Spice hat geschrieben: ↑Do 16. Dez 2021, 08:28
Nachdem das Leben sich in der Trennung von Gott bewusst geworden ist, gibt es kein Erlöschen mehr des individuellen Bewusstseins. Es ist also dann auch in Gott.
An der Stelle kann man recht unterschiedlicher Meinung sein, ohne die eine oder andere Position ausreichend rational belegen zu können. Das Erlöschen des indiviuellen Bewusstseins sehe ich nicht gegeben in einem ja oder nein, sondern einem klaren Dazwischen
So wie ich es sehe, gibt es ab einem bestimmen Punkt der Gottesnähe kein individuelles Bewusstsein. Also da ist kein "ich" mehr. Keine Person oder Subjekt wie Spice oder Naqual. Aber deswegen nicht gelöscht. Wie eine Erinnerung. Bei einer Erinnerung ist ja etwas da, obwohl kein Ablauf von einem Subjekt gesteuert wird. Die Erinnerung ist, aber da wird nichts "gemacht", da "geschieht nichts". Und jedes Wissen um ein "individuelles Bewusstsein" (Erinnerung) ist nicht mehr als ein Grashalm auf einer unendlich großen Wiese. Unser "ich" an dem wir festhalten, will dies nur nicht wahrhaben. Jeher näher wir Gott kommen, desto kleiner werden wir. Bei Unendlch groß sind wir:..... Es ist logisch und nachvollziehbar.
... dann habe ich ja die Illusion völlig aufgegeben, aber ich sehe Spice noch bis zu dem Punkt, wo er die letzte Trennung hinter sich ließ

Dann bin ich nur noch Gott.
Welches Ich?

Das was Du als "ich" kennst, ist "im Ganzen Gottes" völlig unbedeutend. So wie ein Zahnrädchen in einem großen Uhrwerk sagt, "ich bin das Uhrwerk". Es ist grundsätzlich nicht ganz verkehrt, aber eben auch nicht völlig richtig. Gott ist unendlich und unbegrenzt in Raum und Zeit und darüber hinaus. Das "Ich" ist die Einheit, die in einem begrenzten Raum, mit gleicher Begrenztheit seine Berechtigung hat und auch so sinnvoll ist. Das "Ich" außerhalb dieser Sphäre des Begrenzten ist überflüssig und ergibt keinen Sinn. Und "in Gott" gibt es nichts Überflüssiges.
Aber man sollte ein Ich" erlangen, das des Gottes voll ist!
Stimmt! Denn das Zahnrädchen ergibt in der Gesamtmachinerie wieder Sinn. Und das "ich" (uns bleibt in der Welt, dem Begrenzten, auch gar nichts anderes übrig) ist zu "füllen". An der Stelle muss ich immer wieder daran denken, dass ein Mensch für sich allein nicht wirklich leben kann - er braucht ein Gegenüber. Und je weniger er Verbindung zum Ganzen (Gott) hat, je weniger er "liebt" (das ist eine Tätigkeit zugunsten anderer, keine bloße Meditation), desto mehr ist er "leer" und braucht "Gott zum Füllen".
Es ist sehr schwierig auszudrücken, aber ich denke, wir sind nicht soweit von einander entfernt, dass wir uns nicht verstehen könnten.
Und jetzt ein anderer Gedanke mit einer Brücke zur Reinkarnation:
wie baust Du gedanklich die Reinkarnation ein in ein Wissen um die "Gotteinheit" (Unio Mystica)?
Zudem: wenn Du ein Reinkarnationserlebnis hast und Du bist im "Sein" (nicht der Existenz) Gott, kann es die Erinnerung eines ganz anderen Grashalms der großen Wiese sein.
