Alle Menschen werden Brüder

[Helmuth]

Welcher Wertschätzung entspricht es, wenn Jesus selbst sie „Otternbrut“ und „Schlangengezücht“ oder Gott im AT „Mörder, Ehebrecher und Hurenkinder“ nennt?

Die Pharisäer und Schriftgelehrten, die Jesus in Mt. 23 so betitelt, waren seine Feinde, und das wußte Er.

Damit wurde meine Frage nicht beantwortet. Welche Wertschätzung ist es zu einem Menschen Arschloch zu sagen? Das wäre emotional dasslebe wie Jesus zu seiner Zeit Schlangengezücht sagte.

Die beiden Schriftstellen bringe ich jetzt gerade nicht zusammen.

Welche? Die Forderung der Feindesliebe mit den Weherufen aus Mt. 23? Ja, das ist eine Herausforderung. Aber Feindesliebe ist was anderes, das wollte ich zum Ausdruck bringen. Es heißt nicht ihre Taten zu beschönigen, sondern sie trotz allem gleichermaßen gerecht zu behandeln wie alle Menschen und ihnen die Chance der Umkehr auch nicht zu verweigern. Jesus redete z.B. mit Nikodemus völlig anders.

In etwa hat ein Arzt keine Chance eine Behandlung zu verweigern, obwohl er z.B. weiß, der Patient ist ein Schwerverbrecher. Es muss, und das ist in meinen Augen das Wesen der Feindesliebe. Mit Bruderliebe hat das eben nichts zu tun. Der Arzt braucht mit einem KIller nicht Händchen halten. Mit seinem Bruder würde er das, selbst wenn er des Mordes schuldig wäre.

[Abischai]

Es heißt nicht ihre Taten zu beschönigen, sondern sie trotz allem gleichermaßen gerecht zu behandeln wie alle Menschen und ihnen die Chance der Umkehr auch nicht zu verweigern.

Das sehe ich auch so.
Ein mir bekannter Rechtsanwalt war Strafverteidiger eines mutmaßlichen Mörders. Wenn man sowas hört, geht da erst mal ein Ruck durchs Gebein: wie kann er nur!?! Aber es ist in diesem System nicht vorgesehen, einen mutmaßlichen Mörder rechtlos abzuurteilen. Die dennoch für ihn geltenden Rechte müssen gewahrt bleiben, und dafür ist nun mal ein Strafverteidiger da. Das bedeutet nicht, daß der Verteidiger sich mit dem Angeklagten verbündet, denn er hat ja nicht zu urteilen. Ob die maximale Verteidigung am Ausgang des Verfahrens und am Urteil etwas ändert, ist nach wie vor offen.

(Nebenbei hatte der Angeklagte, egal ob nun am Ende schuldiggesprochen oder nicht, die Chance zu echter Umkehr, denn der Verteidiger ist auch ein Bruder Jesu, und das bleibt nicht ohne Folgen. Was will man mehr?)

Die biblische Vorlage für Feindesliebe (am Beispiel) ist die Bewirtung der in Gefangenschaft geratenen syrischen Armee durch den israelitischen König auf anraten des Propheten Elisa hin.

Zuvor hatte Salomo in den Sprüchen gemahnt: "wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen, wenn er durstig ist, gibt ihm zu trinken, damit beschämst du ihn." Anderswo steht eine etwas andere Fomulierung: "...und du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln." (d.i. Beschämung)
Sehr "lieb" (emotional hingezogen) klingt das nicht, eher nach kluger Diplomatie, aber dem Feind ist das egal wenn er verschont bleibt, der Ball ist bei ihm, und im obigen Beispiel mit den Syrern war die Folge, daß die nie wieder Streifzüge nach Israel unternommen haben. Es gibt viele Beispiele aus den Kriegen der letzten 2 Jahrhunderte, die ähnliches beinhalten.

(Das wäre mal ein interessanter Aspekt für evtl. Friedensverhandlungen zwischen Rußland und der Ukraine.)

[Oleander]

....wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen, wenn er durstig ist, gibt ihm zu trinken, damit beschämst du ihn."

Ich halte davon gar nix, ...
Begründung: Ich gebe dem, weil er ein Bedürfnis hat....und nicht, weil ich ihn dadurch "beschämen will"
Und dieser Spruch veranlasst womöglich dazu, es vielleicht nur zu tun , um ihn zu "beschämen"

Ähnlich dieser Bibelvers:

Mt 25,40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Da lauert die selbe Gefahr:
Tu ich es, weils mir um die Person an sich geht (vom Herzen kommt), oder wegen der Aussage Jesus:
Das habt ihr mir getan...


Oder es gar nur tue, weil Jesus (Gott) dazu auffordert? Ich es so in der Bibel las...
Irgendwie ner "Pflicht" nachkommen will?
Oder um des "Gewissens" willen, wenn ichs ned tu?

