Johncom hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2024, 02:25
Seit den 90ern investieren die USA 5 Milliarden in pro-westliche Umlenkung der Gesellschaft. Und warum nicht andere Länder? Das verriet damals schon Präsidentenberater Brzezinski in seinem Buch "Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft".
Und Belege?
Das letzte Mal als ich nach Belegen fragte, hast du
das hier verlinkt, was genau das Gegenteil belegt: die Einflussnahme Russlands.
Denn woher mag Janukowitsch nur das Geld gehabt haben?
Johncom hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2024, 02:25Und der Beschuss des Donbass ging weiter, gezielt auf Zivilisten. Dann gab es Waffentraining in Polen mit NATO-Ausbildern für neonazistische Jugendliche.
Nur gibt's dafür keine Belege, die auch nur oberflächlichster Kritik standhalten.
Der gute Röper verlinkte auf einen OSZE-Bericht, um das zu beweisen. Nur wenn man da tatsächlich nachschaute, stand da was ganz anderes: Die meisten Zivilisten starben durch Minen. Und ukrainischer Seite so viele wie auf dem Gebiet der Separatisten.
Johncom hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2024, 02:25
Was jeder prüfen kann, niemand widerlegt hat: 90% der Krim-Bewohner haben für die Rückkehr in die russische Föderation gestimmt. Der Militärhafen Sewastopol, was durchgehend Stützpunkt der russischen Marine. Die sind einfach dageblieben. Also es brauchte keine Aggression, es gab keinen Kampf, nur eine Volksabstimmung.
Die Krim-Bewohner haben sich nicht aus eigenem Antrieb losgelöst, sondern Putin hat seine "grünen Männchen" losgeschickt. Von denen er am Anfang noch dummdreist behauptete, es wären spontan gebildete Selbstverteidigungstruppen.
Am Ende hat er dann doch zugegeben, dass es Spezialeinsatzkräfte der russischen Armee waren.
Und, mein lieber Johncom, eine Invasion durch feindliche Truppen – auch wenn die keine Abzeichen trugen und auch wenn aufgrund des Machtvakuums nach dem Maidan keine militärische Gegenreaktion erfolgte – ist und bleibt ein Akt kriegerischer Aggression.
Dem Mimimimi danach fehlt daher jegliche Glaubwürdigkeit.
Dazu sind sämtliche Wahlen in Russland gefälscht.
Bei der letzten Duma-Wahl gab es lustige "Unregelmäßigkeiten" wie dass in zig Wahlkreisen "Einiges Russland" bis auf die Nachkommastelle das gleiche Ergebnis einfuhr. Da war die Kommunikation wohl nicht so gut.
An die 90% könnte man nur glauben, wenn man "die Krim ist ureigenes russisches Land" (Krone-Schmalz) akzeptiert. Aber 1991 stimmten 54 %
für die Unabhängigkeit auf der Krim.
Johncom hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2024, 02:25Du vergisst dabei den Teil Deutschlands, der mehr oder weniger selbstbestimmt mit Russland wirtschaftlich und kulturell Austausch pflegte. Warum begab sich der westliche Teil genauso wenig selbstbestimmt in die amerikanische-britische Abhängigkeit? In der Prägung der meisten Wessis (mich eingeschlossen) ist alles amerikanische cool. Aber das wurde nur durch Radio- und Fernseh Beschallung erreicht. Das ist jetzt vorbei. Wer eine Zukunft des Friedens will, schließt Freundschaft auch mit denen, die uns immer als Feinde verkauft wurden.
Nein, es geht hier nicht um "coolness" oder um West-Ost, sondern darum, dass man mit fragwürdigen Akteuren keine engen wirtschaftlichen Partnerschaften eingehen sollte.
Ich glaube nicht an den Machiavellismus, nach dem es die Aufgabe der Außenpolitik ist, das eigene Land kühl berechnend, unabhängig von jeglicher moralischer Überlegung, durch die internationalen Verstrickungen zu navigieren.
Und nein, hier geht es nicht um "wertegeleitete Außenpolitik", sondern einfach nur um die Beobachtung, dass üble Machenschaften und Deals einen am Ende doch wieder einholen. Es ist also streng genommen falsch, es "Moral" zu nennen, da eigennützige Absicht dahintersteckt - vgl. "ehrlich währt am längsten".
Ein Vergleich der Sowjetunion mit dem heutigen Russland ist unsinnig, allein schon, weil diese (zumindest gegen Ende hin) eine status-quo Macht war. Das heutige Russland ist ein bizarres Gebilde, das auf "konservativ" macht, aber tatsächlich völlig nihilistisch drauf ist. Schön symbolisiert auch durch
Die Nachtwölfe, die "christliche" Motorradgang von Putin.
