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Re: Omkarananda

Verfasst: Fr 19. Sep 2025, 07:50
von oTp
Schau dir doch Einheitserlebnisse an:
Da erfährt man als Gewißheit, dass man in einem großartigen Ganzen lebt, Teil davon ist.
Das würde ich nicht als alles wissen bezeichnen. Zunächst wäre das nur, die Qualität des Himmels zu erleben. Und man empfindet sich in der angenehmsten Fülle und ist wohl wunschlos glücklich damit. Da geht noch kein Himmel auf, weil man nicht den Himmel mit geistigen Augen wahrnimmt.
Da ist es schon sehr ungewöhnlich, dass Sundar Singh sowohl weitgehend die voll befriedigende Verbundenheit mit Gott erlebt ( "Das Himmelreich ist inwendig in euch"), als auch mit seinem geistigen Leib und seinen geistigen Augen den Himmel erleben kann. Und man kann nicht sagen, dass er nur ein Bißchen was im Himmel erlebt. Wie Menschen in einem kurzen, einmaligen Nahtoderlebnis. Yogaschüler suchen das, sie "träumen" davon, alles in voller Fülle und voller Weite zu erleben. Und sie meinen damit Alles. Aber ist das Einheitserlebnis wirklich alles und kann als Gottgleichheit bezeichnet werden ? Oder ist es "nur"ein erhebendes Daseinsgefühl ? Das Nahtote auch erlebt haben ? Schon irgendwie völlig entgrenzt und völlig aus seinem eingrenzenden und ambivalenten Ich heraus. In dem man ja müde bis gefangen sein kann. Gefangen in seinem Körper, seiner Gedanken und Empfindungswelt.
Wer versucht, dem allen mit Drogen zu entfliehen ist auf dem Weg des Todes. Während "das Allbewußtsein" das Leben in Fülle ist.

Re: Omkarananda

Verfasst: Sa 20. Sep 2025, 00:53
von Johncom
oTp hat geschrieben: Fr 19. Sep 2025, 07:50 Schau dir doch Einheitserlebnisse an:
Da erfährt man als Gewißheit, dass man in einem großartigen Ganzen lebt, Teil davon ist.
Das würde ich nicht als alles wissen bezeichnen. Zunächst wäre das nur, die Qualität des Himmels zu erleben. Und man empfindet sich in der angenehmsten Fülle und ist wohl wunschlos glücklich damit. Da geht noch kein Himmel auf, weil man nicht den Himmel mit geistigen Augen wahrnimmt.
Man kann es schlecht mit den Worten unserer irdischen Sprache umreißen: Was ist der Himmel, was oder wer ist Gott. Aber die Entrückten, sei es ein plötzliches Nahtod-Erleben oder sei es die gnadenvolle Ekstase im Gebet...
an wunschloses glücklich sein wird im Nachhinein erinnert, ein Ankommen, wieder zuhause sein, eine Zeitlosigkeit, die immer da war, und was wir im Erdenleben selten gekannt haben, die Freiheit von alle Sorgen.

Nur hier auf dieser Ebene, ist der Verstand tätig, drüben wird anscheinend alles auf einmal "klar". Das Wort Gewissheit passt gut, alles ist gewiss und in Ordnung. Das großartige Ganze war immer, aber auch das Wort "Immer" verführt ins verstandesmäßige Vergleichen. In dieser Welt herrscht das Phänomen "Zeit", aber Zeit ist nicht real. Von oben betrachtet ist alles nur jetzt, kein vorher und nachher.

Der oder die Himmel? Paulus sagt einmal, er vermutet im "3. Himmel" gewesen zu sein. Das andere Mal spricht er von den "unteren Himmeln", von denen aus diese Welt beherrscht wird? Kann es sein, zu jener Zeit waren griechische Denk-Modelle der Standard? Und warum spricht man heute noch vom "7. Himmel", woher kommen diese Vorstellungen.

Wunschloses Glück, das ist eigentlich selbsterklärend. Wenn Gott alles in allem ist, sogar hier schon, warum will ich dann noch Paläste besuchen, in dem ein persönlicher Gott auf einem Tron sitzt. Aber wenn es mein Herz immer gewollt hat, wird mir vielleicht auch das gezeigt.

