?) Teil für ihre Einstellung gestorben (die heutigen Christen nennen dies übrigens "Christen-Verfolgung").

Die Vorstellung, dass "mitten" in dieser Zeit der erwartete Gott als Mensch aufgetaucht sein soll, nichts zu denen mit der neuen Betonung und Erwartung auf exakt dieses Auftauchen gesagt haben soll, aber die "Ablehnung dieses Menschen" zum Verlust von Tempel und "heiligem" Land geführt haben soll, ist für mein Näschen deutlich zu einfach.
Hier stimmt etwas nicht.
Warum diesen 6 Generationen nicht einfach mal etwas Vernunft im Sinne ihrer Religion unterstellen?
Warum ihnen nicht einfach mal unterstellen, dass sie gar keine Gelegenheit hatten, den Menschgewordenen Gott anzunehmen?

Ist es einfacher sich vorzustellen, dass ein einzelner Mensch im Mittelmeerraum über eine unsichtbare Anhängerschaft eine neue Religion gestartet hat, als dass sich über viele Generationen eine neue Ausrichtung in einer, für alle sichtbaren Bevölkerungsgruppe ergeben hat?
Ja richtig, es ist einfacher und zwar so einfach, dass es in eine Erzähllegende hineinpasst.
Ich habe den Verdacht, dass hier die Erzähllegende mit ihrem historischen Ursprung konkurriert.
Die "Jesus"-Christen haben ihre Wurzeln vergessen und schauen auf ihre Entstehung im jüdischen Glauben, wie auf eine fremde Gruppe, die sie mehr oder weniger für ihr Schicksal der Niederlage und Vertreibung verachten.
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Kingdom
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Re: Jüdischer Glaube

Beitrag von Kingdom »

SilverBullet hat geschrieben: Di 7. Sep 2021, 18:57
Da die Juden damals wohl eine bevölkerungsstarke Gruppe darstellten, kann man davon ausgehen, dass die Römer im nahen Osten, samt ihren Sympathisanten nicht gerade die Mehrheit darstellten, aber sie hatten die Macht.
Wer keine Steuern zahlen wollte und/oder den Kaiser nicht anbeten wollte, verlor seinen Besitz und floh in die Wüste (-> ein Bild, das du kennst).
Ja nur das eben die Jünger Jesus nicht in die Wüste mussten in Jerusalem predigten und Jesus selbst sagte man soll dem Kaiser geben, was des Kaiser ist.


Ich hoffe, du kennst sie gut, also weit über die nicht vorhandenen Angaben in der Bibel hinaus.
Was denkst du, weshalb enthält die Bibel keine Informationen zu den Zeloten?
Sie waren für die Römer ein Thema aber nicht für die Christen. Die Evangelien berichten vorallem die Punkte über die Lehre und das Wirken von Christus. Das heisst Jesus hatte mit den Zeloten nichts am Hut und sie mit Ihm auch nicht. Einzig dort wo es eben dazu kam das man Barrabas den Aufrührer und Mörder freigibt, anstatt den Unschuldigen Christus.
Mr 15:7 Es lag aber ein gewisser Barabbas gefangen samt den Aufrührern, die im Aufruhr einen Mord begangen hatten.
Das heisst diese Aufrüher hatten mit Jesus keine gemeinsame Sache, sondern handelten im Eifer Gottlos.

Jetzt kommen wir so langsam zum eigentlichen Problem: wie wird die "Jesus"-Figur in Bezug zu den Zeloten positioniert?
Gar nicht, Jesus predigte die Busse und die Anahme des Himmelreiches. Die Zeloten meinten mit Menschenkraft und Sünde könnte ein Messiansisches Friedensreich errichtet werden. Die Jünger Jesus waren als er gekreuzigt war verunsichert, obschon Ihnen Jesus gesagt hat das es geschehen musste. Sie zogen sich zurück, weil Jesus auch den Petrus lehrte, Schwert weg legen. Das ist das pure Gegenteil, was die Zeloten Bewegung ausmachte.