Nikolai Berdjajew meinte einmal:
"Der russische Konservatismus ist unmöglich, denn er hat nichts zu bewahren. ... Folglich hat unser Konservatismus nicht eine bestimmte Art von Kultur bestätigt, sondern er hat die Schöpferkraft der Kultur geleugnet und ist zu einer nihilistischen Reaktion verkommen.". Na, auf das heutige Russland bezogen passt das zumindest perfekt.
Dazu kommt der apokalyptische Ausblick von Hardlinern in der Führungsriege. Ich denke, wir können es uns sparen, hier wieder die ganzen Kreml-Höflinge zu zitieren, mit ihren Gewaltfantasien, gipfelnd in der nuklearen Vernichtung der USA und Europas.
Es ist aber am Ende doch erschreckend, was die da absondern. Sie haben was von irrem Kult, Heaven's Gate, Aum Shinrikyo oder Jonestown.
Die ganze Regierung ist instabil. Warum gibt es z. B. keinen Nachfolger für Putin? Irgendwann - ich hoffe, darüber sind wir uns wenigstens einig - wird seine irdische Existenz ein Ende haben. Und in der Sowjetunion gab's prinzipiell eine geregelte Methode, einen Nachfolger zu bestimmen. Aber wenn alles völlig auf Angst und Korruption basiert, dann kann es halt nur
einen geben.
Um wieder etwas konkreter zu werden: russische Pipelines zeichneten sich immer durch eine besondere Fragilität aus.
Schon damals 2006 explodierten Pipelines nach Georgien unter mysteriösen Umständen. Oder später wurde die Jamal-Pipeline kurzerhand zugedreht, nachdem die EU Sanktionen gegen Belarus (!) wegen der erzwungenen Landung des Ryanair-Flugs 4978 verhängt hatte.
Es ist keine große Intelligenzleistung, sich auszumalen, dass das, was in der Vergangenheit andere Länder erwischte, am Ende uns genauso erwischen würde.
Es ist fast egal, wer bei NS Akteur war (wobei vorher schon unter mysteriösen Umständen die Turbine ausfiel): Ein russischer Präsident, der absolute Inkompetenz mit absolutem Größenwahn kombiniert, zieht uns mit in den Strudel der Vernichtung.
Derartiges gibt es nun auch auf westlicher Seite, aber in geringerem Umfang. Um einen Vergleich zu bringen: Als klar war, dass Bayer mit Monsanto fusionieren würde, habe ich alle meine Aktien, 70.000 €, verkauft. Der Grund ist ähnlich: mit dem Gottseibeiuns der Agrarkonzerne geht man keine Geschäftspartnerschaften ein und erst recht fusioniert man nicht mit diesem.
Diese Hybris, das ganz große Ding zu drehen, "Gier frisst Hirn" nach dem Motto "wird schon gut gehen" ... geht eben nicht gut. Bayer steht am Rand des Ruins. Es ist mir da fast egal, ob Roundup tatsächlich Krebs erzeugt – die Monsanto-Fusion war die Katastrophe mit Ansage. Monsanto ist ein krimineller Gift-Konzern, der für die Verseuchung ganzer Landstriche verantwortlich ist. Mit so etwas fusioniert man nicht.
Und genauso darf man sich nicht energetisch von einem instabilen, nihilistischen Mafia-Staat wie Russland abhängig machen.
Johncom hat geschrieben: ↑Sa 17. Aug 2024, 02:25Das übliche Presse-Mantra: Afghanistan ist Schuld, dann Irak, dann Libyen, dann Syrien.
Sicher siehst Du das so. Du leugnest ja auch, dass Butscha geschehen ist. Trotz detaillierter Drohnenaufnahmen.
Über "Schuld" lacht man in der Wirtschaft, da gibt es nur Zahlen und Werte. Die dummen Leute vor der Glotze sollen an Schuldige glauben. Die will man böse stimmen. Die sollen dann auch kämpfen, töten und sie töten lassen. Oben in der Wirtschaft zählt man nur das Geld. Und klar weiß Russland was zählt, die machen mit.
Es mag sein, dass jeder, der Spitzenpositionen in Politik und Wirtschaft erreicht hat, nur noch machiavellistisch denkt. Na und?
Das ist wieder Dein klassischer Fehler mit "Große Männer machen Geschichte".
Große Männer
machen Geschichte – aber nur die Geschichte, die sie machen
können. D.h. es kommt auf den Rahmen an, der ihnen gesetzt ist. Und wir alle sollten uns bemühen, diesen sehr eng zu setzen, damit die großen Männer sich auch richtig verhalten. Also nicht wie Putin.
Aber das wäre ja Arbeit und es ist viel einfacher sich zu empören und an Verschwörungstheorien zu glauben.