Re: Omkarananda

Verfasst: Sa 20. Sep 2025, 01:20
von Johncom
Der Mensch als Bildnis Gottes
Die grössere Wahrheit ist, dass wir nicht in einem drei- oder vierdimensionalen
materiellen Universum leben, sondern in einem einzigen schöpferischen
Bewusstsein voll göttlicher Wunder, das die Energie hinter jeder Energie
darstellt, die Kraft hinter allen Kräften und das Leben hinter allen Mächten.
Dieses Bewusstsein ist das höchste göttliche Prinzip. Es ist das Göttliche, das
Himmelreich voll endloser Vollkommenheit, voll Frieden und Glück. Es ist überall.
In ihm gibt es keine Zeit- und Raumbegrenzungen mehr. Alles in ihm ist ein Hier
und Jetzt. In diesem Bewusstsein leben wir, bewegen wir uns und haben unser
Sein.
https://www.omkarananda-ashram.net/pdfs/Bewusstsein.pdf
Für uns alle, die Normalmenschen, die normal denken und jeden Tag mit Unterscheiden beschäftigt sind, also richtig und falsch, gut und böse (.. das erinnert an die verbotene Frucht im Paradies) ist es nicht ganz einfach, sich vorzustellen, dass auch wir Anteil haben an diesem ewigen göttlichen Sein. Die Mystiker sagen es, die Seher. Manche sagen nichts oder nur verschlüsselt. Aber man kann und muss es nicht allen sagen: Viele Menschen, die meisten, sind nicht sehr interessiert.

Re: Omkarananda

Verfasst: Sa 20. Sep 2025, 12:52
von oTp
Man müsste den in der Psychologie bekannten Begriff ozeanischer Bewusstseinszustand einbringen in die Überlegungen:

Wobei die KI wider schnell behilflich ist :
Ozeanische Bewusstseinszustände, auch als "ozeanische Selbstentgrenzung" bezeichnet, sind eine Form von veränderten Bewusstseinszuständen, bei denen die Grenzen des individuellen Ichs verschwimmen und ein Gefühl der Einheit mit der Umwelt oder dem Universum entsteht. Diese Erfahrung wird oft als positive, tiefgreifende Selbstauflösung beschrieben, kann aber unter bestimmten Umständen auch in Angst umschlagen. Ausgelöst werden sie durch verschiedene Faktoren, einschließlich psychologischer Techniken wie Meditation und Sensorische Deprivation, aber auch durch den Konsum psychotroper Substanzen.
Solche Selbstauflösung, Entgrenzung scheint auch wesentlich bei östlicher Meditation zu sein. Oder gar das absolute Ziel.

Re: Omkarananda

Verfasst: Sa 20. Sep 2025, 17:02
von Johncom
Das ist wieder ein "Begriff". Oder auch Transzendenz.
Wahrscheinlich ist das Übersteigen dieser irdisch-kollektiven Realität nur annähernd beschreibbar.

Den direktesten Weg in die Göttlichkeit lehrt Jesus, auch praktikabel für jeden hier: liebend werden. Das geht nicht von heute auf morgen, die ersten Schritte sind immer die schwersten. Danach wird alles sehr leicht.

Re: Omkarananda

Verfasst: So 21. Sep 2025, 05:39
von oTp
Johncom hat geschrieben: Sa 20. Sep 2025, 17:02 Das ist wieder ein "Begriff". Oder auch Transzendenz.
Wahrscheinlich ist das Übersteigen dieser irdisch-kollektiven Realität nur annähernd beschreibbar.

Den direktesten Weg in die Göttlichkeit lehrt Jesus, auch praktikabel für jeden hier: liebend werden. Das geht nicht von heute auf morgen, die ersten Schritte sind immer die schwersten. Danach wird alles sehr leicht.
Da ich Unterscheidungen versuche, ist das mit ozeanischem Bewusstsein quasi ausgefüllte Gehirn sowieso eher ansonsten inhaltslos, wenn es auch als Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit erlebt wird. Während die Entrückung Erlebnisse mit Gott und dem Himmel bringt.