Die Eine-Million-Euro-Frage lautet somit:
Wie verhält sich laut Bibel die "Jesus"-Figur zu der Gruppe der Zeloten?

Dies ist ja ersichtlich aus der Lehre Christi, als Christus sein Leiden ankündigte wehrte Ihm Petrus, Jesus sagte ihm das er ein Satan sei und Menschlich denke.

Mr. 8.31 Und er fing an, sie zu lehren, daß des Menschen Sohn viel leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden müsse und nach drei Tagen wieder auferstehen.
32 Und er redete das Wort ganz unverhohlen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren.
33 Er aber wandte sich um und sah seine Jünger an und schalt den Petrus und sprach: Weiche hinter mich, Satan! Denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!
34 Und er rief das Volk samt seinen Jüngern zu sich und sprach zu ihnen: Wer mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!
35 Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren; wer aber seine Seele verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird sie retten.
36 Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und büßte seine Seele ein?

Das Evangelium Gottes ist und war:
Mt 5:44 Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen;
Absolutes Kontrast Programm, zur Weltlichen Ideologie der Zeloten. ;)


Die Bibelstelle, die du angibst "Lukas 10,12" enthält nichts zu den Zeloten, daraus lässt sich nicht erkennen, dass ein Gott zu einem auserwählten Volk spricht, das ihn hier und jetzt erwartet.

Nun die Bibelstelle erwähnt nicht die Zeloten aber sie zeigt auf das die Zeloten, weit weg waren vom Reich Gottes. Diese Bibelstelle zeigt auf die grosse Sünde, warum der Messias bei ersten kommen verworfen, wird und das ein Ideologie der Zeloten völlig gegen Gottes Wille ist.
Die Volkszählung haben wir im Grunde bereits als Bibelstelle, allerdings wird hier nichts zu den Zeloten gesagt - komisch!
Weil diese Bewegung aus Christlicher Sicht nicht relevant war, unbedeutend ausser eben der Hinweis, das man lieber eine Barrabas frei haben wollte als einen Christus. Was auch wieder zeigt wie verdorben und voller Sünde die damaligen Hirten in Israel das Volk aufgewiegelte und sie tickten und wie weit weg sie waren, von dem waren Glauben an Gott, deshalb eben auch die Verwerfung seines Sohnes. Ihnen wurde in Sacharia angekündigt das der Messias sanfmütig und demütig auf der Eselin kommen wird, sie erwarteten einer der nach Ihren Gelüsten, handelte, die Gelüste, welche am Ende Jesus ans Kreuz brachte.
Sorry, solche "Jesus"-Urchristen sehe ich nirgendwo.
Es gibt nirgendwo "Jesus"-Urchristen, die sich auch nur irgendwie gegenüber Zeloten verhalten würden.
Auch die Zeloten haben sich anscheinend nie gegenüber "Jesus"-Urchristen verhalten.
Jede Gruppierung war mit Ihrer Aufgabe beschäftigt: Die Urchristen mit der Verkündigung und verbreiten der Lehre Christi, die Zeloten mit der Planung Ihrer Aufstände. Zwei Welten, die nichts miteinander gemeinsam haben.

