Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Politik und Weltgeschehen
Philippus
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Philippus »

Johncom hat geschrieben: So 15. Okt 2023, 08:04
Die Dinge liegen anders. Die ganze Welt, alle empfindsamen Menschen treibt es zur Zeit in die Öffentlichkeit, Juden, Christen und Moslems, denn ein Völker-morden wird in dieser Zeit nicht mehr geduldet.

Von keiner Seite!
Eben. Aber das Völker Morden im Gaza Streifen wurde doch von den Palästinensern begonnen und nicht von Israel aus.
Hiob
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Hiob »

Ohne hier auf Einzelfragen einzugehen: Wir sollten uns einmal bewusst sein, dass unsere Gesellschaft dekadent ist. Und dafür kann sie nicht einmal etwas dafür, weil sie von Menschen (wie mir) dominiert ist, die nie Krieg hatten. Ich war politisch bzw. durch Krieg oder Hunger nie bedroht.

Genau das war aber über Jahrtausende normal. Noch meinem Vater sind im Schützengraben buchstäblich die Körperteile seiner Kameraden um die Ohren geflogen. Heute empört man sich, wenn Innenräume von Panzern nicht schwangerengerecht designt sind (ist leider kein Witz). Und auf Baustellen findet man es "menschverachtend" (auch so ein Wort), wenn die Ecken von Steinen nicht abgerundet sind, weil man sich daran ritzen könnte.

Ich bin sicher, dass es eine Orbanisierung Europas geben wird und in einigen Jahrzehnten Europa eine Festung sein wird (wenn es überhaupt so lange dauert).

Lasst in Gedanken die Wirtschaftsleistung Deutschlands nachhaltig zurückgehen (was geschehen wird) und lasst dies auch diejenigen treffen, von denen die heute verbindlichen Narrative kommen: Was glaubt Ihr, wieviel Wählerwanderung es von grün nach AfD geben wird, wenn es einem selber an den Kragen geht. Und zwar nicht, weil die AfD eine "gute" Partei wäre, sondern weil sie das antizipiert, was sich die Gesellschaft über die letzten 2 oder 3 Generationen eingebrockt hat.

Mal nebenbei: Ich kennen keinen einzigen AfD-ler und kann deshalb über diese Partei nichts befinden. Hier hat der Journalismus versagt, der derart narrativ-getrieben berichtet, dass man nicht die geringste Ahnung hat, was jetzt wahr ist und was nicht.
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Sunbeam
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Sunbeam »

Bravo!

Dieser Beitrag gehört an den "Pforten" dieses Forums ausgehängt.
Philippus
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Philippus »

Hiob hat geschrieben: So 10. Dez 2023, 19:05

Mal nebenbei: Ich kennen keinen einzigen AfD-ler und kann deshalb über diese Partei nichts befinden. Hier hat der Journalismus versagt, der derart narrativ-getrieben berichtet, dass man nicht die geringste Ahnung hat, was jetzt wahr ist und was nicht.
Auf Youtube gibt es jede Menge Informationen über die AfD und ich gehe davon aus, dass die auch wenigstens einigermaßen objektiv sind.
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Magdalena61
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Magdalena61 »

Andy hat geschrieben: So 10. Dez 2023, 08:45 Bin ich halt ein "Fall für den Therapeuten", ein rechtspopulistischer Nazi, Faschist, Todesengel bzw. Covidiot. Mit ihrer letzten Rede spricht mir Weidel aus tiefstem Herzen:
Wer noch einigermaßen klar denken kann und innerlich Abstand hält zum gesamten Polittheater, muss und wird ihr Recht geben.

Ein Ausschnitt aus "Markus Lanz" vom 7. Dezember auf dem Youtube- Kanal von ZDFheuteNachrichten:



Unfair und boshaft, wie immer. Man braucht Geduld, um sich das anzutun. Zwangsfinanzierte Volkserziehung. Die bösen Buben und Mädels des Volkes pöbeln nicht laut genug und auch anzahlmäßig zu wenig, wenn es um die AfD geht. Wie oft soll man denen noch erklären, dass die AfD-ler Faschisten sind und rechtsextrem und Nazis und antisemitisch und rassistisch und ein Fall für den Therapeuten und eine Gefahr für die Demokratie und natürlich nicht wählbar, aber die Umfragewerte steigen und steigen.

Das Volk ist offenbar alles andere als belehrbar oder aber unerhört begriffsstutzig. Die Kommentare unter dem Video spiegeln, was "das Volk" wirklich denkt. Nämlich immer noch realistisch, obwohl die Hetz- und Propagandamaschinerie zum Machterhalt der regierenden Fraktion: "Sie waren stets bemüht, konnten den übertragenen Aufgaben jedoch nicht gerecht werden" auf Hochtouren läuft.
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Hiob »

Philippus hat geschrieben: So 10. Dez 2023, 22:59 Auf Youtube gibt es jede Menge Informationen über die AfD und ich gehe davon aus, dass die auch wenigstens einigermaßen objektiv sind.
Was ist "objektiv"? Das, was stattfindet, oder wie es mainstreammäßig interpretiert wird? Ich bin da total verunsichert. Es könnte sogar sein, dass die AfD schlimmer ist, als ich es für möglich halte. Es könnte aber auch sein, dass die AfD-Sympathisanten bis auf einen harten Kern im rechtsextremen Spektrum durchaus vernünftig sind. Mein Verunsicherung ist medial nicht lösbar, weil die Medien weiträumig ideologisch besetzt sind, also von daher über Narratives hinaus zu erwarten ist. Und persönlich kenne ich niemanden aus dem Umfeld der AfD.

