Hiob hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 23:39
Ein Gott, der genauso der Zeit unterworfen wäre wie ein Mensch, wäre ein Nichts.
Du hast aber schon gelesen, was Themensache ist, oder? Dazu nimmst du nicht Stellung? Ich philosophiere mit dir nicht über die Zeit. Das Thema Zeit ist für mich hier nur relevant, wie Tote Zeit empfinden bis hin zur Auferstehung. Was denkst du?
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 23:59
Abraham und Lazarus sind aber nicht mehr im Totenreich, sondern bei Christus.
Das sind sie, aber sie sind derzeit noch immer tot. Du bedenkst nicht, dass Jesus nicht das Wort "Hades" benutzt hatte. Er war ja kein Grieche. Es wurden seine Worte nur ins griech. Koine übertragen und da war Hades die falsche Wahl. Ich gehe davon aus, dass er vom Sheol geredet hatte. Der Kontext geht klar in diese Richtung.
Jesu erzählte diese Geschichte fiktiv. Der Kontext entspricht dabei einer der vielen möglichen Gerichtsverhandlungen, die in dem Fall das Verdammungsurteil über den Reichen gesprochen hatte, während Lazarus zu den Erlösten zählt. Dazu erwachten beide Parteien. Wann findet denn das reale Gericht lt. Bibel statt?
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 23:59
Wenn ein Erlöster heute stirbt, ist er gleich beim Herrn.
Das ist m.E. anders zu verstehen, wie Jesus seine Jünger lehrt:
Lk 10,20 hat geschrieben: Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch vielmehr, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.
Ein Erlöster ist demnach in bestimmten Büchern des Himmels evident festgehalten. So lebt er auch für Gott. Für Gott leben bedeutet nicht, "lebendig" ist der Zustand in der Phase der Totenruhe. Dann gäbe es den Tod ja gar nicht und auch keine Auferstehung. Man hat sie theologisch wieder wegerklärt, die von Jesus aber gerade so bestätigt wird.
Das
"Gott ist ein Gott der Lebenden" wird durch die Evidenz der Bücher des Lebens garantiert. Diese sind sozusagen unser göttliches Standesamt. Sie werden aber erst am Gerichtstag amtlich geöffnet:
Off 20,12 hat geschrieben: Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden geöffnet; und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.
Im Grunde genommmen sind das alles Bilder, auch die Erzählung Jesu über den Reichen und Lazarus oder die Schilderung aus
Mt. 25:31 ff. Dass du daraus folgerst, Lazarus lebt schon vor seiner Auferstehung in einem fiktiven Paradies ist m.E. klar fehlinterpretiert. Das so auszulegen ginge nur, ließe man die gesamte andere Schrift beiseite und wüsste nichts von Auferstehung und Gericht.
Wo lebte dann der Reiche? Im Vorhof der Hölle? Was bitte wäre das wieder? Oder anders gefragt: Was ist dann die Hölle? Geht es denn noch qualvoller als Jesus in
Lk. 16:19 ff schildert?
Diese Dinge (was Abraham redet und was der Reiche redet) laufen in Jesus Erzählung zeitgleich ab. Alles nun wegen der falschen ÜS "Hades"? Dann könnte man die Erzählung über den verlorene Sohn wieder so interpretieren, dass der verlorene Sohn real tot war. Wenn man die Bibel so leist, dann ergibt das nicht viel Sinn, aber was schlimmer ist: Der eigentliche Lehrinhalt Jesu ist dahin.
In
Lk. 16:19 ff wird dagegen mit Sheol (wie schon ausgeführt unterscheidet die hebräische Sprache nicht) alles schlüssig und so redete Jesus auch. Man muss dabei den Kontext mit allen anderen Texten abstimmen.
Ansonsten wirfst du auch den Text aus
Offenb. 20:12 ff quasi über den Haufen und erklärst ihn zu einer Sache vor der Auferstehung aller. Die Toten bekommen Gott sei Dank ihren Zustand bis dahin eh nicht mit, weil sie eben
tot sind.
Seelen sind in der Zeit keine lebendig, da diese einen funktioniereden Körper benötigen, sodass man Schmerzen fühlen könnte oder sich seiner Lage bewusst wäre. Das ergibt sich für mich aus der Grundlage
Gen. 2:7. Aber im Zuge des Erwachens erkennt später jeder, wo er einmal seine Ewigkeit verbringen wird.