Wie erklärst du die Situation, dass sich die historischen Inhalte und die Inhalte des Bibel-Textes, zwar sehr nahe kommen (von den Angaben der Bibel aus gesehen), aber sich im entscheidenden Detail nie begegnen?
Jesus hat seine Jünger gelehrt:
Mt 10:14 Und wenn euch jemand nicht aufnehmen, noch eure Rede hören wird, so gehet fort aus diesem Haus oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen!
Die Bibel beschreibt nicht im Detail diese Häuser der Ablehnung, sie lehrt einfach wie die Jünger sich verhalten sollten, wenn ein Haus das Evangelium verwirft und zeigt Häuser auf, welche das Evangelium mit Freuden aufgenommen wurde. Jetzt kannst Du Dir ja selber ausmalen, was passiert wenn das Evangelium Gottes, auf die Menschliche Vorstellung der Zeloten trifft, die Türe bleibt zu oder man musste damit rechnen das man abgewiesen wurde. Das heisst die Details werden bei den guten Häusern genannt, bei den schlechten wird nicht auf jedes Detail hingewiesen oder erwähnt, nur auf den Geist, welchen die Apolstel teilweise in den Synagogen begegneten.
Es geht ja in diesem Thread um den jüdischen Glauben und exakt dieser Glaube hat sich ab der römischen Volkszählung hin zu einer unmittelbaren Gottes-Unterstützung-/Gottes-Reich-/Messias-Erwartung entwickelt.
Das ist doch elementar das Thema, das die "Jesus"-Christen für sich beanspruchen, würdest du dir da nicht eine klare Aussage wünschen?
Eigentlich nicht weil es nicht Heilsrelevante Aussagen sind. Zu wissen das diese Lehre Christi nun seit Jahrtausenden von den Kindern Gottes angenommen wird und von den anderen Kindern verworfen wird und was die Relevanten Gründe dafür sind, die werden im AT aus Jüdischer Göttlicher Perspektive erklärt und im neuen Testament auch aus Jüdischer Göttlicher Perspektive.

Das ankommen des Messias wurde immer erwartet, wenn eben die Juden irgendwo ins Exil weggeführt waren. Was es da alles für Bewegungen gab interessiert mich eigentlich Geschichtlich nicht weil die Sünde für die Fehlleitung immer die gleiche war. Sacharia, Daniel, Joel, Christus, sagen alles was man wissen muss, was war, was ist und was kommt und wann es kommt und wie es kommt.

Lg Kingdom
SilverBullet
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Re: Jüdischer Glaube

Beitrag von SilverBullet »

Kingdom hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:03Absolutes Kontrast Programm, zur Weltlichen Ideologie der Zeloten. ;)
Ja, in Bezug auf Gewalt, also auf das oberflächliche Werkzeug.
Nein, in Bezug auf die religiöse Grundausrichtung, also auf den Kern.

Diese erstaunliche "Ähnlichkeit im Kern" lässt die Zeloten und all ihre Sympathisanten zu einem hervorragenden Nährboden für ein tatsächliches Auftreten des erwarteten Gotteseffektes werden.
Und was bekommt man laut Bibel? -> gar nichts, keine Beschreibung über einen Kontakt zu diesen Leuten.

Den Nährboden gab es vor dem behaupteten Auftritt von "Jesus" und es gab ihn danach, und zwar vollständig unbeeinflusst.
Der Verlauf von 6 n.Chr. bis 70 und letztlich sogar 135 n.Chr. ist so, als wäre "Jesus" nie vorgekommen.

Mal ganz dumm gefragt:
würde man es von einem Gott erwarten, dass er sich exakt mit denen aus "seinem auserwählten Volk" beschäftigt, die sich mit ihm beschäftigen und auf ihn warten?
=> ja, klar, nichts anderes.

Des Weiteren:
An der nachfolgenden Geschichtsentwicklung (ca. 2000 Jahre bis heute) kann man beim Christentum eindeutig eine Gefahr des Gewalteinsatzes feststellen.
Das "Kontrastprogramm" ist also gar nicht so eindeutig/gut, als dass man es einem Gott unterstellen kann, er musste sich gar nicht um die Gewaltvariante kümmern.
Das Fehlen einer Auseinandersetzung mit den Zeloten macht aus meiner Sicht den Bibel-Text zu einem Fremdkörper in Bezug auf das erste Jahrhundert.
Kingdom hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:03Jesus selbst sagte man soll dem Kaiser geben, was des Kaiser ist.
Das ist eine der wenigen Stellen, an der eine Auseinandersetzung mit den Zeloten hätte stattfinden müssen, aber sie fehlt.
Die Frage, ob man den Römern Steuern zahlen soll, ist nichts weniger, als der von Römern eingesetzte Test, um Zeloten zu identifizieren.
Als religiös aufrichtige Gläubige durften sie sich bei dieser Frage nicht verstellen und mussten die Wahrheit sagen.