Verstehst du, was ich damit meine?

[Abischai]

Ich halte davon gar nix, ...

Es interessiert niemanden, was Du davon hältst, wenn die Bibel zitiert wird. Weder ob Dir der Inhalt gefällt noch ob Dir die Tatsache gefällt, daß es jemand zitiert.

Verstehst du, was ich damit meine?

Durchaus, aber es nützt nichts. Die Menschen, die sich an die Bibel halten, kommen damit gut durchs Leben, die sich nicht daran halten, weniger gut oder gar nicht.

[Oleander]

Es interessiert niemanden, was Du davon hältst, wenn die Bibel zitiert wird.

Bist du der Redner für alle Menschen(user)?
Oder nur für dich?
Wenn dich etwas nicht interessiert, weil.. so sei es...
Aber...wofür hältst du dich eigentlich?

Langsam gehst mir am.... Nerv mit deiner überheblichen Art

[Helmuth]

Ein mir bekannter Rechtsanwalt war Strafverteidiger eines mutmaßlichen Mörders. Wenn man sowas hört, geht da erst mal ein Ruck durchs Gebein: wie kann er nur!?! Aber es ist in diesem System nicht vorgesehen, einen mutmaßlichen Mörder rechtlos abzuurteilen.

Wahrlich interessant, nicht wahr? Schon Jesus lobte die Kinder der Welt als klüger und darin vollziehen sie sogar Gottes Willen als seine Diener der Obrigkeit.

Unsere Themenfrage dabei ist: Wie stellen wir uns zu dem Delinquenten? Und darin meine ich weiter zu differenzieren, ob er unser Bruder ist oder nicht.

Ist er ein Bruder, gilt Jesu Gebot ihn auch im Falle einer rechtskräftigen Verurteilung noch beizustehen und ihn z.B. im Gefängnis zu besuchen. Wir haben das Gebot ihn nicht fallenzulassen und versuchen ihn auch wieder von seinem Irrweg zurückzuführen. Jakobus z.B. schreibt:

Meine Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt, und es führt ihn jemand zurück, so wisse er, dass der, der einen Sünder von der Verirrung seines Weges zurückführt, eine Seele vom Tod erretten und eine Menge von Sünden bedecken wird.

Man beachte, wen er anspricht: „Meine Brüder“, andere spricht er nicht an. Ist der Delinquent nicht unser Bruder, dann meine ich gilt Freiheit. Handelt es sich um einen Verwandten, wird man ihm auch weiter beistehen und z.B. das Evangelium nahelegen. Es kann ja sein, dass er auch bereut und umkehrt.

Bereut er aber nicht und ist er auch nicht unser Bruder, dann kann man seine Inhaftierung auch als das Vorgericht zu seinem Endgericht betrachten und überlässt alles weitere der Sache Gottes, zu dem Gott auch seine Diener auf Erden bestellt hatte.

[Oleander]

Wie stellen wir uns zu dem Delinquenten?

Wir führen sie ganz einfach vor die Tore der "Stadt" und steinigen/kreuzigen sie...
Haben wir keine Steine oder keine Kreuze per Hand, gehts auch verbal...

[Abischai]

Bist du der Redner für alle Menschen(user)?
Oder nur für dich?

Das ist von mir rhetorisch gemeint, thematisch ist es uninteressant, was Du davon hältst, was in der Bibel drinsteht. Deine völlig abweichenden persönlichen Neigungen dazu, gehören nicht ins Bibelforum, das ist ja nicht die Bahlsen-Probierstube oder das Maggi-Kochstudio, es geht um die Bibel, nicht um mich oder um Dich.
Jeder ist gehalten beizutragen, nicht abzutragen, das wird gern verwechselt.

[Oleander]

thematisch ist es uninteressant, was Du davon hältst...

Ich habe das selbe Recht wie alle andren, hier mitzuteilen, wie ich etwas sehe....
Keiner, absolut keiner,, soll sich dazu veranlasst fühlen , es sehen zu müßen wie ich!
Oder meine Ansichten teilen zu müßen!

Darf ich sie deswegen nicht äussern?

Wer wars denn, der die "Feindesliebe" hier ins Spiel brachte?

Ich ging hier auf Bibeltexte ein und gab nur eine persönliche Stellung betreff "Motivation" des Handelns ab.

Also, was willst von mir?

[Abischai]

Darf ich sie deswegen nicht äussern?
...
Also, was willst von mir?

Natürlich darfst Du das äußern, das verbietet Dir doch niemand. Und ich äußere mich zu Deinen Äußerungen, auch das darf ich. Daß Du Dich nicht so unheimlich wichtig nimmst, das will ich von Dir.