Für mich ist die Existenz der heutigen AfD Folge eines Generalversagens eines parteiischen Journalismus. Da ist kein Vertrauen mehr da.
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Magdalena61
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Magdalena61 »

Sunbeam hat geschrieben: So 10. Dez 2023, 10:00 Du hast vergessen zu erwähnen, das die AfD Wähler und Sympathisanten auch gerne als die unehelichen Söhne Donald Trumps diffamiert werden..., und das in einer Zeit der grünen Hakenkreuze...

Götterdämmerung
:lol:
Deine Poesie ist einzigartig.
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 00:54 Für mich ist die Existenz der heutigen AfD Folge eines Generalversagens eines parteiischen Journalismus. Da ist kein Vertrauen mehr da.
So ist es.
Und ich halte es für äußerst schäbig, wie diejenigen agieren, die für die massiven Probleme unseres Landes verantwortlich sind, um zu verhindern, dass sie abgewählt werden oder wenigstens ihre destruktive, ideologisch verbohrte, unqualifizierte und dem Volk Schaden zufügende Politik gegen den Willen der Mehrheit ändern müssen.

Das sage ich nicht nur hier, sondern äußere mich auch u.a. auf X direkt -- beispielsweise an die Adresse von Ruprecht Polenz ... der hat nichts Besseres zu tun, als ständig irgendwelche Behauptungen über die AfD aufzustellen und in übelster Manier über sie herzuziehen:

"Billiger geht's nicht mehr. Deutschland hat wahrhaftig andere Probleme. LÖST SIE EINFACH, und die Umfragewerte der AfD sind Geschichte"-- .
:?
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Abischai
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Abischai »

Da wird aber der Unterschied zwischen einem Fehler (der passieren kann) und einem systemischen Fehler deutlich. Die die "dran" sind, können das gar nicht, weil es nicht in ihrer Natur liegt. sie haben sich verkauft und verschworen mit ihren Auftraggebern und haben nicht so viel Courage, sich gegen ihr eigenes Selbstverständnis aufzulehnen. Das ist ja z.B. auch der Unterschied zwischen Donald Trump und sämtlichen anderen Präsidenten und denen die das Amt begehren. Trump hatte niemanden, dem er die Füße lecken mußte. Unsere Top-Ten dagegen schon.
Darum skandieren "unsere" auch panisch: "haltet den Dieb, er hat alle meine Messer im Rücken !!"
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Hiob
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Re: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind (focus.de; Jan Fleischhauer)

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 01:42 ich halte es für äußerst schäbig, wie diejenigen agieren, die für die massiven Probleme unseres Landes verantwortlich sind, um zu verhindern, dass sie abgewählt werden
Abischai hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 06:12 verschworen mit ihren Auftraggebern
Die Politiker würde ich dabei gar nicht so sehr angehen. Wenn ich mir Leute wie Scholz und Habeck anschaue (es könnten genauso Merz und Lindner sein), sind das Leute, die nichts Böses im Sinn haben. Sie haben auch keine "Auftraggeber", es sei denn, man meint damit den Souverän, also die Bevölkerung. Und damit kommen wir zum Punkt:

Die maßgeblichen gesellschaftlichen Kräfte haben sich in den letzten 2 Generationen gut organisiert und eine relativ homogene "Elite"-Schicht hervorgebracht, die die offizielle öffentliche Meinung dominiert, welche ihrerseits gelegentlich nichts mehr mit der Meinung der Bevölkerung zu tun hat. Da ist ein Selbstläufer entstanden, der schwer kontrollierbar ist. Denn die Politik kann ihn nicht kontrollieren, weil sie selbst vom öffentlichen Bild abhängig ist, das von dieser Elite geschaffen wird, und die Medien kontrollieren ebenfalls nicht, weil sie parteiischer Teil dieser Elite sind.

Medienseits begründet man dies damit, dass man im Journalismus "Haltung" zeigen müsse, was aber nichts anderes ist als ein anderes Wort für "Gesinnung". Das Schlimme: Die Generation der jetzt 20 - 40Jährigen spielt diese "Haltungs"-Rolle mit voller Überzeugung - also nicht aus Raffinesse, sondern mit innerer Identifizierung, was es ihr schwer macht, ein distanziertes, selbstkritisches Bild darauf werfen zu können.

Diese Aufteilung der Gesellschaft in eine elitär-dominierend Gesinnungsschicht einerseits und dem, was man früher "das Volk" genannt hat, wird sich auflösen, sobald die Zeiten schlechter werden. Denn eine Bevölkerung, der es materiell gut geht, winkt eher ab, wenn es irgendwelchen gesellschaftlichen Zirkus gibt. Geht es aber schlechter wird, überwiegt mit der Zeit ein "Schluss mit dem Zirkus".
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 11. Dez 2023, 01:42 Deutschland hat wahrhaftig andere Probleme. LÖST SIE EINFACH, und die Umfragewerte der AfD sind Geschichte
Sehe ich ähnlich. Die AfD ist ein Symptom, welches verschwindet, wenn der Patient gesund wird.
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