Die Bibel enthält hier sozusagen einen weiteren Schnittpunkt zu den Zeloten, aber es wird wieder nicht klar Position bezogen, denn die "Jesus"-Figur sagt nicht, dass man Steuern zahlen soll.
Was ist denn "des Kaisers", wenn man sich selbst zum "von Gott auswählten Volk" zählt?
Wenn man es genau betrachtet, ist der Witz an dieser Bibelstelle, dass die zelotische Ansicht weiterhin vorhanden ist.

Die gleichen Startdaten (Volkszählung) von Zeloten und "Jesus"-Figur verlangen sozusagen, nach einer Behandlung des Steuern-Zahl-Themas und nun kommt dieses Thema tatsächlich in der Bibel vor, aber auf eine derart schwammige Art, dass man den Bibeltext weder "für" noch "gegen" Zeloten einordnen kann.

Dieser Eindruck wird schon früher in der "Jesus"-Erzählung geschürt: "Simon Zelotes" wird als einer der zwölf Apostel eingeführt.
Mehr als den Namen bekommt man aber nicht aus der Bibel.
Wieder ist es eine Situation, in der die Zeloten behandelt werden müssten, aber es fehlt.
Wie hat sich "Jesus" bei der Begegnung mit diesem Simon verhalten, worum ging es dabei? -> keine Ahnung
Hat "Simon Zelotes" eine Wandlung durchgemacht? -> keine Ahnung

Die "Jesus"-Figur, also der Menschgewordene Gott, soll sich explizit für einen Zeloten als Verteilungspunkt seiner Ideen entscheiden haben und es wird rein gar nichts über Zeloten ausgesagt.
Auch hier bekomme ich wieder den Eindruck, dass die Bibel eine oberflächliche Behandlung des Themas darstellt, so als ob man gar nicht genau hinschauen möchte.
Kingdom hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:03Jetzt kannst Du Dir ja selber ausmalen, was passiert wenn das Evangelium Gottes, auf die Menschliche Vorstellung der Zeloten trifft, die Türe bleibt zu oder man musste damit rechnen das man abgewiesen wurde.
Nö, ich kann mir unter der Begegnung von "Jesus" und "Simon Zelotes" rein gar nichts vorstellen.
Was weisst du darüber?
Kingdom hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:03Nun die Bibelstelle erwähnt nicht die Zeloten aber sie zeigt auf das die Zeloten, weit weg waren vom Reich Gottes.
Nein, diese Stelle sagt nichts über Zeloten aus, gar nichts.
Dennoch ist die Stelle interessant, denn hier hätte es stehen müssen!

Du musst dir das so vorstellen: im Messias-Thema an sich gibt es eine Gefahr zur Gewalt.
Die Vorstellung, dass ein Gott als Mensch auftritt, das Thema in Friedensform verbreiten möchte und dann eine Gewalt-Gruppe des gleichen Themas, nicht behandelt, ist geradezu verrückt. Man braucht ja quasi einen eigenen Glauben, um das zu glauben :-)
Kingdom hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:03Die Evangelien berichten vorallem die Punkte über die Lehre und das Wirken von Christus. Das heisst Jesus hatte mit den Zeloten nichts am Hut und sie mit Ihm auch nicht.
Nein, das kann man so nicht sagen - oben haben wir bereits mit wenigen Überlegungen deutliche Schnittpunkte gefunden.

Eine historische Gleichzeitigkeit am gleichen Ort hätte zu einer Auseinandersetzung im Text führen müssen.
Stell dir einen Zuhörer/Leser vor, der all diese Daten hört und sofort an Zeloten denken muss, dem fehlt schlicht etwas.
Wer auch immer die Schreiber der Evangelien waren, sie haben die Texte nicht für Leser aus dieser Zeit geschrieben (vermutlich hatten die Schreiber selbst, keinen wirklichen Zugang mehr zu dieser Zeit).

Umgekehrt ist es noch viel drastischer:
Keine ausserbiblische Quelle erwähnt "Jesus"-Christen.
Das oben von dir angeführte "Kontrastprogramm" ist niemandem aufgefallen.
Niemandem ist es aufgefallen, dass ganz harmlose Leute verfolgt werden.
Im Gegenteil, die Messias-Anhängerschaft wird (aus römischer Sicht) grundsätzlich als "übler Aberglaube" eingeordnet - das passt auf die Zeloten, nicht auf die "Jesus"-Christen.

Selbst die Apologeten (erste "Kirchenväter"), die ihre Texte zum Schein der Glaubensverteidigung an die römischen Kaiser adressiert haben, haben keine Differenzierung zu den Zeloten gezogen -> nichts.
Man Stelle sich das mal vor, diese "Verteidiger des Jesus-Glaubens" haben den Römern nicht gesagt, dass sie nichts mit den römischen Feinden (Zeloten) zu tun haben - kann sowas "schon mal passieren"? -> Nö

Es gibt schlicht keine Gleichzeitigkeit, nur einen Wunder-/Glaubenstext, der Jesus-Messias-Behauptungen für eine bestimmte Zeit aufstellt.

Da stelle ich die Frage, gibt es eine Motivation im jüdischen Glauben, nachträglich durch einen Glaubenstext, eine Verklärung der Zelotenzeit durchzuführen?
=> ich sage: Ja, die gibt es sogar ganz deutlich.
Kingdom hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:03Weil diese Bewegung aus Christlicher Sicht nicht relevant war, unbedeutend ausser eben der Hinweis, das man lieber eine Barrabas frei haben wollte als einen Christus.
"Barrabas" ist eher keine Verbindung zu den Zeloten, zumal es wohl sogar einige Verwirrung um diese Figur gibt und sie am Ende als fiktive Person mit "Jesus bar Abbas" / "Jesus, Sohn des Herrn" gedeutet wird.

Zur Releveanz:
Wieso sollte der Nährboden aus Messias-Anhänger für eine Messias-Botschaft nicht relevant sein?
Kingdom hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:03Was auch wieder zeigt wie verdorben und voller Sünde die damaligen Hirten in Israel das Volk aufgewiegelte und sie tickten und wie weit weg sie waren, von dem waren Glauben an Gott, deshalb eben auch die Verwerfung seines Sohnes.
Ich kann nur sagen:
Vorsicht an alle "Jesus"-Christen, die sich da hineinsteigern wollen.
Der jüdische Glauben hat einen anderen Verlauf genommen, als ihr ihn euch über den Glaubenstext "Bibel" erzählt.
Kingdom hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:03Ihnen wurde in Sacharia angekündigt das der Messias sanfmütig und demütig auf der Eselin kommen wird, sie erwarteten einer der nach Ihren Gelüsten, handelte, die Gelüste, welche am Ende Jesus ans Kreuz brachte.
Was liegt dann näher, als nach all dem Scheitern der Gottes-Reich-/Messias-Erwartung (sagen wir nach 70 oder eher 135 n.Chr. nach dem Totalverlust) aus den Reihen der flüchtenden Zeloten einen Glaubenstext zu stricken, der von der Gewalt ablässt und alte Vorhersagen einhält?

Frag dich doch mal selbst:
Wo waren eigentlich die Römer, als "Jesus" in der Hauptstadt als König empfangen wurde, wo sie doch in der Auseinandersetzung mit den Zeloten exakt dieses Königs-Thema bekämpfen wollten?

Der Einzug der Zeloten hingegen ist plausibel, denn diese haben zuvor die Römer besiegt - es waren keine Römer da.
Kingdom hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:03Eigentlich nicht weil es nicht Heilsrelevante Aussagen sind. Zu wissen das diese Lehre Christi nun seit Jahrtausenden von den Kindern Gottes angenommen wird und von den anderen Kindern verworfen wird und was die Relevanten Gründe dafür sind, die werden im AT aus Jüdischer Göttlicher Perspektive erklärt und im neuen Testament auch aus Jüdischer Göttlicher Perspektive.
Wem willst du einen Vorwurf machen, wenn ein Menschgewordener Gott behauptet wird, der um Anhänger wirbt, sich aber inmitten von potentiellen Anhängern nicht für diese interessieren soll?
Das ist doch selbst für eine Wunder-Legende kein wirklich hoher Standard.

Wenn die Legende das "Zerreissen des Vorhanges" behauptet, dann ist es vielleicht etwas ungünstig, dass der Vorhang der Juden nie zerrissen ist.
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Kingdom
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Re: Jüdischer Glaube

Beitrag von Kingdom »

SilverBullet hat geschrieben: Do 9. Sep 2021, 10:45 Diese erstaunliche "Ähnlichkeit im Kern" lässt die Zeloten und all ihre Sympathisanten zu einem hervorragenden Nährboden für ein tatsächliches Auftreten des erwarteten Gotteseffektes werden.
Und was bekommt man laut Bibel? -> gar nichts, keine Beschreibung über einen Kontakt zu diesen Leuten.
Die Bibel lehrt uns das Jesus zwölf Unterschiedliche Charaktere von Menschen in seine Jüngerschaft und Nachfolge aufnahm und sie schulte über das Reich Gottes. Das ist der Kernpunkt: Jesus ruft Menschen unterschiedlicher Herkunft, Meinung und Vorstellungen in seine Nachfolge und schult sie dort zu Nachfolgern Gottes. Sein einziges Kriterium war, das der Jünger bereit war zur Nachfolge. Und jedem seiner Jünger zeigte er auf was untauglich war für das Reich Gottes. So ist es heute und so war es damals als er mit den 12 Jüngern startete. Und ja am Beispiel von Judas, sieht man was passiert wenn eine Jünger die Werte verriet, welche ihm gelehrt wurde.

Also ob Zelot oder Römer, Grieche oder Jude, jeder wird gerufen in die Schule aber nicht jeder will eintreten in diese Nachfolge.

Wie hat sich "Jesus" bei der Begegnung mit diesem Simon verhalten, worum ging es dabei? -> keine Ahnung
Hat "Simon Zelotes" eine Wandlung durchgemacht? -> keine Ahnung
Die verlorenen Söhne rufen war sein Anliegen. Dazu gehörten auch Zöllner, Huren usw. und eben auch Zeloten. Ja jeder der mit Jesus in Kontakt ist und eben auch bleibt, macht eine Wandlung durch.

Umgekehrt ist es noch viel drastischer:
Keine ausserbiblische Quelle erwähnt "Jesus"-Christen.
Das oben von dir angeführte "Kontrastprogramm" ist niemandem aufgefallen.
Niemandem ist es aufgefallen, dass ganz harmlose Leute verfolgt werden.
Im Gegenteil, die Messias-Anhängerschaft wird (aus römischer Sicht) grundsätzlich als "übler Aberglaube" eingeordnet - das passt auf die Zeloten, nicht auf die "Jesus"-Christen.
Pilatus selbst bezeugt, er finde nichts übles an Jesus. Der Jesus mit der Verkündigung des Gottesreiches, war für die Römische Besatzungsmacht schlicht nicht von Bedeutung als das man sie eben erwähnen müsste und eben so auch seine Nachfolger. Die einzige Berührung die sie mit denen hatten war einfach wenn der Hohe Rat wieder mal Unruhe stiftete gegen diese Nachfolger Christi, dies war für die Römer aber nicht relevant, weil sie sahen von denen geht keine Gefahr aus, für Ihr Reich.

Man Stelle sich das mal vor, diese "Verteidiger des Jesus-Glaubens" haben den Römern nicht gesagt, dass sie nichts mit den römischen Feinden (Zeloten) zu tun haben - kann sowas "schon mal passieren"? -> Nö
Wenn sie vor Gericht geschleppt wurden haben sie das Evangelium bezeugt, somit wussten die Römer, dies ist für unser Reich keine Bedrohung, weil das Evangelium Gottes der Zeloten Ideologie nicht identisch ist. Vielleicht haben sie den Römern eben auch gesagt: Das Jesus Reich nicht von dieser Welt ist und somit wussten die Römer woran sie waren.

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Re: Jüdischer Glaube

Beitrag von Larson »

Nun, ich beschäftige mich ja auch schon länger mit dem jüdischen Glauben und habe viele Schriften dazu. Ja, und ich kenne sehr gut auch die chr. Religion(-en).
Nur, warum will eine (angebliche) Tochterreligion (Christentum) der Mutterreligion (Judentum) von dessen sie sich von einem Juden, welcher das Gesetz lehrte einen Gott daraus machten, sich selbst aber vom jüdischen sich losgesagt hatten (Konzile), also diese Mutterreligion vorschreiben, wie sie gedacht und gewesen wären und wie etwas, das des anderen „richtig“ verstanden werden soll, indem es sich eigene Richtlinien gab?

Jesus glaubte und lehrte "jüdisch".
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: Jüdischer Glaube

Beitrag von Lena »

Larson hat geschrieben: Sa 2. Okt 2021, 13:34 Jesus glaubte und lehrte "jüdisch".
Und doch hat Jesus sich ein paarmal so ausgedrückt:
Ihr habt gehört.....Ich aber sage euch...
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Paul
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Re: Jüdischer Glaube

Beitrag von Paul »

es ist ganz einfach...fürchtet euch nicht

das ist jesu botschaft
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
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Corona
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Re: Jüdischer Glaube

Beitrag von Corona »

Lena hat geschrieben: Sa 2. Okt 2021, 15:27
Larson hat geschrieben: Sa 2. Okt 2021, 13:34 Jesus glaubte und lehrte "jüdisch".
Und doch hat Jesus sich ein paarmal so ausgedrückt:
Ihr habt gehört.....Ich aber sage euch...
Meinst du Verschärfung der Gesetze?
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Spice
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Re: Jüdischer Glaube

Beitrag von Spice »

Larson hat geschrieben: Sa 2. Okt 2021, 13:34 Nur, warum will eine (angebliche) Tochterreligion (Christentum) der Mutterreligion (Judentum) von dessen sie sich von einem Juden, welcher das Gesetz lehrte einen Gott daraus machten, sich selbst aber vom jüdischen sich losgesagt hatten (Konzile), also diese Mutterreligion vorschreiben, wie sie gedacht und gewesen wären und wie etwas, das des anderen „richtig“ verstanden werden soll, indem es sich eigene Richtlinien gab?

Jesus glaubte und lehrte "jüdisch".
Vielleicht geht es damit ähnlich wie mit einem Erwachsenen zu, der in der Reflexion (besser) versteht, weshalb er in der Kindheit so handelte und es nicht Sinn der Kindheit ist, Kind zu bleiben, sondern erwachsen zu werden?
Spice
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Re: Jüdischer Glaube

Beitrag von Spice »

Paul hat geschrieben: Sa 2. Okt 2021, 16:55 es ist ganz einfach...fürchtet euch nicht

das ist jesu botschaft
Die aber nicht fruchtet, da die Angst der Menschen zu groß ist!
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